Untersuchung der petrographischen, tektonischen und mineralischen Verhältnisse des Floßberggangzuges zwischen Ilmenau und Gehren als Beitrag zur Klärung der saxonischen Lagerstätten auf den Randspalten des Thüringer Waldes
1. Einleitung 1.1. Geographische Übersicht Der Floßberggangzug bei Ilmenau und Gehren am Nordostrand des Thüringer Waldes ist eine herzynisch streichende Störungszone, an die wichtige Fluß- und Schwerspatlagerstätten gebunden sind. Er beginnt am Gabelbachtal südlich von Ilmenau ungefähr an der Stelle, an der der Gebirgsrand aus der herzynischen Richtung in die erzgebirgische umbiegt. Sein Hauptelement ist der „Floßberggang“, der sich vom Gabelbach über Floß- berg, Schortetal, Wildberg, Matzbrand, Kienberg. Thiemtal, Schobsetal, Stech berg, Haßbachtal, Brandkopf und Eberesch bis zur Wohlrose in das Gebirge hin ein auf 8 km Länge verfolgen läßt (Abb. 1). Bis zum Kienberg besitzt dieser ein Streichen von 140 bis 145 , anschließend nimmt er steilherzynisches Streichen an und biegt dann auf einer großen Verwerfung am Osthang des Kienberges in die NS-Richtung ein. Südöstlich des Thiemtales schwenkt er wieder in die herzy nische Richtung um, die er mit mehr oder weniger großen Abweichungen bis zur Wohlrose beibehält. Beiderseits des Floßbergganges treten in mehreren hundert Metern Abstand Schwärme kleinerer Gänge auf, von denen die Edelspat- oder „Pluto“-Gänge am Ächtlersberg und Kienberg, der Flußspatgang „Anna III“ am Südhang des Brand kopfes und die Schwerspatgänge am Nordhang des gleichen Berges am bekann testen sind. 1.2. Bergbau und Aufschlußverhältnisse Erste Hinweise auf Bergbau auf dem Floßberggangzug ergeben sich aus einem Schmelzrezept der Ilmenauer Kupferhüttenleute um 1760 [199]. Authentische An gaben 1 datieren aus dem Jahr 1847, als im Gebiet des Floßberges der Mangan erzbergbau einsetzte, durch den dann das Ausmaß der Flußspatlagerstätten be kannt wurde. Einen Aufschwung nahm der Bergbau allerdings erst nach der verkehrsmäßigen Erschließung des Gebietes im Jahre 1886. Seit diesem Zeitpunkt nimmt die Flußspatproduktion des Ilmenauer Reviers ständig zu. . Heute wird der Flußspatbergbau im wesentlichen vom „VEB Flußspatgrube Il menau-Gehren“ betrieben. Dieser besteht aus je zwei Gruben und Aufbereitungs anlagen, von denen die Grube Ilmenau zwischen Schorfe- und Schobsetal und die Grube Gehren südöstlich des Schobsetales baut. Nicht bebaut werden z. Z. die Lagerstättenteile nordwestlich der Schorfe sowie zwischen Kienberg und Schobsetal (Abb. 2). Eine große Schacht- und Aufbereitungsanlage wird seit 1958 ’ Markscheider-Eintragungen im Rißwerk.