Untersuchung der petrographischen, tektonischen und mineralischen Verhältnisse des Floßberggangzuges zwischen Ilmenau und Gehren als Beitrag zur Klärung der saxonischen Lagerstätten auf den Randspalten des Thüringer Waldes
2. Der geologische Rahmen 2.1. Allgemeine geologische Übersicht Das Gebiet des Floßberggangzuges gehört zum mittleren Thüringer Wald, der vorwiegend aus Sedimenten und Eruptivgesteinen des Rotliegenden aufgebaut ist. Diese wurden im Saaletrog, einer im Bereich des mittleren Thüringer Waldes flach gebauten muldenförmigen Innensenke des variskischen Gebirges, abgela gert. Der Sedimentationsraum ist im SE durch den Schwarzburger Sattel be grenzt, in dessen Kern tiefordovizische und algonkische Schichten zutage treten und dem sich die übrigen Elemente des Schiefergebirges anschließen. Im NW werden die Ablagerungen durch das Kristallin des Ruhlaer Sattels unterbrochen. Die Achse der so gebildeten Mulde ist NE—SW gerichtet und verläuft ungefähr durch Tambach [34]. Kennzeichnend für das Rotliegende ist die rege magmatische Tätigkeit, die im Gefolge der variskischen Orogenese bereits in der tiefsten Stufe des Unterrot liegenden als subsequenter Vulkanismus mit großer Heftigkeit einsetzte und mit Unterbrechungen sowie in abklingender Form bis zum Oberrotliegenden anhielt. Die vulkanische Tätigkeit nahm nach v. Gaertner [54] ihren Ausgang an den Rändern des Sedimentationsraumes und verlagerte sich mit zunehmender Sedi mentation mehr und mehr in das Innere der Mulde. Dem Vulkanismus gingen tektonische Bewegungen voraus, die sich mit unterschiedlicher Intensität bis zum Ausklingen der vulkanischen Tätigkeit fortsetzten. Als Folge davon traten bereits im Rotliegenden alle heute feststellbaren Störungsrichtungen auf, so auch im Gebiet des Floßberggangzuges, das fast ausschließlich von Sedimenten und Erup tivgesteinen der tiefsten Stufe des Unterrotliegenden, der Gehrener Stufe, gebildet wird. Alle Richtungen waren bereits während der Gehrener Stufe zeit weilig geöffnet und dienten den jüngeren Gliedern in der Intrusions- und Erup tionsfolge — den Porphyren und Quarzporphyren — als Aufstiegskanäle. Beson ders das Gebiet südlich von Gehren ist als Zone starker Extrusionsvorgänge mit Tuffen und Eruptivschloten gekennzeichnet, von denen die jüngsten die herzy nischen Störungslinien bevorzugen [32], Während der saxonischen Bewegungsvorgänge wurden alle Störungen mehr oder weniger stark reaktiviert und bei der pliozänen Heraushebung des Thürin ger Waldes erneut mobilisiert. Bei der Heraushebung des Thüringer Waldes be stimmten sie dessen heutige Grenzen und Strukturen. Grundlage für die stratigraphische Gliederung des Rotliegenden im Gebiet von Ilmenau und Gehren sind die Kartierungsarbeiten von Loretz [109], Scheibe und Zimmermann [214], Das von diesen entworfene Bild wird ergänzt durch Ar beiten von Deubel [34], v. Gaertner [54], Hellmers [71] und Lusznat [110], Die