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Freitag, den 3. August 1894 7. Jahrgang. No. 90 Krch. Engl. aus ^i« blauer Aermelwrste, ebensolchen Beinkleidern und West» von Gurt mit «rißen Faden durchzogen (die Beinkleider find an » 31. soo 300 SOO 220 Aue, am <R«. 6SS der Zeitung-Preislist«) für Monat August und September 13S4 «erde» i» der Expedition (Aue, Marltstraße), von den Aus trägern de» Blatte», sowie den Landbrirftrügern jederzeit gern angenommen. Krpeditiou -er „Auerthal-Aeitung." Lirrtt „ „ weibliche „ jugendliche männliche „ „ weibliche wtrthschaftliche» Arbeiter in Gemäßheit von § 6 Abs. 3 und 4 des Reich-gesetzr- vom S. Mai 1883 in Verbindung mit Punkt I H 3 der Ausführungs-Verordnung dazu vom 23. Mai 1888 für den Stadtbezirk worden ist, wie folgt: " Mk. — Bekanntmachung. Di« Stadtaulageu für den M. Dermin d. I. find fällig und bei Vermeidung der zwangsweisen Beitreibung innerhalb 14 Tagen an unsere Stadtsteuer-Einnahme abzuführen. Aue, den 1. August 1824. Der WatH der Stadt !. v. I. Bochmann. Bekanntmachung. Auf Anordnung der Königlichen Kreishauptmannschaft zu Zwickau geben wir .hierdurch bekannt, daß durch Letztere der durchschnittliche JahreSarbeitSverdieuft der land« «. forst» Aue aus die S Jahre bi» mit 1828 in seitheriger Weise festgesetzt Pf. für erwachsene männliche Arbeiter ff ff ff beiden Kniren au»-ed«ss«t), halbwollenem roth uud blan ge streiften Hemde, wollene« schwarzen Borhemdchen mit rothen Blumen, blauer Leinwandschürze, sogenannter Fleischrrmütze au» grauem Stoffe, rind-ledernen Schaftstiefeln und «ine« Leibriemen, und führte bei sich rin bunte» rote» Taschentuch, «inen grüntvollrnen gestrickten oder gehickelten Gelddeutel und «in einfache» Taschenmesser mit weißer Hornschale. Alle die» zenigen, welche Auskunft üder die Person de» Ertrunkenen zu geben vermögen, «erden ersucht, sich sofort in dafi,er Raths» . «ttrditivn zu melden. MMDrr Jahrmarkt in Grünhaia findet diesmal am 18. (nicht Aus dem Auerthal und Umgebung. SMtUtz«Uu«>,m» »au >ar«le» Jutereff« find v«r Revattiam stet» mtUkomme». Ml Gestern Vormittag ist der Arbeiter Carl Hermann Georgi von hier in die Mulde gestürzt und ertrunken. Der Ver unglückte «ar beschäftigt, bei der Flußbateanstalt anschwim- mende» Holz aus der Mulde zu fischen, kam zum Fallen u. der durch den anhaltenden Regen zum reißenden Strom an geschwollene Fluß riß ihn mit sort, ohne baß «S möglich ge wesen wäre, ihn zu retten. Georgi hinterläßt eine Frau und 4 noch unerzogen« Kinder. Wie wir vernehmen, geht der Plan einer Thalstraße nach Zschorlau in Kürze seiner Verwirklichung entgegen. Letzter Tage «ar «in kgl. Landbaumeister hier anwesend, der in Be gleitung interejsirter Herren eine Vermessung u. Besichtigung de- BauterrniS vornahm. Für die zahlreichen in Au« und Auerhaw r beschäftigten Arbeiter, welche in Zschorlau woh nen und z.tzt täglich nach vollbrachter Arbeit den stellen Neu- - Körper Berg ersteigen müssen, «ürde damit eine Erleichterung geschaffen. Auch für den gesamten Wagenverkehr würde die - neue Straße ein« große Wohlthat sein, da der steile Berg gefahrvoll zu pasfiren und Lastwagen dort überhaupt nicht , verkehren können, wodurch ;etzt der Verkehr über Schneeberg geleitet wird. Heute Abend wird im Bürgergarten da» 2. Gommer-Abonne- mentS-Eonzert unserer Stadtkapelle stattfinden, bei günstiger Witterung im Garten, nach Schluß de» EoneertS großer Ball. La» Lonzertprogramm ist diesmal wieder ein sorgfältig zu- sammengeftellte». u. A. ist «in sogenannter „Doktor-Marsch" von Herrn Stadtmufikdirektor Zien selbst componirt. Air können deshalb den Besnch deS Konzert», da» einen genuß- > reichen Abend verspricht, nur empfehlen. ' i Oeffentliche Sitzung de» B«zirk»au»fchuff«» zu Schwarzen berg Sonnabend, den 11. August d. I., von Nachmittag» 3 Uhr an im Verhandlungssaal« der kgl. AmtShauptmannschast. >Die DageSordnung ist au» dem Anschläge in der Hausflur «S amt-hauptmannschaftlichen Dienstgrbändr» zu ersehen. . De» Stadtrath zu Neustädtel «acht bekannt: Dienstag, den 81. Juli Vormittag» wurde im Filzteich« hier ein männlicher unbekannter Leichnam aufgefunden und nach der hiesigen Lei- chenhalle gebracht. Die Person ist ea. 40 Zahre alt, hat dunkel blonde», kurz geschorene» Haar, blonden Schnurrbart, Größe etwa» über mittel, Figur kräftig, Gestcht-züg« wie Farbe der Augen nicht zu erkennen. Bekleidet war dieselbe mtt dunkel- »seewoch», JrÄag» u «.««»«»». ' Mit: Deutschem AamilienStatt, Aule Heister, Seitspieget. «vONnemnetSpreiS »kl. der 3 ««rthvollmBeilaaen viertellahrli» Verantwortlicher Redakteur: Gurtl H«g«tt»etffe» in klu « (Erjgebtrge). »^Bring«rl«hn 1 Redaktion u. «rvedition: Mw«, Marktstraß«. Die Sparkaffe der Stadt Aue ist an Wochentagen von 8—12 Uhr Vormittags und 2—6 Uhr Nachmittags geöffnet und vcr» zinst die Einlagen mit 3 V, Prozent. Heffenttiche StadLverordnetensttzuug zu Aue, am 1 August 1894. Anwesend: 9 Stadtverordnete. Vorsitz: Herr Professor Dreher. Seiten de» Raths: Herr Vicedürgermeisttr Boch mann, 1 Rath»mitglied. Auf da» Baugesuch de» Klempnermeister» Ferdinand Schiek wird beschlossen, demselben hierzu an sein Grundstück an der Aurrhammerstraße angrenzende« städt. Areal von 20 Quad rat«. für den Preis von 10 Mk. pro Quadrat«, abzutreten und de« Hchiet'fchrn Grundstück gegenüberliegende- Areal zu Gtraßenzwecken zu erpachten bez. anzukausen, wenn Herr Schirk für die Pachtsumme aufkommt bez. den Kaufpreis der Stadtgemeinde zurückerstattet. — Bon Ankauf der Pfarrwiese wird z. Zt. abzusehen beschlogrn. Dir von dem Ha«»b«fitzer Bernhardt erfolgte Kündigung de- Vertrag» über ein von ihm erpachtete» communi. Grund stück gelangt zur Krnntniß. — Der Vertrag mit dem StaatS- fi-euS wegen «eiteren Arralerwerbe» für den neuen Wasser hochbehälter der Adolf-Beyer-Stvlln-Leitung wird angenom men. Für Verlegung de« Bauhöfe», welche durch den Ver kauf de« TurngartenS an der Rrich-straß« nöthig geworden ist, nach dem Platze zwischen der Schwarzenberger Bahnlinie und der Brauerei, «erden die Kosten bewilligt. Man ge nehmigt hierbei di« pachtweise Ueberlaffung eine» Platze» aus dem Steinigt an deu Steinmetz Jrmisch. — Von der Erzgebirgischen Gewerbe- uud Industrie-Ausstellung in Freiberg. Ganz her vorragend ist die Deutsch« Fachschule für Blecharbeiter in Aue i. S. vertreten. Die im Zahre 1877 in'« Leben gerufene Anstalt ist seit ihrer Gründung von etwa 600 Schülern au» allen Theilen Deutschland» und vom Auslande besucht worden. Sie verfolgt den Zweck, jungen Leuten der Blech industrie Gelegenheit zu bieten, sich in möglichst kurzer Zeit theoretische, geschäftSmännische, kunstgewerbliche und praktische Kenntnisse zu erwerben, welche sie befähigen, sich zu tüchtigen Fachmännern heranzubilden, und r» ihnen ermöglichen, den stetigen Fortschritten de» Fache» mit Verständnis folgen zu können. Als Lehrkräfte wirken an der Schule 1 Architekt al» Direktor, 1 Reallehrer und 1 Kaufmann al» Lehrer; für den praktischen Unterricht S Klempner al» Meister. Die theore.ischen und praktischen Unterrichtsfächer sind auf I V« Jahr in 8 auffteigenden Klaffen verthrilt, jede der letzteren mit wöchentlich bl—S3 Unterrichtsstunden. Unabhängig von diesem Unterricht wird innerhalb der gewöhnlichen Unterrichts zeit noch ein Gpreialeour» im praktischen Metalldrücken er- theilt. Sammlungen an Vorlagen, Modellen, physikalischen Apparaten, eine Bibliothek, BlechbearbeitungSmaschtnen, sowie di« wichtigsten Thrift der Ga«- und Wasserleitungs-Anlagen in den Wrrkstatträumen unterstützen den Unterricht in ver schiedenen Lehrfächern. Die Aufnahme in di« Fachschule ist an Zurücklrgung de» 16. Lebensjahre« geknüpft. Der Auf zunehmend« muß gut« BolkSschulkenntniffe besitzen; durch Zeugnisse hat er ferner darzuthun, daß er mindesten» schon 2 Jahr« in seine« Fache praktisch thätig gewesen ist. Die Gesammtkosten (für Schulgeld, Kost, Wohnung, Schuluten- stlirn und sogen, kleine» Werkzeug) belaufen sich auf etwa 400 Mark im Semester. Dir Bftcharbetterschule bringt nun auf «ine» in Pyramtdrnform gestellten Tische der Montan halle «ine Auswahl von Pen in den letzten Zähren von den Schülern in den Schultverkstätten gefertigten Klempnerarbeiten in Zink; blank und mit Siltkatanstrich versthen, kn Weiß blech blank und lakirt, bez. bronctrt, in Kupfer, Messing und Reustlber nach den einzelnen Klaffen der Schule geordnet zur Ausstellung. Wir bemerken in erster Linie unter den «uägeprllftn Gegenständen solche, die für den Gebrauch in Küche und Hau« bestimmt find, ihrer Herstellung wird augen scheinlich «rttgrhrade Aufmerksamkeit geschenkt, wohl darum, «eil de« t« die Meister-Lehrwerkstätte «tntretenden Lehrling zur Herstellung solcher Arfttftn kaum «och, oder äußerst selten Geftge.-Hett geboten wird, «eil diese heute bekanntlich Mtt noch in umfänglichen und rationell in Bezug auf Arbeit-- Juli 1894. Der Math der Stadt In Vertr.: I. Bochmann. theilung mit Hilfsmaschinen reichlich au-grftatteftn Fabritte- trieben erfolgt. Der Schüler fertigt eben nicht «ft i« in dustriellen Betrieb«, Einzeltheile von Gegenständen, sonder« in deren gesammter Herstellung hat der Schüler Gelegenheit, die meisten Techniken der Blechbearbeitung kennen zu ftrnen und sich darin zu erproben. Die Gegenstände sind, wie wir hören, fast alle im Fachzeichnen der Schuft entworfen wor den, auch zumeist von dem Schüler, der sie gezeichnet, prak tisch auSgesührl worden. Er hat dabei die Zuschnitte selbstän dig hergestellt und die zur vollständigen Herstellung oft sehr zahlreichen Einrichtungen sich selbst geschaffen. Bei der Her stellung der Gegenstände sind die Hitfsmaschinen soweit al- möglich angewendet, aber auch die Handarbeit ist nicht ver nachlässigt, wie manches schönes Stück zeigt. Es sind Ge genstände gewählt worden; an denen die Hammerarbeit ge nügend geübt werden kann, Metallorückardeiten sind darunter in allen dem Gewerbe wichtigen Metallen. Den Löth-, Fa z- und anderen Verbindungen ist große Sorgfalt zugewendet und an Hebungen im Hartlöthen fehlt es nicht. Die Z-Hl und Reihenfolgen der vom Schüler zu fertigenden Gegen stände richtet sich, wie wir erfahren, nach der Fähigkeit de« Schülers. Einzellheile werden so ost gesertigt, bi« dem Schü ler igre Herstellung gut geläufig ist. Die Gegenstände zeigen auch schöne und geschmackvolle Formen, sie find in solidem Materiale auSgesührt, bei Lackirungen ist streng berücksichtigt, daß man eS mit Metallgegenständen, bei Dekorationen, daß man eS mit Flächen zu thun hatte, welche zu schmücken wa ren. Unter den Arbeiten dieses Tische» und an anderen Stellen, kommen auch Bauarbeiten, Dachspitzen, bescheiden und in bedeutender Größe und Aufbauten in Zinkmatrrial vor. Ein zweiter, in den deutschen und den Lande-farben auSgeschmücktcr Fahnentisch enthält von den Schülern gefer tigte Lackir- und hervorragende kunstgewerbliche Arbeiten, aus welch« letzteren hin die Verfertiger zur erleichterten Prüfung für den einjährig-freiwilligen Militärdienst, nach besonderer Bestimmung de« Wehrgesetzes, zugelaffen worden stno. Es wird mitgetheilt, daß bi- jetzt diese Begünstigung bereit» von 10 Schülern erlangt worden ist. Auf einem dritten Tische sind in Mappen einige Lehrgänge der verschiedensten Zeich nenfächer der Schule ausgelegt und ein« kleine Auswahl von Schüler- und Schulmodellen zur Ausstellung gebracht. E» befinden sich unter letzteren Dachrinnenmodell«, an denen den Schülern die Details erläutert werden, nachdem haben die Schüler dieselben dann selbständig aufzuzeichnen und von Detail», die schwierig zu zeichnen sind, Modelle, die vorher genannten Schülermodelle, herzustellen. Aus einem vierten Wandtische sind endlich Schülerarbeiten au» den Gebieten der GaS- und Wasserversorgung, Elektrotechnik, (Blitzablritungen Galvanoplastik und Galocinostagie) Zinkguß- und Bleilöthar- deiten, mit der Wasserstoffflamme de »gestellt, und Modellier- Arbeiten zur Ausstellung gebracht, da« Klempner-Gewerbe >st eben sehr vielseitig. Ein blitzendes Wandtablett, über diesem Tisch befestigt, ist aus einem 1 Millimeter starken Neujilber- bleche von einem Meister der Schule mit der Hand gehäm mert worden, es ist wirklich ein Meisterstück zu nennen. Die Wände bei» von der Schul« beanspruchten Ausstellungsräume» sind mit einzelnen der Lehrmittel, Tableau» au» den Fächern der Technolog« und oeS Fachwissenschaftltchen, di« Metalle, Nickel, Kobalt, Blei und Zinn detr., und die stufenweise Dar stellung «ine« Rund- und eine« Flach-Petroleumbrenner« ver bildlichend, geschmückt. Wir können au« diesrr A»«st«llung nur da» Wichtigste berühren. Dieselbe enthält de» Schönen sehr viel; sie wird, davon sind wir überzeugt, allgemeine» Znteresse stnven. —(Freib. Anz.) Sa. 2000 Stück seidene Koulard» Seide ME. 2.13 bi« p. M. — bedruckt mit den neuesten Dessin« u. Warben — sowie schwarze, weiß« und farbig» Seidenstoff« ». 7Ü Pf. bi« Mk. 1S.6S p. Met. — glatt, gestreift, karriert, «e- mustert, Damaste etc. (ca. 2aÜ versch. Qual. u. MX) »«sch. Farbe», Dessins etc.) DM- Paris« «Nb ftmwrstwt in» HemS t i Katalog und Muster umgehend. 2 v. SGil»-k>-eik (st. b. ff«».), LieNd. Allgklllkillkl Allsklgkk ftl Alle, AllklhilllllllN, M-Mttlm, MkkOnllkllßikl und NlllMck Inserate di« einspaltige C»rpuszell«I1v Pf., Petttsatz wird na» PetUzMen beiichnet. Bei Wiederholungen hoher Rabatt. Alle Postanstalten und Landbrteftrllger nehmen Bestellungen an.