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Auerthal-Zeitung : 21.11.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-11-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189411211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18941121
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18941121
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-11
- Tag 1894-11-21
-
Monat
1894-11
-
Jahr
1894
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 21.11.1894
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Dmd ie«. Nachlese der Unglücksposten zu Land und zu haben nach einer Statistik der.Magd. Ztg.' seit Wasser wird jedoch sicher viel größere Zahlen 1871 48 Personen als StaatSminift« fungiert. bringen. >e- >er Beschäftigungen hebt die Dame eme daß der Deserteur während seist« Abwesenheit da» Geld, da» er als Seemann verdiente, sein«? darbenden Mutt« geschickt hatte. Kurttr* Allerlei. Die Krondotationen deutsche D« König von Preußen erhielt bis rum Jahre 1888 12'/« Millionen Mark. In anKtracht d« TeuerunaSverhältnisse wurde ReLatation im Jahre 1888 vom Abgeordnetenhaus unter Wilhelm II. erhöht auf Mk. 1ö SIS MS. Bayern har eine Srondotation von „ 5S47 SIS Lachsen , SSS20S6 Württemberg , 2088 SW Braunschweig „ Wb 323 Grobherzogtum Hessen „ 1280 002 , Srobherzoglum Oldenburg „ 116 WO Sachsen-Koburg'Gotha - 5S4 000 , -Meiningen , «4 286 „ -Weimar , SSO 600 Lchwarzburg-Rudolstadt „ AI 800 , -SonderShausm , blb VS4 Ueb« die übrigen deutschen Staaten fehlen die Angaben. Dieselben werden auf etwa acht Millionen Mark geschätzt. Die Krondotationen sämtlicher deutschen Fürsten werden auf zusammen 40 Millionen Atk. veranschlagt. Die Frage nach dem Privatvermögen der Fürsten läßt sich nicht einmal annähernd beantworten, weil dafür jed« Maßstab fehlt. Ehemalige StaatSminifter. In Berkin erzählt man sich, daß daS Vereinsleben demnächst eine Erweiterung erfahren soll durch Bildung eines Vereins ehemaliger Staatsminister. ES leben heute noch 24 ehemalige Staatsminister, darunter der größere Teil in Berlin. Im ganzen "tg-'.seit 20 hatten "ihre Dienst^ vollende^ bevor" der jetzige Kais« auf den Thron kam, die Dienstzeit von 17 entfällt auf die Zeit nach dem IS. Juni 1888, und 11 haben sowohl vor als nach 1888 dem Ministerium angehört. Ws Minister ge storben ist nur Herr v. Bülow. WaS ist Liebe? Endlich, endlich, nach dem jahrtausendelangen vergeblichen Grübeln über die Liebe, erbarmt sich ein Franzose, Gaston Gerichtshallr. Berli«. Eine rührselige Verhandlung fand am Donnerstag vor dem Schöffengericht statt. Gustav Schulz, ein Junge von 13 Jahren, war für eine Firma beim Eisausfahren behilflich. Er hatte auch zu einer Frau Krüger Eis zu bringen, wobei er erst durch ein Zimmer gehen mußte, um nach der Küche zu gelangen. Am 5. Ium hatte er die Gelegenheit benutzt, im Vorbeigehen zwei auf dem Tische liegende Ringe im Werte von 150 Mk. zu entwenden. Merkwürdigerweise bot sich ihm an demselben Tage bei einer an deren Dame ebenfalls die Gelegenheit, sich noch mit einem dritten Ringe im Werte von 20 Mk. zu bereichern. Vor Gericht war der Angeklagte, unter reichlichen Thränen geständig. Er wollte nicht fest im Verschluß standen, und das Geräusch bei Begehung d« Diebstähle nur daran gedacht von klirrenden Glassplittern wurde allenthalben haben, welche Freude « seiner Schwester be- - hörbar. Schwache und gebrechliche Personen reiten würde, wenn er ihr die Ringe schenkte, suchten ängstlich nach Schutz und Stütze. Heben ¬ der Immunisierung (Beschützung vor Ansteckungs gefahr) gegen Diphtherie enthält. Behring hatte schon früh« die Angabe gemacht, daß ein ge wiss« Teil (etwa em Zehntel) der zu Heil zwecken erforderlichen Dosis seines Antitoxins zur Immunisierung Gesund« für einen gewissen Zeitraum im allgemeinen auSrelche. Diese An- gäbe wird durch die neuen Mitteilungen von Behring in wichtigen Punkten ergänzt und be richtigt. Insbesondere sei als neueres Ergebnis hervoraehoben, daß, um in allen Fällen, auch bei solchen, die sich schon im Jnkubationsstadium der Erkrankung (Zeitraum zwischen der lieber- tragung des KrankheitSgifteS und dein Auftreten der sog. Borläufnsymptome) befinden, einen voll kommen genügenden und sicheren Schutz zu er zielen, eine Erhöhung d« immunisierenden DofiS auf etwa ein Viertel der Heildosis erforderlich ist, und daß der so gewährte Schutz als auf etwa zehn Wochen ausreichend zu bewachten ist. Die Kosten einer solchen Einspritzungsdofis wer den sich auf 1,25 Mk. stellen. Auf Behrings Veranlassung werden demnächst besondere Fläschchen ausgegeben werden, die eine doppette volle Im- munifierungsdofis (300 Gramm) und zwar von 150facher Normalstärke enthalten, so daß schon die Einspritzung eines Kubikzentimeters davon zur Jmmumsterung hinreicht. — Einem Karls bader Arzte, d« kürzlich in Halle weilte und dort den Prof. Behring aufsuchte, antwortete dies« auf die Frage, ob das Diphtherieserum, wenn eS nicht in dm ersten 48 Stunden ange wendet wird, ganz unwirksam sei, folgendes: „Allerdings zeigt sich die größte Heilwirkung bei der Anwendung in den ersten 48 Stunden, es ist ab« auch bei späterer Anwendung von günstig« Wirkung, freilich nicht in gleichem Maße wie bei ftühzeitiger Anwendung: auch muß die Dosis später doppelt, ja dreifach so stark als im Ansangsstadium eingespritzt werden, weshalb sich die Behandlung auch um so billig« stellt, je früher es angewendet wird. Das Mortalitätsverhältnis ist in den ersten 48 Stun den Null bis zwei Prozent, nach 48 bis 72 Stunden 5 bis 10 Prozent. Meine Be obachtungen in Berlin «strecken sich auf 1000, jene Roux' in Paris, sowie neuere Beobachtungen zusammen auf 30 000 Heilporttonen. Die im Serum enthaltenen wirksamen Heilkörper sind nie schädlich, die Anwendung des Mittels bringt keine schädlichen Nebenerscheinungen mit sich; schädlich kann das Mittel nur werden, wenn es aus dem Blute kranker Tiere hergestellt wird, ferner durch Zersetzung oder spätere Verunreini gung öd« infolge bei der Einspritzung verwen deter unreiner Spritzen. Das Heilserum läßt sich, ohne an seiner Wirkung einzubüßen, min destens drei Monate aufbewahren, brauchbar ist es ab« noch längere Zeit." >ren « r» I^>» »Hqvp»» d« mgefähr 150 Zentimeter auSmacht. Für diesen „Wien« Meten bezahlte d« Herr S Pf. Nach acht Tagen war die Dame in voller Hebung. Sie nähte mit größtem Fleiß und machte nur alle drei Stunden eine Lause. In neun Munden Arbeitszeit gelang eL ihr, achtzehn „Wiener Mein" fertigzustellen; fle hatte somtt einen Tagesverdienst von 54 Pf. ««eicht! stenS, als wem deine Tante mir ihren Nam« -E- „Die Gräfin ist sog« «ein« Tante intimste Freundin. Ich mag sie zwar auch nicht leidery well sie, au» mir unbekannten Gründen, gegen mich agitiert und selbst die niedrigste Verleum dung nicht scheut, um die Tante geg« mich einzunehmen: ab« üb« deinen Bewacht mnß selbst ich mit einem Achselzucken hinwaggHen. Gib diesen Gedanken auf; « ist undeÄar. Hertha «widerte nicht»; sie wiegt« nur stumm daS Haupt, wie jemand, de« eiM» Be hauptete». vm dem « selbst fest ädeWNgt tk Der furchtbare Grkarr» d« am Mittwoch durch ganz Mittel-Europa fegte, hat ganz besonders auch in Pans ge wütet. Von den Verheerungen, die er anrichtete, wird in der ,Köln. Ztg.' berichtet: Fensterläden, Dachziegel und Schiefer, schlechtbefestigte Aus hängeschilder und Stücke von Dachrinnen, ge legentlich auch ganze Kamine flogen hier und da, wo der Orkan gerade seine ganze Kraft auf bot, umh« wie Spreu. Rechts und links ver nahm man das Schlagen von Fensterflügeln, die übergeneigt, ihr Auge blitzte, wie von einem plötzlich hervortretenden Haß. „Hertha!" fragte Rudolf teilnehmend und verwundert; „was ist dir, Herz S ist dir nicht wohl?" „Rudolf —" hauchte Hertha kaum ver nehmbar. „Rudolf — jene Dame dort — sie, die jetzt spricht — jetzt lacht — da» Taschentuch fallen läßt " „Ja, ja —" erwiderte Rudolf, nicht minder «regt. „WaS hast du? Was ist'» mit der Dame?" „ES ist diejenige, die mir daS goldene Arm band zum Versetzen gab," sprach Hertha laut. Rudolf und Tamerlan machten eine gleich zeitige heftige Bewegung nach vom. „Wo, wo — welche Dame S" rief jener. „Ich habe doch wohl nicht recht gesehen. Zeige sie mir noch einmal." Hertha that es und gab eine umfassende Personalbeschreibung, die Tamerlan mit dem Ge danken sich einprägte, eine Annäherung an jene Dame zu suchen. Rudolf ab« lachte laut auf. „Aber Herzchen/ sagte a mit gutmütigem Vorwurf. Wie kamst du nur so etwa» auS- sprechen! Weißt du, w« die bezeichnete .Nun?" Tamerlan lauschte aufmerksam. „Die Gräfin Salden»,' «widerte Rudolf, „und eine d« reichsten Damm, die ich kenne. Du wirst durch ein« Sehnlichkeit getäuscht. Aba eS ist ja immerhin schon sehr wettvoll, eine solche Sehnlichkeit konstatiert -u haben. Ich meint« ab« doch, du habest die Züge deiner damaligen Auftraggeberin aar nicht sehen können, da sie v«schl«ett ging. „Ihre Züge find e» auch nicht, die mich au die verschleime Dame erinttemn," erwidert« Hertha. „Auch ihre unverhüllte Gestatt macht« mir nicht gleich den Eindruck von jener. Aber die Smnme — die Stimme, Rudolf — die täuscht mich nicht; und ich könnte darauf schwüren —" ,Keinen Schwur l" sagte Rudolf ernst. „Du würdest einen Meineid schwören, verrenne dich aar nicht noch weit« in diesen unseligeu Wahn. Wem du dar sagst, der lacht dich aus und meint, du redest irre/ «an auS London schreibt, am letzten Mittwoch in Great Harwood ab, als d« afrikamsche Löwenbändiger Montana den Schlußeffekt pro duzieren wollte. Einen Augenblick hatte « seine Augen von d« prächtigen Löwin abgewandt, als dieselbe mit einem gewaltigen Sprung auf ihn lo»stürzte, Montana in eine Ecke drängte und ihm dm Schenkel zerfleischte. SS entspann ych ein furchtbar« Kampf zwischen Mensch und Bestie. Die Löwin schleppte ihren Bändig«, d« auS Leibeskräften mit sein« Peitsche auf sie einbieb durch den Käfia und versuchte ihn zu Boden zu werfen. Montana gelang eS zum Glück, auf einem Bein stehen ru bleiben. Ein mal kam « frei, ab« die Löwin packte ihn wieder. Erst als ihm ein glühendes Eisen hin gereicht wurde, konnte « das wütende Ti« von sich fernhattm. AuS tiefen Wunden blutend verlieb n endlich mit zerfetzten Kleidern den Käfig. Dennoch suchte « keme ärztliche Hilfe, sondern behandelte seine Verletzungen mit einem selbsthergestellten Mittel. Hohe» Honorar. Professor Leyden, dem als Honorar täglich 1000 Rub« zugesagt waren, «hält, wie der Ausdruck lautet, in Berücksichtigung der Hingebung, mit d« « den Zaren Pflegte, eine hohe Pauschalsumme. Man spricht von 75—100000 Rubel. Selbstmordversuch. Au» Genua wkd meldet, daß d« Schauspieler Falconi, einer bekanntesten Komiker Italiens, sich das Leben zu nehmen versuchte, indem er sich die Adern auf schnitt. MS Ursache de» Selbstmordversuches wird unglückliche Liebe angegeben. D« Zustand deS Verletzten ist hoffnungslos. Neber etnen glücklich abgelaufenen Un fall deS Königs von Portugal wird aus Lissa bon beuchtet: Beim Verlassen deS Schiffes im Seebade CoscaeS glitt König Carlos auf dem Landungssteg auS, fiel ins Wasser und schwamm eine ziemlich wette Strecke bis ans Land. Vor her mußte er tief untertauchen, da er beim Sturz zwischen die Schiffswand und einen Kahn geraten war, unter dem er Hinwegschwimmen mußte. Vom Publikum stürmisch begrüßt, eilte der König in eine Badekabine, um die Kleid« zu wechseln. Erdbebe«. In Sidney sind Nachrichten eingelaufen, wonach auf den Neuen Hebriden ein heftiges Erdbeben mit vulkanischen Aus brüchen die Insel Ambrim heimgesucht hat. Am 15. Oktober wurden auf der ganzen Insel ge waltige Stöße verspürt und gleich darauf war der Vulkan in vollem Speien. Die Lava zer störte die Dörfer der Eingeborenen auf der einen Seite der fruchtbaren und wohlangebauten Insel, die Leute flüchteten sich auf das an der Küste kreuzende britische Kriegsschiff „Dort". Die Ernte und zahlreiche Besitzungen stich schwer beschädigt. « selbst dadurch d« Annehmlichkeit, ein Gast dieses vornehmen Hauses zu sein, verloren gehen könne. Die Baronin konnte im Aerger seinen Namen gegen Rudolf nennen, und dann hätte dies« sich« irgendwie seine Ausschließung auS dem Hause bewirkt. Dieses Bedenken wog schwer« als Tamerlans Rachsucht. Er tröstete sich mit dem Gedanken, daß es auch noch Zett zu einem solchen Schritt sein werde, wenn HerthaS Geheimnis ihm offenbar geworden und — vor allen Dingen — wenn es zur Verwertung im eigenen Interesse geeignet schien. Zähneknirschend und mit jenem wahren Ge fühl im Herzen, welche» die Eifersucht erweckt, lauschte Tamerlan dem verliebten Geflüster der beiden. Er hatte selbst gar nicht gewußt, daß Hertha ihm nicht so gleichgültig war, wie « wähnte, und auf einmal wurde « zu seiner großen Beunruhigung gewahr, daß sie seinem Herzen schon jenen tiefen Eindruck gemacht hatte, den « gleich anfangs fürchtete. Zum Glück für ihn ereignete sich jetzt noch etwas, was seine Gedanken von dem eben Er lebten sofort ablenkte und ihm einen neuen, kräftigen Impuls zu ein« anderm Richtung gab. Mm hörte draußen vor d« Thür zum Ballsaal die Stimmen zwei« Damen, die in lautem Ge spräch miteinander vorübergingen. Hertha und Rudolf waren naturgemäß einen Schutt tiefer inS Zimm« getreten. Im gleichen Augenblick, al» jene Stimmen laut wurden, packte Hertha in ein« wilden auf geregten Weise den Arm ihre» Geliebten und drücke ihn fest. Ä« Gestillt war halb vom- frei, und natürlich suchte dann fein Auge sie, welche sein Heranuahen imm« mit hochklopfen dem Herzen und leuchtenden Blicken begrüßte. In einem solchen Augenblick selbstvergessenen, beseligten Erwartens war es, als durch eine Seitenthür Herr Tamerlan in das halbdunkle Zimm« trat, in dem Hertha dem Kommen Rudolfs entaeaenbartte. Tamerlan hatte nicht die Absicht, den Lauscher zu machen, da er von dem Verhältnis d« bei den ganz ahnungslos war. Er wollte eben seine Anweseicheit bemerkbar machen, als in den zärtlichen Tönen d« Liebe die Namen „Hertha" und „Rudolf" an sein Ohr schlugen; nur ge flüchtet wären fie, und ein zärtlicher Händedruck der Genannten sprach eine ganze Reihe von Versicherungen. Bettoffen trat nun Tamerlan einen Schritt zurück und damit wieder in dm Schutz d« Portiere, unter welch« « soeben hervorgetteten war. Hatte « sich verhört und di« Bewegung mißverstanden? AuS dem rinn folgenden ge flüsterten Gespräch zwischen Rudolf und Hertha wurde ihm bald die gegenteilige Versicherung. Er zweifelte nicht läng«, daß jener beiden Herzen sich in Liebe gesunden hcttten, und natür- uch war ihm daS nicht gleichgültig. Er konnte ja selbst noch einmal nach HerthaS Hand streben vollen, und dann pflückte Rudolf Don Raven di« Frucht sein« Bemühungen. Die Abneigung -wischen beiden Herren war gegenseitig; und wenn Tamerlan noch irgend etwa» abhielt, seine Entdeckung da Baronin mitzuteilen und damit da» «sch geschloffene Bündni» noch schnell« vtederaufzulüseu, so war eS di« Besorgnis, daß Leichtigkeit einen Nebenverdienst von 12 bi» 15 Mk. wöchentlich" erwerben können. Eine Dame auS gut« Familie, die sich seit Anfang Oktober vergeblich um eine Stelle als Haus dame, Erzieherin oder Stütze bemüht hatte, trat diesem Angebot näher. Der Inhaber deS Ge schäfts «klärte sich bereit, nach Zahlung von 8 Mk. die Dame in die Geheimnisse der „Perl aufnäharbeit" einzuweihen. Da der Dame, so- „ , , , , bald sie die Sache erfaßt haben würde, dauernde Seine Angehörigen saßen im Zuhörerraum und hüte rollten mit unglaublicher Geschwindigkeit Arbeit, zugefichert ward, entschloß fie sich, wenn, vergossen ebenfalls Ströme von Thränen. Als Über die Fahrbahn, hinter ihnen in atemloser auch schweren Herzens, die geforderte Summe zu l dann die Zeugin Krüger in einem Zustande er- Jagd die barhäuptigen Besitzer. Monumentale zahlen. Und nun lemte fle das Kunststück stellt, daß 75 Prozent der Strafgefangenen schien, daß sic sich vor Wehmut nicht zu fassen Damenhüte, Meisterwerke der Kunst, wurden kennen — zehn Minuten gebrauchte sie dazu, es Junggesellen find. DaS ist doch merkwürdig, vermochte und von ihrer Vernehmung Abstand leicht emporgetragen zur Höhe des zweiten Stocks, > abzusehen. Dann wurden ihr mehrere Meter wie ?" — Gatte: „Durchaus nicht, daS ist nur genommen werden mußte, da wurde auch einer während die Damen auf dem Bürgersteige alle wollene Litze einaehändigt, die fie zu Hause mit ein Beweis, daß die Männer das Gefängni» 'er Schöffen dermaßen von Rührung ergriffen, Hände voll zu thun hatten, die aufsässigen Unter-' Perlen benähen sollte. Das Verfahren war daS dem Ehestände voqiehen." „Feinere" FrnnenarAett. Eine Mitarbeiterin bespricht in d« ,Tgl. Rdsch.' die Schwierigkeiten deS Frauenerwcrbs. Schlimmer noch, als in allen anderen Fächern, steht es, nach ihren Ausführungen, um die weib liche Handarbeiterin, Schneiderei und Putzmacherei sind ausgenommen; für diese Erwerbsquellen ; Dauville/d«' ratlosen Menschheit'und' gibt'ihr fänden sich aus den besseren Ständen wenig ettie befriedigende Erklärung d»es« „Kinderkrank- oder gar keme Liebhabennnen. Jeder wlffe, daß heit.« „Die Liebe," sagt dies« moderne Philo- für die Herstellung eines Mt gearbeiteten KleüeS fl,ph, /st «ne emotive, spezifische Entität, be- oder eines „vornehmen Hutes gute, oft sogar flehend aus ein« mehr od« tvenig« permanenten sehr gute Preise gezahtt werden; da dies „Hand- Variation des affektiven und mentcüen ZustcmdeS werk" aber gesellschaftlich cmf „niederer".Stufe eines Subjetts, gelegentlich d« Realisation (durch stehe, so quälen sich die meisten sieb« be, em« Jnswerksetzung eine« spezialisierten Mentalpro- ehrenvolleren", aber viel wenig« «wneßlichen „ss-s), einer exklusiven und bewußten System- Be chäfttgung ab. Bon diesen ^ehrenvollen" § fation seines SexualinMVS auf ein Individuum Beschäftigungen hebt die Dame eme besonder» ! flcs anderen Geschlechts. Gewöhnlich ist dieses hervor. Sie schreibt: Ein „Passem«ntenegeschäft Phänomen von ein« Exaltation deS Wunsches ou xros" im Südosttn sucht m emem Berliner begleitet." Nun wissen wir'» also ganz genau. B att Damen., die sich durch Perlarbetten „mtt röcke zu bändigen, tu deren modisch« Weite der I denkbar einfachste. Sturm sein loses Spiel trieb. Wem sein Leben wurden, je einen halben Zentimeter doi lieb war, d« mied sorgfältig die Nähe von Ge- entfernt, kleine geschliffene Glasperlen Meftigt. rüsten und leichtem Bauwerk, da» für den Augen- > Trotzdem verursachte e» Mühe, denn dM Oevr blick geboren ist. Lange Plankenverschläge wur- der Pnlen war nicht immer wett genug Ur die den wie Papi« niedergeriflen und starke Bäume Nadel, und die Radel durste nicht fei»U seist, bogen sich vie Gerten unter der Gestraft de» »veil vier stark» Zwirn sich sonst nicht htnevf" Windes. Am ärgsten tobte d« Sturm an eint- ließ. Der Geschäftsinhaber hatte eiu besvi gen ausgesetzten Stellen, in Montmartre, unter Blaß ; « nannte e» «an »Wipp« Met«* den Meßbuden deS Boulevard Clichy und auf ungefähr 150 Zentimeter auSma" dem Champ de Mar» zwischen den Gebäuden der letzten Ausstellung, die -um Teil mit Rück sicht mf die neue Ausstellung dem Untergange geweiht find. Unter den leichten Meßbuden ging « fürchterlich zu. Ein großer Zirkus wurde ganz zwftört. Die keinen bescheidenen Buden kamen noch am gnädigsten ab. D« Orkan tobte üb« sie hinweg und fiel üb« einen großen leichten Bau mtt sogenannten magischen Schau keln her, riß daß Zeltdach hinweg, daS wie ein riestgeS Segel in der Lust flatterte, zerbrach die Schaukelgerüste und schleuderte eine Masse Holz trümmer in d« Runde umher. Die Vorüber gehenden flohen, daS fahrende Meßbudenvolk machte verzweifelte Anstrengungen, mit Stricken seine leichten Schauzelte und Schießbuden zu sichern. Bei einem sogenannten Karussel gingen die hölzernen Rosse, vom Stmm gepeischt, ohne die gewöhnlich bewegende Kraft in rasend« Eile durch und in ein« nahen Menagerie heulte die eingesperrte geängstigte Tierwelt ein grauenvolles Konzert als Begleitung d« allgemeinen Zer störung. Von einem der Ausstellungsgebäude Mf dem Champ de Mars wurde das Dach fort gerissen und die Statue deS Ruhmes odn der Reklame geriet Mf ihrem Postament so heftig ins Schwanken, daß die Polizei den Umkreis absperrte, um schwere Unfälle zu verhindern. D« Lärm und das Geheul deS Sturmes soll am tollsten unt« dem Eiffelturm gewesen sein. ES werden darüber fabelhafte Angaben und Be schreibungen gemacht, die.ganz unglaublich klin gen würden, wenn man daS Getöse nicht an anderen viel geschützteren Orten selbst gehört hätte. Merkwürdigerweise ist der Verlust an Menschenleben verhältnismäßig gering zu nennen. Ein Omnibuskutscher und ein Kesselschmied wur den beide von stürzenden Kaminen erschlagen. Sonst sind bis jetzt noch etwa ein Dutzend ernstere Verwundungen bekannt geworden. Die AuS dem Gerichtlfaak. Richt«: „Wenn Sie mtt eist« geringeren Strafe davonkommen wollen, rate ich Ihnen, die Thät zu gefiHen l" — Beschuldigt«: „Und wenn ich nicht gestehe?" — Richt«: „Dmn werden Sie freigesprochen!" Immer derselbe. Notar (zu ssiNür Gattin): .Wie kannst du denn dSm Willy Gabel und Messer wegnehmen? l Das Eßzeug gehört ihm — es wurde ihm von seinem Paten geschenkt Du bekommst umecht, Margarete, wem sich Willy auf den Rechtsstandpunkt stellt!" Grob. Gattin: „ES ist statistisch festge- da- « zum Taschentuch greifen mußte, um die hervorquellenden Thränen zu trocknen. D« An geklagte kam mtt einem Verveise davon. Da« -ehritt-sche AeUfer»«. Die .Deutsche med. Wochenschrift' bringt soeben einen Artikel von Prof. Behring in Halle, d« neue wichtige Mitteilungen üb« die Frage
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