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A uerthal-Zeitung 2t- mz Mimin« Anskigkl für Aue, Avklhammn, Iklle-Dßkrlkm md die mlie-endk» OWasten. ie, n. N- t Sonntag, den 25. November 1894 7. Jahrgang. No. 139. Morgenroth. ( >rn. :ig d) 60 o.) Morgmrvth. tstr. ehlti« ibra, v. r e»!. !>>«. L s-' «s. ilrn»», ,»»»». dl»», II,Nit. Nlllll. I». . ,1t. »» >«» »» .k I ide* in» ttt, i« idi, >»!>» ii ich r»n Kirchrn-Machrichtro Mr K1Sftrr1ri»-Mr. Norm, halb 9 Uhr Beichte. 9 Uhr HauptgotteSdienst mit heiligem Abendmahl. Kirchengesang: »Wie st« so sastft nihen!" Nach dem Gottesdienst Kollekte für di« ktrchl. Versorgung der evang. Deutschen im Ausland,. Rach«. 5 Uhr Uturg. Gottes dienst. Kollekte für Beleuchtung der Kirch«. Abend» 7^, Uhr JünglingSverein. Inserat« dt« «tnspalttae Sarvuezell« 10 Pf., Pttttsah wird na» Petüzetlen berechnet, vei Wiederholungen hoher Rabatt, illl« Poftankalten und Landbrleftrig« nehmen Bestellungen an. . wurden, darf nicht vergessen werden, daß diese Hetdenthaten sür die Reltungsmannschasten ungeheuere Anstrengungen, Beschwer den und körperliche Schmerzen im Gesolge hotten. Sine Nach- tu einem Rettungsboot zugedracht, welches bekanntlich «in offe nes Boot ist, aus einer einsamen Sandbank aus eine Gelegen heit warten, um die Mannschaft eine» verunglückten SchiffeS- uber welche» die See fortwährend Hinwegrast, zu retten, wird Nicht jo leichr oergrffen Ul,d eine »ndkSfe Rechenfolge von Ret- tungsverjuqrn voa einem flachen User ans durch die Brandung, der Lamps mit den Elementen, weicher dieser Besuchen folgt, indem jede Brechjee schwerer und schwerer wird, je weiter man vom Laude abtowml, ist eine harte Aufgabe, welche ungeheuere -Willenskraft und Energie erfordert. Ja solchen Lagen befand sich zwilchen dem 17. und 21. November des letzten Jahres e,n großer Tyeil der braven Rettungsmannschaften. Auf 82 RettuugSfahrten wurden 208 Menschenleben dem Tode in deu Wellen entrissen und 6 Schiffe vor dem llutergange bewahrt, ein wirklich großartiger Erfolg. Durch Rettuagsboote u. an dere Milte »konnten «a diejen Tagen inSgesammt KOO Personen gerettet werden. Dieser jreudigea Lhatsache steht leider ein Berlust von 335 Mruschenleben gegenüber, während 140 schiff« ihren Untergang gefunden Haven. Man sieht hieraus, «le viele sorgende Bäter und Mütter durch die Netiungsstattonen der Gesellschaft ihren Familien, wie viele liebend« Kinder den Ettern erhalten bteiden und jvllte Niemand versäumen, sei» Schälstein zu diesem edlen LteveSwerke btlzusteuer». Beiträge nimmt die hiesige Geschäfts stelle (Herr Fabrikant Papst) jederzeit entgegen. l« ei der i>«. ein Lagepla», welcher die den Ort der Aufstellung dis Motors umgebenden Grund stücke mit den etwa darauf befindlichen Gebäuden in einem die hinreichende Deut lichkeit genährenden Maßstab nachweist und über die Zwecke, zu denen die Nach- bargeväude benutzt werden, Aufschluß giebt. eine mit Maßstab versehene Bauzeichnung mit Grundriß und Vertikalschnitt des Raumes, in welchem der Motor ausgestellt werden soll, sowie mit Angabe des Staudorles, welcher sür den Motor in Aussicht genommen ist und der Lage des Auspuffrohres der Maschine. eine Beschreibung, welche Angaben über die Leistungsfähigkeit des Motors, sowie darüber enthalten muß, ob er unter Verwendung von Petroleum, Benzin oder Gas betriebeu werde» soll. kehrten, beobachtet und e« gelang auf da» Lärmschlagen der beiden Mädchen den Hausbewohnern, da» Feuer im Entstehen zu ersticken. Eger, 19. November. Der Hotelier Hugo Sauer hat fei ne iSjährige Tochter durch einen Schuß au» seinem Gewehr verwundet und dann sich selbst erschossen. La» Motiv znr Lhat ist nicht bekannt. Neundorf. Lin schwerer Unglücksfav rrrtgmte stch anr Dienstag Nachmittag hier im Steinbruche. Bei» Hereinneh. men einer Fälle kam dieselbe ganz unvermuthet und verschüttetk den Hohlmacher Kleinigt au» Copitz, während «» den Uebrigen gelang, sich zu retten. Infolge angestrengtester Arbeit gelang e» am Mittwoch g«gen Mittag, den schrecklich verstümmelten Leichnam von den Steinmassen zu befreien; rin Lheil de» Arme« ist freilich noch nicht gefunden worden. Der verun glückt« war etwa SO Jahre alt und hinterläßt eine Frau und 2 Kinder. Schandau. Beim Aufholen eine» Anker» auf eine« der am Slbquai liegenden Schiffe kam der a« Montan an der Bindungssähre ertrunkene Hand«l»mann au» Lauter bei Schwar zenberg zur Oberfläche. Der Leichnam hin- an «ine« der Ankerschaare. In der Tasche sand man da» am Jahrmärkte vereinnahmt« Geld und seinen Hausierschein rc. vor. Herrn »kreisch en. Ein seltsamer Tourist »ar am Mittwoch hier aufgetaucht. Bon zwei Kinderchen begleitet, schob derselbe einen defekten Kinderwagen vor sich her und gab an, sich nach der Rainwiese begeben zu »ollen; er ändert« aber seine Tour und zog e« vor, die Höhen de» in Nebel gehüllten Prebischthore» und de» großen winterbergr» ,aufzu« suchen. Nachdem man «S für nöthig gehalten hatte, de« son derbaren Schweizbesucher nachzugehen, wurde festgestrllt, daß derselbe Abend» nach 6 Uhr in Schmilka da» Elbthal erreicht« und hieraus die Richtung nach Postelwitz-Schandau eivschlug. Wie verlautet, ist der Mann seit dem Tode seintt Frau etwa» schwermüthig geworden. Die »Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger," v,e auch hier eine Funcke besitzt, Hal die» Jahr reichliche Unter stützungen zu verzeichnen .Ju das Verzeichnis der suftungsge!- ber, Jahrgang 1884/95, sw» ». A. eingetragen: s. Maj. ver Kaiser Wityelm 11. mit 600 Mk. I. Maf. die Kaiserin August« Viktoria 100 Mk. S. wraf. der König von Württemberg 100 Mk. Vermächtnis von Fran Frie.erue gueoländer, geb. Levy, in Berlin, 1, Lheil-Quote 2400 Mk. .per Ber«»n der Touren- Ruberer tu Berlin 75 Mk. Frau Gräfin von Kielmunsegge in Cappenberg IVO Alt. Herr Gutsbesitzer H. Gruner in Kto- per Thierhaupten, Bayern 300 Mk. Die Lischgenoffen un Gasthof ,Staat Prag" »n Magdeburg, Strajea jur gesprochene vremowürter 300 Mk. Birmachlmtz von Herrn Reni,er Fr,«, brich Labes in Kiet 2936.90 Mk. Brrnrauftnift von Fräuttitt Betty «mvert in Hikrfele ISO Mk. Herr ttommetzienralh Carl Dippe in Quedltnourg 100 Mt. Reiche Gelegenheit zum Reiten brachte den Rettungsstationen der Gesellschaft der große Orkan, welcher »m November an den Küsten von Grvßb unnien wulhete und obgleich die Jahres berichte über da» Sre-Retlttagsw«>en durch die vleten glanzen den Rettung«», welche in jenen Tagen «usg,führt, sehr bereichert 2U1V LMl AuetthüL und Umgebung. Ptttthert^ug«,, »»,, «»<«»««», Autereffe ftnv r-«r i»t«»e»r«»i»r» stet» mtUkomu»«». (Bürgerverein Aue.) In der am 5. er. ftailgesundenen Haupt-Versammlung, -VisM.lt das 32. VurlNS-Jahr begonnen hat, tam u. A. der I/Zohits-Belicht der Berwaitungs-Commtssivn des .Bürger heim" zu Aue, diien Brrjitzendir Herr Slatlralh Gläser ist, zum Vortrag und wurde dieser Bericht von den zahlreich Anwesenden mit großem Interesse ausgenommen. Wir dürsen uns freuen, daß der nun vorhandene „Bür- gerhelm-Fvnd' vvlerfl hauptsächlich aus dem Krelfe unserer Mitglieder geschaffen, schon eine ansehnliche Höhe erreichte. Mögen un« solche Sympathien für unser „Bckrgerheim" nicht nur erhalten bleiben, svnv.rn feiten der gesammten Etn- wohnrrschajt entgegengebrachl werben und Alle an dem juc- eesstven Ausbau dieses christlichen Liebeswerkes mithelien. Am Donnerstag wurde unsere Sqwarzwafsrrbrücke'dem öffentlichen Verkehr übergeben. Die Jnlerimsvrücke ist insvlgc- besjen avgejperrt, jvoatz ber gefammle Verlehr über vie neue Brücke seinen Weg nlmmi. Dieselbe ist bedeutend flacher wie die alte steinerne Brücke, steht infolge oessen schräg im Flusse ist ein elegantes massives Bauwerk, und wird hoffentlich Hunderte von Jahren überdauern. Mit besonderer Freudr können wir auf bas schöne Wert blicken, da dasselbe eine Auer Firma, Herr Baumetsler Julius Bvchmann hlerselbft unter Lotung der Kgi. Straßen- und Wasielbaurnspertlon er baut hat. Dre t.eue Schworzwasserbrücke ist aus yreslgem Steinmalerial (Auerhammerer Granu) hergestettl, sodaß unsere SteindruchSlndustrle während des Sommers flotte BeschLstigung sand. Dienstag, den 27. November 1894, Nachm. 3 Uhr sollen in Atbernau („vttchenhaus") 1 Regutalvr, 1 Kvmuivt«, 1 Rähitjch, 1 Klereerschrant, 1 Waschtisch, 1 runder Tisch, 3 Paar Hirschg wechr, 2 Paar Rehgewelye u. s. w. metstvlrtenb gegen sosoruge Bezahlung vrrstelgert werden. Kirchliche Nachrichten r»o»Aire. 27. Sonntag nach Trin.: TotenfeKt. Früh V,9 Uhr: Beicht», vor«. 9 Uhr: HäuptgotteSdievst mit Feier de» helligen Abendmahles. Prrdiht Über Luk. 20, 35—36: Hilfsgetstl. Orrtel. (Hauptlted Nr. 68S.) Kollekte zur kirchlichen Versorgung der ev.-luth. Dmtschen im Ausland». AbrndS 6 Uhr: Liturgischer Gottesdienst k. Thom«» Mittwoch den 28. November abend« >/»9 Uhr Btbelstunde im Lv.-luih. Männer-Verein über 2 Kor. S. «escheinl RUttw-ck,», Freita-S u. «onntaa». rtvonnementSprett lttkl. der 3 weribvollen Beilagen vi«rt«liShrli-b «il Bringerlohn 1 Mk. 20 Pf. durch dl« Pvft 1 wt. 2ti Pf. Lageplan und Bauzeichnung müssen auf PauSleinwand aufgeführt sein. Die gleiche Genehmigung ist erforderlich, wenn «in bereit» genehmigter Pelroleum-, Ben zin- oder Ga-motor an einem andern Ausstellungsort in Betrieb genommen werden soll. Mil Geldstrafe bis zu. ISO Mk.^ oder mit Haft bi» zu 14 Tagen wird bestraft,, wer einen der unter 1 erwähnten Motor« ohne vorgängige Genehmigung aufstellt, oder die we enttlche» Bedingungen, unter welchen die Genehmigung ertheilt worden ist, nicht ianebält, oder ohne Ge nehmigung den Motor a» einem andern Aufstellungsort in Betrieb nimmt. Aue, am 17. November 1894. Der Wach der Stadt. vr. Kretschmar. Slraßenordnung Aue. Die Herren Hausbesitzer werden hierdurch darauf aufmerksam gemacht, daß ste nach 8 22 unsere» Siraßeuordnung nicht nur verpflichtet sind, Sonnabend» regelmäßig, sonder« auch sollst, so oft Verunreinigungen eiagctreten sind, dasür Sorge zu tragen, daß di« Straße bi» zur Hälfte in der ganzen Länge ihre» Besitzthume» gekehrt, auch, solang« kein Frost ein tritt, bei trockenem und staubigen Wetter zuvor Mit Waffer besprengt, da» Kehricht aber so fort nach oem Kehren von der Straße beseitigt werd«. Z «Widerhandlungen werden nach 8 24 der Straßenordung mit Geldstrafe bi» zu Mart -der Haslftrafe bi» zu 8 Tagen geahndet. Aue, am 23. November 1894. Ser WatH der Stadt vr. Kretz schm ar. «heviot u. «urttn für et««« »a«e« «uzu« zu G. » 72 Kammgar» «, Mello« f. et«»« ganz, «mm« zu llm- »-7» je «,30 w f. d«n Anzug d «rechnet, versend, btt« an Jebememm vattingae L So. knullrkoet ». rvdeib-0qw«. Muster umgehend frank». Rtchtpaffmbm MÜcktzemmmm. Bekanntmachung, die Aufstellung von Petroleum-, Benzin- und Gasmotoren in Aue betreffend. Zufolge der Verordnung des Königlichen Ministeriums de» Innern vom 11. September 1894 wird hierdurch Folgendes bekannt gegeben: 1. Zur Ausstellung von Petroleum-, Benzin- u. Gasmotoren in hiesiger Stadt, mögen sie zum Gewerbebetriebe bestimmt sein oder nicht, ist die Genehmigug des unterzeichneten Rathes erforderlich. Bereits in Betrieb befindliche dergleichen Motoren sind bis 31. Dezember Laufenden Jahres bei uns anzumeldeu. 2. De i Genehmigungsgesuch« sind teizusügen: ».) Aus Sächselt und Ulttgegeud. In der BußlagS-Nacht gegen 11 Uhr brannte in Ditters dorf da» Mühlengrundsiück de-Herrn Wetzel (sogenannte Cas- parmuyie) nebst der mit Erntevorräthen angefülllen Scheune lokal nteoer. Die Entstehung-Ursache ist noch unbekannt. Leipzig, 19. November. D>« hiesige jüdische Gemeinde hat die Avflchl, eine Synagoge im großem Skyle hier erbauen zu taffen; da die jetzige in der Centralstraße stch als zu klein erweist. Mehrmals hat schon ein Betsaal gemietet werden müssen. Der neue Prachtbau soll aus möglichst freiem, gro ßen Platze errlchtet «erben. Eittvruchstnrbsiähle kommen hier seit einigen Tagen fast all« Nächl« vor. In der Nacht zu gestern wurde auch in Gohlis auf drei Stellen Geflügel aus oen Ställen gestohlen und am Orte der Thal sofort abgejchlachtet. Die Diebe konn ten noch ,licht ermittelt werde». Ju oer Etisenftraße siet gestern da» 1>/, Jahre alte Kind einer Fabrikarbeiterin m «inen Topf mit kochendem Wasser' I und verbrühte stch derart, daß es heme seinen Berletzungen s nach namenlosen Schmerzen erlegen ist. Am Montag Nachwitlag wurde der aus d»m Rittergute Hainewalve bedienstete ^ermann Weber dem kgl. Amtsgerichte zu Großschönau al« Brandftlsler eingeliefrrt. Derselbe hat am Montag früh gegen 4 Uhr, nachdem er vorher zur Tanz musik gewesen ist, wahrscheinlich in nicht ganz nüchternem Zustande versuchl, da» Sewr'sche Wohnhaus un Niederdorf« onzujünben. Bei diesem nichtswürdigen Vorhaben wurde Weber aber glücklicherweise von seiner eigenen Schwester und eine« anderen jungen Mädchen, welche von einem Balle heim» ' Mit: Deutschem Kamilirnbtatt, Kute Krister, Aeitspieget. verantioorilicber Redakteur: Gmit Hegemeister in Au « (Erzgebirge). Redaktion u. Ervedition i P»e, Marktstraß«.