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AuerW-Mtung. Allgemeiner Anzeiger fiir die Mt Ane. Zelle. Anerhsmmer nnd l>ie omliegende« Ortschnfien. 8: Jahrgang, Mittwoch, de» 23. Januar 1895. No. 10. OrlLelm »»1t»-»», Srettaa» u «-««lag». v»,««<«»«t»P»«t» inll.der 3 wertbvollen Beissen pi«ri«ljLbrliä> mit Brinaerlohn 1 Ml«. 20 Pf. durrb di« Poft 1 Pt. 2Ü Pf. Anfevat« di« «inipaltig« 8»r»»<j«tl« td Pf., amtlich« Inserat« 2d Pf. di« <»r,ul-L«v«, Reklamen pro Zeil« Id Pf. «I« Poftanftalten und LandtrtistrLß« nehmen vtkillungin an. Mt: Aeutfchem AamiNenStatt, Kitte Keister, Aeitspiegel. Vtrankvorilicker Redakteur: *«tl H<»e»«»ft«r in « u« (Erzgebirge). Redaktion u. Srvtdition: Mw«, Marktkraß«. Realgymnasium zu Chemnitz. Die Anmeldungen von Schülern, welche zu Ostern 1895 in das Real gymnasium eintreten sollen, nimmt der Unterzeichnete vom 8. öis zum 22. Aanuar täglich 11—12 Myr,Mittwoch und SonnaSend auch 12—1 Ahr im Schutgeöäude entgegen, persönliche Anstellung der Anzumeldenden ist erwünscht. Anlegung von Hevurts-, Ampf- und Schulzeugnis ist nothwendig Zur Orientirung über die vom Realgymnasium aus möglichen Berufs arten dient das im Verlag von Aruns Troitzsch Hierselbst erschienene Schrtft- chen „Wegweiser vom Aealgymnastum u. s. w." ßyemnitz, im Januar 1895. Rektor Prof. vr. Pflüger. KSmglilhks Kkalgymnalikm nedß ProgWußM i« Anmberg. I Knmolöunggn für üls 0«t«r»ufn»lims vrsrckeu dl» Lntid lsnu»r »n jväom Sedul- UtM voll 12 dl8 1 VUr Slltxexsoxsllomwvii. ,, 0!» vrkorävrUodvll Lvuxmsse kodurt«- oäor Huf-, vvvntu^l AüüstrM^loüü- »vduln, lmpfdvdgln, Lsugnl» üdvr rüdrung unö Vordilöuug vinä dv! äer Xomojänux vorrulsxso oäsr sMesteuo di» dlitlv April ewruseuäsu. vis Kufnskmdpi-üfung Liäst Ronlsg üvn 22. stprll vormlttsg» von 8 Ukr «ßtntt. Knnsdsrß, 2. ^auusr 1895. ' ?lof. 0l. jVloutrnvi', Mop. Aus dem Ailerthai und Umgebung. Vtttthettu»»»«« »-« »»tatem Interest« find »ar ««»ae»t,« stet» wturommeu. Im standesamtlichen Bezirke Aue-Auerhammer gelangten im verflossenen Jahre 452 Geburten zur Anmeldung, gegen 431 im Jahre 1893 und 381 im Jahre 1892. Davon entfallen ans Aue 394 (gegen 378) und Auerhammer 58 (gegen 53 im Vorjahre), während sich dieselben wieder mit 235 auf Knaben, und zwar 202 in Aue und 33 in Auerhammer und mit 217 auf Mädchen, und zwar 192 in Aue und 25 in Auerhammer, Vertheilen. Darunter befanden sich inSgesammt 27 uneheliche ge gen 39 im Vorjahre uud 10 todtgeborene Kinder. Der Pro- zentsatz der Geburtszunahme fiel von 13,„ im Jahre 1893 auf 4,87 im Jahre 1894. — Todesfälle waren im Jahre 1894 217 zu verzeichnen, und 189 in Aue und 28 in Auerhammer. Im Jahre 1893 waren es 277 Sterbesälle, somit eine Abnah me von 60, gleich 21,ßß*/o- — Eheschließungen kamen im ver flossenen Jahre 87 vor, g gen 56 im Vorjahre. Bei der am 28. November 1894 hier oorgenommencn Vieh zählung wurden 107 Stck. Pferde und 92 Stck. Rinder gezählt. Im Jahre 1893 waren »S nur 95 uud 86 gewesen. Hienin» ergiebl sich ein Mehr von inSgesammt 18 Stück. Das gestern Abend im Hotel „zum blauen Engel" stattge fundene GesangS-Conzert der Tyroler Conzerl - Sänger - Gesell schaft „Stiegler" aus dem Zillerthal war sehr gut besucht, es wurde aber auch jede einzelne Numiner des sehr gut gewählten Programms unter lebhaftem Beifall exakt ausgefühlt. Uebt doch der kernige Gesang tyroler Volkslieder, der melodiö en Jodler, der lustigen Schnadahüpfl einen so eigenartigen Reiz aus, daß man sich unwillkürlich zu diesen Kindern der Berge hingezogen fühlt. Schöne kräftige, klangvolle Stimmen vereinigten sich hier mit einem Präri en Vortrag, sodaß die Säuger mit dem Erfolg zufrieden sein können und ihnen bei einem späteren Wieder kommen gewiß ein freundlicher Empfang zu Theil werden wird, und ein volles Hau» sicher ist. Die Kgl. Amtshauptmannschaft Schwarzenberg macht un- term 17. Januar bekannt: Herr Fabrikbesitzer Ernst G-ßner in Au« beabsichtigt, den auf den Parzellen No. 128, 27, 28, 30, 32» und 33 de« Flurbuchs für Nieder'ößnitz gelegenen Betrieb-ober-und Unter graben zu reguliren bez. diS 2,40 in zu verbreitern, da» Wehr bei Parzellen No. 29 und 44 des Flurbuchs um 0,50 m zu erhöhen u»d das an der Seitenfront seiner Fabrikgebäude» befindliche Wasserrad bis auf 2,0 llt zu verbreitern und dessen Durchmesser auf 8,42 m zu erhöhen. Etwaige Einwendungen hiergegen find, so weit st« nicht aus besonderen PrivatrechtS-Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen 14 Tagen, vom Erscheinen dieser Bekanntmachung an gerechnet, allhicr vorzubringen. — Dem in diesem Jahre zuiammentretenden Landtage des Königreichs Sachsen wird eine Vorlage wegen Errichtung neu er Amtsgerichte zugehen. Unter dem vorigen Justizminister Abeken neigte man dazu, größere Gerichte zu schaffen und die kleinen aufzuhrben, weil größere Amtsgerichte unter Um ständen ein, bessere Ausnutzung der juristischen Kräfte zulas- sen. Zn dem jetzigen Justizministerium sind jedoch, wie di« „Köln. Zig." schreibt, andere, sehr berechtigt« Erwägung«« in drn Vordergrund getreten. Ein« ollzugroß« Centralisation der Gerichte bringt nicht unbedeutende Nachtheile für die An gestellten des Gericht« selbst sowie für die Gerichtseingesessrnen mit sich. Die Angestellten de» Gericht» verlieren, wenn ihr Bezirk «in zu großer wird, nur zn leicht di« Kenntniß der sachlichen und persönlichen Verhältnisse desselben. Ja den größten Amtsgerichten führt die» dahin, daß eine Verbindung zwischen den Mitglieder» der Gerichtsbehörde und den Ge richt-eingesessenen überhaupt nicht mehr besteht und daß hier durch leicht bei den Beamten der Sinn für da» praktische Le ben manchmal schwinden muß, wa- der Rechtspflege gewiß nicht zum Vortheile gereicht. Für die Gertchtteingrsestenen fordert eine Verrichtung in den Amtsgerichten ost so viel Zeit- fluswunv, d«ß «in ganzer Lag darüber verloren geht. Na mentlich au» den Kreisen der Arbeiter, Handwerker und Bau ern kann man darüber klagen hören, daß durch die zu weite räumliche Entfernung der Gerichtsbehörde Demjenigen, der mit dem Gerichte zu verkehren hat, verhältnißmäßtg große Ausgaben erwachsen. Wer soll beispielsweise Lust Haven, eine Vormundschaft zu übernehmen, wenn er ihretwegen einen mehrstündigen Weg hin unb zurückmachen und Arbeit»- und Zeitverlust in Anschlag zu bringen hat? Die Auswahl der geeigneten Leute für solche Bertrauensämter wird durch die Entfernung wesrntlich beschränkt. Auch ist e» nicht unwichtig, daß durch den engern Verkehr mit dem Amtsrichter da» Ver trauen zu ihm gefördert wird. Und schließlich — warum soll der Staat die Centralisation, die ohnehin durch drn natürli chen Gang der Dinge begünstigt wird und ihre nachtheili gen Folgen fühlbar macht, noch über da» durch die Rothwen- digkeit Gebotene hinaus fördtrn f Warum dazu beitragen, daß tie kleinen Städte verkehrloser, die übermächtig anschwel- lenden Großstädte noch größer werden? Di« Justizverwal tung hat nur darauf zu achten, daß nicht Amtsgericht« neuer richtet oder wiedererrichtet werden, die wegen zu geringer Be schäftigung nicht lebensfähig Mn wirr-^ ««tchMtngchffeü» Md M m- ungefähr 10000 fest stellen lassen; in Gebirgsgegenden, wo da» Fortkommen be sonder« im Winter erschwert ist, kann man vielleicht in ein zelnen Fällen weiter hrrabgehen. Um der Bevölkerung den Verkehr mit dem Gericht« zu erleich «n, hat man in man chen GerichlSbezirken die Einrichtung getroffen, daß der Amts richter wöchentlich« oder 14 tägige AmtStag« in entfernteren Orten abhält. Allein e» hat Manche« gegen sich, so mit den Justizkarren gleichsam hausirend umherzuzieheu und den Al tar der Themt» in irgend einer Schenke zu errichten. Aus Sachsen und Umgegend. Au» de« Dogtlande. Zwei am Mittwoch auf den Wen- tzel'ichen Teich« in Lengenfeld mit dem H«,»«schaffen von Eisschollen beschäftigt« Arbeiterinnen stürzten plötzlich in da offene tiefe Wasser. Di« Eine konnte alsbald wieder auf» Trocken« gebracht werdrn, die Andere aber verschwand unter dem Eise und gelang erst nach längerer Zeit ihre Rettung. Sie liegt schwer krank darnieder und dürfte schwerlich mit dem Leben davonkommen. — Da» dem Fuhrmann uud Mate- rtalwaarenhändler Glier in Schönbach bei Markneukirchen gehörige Wohngebäude, besten Inhalt nicht versichert war, wurve am Dirn-tag völlig eingeäschert. Die Entstehungsur sache de» Brande» ist noch unermittelt. Chemnitz. Von einem recht bedauerlichen Unfälle wurde ein in der Oftvorstadt in Arbeit stehender Fleischergehtlfe betrof fen. Ern etwa 40 Pfund schwere» zweischneidige» Wiege messer, welche» derselbe Abends in der unbeleuchteten Küche anstatt auf den Tisch aus Versehen danrben gesetzt hatte, schnitt ihm im Herabfallen sämmtlich« Zehen de» rechten Fu ßes ab. Der Schwerverletzte wurde «in «türm Arzte mit Nolhverbaud versehen und dann m» Hrankenhau» üb rführt. Leipzig. Ein Bild gräßlichen Glind» bot in Großzscho- cher «ine von Leipzig kommend» Atgeunerband«, bestehend au« einem Manne, zwei ledige» DrPien-prrsonrn und deren b Kindern, wovon da» sttngst» Amüt 1 Jechr alt war. Die Manscht» waren aller Mittel ledig. Zn halbzerfallene Lum pen gehüllt und barfuß wanderten ste durch den mehrere Fuß hohen Schnee. Infolge Entkräftigung und Krankheit — der Mana litt an Rheu«ati«mu» und hatte die Füße «fro.en — blieb die Gesellschaft kort liegen und mußte im Armenhause ausgenommen werden. Nachdem ste daselbst einen Tag lang verpflegt und mit genügender Kleidung auSgestattet worden «ar, wurde sie «eiter tranSporttrt. ' Mylau. Bei« Auöschachtrn de» Frldgraben» zur elektri schen Anlage bei der hiesigen Schotenmühl« war rer Arbei ter Gündel mit FelSspaltungrn beschäftigt und stieß auf «in »och geladene» Geschoß. Durch Entzündung wurde Gündel «in Auge gänzlich auSgerissen und da» andere schwer verletzt, «ußerbem wurde» ihm «sch bedeutende Verätzungen am Kop fe, den Armen und den Händen zugefvgt. — Zu der schon gebrachten Notiz au» Adorf Ühep de» an Kindern reichgesegneten Schieferdeckermeister H. wird setze bemerkt, da» H'S Frop 1892 Zwillinge, 1893 Lwilli»-» und Anfang 1895 Drillinge g-bar, also in nicht ganz dnck.Zoh» 7 Kinder. H. besitzt z. Z. 19 Kinder, von denen da« jälte- -- ste 16 Jahre alt ist. Fünf Kinder können z, Z. noch-nicht lauien. . r , -. : O-lSnitz im Erzgeb. Auf dem dem Fürsten vo» Schön burg gehörigen Steiukohlenwerke wurde der SchmW Richard Franke in einem außer Betrieb gesetztenDampWejtichk aufgesunden. Derselbe war in de» Kessel gestiegen Wp ist . vom Schlag betroffen worden. Franke hintäläßt außer seiner Frau 5 noch unerzogene Kinder. ? - » - - " -I "" ' Vogelschutz i« Winter. Der Winter treibt viele nützlich« Vögel in vir Nähe menschlicher Wohnungen, und ste- Mrkie- »en gewiß, gastlich «mpiangen und bewirtet zuwerdem UZ» -V: den städtischen Gärten korgen wenigsten» tellwsife : gelliehhaber für unsere gefiederelen GäpL 'Ad«'-Hgst-- hermenn ist imstand», ohne nennen»wert«^'Miitzh--Ma^ Gcherflein für sie deizutragen. AUttlet'Küchenabfällr, dtsvu- de:» Fett- und Talgteitchen, Fleisch- und BrotflÜckche», gekoch, te Kartoffeln. Rückstände au» drn Käfige^ -der Stubenvö-et und naMenüuh au- den Heuböden finden in ihnen dankbar« Abnehmer. Man lege jene Stoffe nur auf Fensterbrett«, Balkon»/Dächer, nachdem der Schuck beseitigt/oder streu« sie hi« und da aus di« Höfe, in die Gärten oder auf die Strafe. Ein Stück Gp ck odr Fett, an einem Bindfaden zwischwt zwti Bäu men ausgcspannt, schützt besonder» viele der am mefftendurch den Winter bedrängten Insektenfresser vor de» Hungertod,. Auch empfiehlt sich die Aufstellung eine» hßufig neu zu fül lenden Gesäße» mit Wasser, dessen Mangel bet Frost für di« Vögel besonder» empfindlich ist. Weniger einfach ist di« An lage von eigentlichen Futterstellen, und sie geschieh» selten in zweckentsprechender Weis«. Der Gingvögelverrtn „Hnnaria* Auerthal ist gern bereit, jede für derartig« Anlag«» gewünscht«' sachkundige Unterweisung kostenlo« zu erteilen. (vrrei»«lokal »Emil Rehm.") Angenehm berührt e» un», über die al» solid« hekannte Sächsische Vieh-Versicherung»-Bank in Dresden—der grö- sten Anstalt ihrer Branche — w eder Günstige» berichten zu können. Da« erzielte vorjährige 22. GeschiftSresultat diese» angesehenen Institut» war hochersreulich. Der Zugang an neuen Versicherungen au» allen Kreisen der Diehbrsitzer »ar ein bedeutender und betrug da- Versicherung»-Capital Mark 27,487,893. — Leide» standen di sem auch «norm« Vieh verluste gegenüber. Nichtsdestoweniger wurden sämmtlich« he- rechtigte Schadenforderungen in voller statutarischer Höh« mit über Mark 718,000. — prompr «u»gezahlt «ad genst« ßen dabei die Bankmitglieder den Vorzag fester billiger Pvä- mien mit Ausschluß von jedem Nach- oder Zuschuß hei zins freien Ratenzahlungen. Der RcsrrvefondS konnte auch ver mehrt werden und betrat die völlig schnldrnsrrt« Bant am l. Januar 1895 mit einem für Schäden verfügbaren Netto-Br- trage von über 300,000 Mark ihr 23. Geschäftsjahr. S«st Bestehen der Anstatt hat dies lbe dir «norme S«mm« von über 7,749,000 Mark an Schäden drzahlt. (Liehe heutige« Agenten-Gesuch im Jnseratentheitr.) östl-8sil1sns1offs v. 60 4 bis 18.SS p. Met. — sowie schwarz«, weiß« und färbte« Hmmedevü» Leide von «0 Pf. bl» Mk. I8.S5 p. Met. — glatt, a«-k«ist, kanier», gemustert, Damaste etc. (ra. »4V »ersch. Oua>. und 2V0V »eesch. Kar ben, Dessin« etc ), aoew- an» oteueeteel lne tttwe. Mufter umachenb. 8vltivn-f»dl-ilc 8. iisnnsdm-ß. Ot. >. b, ttoti,) Limo». «adernste «. svlidest« «ünnerNetdmOaff» ö A. 1.7» pe. Aw. Lrtginal-Muftercolleciionen in tinigen, mittleren und hochfeinen Qualitäten, wobei Passende« für Jedermann, »«senden bereitwilligst franco in« Hau». vittia»« L 0«. fttmilstui ». N, raluid-vopot. S