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Auechal-Mung. MM,tt fil A«e. Aillhmml, M-Wßkckm, Kieiikl-». AkkOmikHrl«. NWMd. ——————— Inserate sm- A-Utfchem Aamtttenvlatt, Kute K-ist-r, Z-itspi-gel. W inll.^ 3w«rthv»»enB«il-gen vierteljLhrli» verantwortlicher Redatieur: «Mil Hegemeister in « ue (Erzgebirge). Alle P^stanAtt^ di« vast 1 M. Ai Pf. Redaktion u. Erpedition: An«, Markistraße. nehmen Bestellungen an. No. 72. Freitag, den 22. Juni 1894. 7. Jahrgang. Bekanntmachung. Bon Herrn Fabrikant Ernst Papst hier ist uns heute eine Stiftung von 51)00 Mark übergeben morden. Diese Stiftung soll zur Erinnerung an seine kürzlich verstorbene Gattin den Namen „Auguste Papst-Stiftung" erhalten und zur Errichtung und Unter- Haltung eines Mädchenheim» in hiesiger Stadt dienen. Indem wir diese wohlthälige Stiftung zur öffentlichen Kenntniß bringen, sagen wir dem hochherzigen Stifter im Namen unserer Stadt Aue den herzlichsten Dank. Das Andenken seiner thruren Gattin wird für alle Zeit in unserer Stadt in Ehren gehalten werden. Aue, am 17. Juni 1894. Der WcrLH der Stadt. vr. Kretzschmar. Khn. Bekanntmachung. Die Landrenteu für den Termin Johanni 1894 find fällig und bei Ver meidung der zwangsweisen Beitreibung bis z«m 5. Juli Js. an unsere Stadtsteuer-Einnahme abzusühren. Aue, am 24. Juni 1894. Der WaLH der Stadt. vr. Kretzschmar. Auf Abbruch kommt Moutag, den 25. -. Mts. Borm. 11 Uhr der alte Spritzeitschuppen, sowie die 5,9 m lange, 4,8 m tiefe und 2 Stock hohe mit Schiefer bedeckte Hammer'sche Scheune öffentlich zur Versteigerung. Das Holzwerk dieser Gebäude ist theilweise noch gut erhalten und kann zu einem Wiederaufbau Verwendung finden. Zelle, den 20. Juni 1894. Der Gerneinderath. Markert, Gem.-Borstd. Anläßlich des Scheidens unseres Pfarrers, des Herrn Pastor Kaiser, soll Sonntag, den 24. Juni abends halb 8 Uhr im Saale des Blaue« Engels ein Familien.Abend stattfinden. Die Kaiserlichen und Königlichen Behörden, die geehrten Behörden und Lehrer von Aue und Auerhammer, alle Glieder der Kirchsahrt und Freunde des Scheidenden werden hierdurch zu zahlreicher Betheiligung an diesem Familien-Abende herzlich eingeladen. Aue, den 19. Juni 1894. Der Kirchenvorstand. Aus dem Auerthal und Umgebung, »ittdetluuge« »»« »okako« Juterest« stnv »er Siedaktion ftel» willkommen. Aue, 20. Zuni. Dienstag Abend hielt im Saale des blauen Engel» Hr. Fabrikant Säuberlich au» Zwickau einen mehrstündigen Vortrag „über seine Reise nach Chi cago," di« er im vorige» Jahre mit der Stangen'jchen Reisegesellschaft unternommen hat. Er schilderte aussühr- lich und z. T. recht packend vie Seereise mit ihren Reizen und Schmerzen, auch mit der prachtvollen Einrichtung und den riesigen Verhältnissen der Schnelldampfer des Nord deutschen Lloyd wurden wir bekannt. In der neuen Welt fesselten uns zunächst der großartige Hafen von New-Jork und da» Häusermeer der nordamerikanischen Metropole; eine Fahrt den Hudson aufwärts und auf der Eisenbahn nach den Nachbarweltstädten Philadelphia und Baltimore und nach der Bundeshauptstadt Washington hielt uns längere Zeit auf; im weißen Hause haben wir mit unserem braven Landsmann dem Präsidenten Eleveland die Hand gedrückt. Nach 31 stündiger Fahrt standen wir ergriffen vor dem großartigen Naturschauspiel des tosenden und zischenden, schäumenden und sprühenden Ntagarasalle», und endlich langten wir in der Wunderstadt Chicago an. An allen Freuden und Leiden unsere« Landsmann« nahmen wir nun Teil; wir mieteten uns mit ihm in einem der eigen» für die Ausstellungszeit errichteten Riesenhotel» et«, verständigten uns mit dem Krllnervolk durch Trinkgelder, ließen un» den Genuß an einem Gla» Bier und an einem Bersste durch die amerikanischen Preis« nicht rauben und b«-«ben un« nun auch auf die Ausstellung. Alle wichtigeren Gebäude wurden besucht, immer wieder riesen die kolossalen Dimensionen unser Erstaunen hervor; den mannigfaltigen Ausstellungsgegenständen schenkten wir unser Interesse, den Geschützungetümen von Krupp und den kunsterzeugnissen der heimischen Porzellanindustrie, den Apfelsinen- und Chokoladenbergen und den Wunderwerken dn Technik, dem deutschen Dors und den Scene» de» fremd- ländischen Leben». Und wie ost schwellte un» auf diesem Rundgang der Stolz über die Triumphe de» deutschen Kunst- und Gewerbefleißes die Brust l Nachdem wir noch länger in der jungen Riesenstadt geweilt und besonder» di« Schlachthofanlagen bewundert, begaben wir un- end lich mit unserem «ackeren Führer auf die Rückreise und langten mit einem „Hoch Deutschland l" wieder auf heimi scher Erde an. Der Vortrag «ar sehr interessant und der Saal ge- füllt, so daß dieser Vortragsabend recht gelungen genannt werden kann; wir find dem Gewerbeverein und dem Bür gerverein, ganz desonder» aber Herrn Fabrikant Säuber lich au» Zwickau, recht dankbar, da» sie uns einen solchen Genuß verschafft haben. Nächsten Sonntag wird unser hochverdienter Pfarrer, Herr k. Kaiser hier, seine Abschieds-Predigt halten und bereits am folgenden Sonntag in das ihm vom ev.-luth. LandeS-Consistorium übertragene Pfarr- und Superinten- denamt in Radeberg eingewiesen werden. Unsere ganze Gemeinde sieht ihn mit herzlichem Bedauern von hier schei den. Hat er es doch in seltener Weift verstanden, sich die Lieb« und Verehrung aller Gemeindeglieder zu erwerben. Wie au» dem Znseratenthetl ersichtlich, hat der Kirchenvor stand beschlossen, anläßlich seine» Scheiden« nächsten Sonn tag abend« halb 8 Uhr im Saale de- Blauen Engels einen „Familien-Abend" zu veranstalten, um aus diese Weise noch einmal einer größeren Anzahl von Männern und Frauen unserer Gemeinde Gelegenheit zu geben, mit dem Scheidenden vereint zu sein, was allerseits mit Freude begrüßt werden dürfte. In Zelle wird nun endlich der alte Spritzenschuppen und die daneben stehende baufällige Hammersche Scheune am Niederpfannenstieler Weg, di« schon Mancher hinweg gewünscht hat, den Weg alles Irdischen gehen. Beide Gebäude werden nächsten Montag zum Abbruch verkauft und hierauf binnen Kurzem vom Erdboden verschwinden. Für die sich durch die Neubauten immer mehr erweiternde Niederschlemaer Straße bedeutet dies «ine wesentliche Ver schönerung, denn durch den Abbruch dieser unschönen Ge bäude werden die dahinter stehenden Häuser sreigelegt und di« Straße dort nicht unbedeutend verbreitert. (Theater.) Die Direktion Korb wird den vielfach an st« gelangten Wünschen Folge leisten und morgen Freitag die berühmt« Novität „die Heimath" v. Herm. Sudermann zur Auffahrung bringen. Diese» zeitgemäße, sich im mo dernen Rahmen unserer heutigen wirtschaftlichen Verhält- nisse bewegende Schauspiel ist mit größtem Erfolg unzäh lig« Male an den Gtadttheatern von Leipzig, Dresden, Berlin etc. zur Aufführung gelangt und wird auch hier seine Zugkraft nicht verfehlen, zumal die Direktion keine Mühe und Kosten gescheut hat, um un» dies« bedeutende Novität vorzuführen. Wünschen wir ihr deshalb ein recht volle» Hau». Hausfrauen u. Mädchen, welche für sich und ihr« Ange hörigen gern« selbst die Kleidungsstücke anferttgen möchten, werden ost an diesem Bestreben dadurch gehindert, daß ihnen die Kunst de» Zuschnriden» mangelt. Um diese für Viel« wertvollen Fähigkeiten zu lernen, ist Sonntag den 24. d. M.. im Hotel blauen Engel hier Gelegenheit ge boten, indem daselbst auf vielseitigen Wunsch die bekannte Lehrerin C. R. Donner aus Lommatzsch einen Kursus in der Zuschneidekunst für Damen abgehalten wird. — Der am 1. Juli beginnende Umzug muß bei klei nen, aus höchsten» zwei Zimmern nebst Zubehör bestehen den Wohnungen an demselben Tage, bei mittleren, au» drei oder vier Zimmern nebst Zubehör bestehenden Woh nungen am 3. Juli, mittags 12 Ubr, bei großen, mehr al» vier Wohnzimmer umfassenden Wohnungen aber am 4. Juli, mittags 12 Uhr beendet sein. Schneeberg, 18. Juni. Das altrenommirte Stahl'sche Hotel „Sächsisches Hau?" hier, das seit 1832 im Besitze der genannten Familie war, ist an Herrn Paul Müller aus PulSnttz verkauft worden. Ebenso geht di« hiesige Apotheke durch Kauf in andere Hände über. Herr Apo theker Schwamekrug hat dieselbe an einen preußischen Apo theker, Hrn. vr. Pitchke, verkauft. Nächsten Sonntag findet hier das Bundesfest der Con- certina-Vereine in Erzgebirge statt. Nachmittags erfolgt Festzug, Concert (100 Harmonikas, Glockenspiele «.), und Abends Ball. Die städt. Cvllegien haben sich bereit erklärt, ein« größere Fläche von dem ehemaligen Rittergut Nieder- fchlem» an den EisenbahnfiSstrs zu verkaufen. Der An kauf macht sich wegen des bereits im vorletzten Landtage genehmigten Umbaues des Bahnhofes Niederschlema nöthig. — Die räumliche Beschränktheit unserer modernen Woh nungen macht sich am unangenehmsten fühlbar bei irgend welcher Aenderung oder Ausbesserung auch nur eine» Zim mer». Muß man ein Zimmer, wie z. B. bei gewöhnlichem Anstrich des Fußbodens, tagelang leer stehen lasten, so veranlaßt dies große Ungemüthlichkeit, die durch den pene tranten Geruch de» gewöhnlichen OelfarbeanstrichS oder OellackeS wahrlich nicht vermindert wird. Unter diesen Umständen wird mancher unserer Leser dankbar sein, wenn wir ihn auf eine Erfindung aufmerksam machen, durch welche diese Unannehmlichkeit vermieden wird. Der seit einer langen Reihe von Jahren von Franz Christoph in Berlin fabrizirte und praktisch bewährte Fußboden-Glanz- Lack trocknet nicht nur während des Streichen», sondern ist auch absolut geruchlos. Man kann also jedes damit gestrichene Zimmer sofort wieder benutzen, ohne durch irgend welchen Geruch oder Klebrigkeit de» Bodens belästigt zu werden. Zu haben ist oieses Fabrikat in jeder größeren Stadt Deutschlands, doch ist genau auf den Namen Franz Christoph zn achten, da diese, wie jede pr-ktische Erfindung, bald geringröertyig nachgeaymt und versa s«yt wird.