Volltext Seite (XML)
8. Jahrgang Sonntag, den 3. Februar 1898. E. »rlteini «»ttw-a,», Sr«tta»» u Sonntag», «donnemont»»-«» i>ckl.d«r 3 w.rtb»°ü.n B-ilag-n v.en-lMr"» »t. Bringertohn 1 «k »0 M- dis Ts^ 1 d»* Bekanntmachung. Wir bringen hiermit zur »ffentlichen Kenntniß, dah nach Z 11 det Schleusenbaurrgu- lativS sür die Stadt Aue die Verpflichtung zur Erstattung von «uswendungen, welche die Stadt- genieinde auf Grund dieses Regulativ» zu Gunsten von Privaigrundstücken -«macht h«t (ß ß 7, 8, 10) ohne weitere» aus die Nachbesitzer übergeht und über diese Verpflichtungen tu uusertm Stadtbauamt ein Berzeichniß geführt wird, welches den Betrag der Aufwendung, den Lag de» Beginn« der Verzinsung, die Bezeichnung de» Grundstücke«, auf welchem die Forderung ruht, nach Flurbuch- oder Brandeatasternummer und den Namen de- Besitzer», während dessra Befitzzeit die Forderung entstanden ist, enthält. Diese« Berzeichniß wird den Interessenten auf verlangen jederzeit zur Einsicht ausgeschlag«. Aue, am 38. Januar 1895. Ser WcrtH der Stadt. vr. Kretschmar. Sparkaffe Johanngeorgenstadt verzinst Einlagen mit 3'/, Prozent. Grundsteuern Aue. Di. am 1. Februar fällig werdende Grundsteuer ist bei Vermeidung vorzunehmen- der Zwangsvollstreckung innerhalb 14 Tagen an unsere Stadtstrueremnahme abzusühren. Aue, am 31. Janaur 1895. x, Der Math der Stadt- vr Kretzschmar. AuertlM -Zeitung. AllMkim Anskiger für die Mt A«e, Zelle, Ailtthmmn md die mlikWdell OMche«. No. 15. Die Realschule zu Werda« -ine lat°inl°s^'chskl«ssig- L-hrmst°lt, deren nehme ich in meinem Amtszimmer entgegen. Prospekte stehen unentgelvlicy »nr »e-f°°nn«. Zeitige »L« L^g-TaMMl-r, Direktor. Mt- Amts««» I>a»ili.n-k-tt, Ante S-i«-r, S-ttl»ie,.l. V.rant».""— : G»N in » u, ... Poft.nkalttn uü Nedaktw« u- Ervedition: An«, Marklftraße. nehm«» Bestellungen an. »uf die de» LaudE-Pgepaßt. - - —r-x»-7 <Ro. 665 der ZeilungSprsiSliste) für Februar u. Mürz 1895 werden in der Expedition (Aue, Marktstraße), von den Aus trägern des Blattes, sowie den Landbriefträgern jederzeit gern angenommen. Expedition der „Auertyat-Zettuug," Lwatt «-«««iw« lotvr. Chemnitz am 1. Februar 1SSS. Eastan» Panoptikum, welche- in voriger Woche an der Brückenstraße IS nächst der Königsstraße in Gegenwart von Vertretern der hiesigen Be hörden und der Presse eröffnet wurde, ist nach dem einstim' migen Urtheile der letztere« unstreitig die hervorragendste Sehens würdigkeit unserer Stadt und übt infolge der Reichhaltigkeit der Ausstattung, sowie der Vorzüglichkeit und über jeden Zwei fel erhadcne» Gediegenheit des Gebotenen eine ganz unge wöhnliche Anziehungskraft au». Nehmen schon die zahlreichen, mit ganz dewundern-werther Naturtreue ausgesührten lebens großen Wachsfiguren und Gruppen ernsten und heiteren Charakters da» lebhafteste Interesse der Besucher in Anspruch, so steigerte sich dasselbe noch mehr bet einstrhender Betrach tung der umfangreichen, zum Theil höchst Mene Exemplare ausweisenden ethnographischen und naturgeschtchtlichen Samm lungen au» allen Wrlttheilen, der hochinteressanten Schrecken» - kammer u. s. w. Einen gelegentlichen Besuch, diese» groß artigen, auch für Schulen unbedingt sehrnswerthen Institute» können wir unfern Lesern umsomehr empfehlen, al- der Ein trittspreis trotz der Fülle de« Gebotenen «in ungemein mäßi ger (Erwachsene SO Pfg., Kinder 10 Pfg.) ist. Ehemnitz. Donnerstag Vormittag nach 11 Uhr ereignete sich in der Maschienenfabrik Kappel «in bedauerliche» Unglück, welchem zwri Menschenleben zu« Opfer sielen. Durch «inen Zufall explodirtr et« al» Hilfsapparat dienender Gas behälter, von etwa ISS Liter Inhalt. Zwei in unmittelbar re, Nähe beschäftigt« Arbeiter der Monteur Richter au» Alt- cheutnitz und der Lehrling Klvpfel au» Kappel wurden durch den mit großer Gewalt fortgeschleuderten Mantel de» Be hälter» getödtet. Wir durch «in Wunder ist der ebenfalls dabeistehende Ingenieur vor de« Arrgsten bewahrt worden, den er wurde nur leicht verwunde». Außerdem erlitten noch drei Arbeiter durch herabfallend« «la»splitter de» Ober licht» leicht« Verletzungen. Aus vem Atterthal und Umgebung. Vueed«tu»«a*n »o« »»raten» Jnt»r«ff« na» ««varirow stet» miUkommeu. Durch die Ungunst der Witterung, den herrschenden Stur«, »ar da» so schön in Scene gefitzt« Ei »fest am Donners tag leider sehr beeinflußt indem der Wind die Laternen zu« grsßen Theil ausbließ, ü.fol-«desfin auch die ganze Sceaeri« nicht den «warteten Eindruck machte, und b»r Unternehmer schwerlich seine Rechnung gefunden haben bürste. Menschen waren genug draußen. Nächst den Schlittschuhläufern be wegte sich eine «»übersehbare Menschenmenge vie Schneeberger Straße auf und nieder, dem lebhaften Treiben auf dem Else fröhlich zuschaurud. Hoffentlich wird un» ein« Wiederholung diese» so interessanten Feste» bei besserer Witterung geboten. Bis auf Weitere» ist die Eisbahn ans der Waltherwiese Je dermann zur Benutzung empfohlen, Schlittschuhläufer u. Fuß gänger für 20 Pfg. Kinder 10 Pfg. Möge dirsem gesunden Sport recht fleißig gehuldigt werden. Im.Gewerbeverein Aue" wird nächsten Dien-tag Herr vr. Kallenberg einen Vortrag über die »Entstehung, Wirkung und Messung de» elektrischen Strome» halten. Bei der großen Be deutung, welche die Elektrizität von Jahr zu Jahr gewinnt, u. wo dieselbe gerade jetzt in der Industrie mehr und mehr in Gebrauch kommt, sei auf den gewiß lehrreichen Vortrag auch hierdurch hingewiesen. Dieser Sonntag bringt uns wieder verschiedene Bockbier - feste. Zunächst dasjenige im Restaurant „Germani a", hier conzertirt die beliebte, noch von ihrem letzten Auftreten wohl bekannte Concertgesellschaft Kästner au- Chemnitz, ferner in Leonhardts Gasthaus und in der „Eondttorei Schmidt" in Zelle. Sicherlich wird in allen diesen Wirth- schäften ein guter Stoff gr boten, sodaß die Biertrinker sich dem Wohlbehagen am »süffigen Getränke" hin-eben können. Vom Wetter. Al» nach dem vorletzten großen Schneefall da» Thauwetter begann, da prophezeiten die bekannten älte sten Leute auf Gru id ihrer reichen meteorologischen Erfahr ung, daß e» nun mit der Kält« vorbei sei. Aber die bekann ten ältesten Leute mit samt ihrer reichen meteorologischen Er fahrung find durch die Ereignisse wie» er einmal glänzend widerlegt worden. Wir haben jetzt einen herzhaften Frost und allem Anschein nach dauert er noch eine geraume Zett an. Ein Wetterkundtger, der auch den jetzigen Frost vor. auSgesagt hatte, schreibt un» nämlich, daß während der jetzt bevorstehenden Periode de» ersten Mondviertel» bet Lichtnnß vom 2. zu« 3. .Februar, zunächst »och reichliche Schneefälle, dann Stürme und alsdann recht ernst« Fröste sich etnstellen «erden. Augenblicksbild ich Winter. Hei, wie sie fallen, di« «ei- ßen, schimmernden» federleichten Flocken l Dächer, Zäun« und Bäum« bedecken st« mit ihrem zarten Flaum, Straßen und weg« hüllen sie ein iu «in glänzende», sanfte» Tuch. Da läßt e» die Jugend nimmer im schützenden Zimmer daheim: sie muß Hinaus, zu springen, zu fingen in munterem Spiel. Die Augen funkeln, di« Wangen glüh'». Di« übrrauellende Jugendkraft sucht sich den Au»«.g im tollsten Treiben. Schneeball hinüber, Schneeball herüber f Hier «in Bub, dort rin Mägdlein — wie du mir, so ich dir! Sie lachen, sie ki chern, sie wälzen sich im Schn« in übermüthiger Lust, nicht eher »astend, bi» dicht« Schneeflocken ihr Haupt bedecken und Müdigkeit die Muskeln lähmt. Dort am Fenster steht «in Greis und schaut dem jubelnden Spiel der Kinder zu. Wa» er denkt? Von Müdigkeit sind seine Muskeln längst gelähmt, de« Lebens ernstere» Spiel fordert seine Kräfte. De» Alters Schnee ließ sich nieder auf sein Haupt — er schaut sinnend — eine Tyräne gleriet heimlich hinab die blasse, gefurchte Wange. Hei, wie sie fallen, die weißen schimmernden, fe derleichten Flocken! — Die Anmeldungen zu der bevolstehenden 27. Ausstellung des Geflügel-Züchter-Verein de» AuerthaleS, welche vom d. bi- 11. Februar d. I. in den Räumen de» Hotel» z. blauen dZeSmal an» allenTh-ilenSach- sen» so zeitig und zahlreich ein, daß voraussichtlich dir Schluß der Anmeldung am 5. Februar erfolgen wir». Diejenigen Geflügelzüchter und Liebhaber in Aue und Umgebung, welche diese Ausstellung beschicken wollen, «Sgen sich demnach beeilen und ihre Anmeldungen schleunigst bei vem Vorstand de» Ver ein» Herrn Kaufmann Kirsten Schmrlzhütt« einreichen. Zu bemerken blriat noch, daß zur Prämiirung, seilen» de» Ver ein» sowohl, al- auch Seiten» von Privaten viele werthvolle Ehrenpreis« gestiftet sind, auch hat der unter dem Protekto rate Sr. kgl. HoheU de» Prinzen Friderich August stehende La>>- dr-'Verdand jächfischer Geflügelzüchterverein, dem unser Verein angehört, drei prächtige Ehrenpreis« für di« Prämiirung ge stiftet. Zur Prämiirung kommen überhaupt diese» Jahr nur Geldprämiien von S, 5, 4, 3, 2 Mk. zur Bertheilung, auf Verlangen ktznven an Stell« des Geldes auch geschmack- Plauen i. V. Der Mörder der 18jährigen Steinhauers tochter Wolfrum au» PilgramSceuth ist in de« 20jährige» Handlanger Künzel au> Martinlamitz b«i Schwarzenbach a. S. verhaftet und in Hof eingeliefert worden. Künzel ist geständig; er hatte sich der Wolfrum unsittlich genähert. Das zur Thal gebraucht« Messer führt« Künzel noch bei sich. Leipzig. Das Reichsgericht siedelt am 1. Oktober in sein neue» Gebäude über. Zur EinweihungSfeier wird der Kaiser Wilhelm und König Albert erwartet, welche beide Majestä ten s. Z. auch der Grundsteinlegung beiwohnte«. Am Sonnabend Abend. Zwei Bilder aus dem Leben. Hüben. Die Woche ist beendet. Die Arbeit ist vollbracht, Di« Leute sind entlassen Mit frohe« »Gute Nacht l" Den Lohn in seiner Tasche, Eilt zeder froh hinaus, Gesorgt ist sür die Woche, Für Weib und Kind und Hau». Gereinigt und gescheuert Glänzt Stub' und Kämmerlein, Und Weib und Kinder führen Len Vater froh hinein. Den Lohn, den treu verdienten, Reicht er der Muller hin, , Sie hauset und sie sparet Dam t in treue« Sinn; Und Freude, Fried« herrschet Im trauten stillen Krei«, Da« ist der Arbeit Segen, Da» ist der Arbeit Preis! Drüben. Die Woche ist beendet, Die Arbeit ist vollbracht. Der Vater will nicht kommen, Und spät ist schon di« Nacht. Beim matten Lampenscheine Geht Kind um Kind zur Ruh' E» drückt nur Muttersegen Der Kleinen Aeuglein zu. Und fort schleicht sich die Arm«, Au» stiller Kammer fort, Sie weiß, wo er zu suchen, Sie kennt den wüsten Ort. Sie findet ihn betrunken, Der halbe Lohn ist fort, Sie bietet ihn zu folgen, Sie hat kein harte» Wort. Sie bringt ihn zu Bette. Bewußtlos schläft er ein, Sie sinkt in ihre Knie, Wa» soll da» Ende sein- Kirchliche Nachrichten »s» A«. 4. Sonntag nach Epiph. Borm. 9 Uhr HaupkgotteSdtenst Predigt über Luk: 4, IS bis 80 r HilfSgeistl. Oertel. Nach«. >/, 2 Uhr Mfffionsstmlbch PredtgtamtSkandidat Luheitel. Mittwoch, den S. Februar abends >/,S Mr Bibetstund« i« «v.-luth. Männer-Verein über 2. Eor. 12: ?. Th»»s. Donnerstag, den 7. Februar abend» S Uhr: vtbelstnnb» in der Schul« zu Auerhammer: k. Thomas. Kirchrn-Kachrichten fkr vor«. 9 Uhr Haupt,ott-dienft. Nach«. » Uhr Kinder- gottesbienp. Abends halb S Uhr Züagltngsvrrei«.