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Auerthal-Zeitung : 09.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189411091
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18941109
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18941109
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-11
- Tag 1894-11-09
-
Monat
1894-11
-
Jahr
1894
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 09.11.1894
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er ie f- s ie n n t ii ce :S >it S. z- w t' -g rv e- g r n « c, c- er Z.. e- ", :r )t ) i» :r ch n - ie ' ck c- ce m w t, r, n , > ce e, it. n Nl ,d c- lti te n t. ie it T s N w h :r Die Kriseh««g de» Zaren Alexander erfolgt in Petersburg in der Peter-Pauls- Kathedrale. Diese liegt in der Peter-Pauls- Festung, auS deren Werken und Bauten sie mit ihrem mächtigen Kuppelbau und 128 Meter hohen Turmbau, der in charakteristischer vergoldeter Pyramide mit Kreuz ausläuft, emporragt. Schreitet man über die gewaltig lange Troitzky-Brücke, die über die an dieser Stelle 650 Meter breite Newa führt, so bietet sich alsbald die von Peter dem Großen im Jahre 1703 gegründete Festung dem Auge dar. Links von dem nördlichen Ende der Brücke, die auf den Troitzkajaplatz mündet, grup pieren sich auf der Petersinsel die Befestigungen mit verschiedenen umfangreichen Gebäuden zu einer imposanten Masse. Hier liegen auch die berüchtigten Staatsgefängnisse, daher der Russe die Troitzkybrücke mit sehr gemischten Empfindun gen zu pasfieren pflegt. Da zwischen dem Troitzkajaplatze und der Festung der Kronwerks graben fließe so mußte dieser gleichfalls über brückt werden. Nach Ueberschreiten dieser schlichten Holzbrücke hat man den Boden der Festung unter seinen Füßen. Dort liegt die Peter-Pauls- Kathedrale. Sie ist in der Zeit von 1712 bis 1733 erbaut worden. Westlich neben ihr steigt der Glockenturm, der Kolokolnik, der dem ita lienischen Campanile entspricht, hoch hinan. Glocken, von den größten bis zu den kleinsten, sind bei jedem russischen Gotteshause in Menge vorhanden und zu ihrem Aufhängen ist der Kolokolnik notwendig. Jener der Peter-PaulS- Kathedrale enthält ein wohltönendes Glockenspiel, das im Jahre 1759 die Zarin Elisabeth an Stelle eines von Peter dem Großen für 45 000 Rubel in Holland gekauften, aber durch den Blitz zerstörten Glockenspiels anbringen ließ. In einem der Kirche angefügten Anbau befindet sich die Gruft der russischen Kaiser aus dem Hause Romanow seit Peter dem Großen. Nur Peter II. ist nicht in dieser Gruft bestattet — seine irdischen Reste ruhen in der Archangelsky-Kathedrale im Kreml zu Moskau, wo eine große Reche russi scher Großfürsten und Zaren, die vor Peter dem Großen gelebt, beigesetzt sind. Daß übertriebene Pracht in der Peter-PaulS-Kathedrale herrscht, läßt sich nicht sagen. Der Ikonostas, die mit Kuntes Allerlei. Billig. A.: „Was hast du denn deiner Frau zum Geburtstag geschenkt?" — B.: „Ich hab' ihr was zu Weihnachten versprochen!" Boshaft. Dame (die ein Stück auf dem Klavier ganz falsch spielt): „Finden Sie nicht, daß die Musik alle Leidenschaften im Menschen erwecken kann?" — Herr: „Allerdings, und zwar in erster Reihe den Menschenhab. " Schlagfertig. A.: „Sie wollen halt immer gescheiter sein, als ich!" — B.: „Nun. ich glaube, das ist doch gewiß ein sehr bescheidener Wunsch!" Kirchen findet, zu gunsten einer freundlichen und helleren Stimmung vermieden. Such die hell- — mersanophage, die über den. Ruhe verstorbenen Angehörigen des rufst- 'hauseS errichtet find, weisen keinen i Pomp auf. Gleichwohl ist der Mein feierlich, zumal ewige Lampen Sarkophagen kennen. Goldtafeln mit GrKern Schlummernden, während an den WÄ- den die Bildnisse der Berstorbenen »I krveoo gemalt find. Allem Brauche gemäß erflehte der Zar vor jedem größeren Unternehmen in dieser schwermütig und feierlich anmutenden Grabe»« kirche seiner Ahnen des Himmels Segen. Die moderne Zeit hat diesen Brauch darauf beschränkt, daß der Zar nur nach vollzogener Krönung das Gebet in der ArchangelSky-Kathedrale verrichtet. Die Großfürstinnen und Zarinnen von 1407 bis 1731 ruhen in einer besonderen Kirche deS Kremls, und zwar in der „Klosterkirche der Auf erstehung", die ihre gegenwärtige Gestalt im Jahre 1518 erhielt. DieUamerr der deutschen Seeschiffe. Bei der Namengebung der deutschen See schiffe waltet nicht bloß Laune, Willkür und Zu fall, schreibt man der ,M. Z.', wie es auf den ersten Blick erscheinen mag. Untersucht man die Namen etwas genauer, so zeigen sich auch hier, wenn auch nicht überall, gewisse Prinzipien. Die Namen der Schiffe des bekannten Hamburger Reeders Laeiß fangen sämtlich mit einem „P" an, wie: „Pergamon , „Preußen", „Parchim", „Poncho", Prompt, „Pissagua" rc., während der Anfangsbuchstabe der den Bremer Kauf herren Gildemeister u. Ries ein „N" ist, z. B. „Neck" „Najade", „Nesaja", „Nymphe", „NerenS", „Nereide" rc. Zwei andere Schiffs besitzer haben ihren Schiffen die Namen ihrer Familienmitglieder gegeben. Wir meinen die Herren Rickmers in Bremen, bekannt durch seine großen Reismühlen, und Woermann in Hamburg, ersterer oder richtiger erstere, denn es sind mehrere Brüder, haben ihre Schiffe sämtlich mit dem Namen „Rickmers" getauft, alS: „Richard Rickmers", R. C. R. — so benannt nach dem Begründer der Firma — „Etha Rickmers", „Reuse Rickmers", „Sophie RickmerS", „Helene RickmerS", „Peter Rickmers", augenblicklich unseres Wissens das größte deutsche Segelschiff, nachdem vor zwei Jahren der Fünfmaster-Segeldampfer „Marie Rickmers" auf der ersten Reise von Saigon nach Bremen verschollen ist. Herr Woermann hat neben den Namen seiner eigenen Familie auch die seiner Verwandten seinen Schiffen gegeben. Wir lesen daher in den Schiffsnachrichten der Woermannschen West afrika-Linie neben „Kurt Woermann", „Professor Woermann", „Hedwig Woermann" auch die Namen „Lulu Bohlen", „Gretchen Bohlen" u. a. — Sternennamen sind von dem Reeder Fritze in Bremen zur Benennung seiner Schiffe verwandt, während der Schiffsbauer Tellenburg in Geeste münde seine Fahrzeuge, die er für eigene Rech nung segeln läßt, mit Namen von Komponisten belegt hat. Von ersteren wollen wir nur er wähnen: „Spica", „Vega", „Arcturus"; von letzterem: „Beethoven", Joseph Haydn" rc. Von Herrn Teklenburg sei noch kurz erwähnt, daß derselbe der Erbauer der durch ihre schnellen Fahrten so bekmnten Segelschiffe des „Salpeter- Königs" Laeiß ist und für diesen Herrn jetzt wieder ein Schiff, einen Fünfmaster, auf der Werft hat, der an Dimensionen noch den fran zösischen „La France" übertreffen soll, die nach dem Untergange der „Marie Rickmers" das größte Segelschiff der Welt ist. — Andere Firmen suchen ihren Stolz darin, die Namen großer Männer, Kaiser, Könige, Fürsten, Minister, Flüsse, Staaten, Städte, Bürger ihren Schiffen zu geben; ein Reeder hat seine Schiffe sogar nach den Wochentagen benannt. 'Bei unseren beiden größten Dampfer-Gesellschaften, der Ham burg-Amerikanischen Paketfahrt-Gesellschaft und dem Norddeutschen Lloyd, finden wir eine große Mannigfaltigkeit der Namen, allein trotzdem läßt sich doch ein gewisses Prinzip entdecken. Hier lesen wir die Namen: „Trave", „Spree", „Elbe", „Lahn"; „Bayern", „Sachsen", „Oldenburg", „Pfalz"; „Habsburg", „Hohenstaufen", „Hohen- derselben mit Wasser bestanden war, während sich fortwährend neue Sturzwellen über das Schiff ergossen. Hieran dachten die mit Er trinken Bedrohten natürlich nicht; sie sahen nur den schrecklichen Tod vor Augen und wähnten nicht anders, als daß das Schiff bereits finke, waS gar nicht der Fall war. Man rettete sich in die höher gelegene Kajüte, die sich aber infolge der durchbrochenen Wand ebenfalls vom Zwischendeck Ms füllte. Das Geschrei der Frauen und Kinder war betäubend, herzzerreißend und feuerte die Männer zur höchsten Anstrengung an. Diese erbrachen die Kajütsluke, an der chnen aber Kapitän und Steuerleute bewaffnet entgegentraten, ihnen den Austritt bei Strafe sofortigen Erschießens wehrend. „Wir sterben! Wir ertrinkest!" schallte eS in schauerlichen Chor zurück. „Ja, wenn ihr hier herauSkommt," riefen die oben stehenden hinab. „DaS Wasser folgt unS auf der Treppe." „EL wird schon Abfluß geschaffen. Nm noch Geduld." Gedämpft drang vom Mitteldeck das Krachen durchschlagenen Holzes herüber. ES kam von den Matrosen, welche die Bollwerke niederriffen. War dies geschehen, so konnte kein Wasser.mehr an Deck stchen bleiben, die Wellen konnte dasselbe nm noch überspülen. Hiernach wurde das von der Raa durchschlagene Deck notdürftig repariert; und dann ging e» an die Entleerung des Unter decks von dem eingedruugenen Wasser. Das «ar eine gar mühstuge Arbeit; aber die wieder etwa» beruhigten Passagiere legten bereitwilligst Seiten gegegen sie erhobenen Geschrei, und wer weiß, was jetzt geschehen wäre, wenn nicht im gleichen Augenblick ein betäubender Schlag das Schiff durchdröhnt hätte, während ein jäher Auf schrei MS der Gruppe: der Trinkenden und die umherfliegenden Splitter den Einbruch einer Katastrophe verkündeten. Aller Augen richteten sich nach jener Gruppe, und im Nu waren die Hexe und ihre Ver teidigerin vergessen. Ein eiserner Teil deS Fockmastes hatte sich MS seiner starken Umklammerung gelöst und war auf daS Deck herqbgestürzt, dieses mit furcht barem Getöse durchschlagend. Wie ein Donner keil vom Himmel geschleudert, war er mitten in die Gruppe der WahnsinnStollen gefahren, deren einige sogleich tot, andere aber so schwer ver wundet waren, daß ihrer ein qualvolles Ende harrte. ' In daS wüste Geschrei der MfS neue von Entsetzen Gepackten mischte sich mm daS dumpfe Stöhnen der Verwundeten und Sterbenden. Und zu allem Unglück ergoß sich nun auch durch die eittstmdene Oeffnung em Meßbach von schäumendem MeereSwaffcr, das unaufhör- .lich fortrann und auch da» Zwischendeck unter Wasser setzte. .Wir finken! Das Schiff geht unter! Wir ertrinkend Mit diese» Jammerrufen rannte alle» durcheinander, «m einen Ausweg au» dem nassen G<" - - - seinen Grunb darin" daß daS' tiefer gelegene Mitteldeck, da» m den Setten mit uv Bollwerken versehen war, "" " «rmerRRStzi-»». Entfernung von Fremdkörper« aus »em Ange. ES kommt häufig vor, daß kleine In sekten oder auch kleine Staubteilchen in das menschliche Auge eindringen. DaS übliche Mittel, daS entstehende Unbehagen durch Reiben mit dem Finger zu beseitigen, verschlimmert meistens nur den Schmerz, und die Entfernung durch vorsichtiges HerauSnehmen ist sehr mühe voll; darum'dürfte die Erinnerung an ein höchst einfaches, sicher wirkendes Verfahren sehr er wünscht sein. Man bewege nur daS obere Augenlid 6—12 Mal auf und ab, so wird das kleine Objekt in den Thränensee gespült — die ganze Operation HM in wenigen Sekunden ihr Ende erreicht. Mittel gegen Kolik. Klystiere von Hafer- grützabkochungen, mit etwas Baumöl, sind bei jeder Kolik anzuraten. Bei sehr empfindlichem Unterlcibe ist das Trinken von Mandelmilch, Leinsamen oder Kamillenthee dienlich. Gleich zeitig tauche man ein Stück Flanell in heißen Kamillenthee, ringe eS aus und lege eS auf den Leib. Rührt daS Uebel von Erkältung her, so lasse man den Kranken Fliederthee trinken und lege auf den Leib heiß gemachte Stürzen oder Teller, in leinene Tücher geschlagen. Man muß während der Dauer der Kolik Säuren, Obst, Rheinwein, Salat und schwer verdauliche Speisen, auch junge Gemüse meiden, während ein Glas guten Rotweins nicht schadet. Sonst ist als Getränk ReiSwasser oder auch Gerstenschleim zu empfehlen. Um den Oleander alljährlich zu reich- s lichem Blühen zu bringen, muß man die Hälfte der Blütenzweige nach dem Blühen sofort bis auf ein Glied des alten Holzes znrückschneiden. Die jungen Triebe erscheinen meistens zu dreien um die Blütenknospen und treiben lange vor dem Entfalten dieser letzteren ziemlich stark weiter. Es müssen darum an den Zweigen, die man einzustutzen gedenkt, die jungen Triebe um die Blütenknospen gleich nach ihrem Erscheinen ge stutzt werden. Dadurch lenkt man den ganzen Saftfluß in die Blütenknospen und erweckt zu gleich die unter denselben sitzenden Augen, die!- dann treiben, sobald die Zweige nach dem Blühen eingestutzl worden find. Kälbertransport. Eine bisher gestattete schlimme Tierquälerei soll ein Ende nehmen. Auf den preußischen Staatsbahnen durften lebende Kälber derart befördert werden, daß der Körper der Tiere von einem Sack umhüllt wurde, aber der Kopf frei blieb. Welche Qualen die also verpackten Tiere bei dieser Beförderungsart er litten haben müssen, liegt auf der Hand. Jetzt hat die preußische Eisenbahn-Verwaltung diese Beförderungsart verboten und angeordnet, daß künftig' lebende Kälber nur in geräumigen und luftigen Käfigen oder Kisten zur Beförderung an genommen werden dürfen. U", „Fürst BiSmarck", i iMktoria", ' Wieland", mit Hand an, um daS feindliche Element auS dem Schiffsinnern zu bannen. Das gleiche Unglück drohte aber immer von neuem, und um einem solchen vorzubeugen und das Schiff zu erleichtern, befahl der Kapitän, die Masten zu kappen. Mit lautem Krach fielen sie über Bord. Von dem Drucke nach oben befreit, richtete sich das Schiff wieder auf. Aller Herzen schwollen tn Hoffnung. Wenn jetzt Mr der Tag gekommen wäre! DaS Licht und die mögliche Nähe eines anderen Schiffes würden daS ihre gethan haben, um die Furcht vor dem Untergange mehr und mehr zu verdrängen. Aber die Nacht schien endlos lang, und während der Befreiung des Schiffes von den ungeheuren Masten, welche noch mit Stegen und Stricken am Schiffsrumpf befestigt waren, floanoch einmal der Schreckens ruf von Münd zu MuNd: „Mmn über Bott!" DaS schütte wieder den Wahnglauben in manchem finsteren Gemüt. Anstatt sich der eigenen Rettung zu freuen, sannen diese Leute noch auf die ge waltsame Vernichtung eines Menschenlebens, wo schon so viele dem Sturme zum Opfer gefallen waren. Die mutige Herrin der asten Souse sah die haßerfüllten Blicke, welch« man auf ihre Dienerin richtete; sie entzog dieselbe ihren Bedrohern, in dem sie sich mit ihr nach dem Zwischendeck flüchtete, wo jetzt ine Verwundeten und Toten gebettet lagen. EL waren die Opfer des Rasen- stürze». Man hatte sie in die hül Betten und Kojen geworfen und Schicksal überlassen, r,» i-mttetzm, soßit.» grauen Marr stätten der l scheu Kaiser» überflüssigen Anblick ungemein feierlich, über den Sarkophagen brei Inschriften nennen die Namen der unten in den dm Vermerk „Geheim" »ersehen. Sobald em Z°"K2l«-ine U-Lxsch« Z-v- und da» geschah tn den letzten Wochen fast täglich — trifft er seine Anordnungen und er teilt Befehle m seine Unterbeamten. Die Bahn meister revidieren die Strecke auf daL genaueste; einer der Bahnarbeiter wird auf jeder Station angewiesen, bei der Durchfahrt des ZugeS Posten zu stehen und mit der bekannten kleinen Stange, die in früherer Zeit «ine rote Signalfahne trug, ru salutieren. Die Stationsvorsteher legen fm den Augenblick deS DurchpasfierenS ihren Gala rock und weiße Handschuhe m und müssen stets, wenn sie nicht gerade beurlaubt sind, während deS DurchfausenL de» kaiserlichen SonderzugeS auf dm Bahnsteig anwesend sein. Ebenso wird, sobald seitens deS Hofmarschallamtes die Abfahrt oder Ankunft deS Kaisers dem Betriebs amt gmeldet worden ist, der Bahnpolizei sofort Kenntnis davon gegeben, die sich in Berlin durch zahlreiche Schutzleute zu Fuß und zu Pferde aus den Nachbar-Revieren verstärkt, die gewöhn- lich schon eine halbe Stunde vor der für den Kaiserzug festgesetzten Abfahtts- oder Ankunfts zeit ihre Posten vor dem Bahnhofsgebäude ein nehmen. In Wildpark genügt meist daS Bahn hofspersonal für die notwendigen Absperrungs maßregeln. Der Kaiser fährt fast immer in größerer Begleitung, läßt sich unterwegs Vor trag halten, nimmt Zeitungsberichte oder ein gegangene Schriftstücke entgegen und befindet sich meist in lebhaftester Unterhaltung mit seinen Äe- gleitern. sehensten Familien Wien» an. Am 14. d. spute die Hochzeit stattfiud«. Hauptmann v. Rrütter litt infolge einet: vor kurzem «chaltülM Duell wunde M heftigem Kopfschmerz, und «w» ver- mütet, daß er in etttrm ilufall von Geisterstörung den Selbstmord auSgeführt hat. «nlästltch Ker jüngste« Meuteret unter den Sträflingen der JleS du Salut (Guyana) ist jetzt wieder von den berühmten oder berüch tigten Deportierten die Rede, die teil» in der südamerikanischen Strafkolonie, teil» in Neu- Saledonten leben. Nach Guhma werden jetzt die gemeinen Verbrecher, nach Neu-Kaledonien die „romantischen" und solche geschickt, für die sich die Geschworenen besonders verwenden. Der älteste der Sträflinge in Neu-Kaledonien ist der Pole BerezowSki, der im Jahre 1867 im BoiS de Bologne auf den Kaiser Alexander II. von Rußland schoß und zu lebenslänglicher Zwangs arbeit verurteilt worden war. Im Jahre 1882 wurde seine weitere Strafzeit auf zwanzig Jahre herabgesetzt und im Jahre 1884 um abermals drei Jahre, so daß sie 1899 ablaufen soll. Er wurde zugleich einer milderen Behandlung teil haftig und in den Besitz einer Land-Konzession gebracht, wo er jetzt in seinem selbstgebauten Häuschen alS Einsiedler wohnt und, wie er ver sichert, bis an sein Lebensende zu wohnen ge denkt, auch wenn die Stunde der Freiheit noch für ihn schlagen sollte. Wie verlautet, stand BerezowSki auf der Liste der Sträflinge, die dieses Jahr wegen guten Verhaltens für Gnaden maßregeln empfohlen wurden; aber die Regierung der Republik wagte nichts mehr für ihn zu thun, weil man ihr deutlich zu verstehen gegeben hatte, man würde ihr jede wettere Milde in Rußland übel vermerken. Mehrmals hatte es geheißen, BerezowSki sei mit Hilfe der Gefängnisvcrwal- tung entwichen und lebe in Südamerika unter kemdem Namen. Dies scheint jedoch auf irrtümlichen oder tendenziösen Meldungen zu be ruhen. Tobsüchtig. Der Doktor Knorr MS Berlin, der mit seiner jungen Frau eine Lustreise nach Griechenland unternahm, wurde auf dem Lloyd- dampfer „Delfins", zwischen Sebenico und Spalato plötzlich tobsüchtig und bedrohte seine Frau wie Mitreisende mit einem Revolver. Er wurde in Sebenico unter Vermittelung des deutschen Konsuls dem Jrrenhause übergeben. Der Streik der Stierkämpfer. Der berühmte Stierkämpfer Guerrita, der kürzlich in Madrid bei einem Stiergefechte ausgepfiffen wurde, hat sämtliche Stierkämpfer Spaniens zu einem Kongresse nach Cordova cinberufen, auf dem erklärt werden soll, kein Stierkämpfer dürfe mehr in Madrid austreten. Der verstorbene Zar als Briefmarken sammler. Zar Alexander war einer der be deutendsten Markensammler der Welt. Mit der Instandhaltung der Sammlung war ein be sonderer Sekretär Michael Petrolow betraut. Da der gegenwärtige Zar keinen Sinn für Markensammlung hat, dürfte die Sammlung in dieAinde des Großfürsten Alexis Michajlowitsch übergehen, der ein bekannter Philatelist ist. Ans dem Olymp ist Feuer ausgebrochen. Auf dem als Göttersitz berühmten Berge in Griechenland uzüten seit einigen Tagen böswillig gelegte ungeheure Waldbrände, die sich bis jetzt schon auf ein Terrain von 12—15 Kilometer ausdchnen. Bisher ist es noch nicht gelungen, denselben Einhalt zu gebieten. Die Bevölkemng ist in diesen Gegenden sehr spärlich und das Feuer wird so lange fortdauern, bis ein tüchtiger Regen ihm ein Ende bereitet. hinwegzureißen; aber im gleichen Augenblick zog sic unter ihrem Mantel einen Revolver hervor, den sie auf ihn anlegte. „Zurück, Verwegener!" rief sie. „Und jeden mache ich zur Leiche, der noch Wetter seine Hand nach mir oder meiner Dienerin auSzustrecken wagt!" Flammenden Blickes und mit dem Ausdruck todesmutiger Entschlossenheit stand sie zu ihrer Pollen Höhe aufgerichtet da, die machtvoll ge bietende Erscheinung eines in Selbstverteidigung begriffenen WeibeS. Von Feigheit entmannt oder vou Ehrfurcht für so viel Heldenmut erfüllt, wichen die Andringenden zurück, und auf einen Augenblick war wieder nichts, als daS Brüllen deS Orkan» und das Zischen und Donnern deS daS Schiff überspülenden Meeres vernehmbar; dann aber erwachte neben dem Aberglauben die Wut der Enttäuschung, und diese streckte um so frecher die Hand nach der schönen Verteidigerin brr „Hexe" MS. DaS junge Mädchen war auf eine Erhöhung gesprungen, von der auS sic die bewegten Massen beherrschte. Aber sie hatte keine Rückendeckung und das reizte ihre Bedroher zu einem neuen Angriff. „Reißt sie herunter!" tönte e» hier und da. „Sie ist auch eine Hexe, nur in EngelSgestäU. Werft die beiden TAlfttSweiber über Bord! Herunter mit ihr!" Ufld noch einmal übertönte der Kampf der Leidenschaften den der Elemente. „Ach, Donna Elvira," jammerte die Aste, ach, Donna Npira, wir sind verloren! Heilige >gftm, erbarme dich uy'-l" V Ihre Stimme giiv " M . .»Uli, „Mn,-Regent Luitpow", „Augusta „GrafBiSmarck", „MinisterÄavbach"; , „Schiller", „Lessing"; „Gertt", KvrlSruhe",UKüü*, „Banner/, „Hannover" „Frankfurt". - Die Ost- «frikalinie hat ihren Dampfern die Ncknen von hohen Persönlichkeiten und StaatSeinrichttmgen gegeben, wie „Sensal", „KcwM", „Admiral", , „Reichstag", „Bundesrat". Also so ganz will- kürlich und launeyhast verfährt mm bei der Namengebung unserer Kauffahrteischiffe doch nicht, , wie mm anzunehmen leicht geneigt ist. f zenen ihrem Wie der Kaiser fahrt. Die Fahrten des Kaisers zwischen seinen beiden Residenzen Potsdam und Berlin, die namentlich in den letzten Tagen aus Anlaß der großen politischen Umwälzungen noch häufiger als sonst unternommen wurden, bringen in der Betriebsverwaltung der Berlin-Potsdamer Bahn stets ein gut Stück Arbeit und einen regen Depeschenwechsel hervor. Sobald eine Fahrt,, „ . .. ... ... sei es von oder nach Berlin, seitens des Kaisers ! einer großen Zahl von Heiligenbildern bedeckte beabsichtigt wird, gibt das Hofmarschallamt der Gitterwand, die den Chor von dem Allerheiligsten Betriebsdirektion in Berlin Kenntnis. Diese trennt, ist reich geschmückt. Aber sonst ist die telegraphiert sofort m sämtliche Bahnhofsvor- schwere Pracht, die mm in den meisten russischen ch höher, und da» hatte Setten mit manneShohen !, bis M hcckbon Höhe
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