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Auerthal-Zeitung : 13.06.1894
- Erscheinungsdatum
- 1894-06-13
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id173565485X-189406131
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id173565485X-18940613
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-173565485X-18940613
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Auerthal-Zeitung
-
Jahr
1894
-
Monat
1894-06
- Tag 1894-06-13
-
Monat
1894-06
-
Jahr
1894
- Titel
- Auerthal-Zeitung : 13.06.1894
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der rothbunien bolsteinschen Masivleb« und 18 Stück Dsthmnescht»; auch hier sind e« in der Hauptsache Aiehzuckkvereine, welche viele hervorragenden Zuchten gebildet und die Ausstellung beschickt haben. Ein bedeutender Jnteiesse nehmen auch di« einfardigen rothen Oltfrieien in Anspruch, welche wegen ibrer schönen Jarmen und tvres MilchreichthumI sür leichteren Vaden höchst beachten-werth sind. Pi« Mehrzahl der 4S Tbier» ist »an dem Verein ostfriesischer Stammzückter und der Baltischen Herdbuch-Gesellschaft an-gestellt warden. Ihnen ähnlich, aber noch leichter, find auch di« 30 Stück Angler, welche alS Milchaieb sich eine- bedeutenden Rufe- erfreuen. Ferner treten von den 143 Stück Landvieh be- sander» die Kreuzungen mit OAriesen und die Zuchten der schlesischen Roihvi-h» hervor. Schließlich sind noch 40 Stück Sharlhornr zu erwähnen. (B. N. N ) X Der Kaisertzrels der große» landtvirtsischaftlichen Ansftestona. ein kostbares silderneS Tafelbesteck, iit den, Ritter- guiSbesitzer Wittig »u Ballupönen bei Tollminakehmen in Ost- vreußen für die vortreffliche rüchlerische Leistung seiner berühmten DrivatgestütS verliehen warden. Die Tdiere, welche dem verdienten Züchter dielen höchsten Preir einzebracht baden, stnv im Stall 23 unter Nr. 269 bis 276 ausgestellt. Den großen silbernen Pokal, den Ehrenpreis der Prinzen Heinrich, erhielt alt hervorragendster Rinderzüchter Nitiergut-besitzer Albert Sckuman n-Tykrigebnen in Oktvreußen, der vrächtig« ostvreußische Holländer ausgestellt hat- Der große Parey-Iubiläumspreis, 2M im Verlage von Daul Parcq erschienene landwirthichastliche Werke im Gesammtwertb von 2009 Mk. wurde dem Verband der oberdadenschen Zucht- penoffenichaften zu Donaueschingen alr Siegervreiö sür die beste Ausstellung einer Züchtervereinigung in der Abteilung Rinder zu-rkannt. Der Preis wird unter der Bedingung gegeben, daß die Bücher an die Landwind« des Berb-ndLbeürk- kosten los leihweise abgegeben werden. Die Majolikalchale deS Klubs dec Landwinhe zu Berlin erhielt als Siegerpreis für Samenzucht O-konomieraih O. Beseler-Weende (Hannover). Ehren preise drS Lindwirrkschaslsministeriums (Bronzestaluelteni er rangen Rittergutsbesitzer W i t t i g- Ballupönen für Pferde, Fürst zu Flü r st e »berg zu Donaueschingen für seine Simmen- rbaftr Milchkühe, Gutsbesitzer Johann Btrnöcker vom Zucht verband für oderbayerischeS Alrenfleckoieb für Rinder dieser Rasse und Rittergutsbesitzer Julius G e r l a ch - WulfShöfen sür ostvreußische Holländer. Die beiden prachtvollen silbernen Jardinisren, die derKreis Teltow gestiftet, erhielten der schon /früher erwähnte Amt-rytb Hugo S ch r « n k - Kleinhos Tapiau und Rittergutsbesitzer Albert Schumann- Tykrigebnen. Eine vom Verein der Züchter edler Merinowolle gestiftete Bowle wurde dem Grafen M. Kwile cki- Ozvrowo (Posen) zugesprochen. Einen weiteren Siegerpreis für Schafe^ erbielt , Gras Koloana Mal« wSki. Gruben iSchlesien). Den Siegerpreis für Ziegen errang der Ökonomie rach Zersch. Köstritz. Erste Preis« wurden nach auSgetheilt sür Pferde:-Ro «»«-Beckum, Graf E ch w e r i n - Sophienhos und B e h r « n d - Neustadt, für Rinder K u h f i l t i g - Ülndreasbcrg, L«hmann-Nitlche, der Verein ostfriesischer Stammviebzüchter, Benefeld t-Quvffen, Daun -Wiarder Busch, Roth e-Variner, Gebr. Wulfs- Geestemünde, FIießba ck-Cbottschewke. Or. .jur. Georg Siemens- AdlSvorf, Fideikommißherrschast Wonsowo, Hcrdbuchgesellschast Sieber, G e r b a ch - Wulfshöten, Gras Schwerin- Sopbienhor, P e t vrS.» LavgehauS, Gronau- Andreaiberg und von Borcke- Willkühnen, für Schafe Meins- bausen-Lüreritz, von Biel -Zierow und Flittner - Steineck, sür Schwein« Fernedin g-Jhorst, Rübmekopf -Sillium ruid o. Ravpard -Katschanowitz und für Ziegen Nitlergutsbesitzer Landfried -OdergirlachSheim. Die Schafe auf der 8. Wauder-AuSstelluug der Deutschen Landwirthschajtjichen Gesellschaft im Treptower Park. Obwohl die Schafe in der stattlichen Zahl von 816 Stück aus gestellt sind, läßt sich doch ein entschiedener Niedergang der Schaf zucht bemerken, zumal gegenüber der großen Anzahl Rinder. Noch in den 60<r Jahren waren die Schafe die einträglichsten lanv- wirthichastlichrn HauSthiere und warfen auch auf den leichten Böden eine verbälrnißmäßig hohe Rente ab. Allgemein galt der Satz: „Je seiner die Wolle, dello geschätzter da» Schaf." Diese günstig« VwhSitniff«ibad«m sich durch die Konkurrenzderaustralischen, südamerikanischen und Kap-Wollen in ihr Gepentaeil ver kehrt. Jetzt ist im AUgemeiaen das Schaf mit gröberer Wolle und Fleiichform da-ertragreichere. Immer mehr wirb daS seine Tuchwollschaf auf die leichtesten Böden zurückgedrängt, welche auf andere Weis« einen gleich hohen Ertrag kann, ausbringen dürsten. Der Rückgang der feinen Tuchwollsckafe bestätigte sich aus der Ausstellung auch-dadurch, daß von den 181 Merino-Böcken und 274 Schafen in folgend- Adtheilungen gehörten: I. Tuckwollsckase. Böcke Schafe ä Hochfeine un» mno Suge: Tuchwolle .... 10 20 L. Hochfeine biS mittelfeine lange Tuchwolle... 20 40 ls. Stosswollschafe 6 24 , 111. K»mmwo1lschafr. H.. Deutscher KammwolliyouS 40 80 2lO 60 1,2 38 L. Französischer KammwolüypnS 105, a. mit seiner Kammwolle 30 d. „ Mittolfainer Kammwolle 56 o. „ gröberer Kammwolle 19 Also zugunsten der Kammwolle und der aus mehr Fleisch ver- hefferten Körvcrsormen haben sich im allgemeinen die Züchter ausgesprochen. > ,r g « Di« log. Merino-Negretti und Elektoral-Negretti, welche bochseine Tuchzvvllen «zougeer, stehen im Körpergewicht erheblich gegen Sie Kammwvlischase zurück; so geht das Durchschnittsgewicht der ersteren bei den ausaestellien Mutter-Schafen kaum über 60 Psd. hinaus, während beim deutschen Kammwollschas Ge wichte von 80 Psd. und beim französischen von 100 Pfb. erzielt werden. Hervorragende Leistungen wurden anerkannt für Merino-Ne- gretti-Gchafe: «S erhielt. Graf von Brühl, Kodlo bei Jeßnitz, zwei erst« Preise. Für längere Merlno-Tuchwollschase wurde die vom Verein »er Züchter edler Merinowolle gestiftet» Bowle dem Graten Kwilecki, Oporowo, »»gesprochen und dem Züchter Gadeyaß zu Oschatz im Königreich Sachsen, einer berühmten Zucht, ein erster Breis, Für Merinoschaf« mit Stoffwoll« wurde der altberühmten Heerde von Steiger-Leuten»-, Kgr. Sachsen, rin erster Preis und «in erster SammIungSpreiS zutheil. Die Zahl der Bewerber für Preise auf Kammwollzuchten ist «In« lebe viel größer«. Vortreffliche deutsche Kammwollschaf« sind ausgestellt von,». Below-Jar-,lin-bet Anklam, welcher drei erst« Preise und «inen ersten «ammlungspreiZ erhielt, und von dem Minister v. Heydrn-Eadow zu Breechen bei Jarmen, einen ersten unv zwei zweit« Preise. In der Grupp« der französischen Kammwollschafe mit keinrr Kammwolle steht odenan Graf Koionna Wakwski-Grüben, Obrr- Schi-sien, welwem als Siegerpreis di» Bas» des Verein« der Züchter edler Merinoschaf« und außerdem sür 6 Böcke unv 12 Schaf« «in erster, zwei zweite unv «in erster EammlungSprri« zuerkannt wurden. Für mitteiseine Kammwollschafe «hielten Flügge-Blumen- Hagen einen ersten, 2 zweite und einen dritten SammlungS-Prei»! Karl Mebl-Poburke bei Weißenböhe, Posen, zwei Siegerpreise, nämlich 2 Kandelaber und eine Bronzestatuerte, außer diesen «inen ersten Prei« und «inen ersten SammIungSpreiS, und schließlich von NatbusiuS-HundiSburg einen ersten und zweiten Sammlungs preis. Für gröbere Kammwollschas« mir vortrefflichen Fleisch- sormen erhielten A. Flittner, Steineck und Rockstroh-Münchenlorah je einen eisten und einen dritten Preis unv letzterer auch sür Meiino-FIeü'chschas« einen ersten und einen zweite» Preis. Bon englischen Fleischschafen waren im Ganzen 54 Böcke und 114 Schafe ausgestellt und zwar Southdowns 4 Böcke unv 10 Schafe, Skropshin» 10 Bück« und 24 Schafe. HamvibireS 18 Böcke und 32 Schafe und OxsordshireS 22 Böck« und 48 Schaf«. Bon diesen englischen Fleischschlägen sind es die drei letzien, welche hauvtsächlich in Deutschland wegen ihrer derben Köepeekoiislitntion Verwendung finden, doch befriedigte die Güte der ausgestellten Thier« nickt durchweg. Es sind als sehr her vorragende Leistungen anruerkennen: Vie Zucht von Bröder- mann-Knegenvorf, Mecklenb. Schwerin, weicher iür Shroipbirer drei erste, einen zweiten Preis und einen zweiten Sammlungs- PreiS erhielt; die Hampshires von Sottig-Wünckwitz, welcher -inen ersten, zwei »weite und einen zweiten SammIungSpreiS er bielt und di« Oxsordsinredowns von Hausewaldt - Rosenhagen, Mecklenburg - Schwerin, dem zwei erste, «in zweiter und ein SammlungS - Preis zu Thcil wurden. Deuische Schläge sind nur durch 8 Böcke und 16 Schafe des friesüchen Milchichafes und durch einige Heidschnucken vertreten. Oekonomieratb Rotbbart zu Triangel bei Gisborn hat auch Somali- Böcke und Schafe, welche sich durch einen Fetisteiß auszeicknen, sowie Kreuzungen derselben mit Heidschnucke» au-gestellt. Ob «S in der That eine Verbesserung ist, den schöne» Heidschnucken einen ziemlich werthlosen Fettsteiß anzilzückten, steht wohl dahin. Aus der Reichßhauptstadt. Berlin, 11. Juni 1894. * Die NordlandSfahrten find in diesem Jadrr an unseren Hösen wie in der vornehmen Gesellschaft in besonderer Gunst. Man weiß, daß der Kaiser seine Fahrt in das Gebiet der Mitternachtssonne erneuert, und daß die Kaiserin die Fahrt ganz oder zum Tbeil mitmachc» will. Nunmehr wird bekannt, daß auch die Kronprinzessin Wittwe Stephanie von Oesterreich eine Nordlandsfahrt unternehmen wird. Englische Dochts sind von verschiedenen deutschen SvortSmen und Aristokraten ebenfalls sür Nordlandssahrien grckarterl worden und an Bord der „Victoria Augusta", die zum ersten Male di« Fahrt nach dem Nordkap unternimmt, werden sich Vertreter unserer vor nehmsten Gesellschaft begegnen. * Die Sammlung der Prinzessin Heinrich für die Hinterbliebenen der auf der „Brandenourg" Verunglückten ergab nach dem erfolgten Abschluß die Summe von 118489 Mark. Außerdem sind noch etwa 20000 Mk. gesammelt. * Der bisherige Hofmarschall des Kaisers, Graf Max Vückler, hat, wie die „Kr. Ztg." hört, seinen Abschied aus dem hosoienste erbeten, um sich aus seine Güter zurückzuziehen. Be kanntlich bat sich Grat Pückler vor einiger Zeit mit der Hofdame der Kaiserin, Gräfin Schulenburg verheirathet. * Zu der Neguliruug des Nachlasses von Emin Pascha verlautet, daß dos Testament, besten Oesfnung das Berliner Amtsgericht »erlangt hatte, noch nickt von Sansibar, wo es beim kaiserlichen Konsulat in Sansibar niedergelegt worden war, hier eingelrosfen ist. Unterdeffen sind Verhandlungen zwischen den Vertretern der Emina Schnitzer, verwi'.tweten Hallt Pascha nebst Tochter und der kleinen Ferida eingeleitel worden, nm einen Vergleich herbeizufllhren. Sollte ein solcher nicht zustande kommen, so würde wohl eine Klage erhoben werden aus Aushebung der Adovtion der kleinen Ferida, welche Emin Pascha während seiner Aufenthaltes an der deutsch-ostafrikanischkn Küste vollzogen hat. "Nachdem es sich h-rausgestellt hat. daß ein legitimes Kind EminS vorhanden ist, bat jene Adoption leine Giltigkeit mehr nach dem preußischen Landrecht. )( Ein Schatz aus dem Trödlcrladc» ist durch Zufall in die Hände einrs hiesigen Reservcoifiziers gelangt. Dieser bemerkte vor einigen Tagen in dem Schaufenster eines im Zentrum Berlins deiegenen Trödlerladcns einen ganz alten verrosteten Karabiner mit Feuersteinschloß, Vesten gefällige Form seine Auimerksamkeit er regte. Um die altertbümliche Waffe al« Zimmerjchmuck zn ver wenden, fragte der Offizier nach dem Preise und eistand Sen Karabiner zur Freude des Trödlers, der sich einen solchen Noribeil kaum versvrochen batte, zum Preise von vier Mark. Als der Käufer daS alte Eisen zu Hani« von dem dicken Rost befreite, be merkte er, daß die Eisentbeile mit Dukatengold und Silber in parallel zu einander lausenden Linien ausgelegt warcn. Nun aing er mit erhöhtem Eifer an die Reinigungiacbeil und fand schließlich aus der oberen Seite des Laufes nah- an dem Schloß die ein- geicknittenen Worte: „Lutin llu princs Xaver äs 8axs a 2ornciork." Der sächsische Prinz da« an der Schlacht bei Zorndorf alS Generallieutenant und Kommandeur einer aus Franzosen unv Sachsen bestehenden HeereSabtheilunq gegen Preußen theilgenommen und dabei wahrscheinlich den Karabiner eingebüßt. Aus dem Reiche. * Thorn, 8. Juni. Das Tagesgespräch bildet Per der Selb st mord eines aus Kulmsee zur Hebung beim 11. Fuß- artillerie-Regimeut eingezogenen VizefelvwedelS. Der junge Mann. Sohn eines angesehenen Bürgers in Kulmsee, hatte sich ohne Urlaub aui der Garnison entfernt, wa- nicht unentdeckt blieb. Sein Kompagniechef mußt« ibn zu einer Arreststrafe vec- urtbeilen; als man ,hn zu dieser obdolen wollte, fand man ihn in seiner Privatwohnung mit durchschossenem Kopse todt vor. * Jnowrazlaw, 8. Juni. Ein ergötzlicher. Vorsall ereignet« sich, wie eist Korrespondent dem „Ges." erzählt, am letzten Sonntag in dem Dorf« N. Der Geistlich« hatte an swei neugeborenen Knaben in der Kirch« di« Taufe vollzogen, alS auch noch Gevatterinnen mit einem kleinen Mädchen an das Taufbecken »raten. Die Zeremonie beginnt; ab«r alt der Geistliche di« Hanv exhebt, um sie mit Master im Taufbecken zu benetzen, wird «ine der Gevatterinnen von der größten Angst betallen und beruhigt fick nicht eher, alS di» der Geistliche ihrem Wunsche gewillfahrt unv das Taufbecken mit frischem Wasser hat füllen lassen. Erft aus dringendes Zureven det Geistlichen gievt sie den Grund ihre» sonderbaren Benehmens an, und dieser besteht in nicht« anderem, alS daß, wenn daS kleine Mädchen mit demselben Wasser getauft würde wie die Knaben, so müßte sich da» Mädchen später wegen Bartwuchses rastren lassen. Daß die Versammelten bet diesem Geständniß trotz der Heiligkeit deS Orte» in Heiterkeit ausbrachen, war ihnen nicht zu verdenken. * Glast, 8. Juni. Der Glatzer Gedirgsvereln beabsichtigt, auf den, 1417 Mir. hohen Gr»ßen Schneeberg — nächst der Sckneekoppe und den ihr benachbarten Gipfeln des Niesengedirges di- bedeutendste Erhebung NorddeutschlandS — einen Aus sicht S t h u r m zu eröffnen, der zugleich als Gedächtnißmal sür Kaiser Wilhelm!, gestaltet werden soll. Die „Bauztg." bringt die zur Ausführung bestimmte Skizze des Architekten Felix Henry in Breslau zur Darstellung. Der AussichtSthurm soll emen 30 Mir. hohen, die Möglichkeit einer Rundsicht gewährenden Standpunkt darbieten und damit den Berg gleichsam erschließen. Piin, Albrecht von Preußen gewährte als Besitzer deS Grunde» das Land und dazu da» Recht, di- Steine zum Bau auf dem Berge selbst zu gewinnen. Hoffentlich ist dem Denkmal dereinst ein besseres Geschick deschiedcn, alS daS einem älteren, auf dem Glatzer Schneeberg «-richteten Denkmal »u Tbeil gewordene. DaS letztere — ein auS Gußeisen hergeüellter Obelisk zur Erinnerung an den Besuch, den der frühere Besitzer der Herrschaft Seitenderg, König Wilhelm III. der Niederlande, diesem höchsten Punkte seiner schlesischen Güter abgestattet hatte — ist nämlich gegen Ende der 50 er Jahre von döbmischen Dieben in Stücke geschlagen und in Säcken über die Grenze geschafft worden. * Görlist, 8. Juni. Das 300jährige Bestehen ihre» Privilegium« konnte di« Struvesche Apotheke am Untermarkt am 5. Juni begehen. AuS einer Chronik ist ersichtlich, daß di« Apotheke in 1568 für 4000 Thaler verkauft wurde, der jetzige Be sitzer zahlte 350000 Mk. * Leipzig, 9. Juni. Im Blauen Saale desKrystallpalasteS wurde gestern Vormittag die Elektrotechnisch« Aus stellung im Anschluß an den Beginn der Verhandlungen d-S II. VerbandStages der Elektrotechniker Deutschlands eröffnet. Herr Oberbürgermeister Dr. Georgi begrüßte die Erschienenen namens der Stadt überaus herzlich. Vertreter der Reichs-, königlichen, städtischen und UniversttätSbrbördrn waren zahlreich anwesend. Dann svrack der Rektor der Universität, Prof. WiSlicenuS, namens der Hochschule und der Ebrenvräfident Geb. Hosratb Prof. Wiedemann erklärt« die Ausstellung für eröffnet. Seiner Ein ladung folgend, machten die Erschienenen einen Rundgang, wäh rend die Kapelle deS 106. Jnf.-Neg. spielte. Im Neuen Konzert- Hause sand hierauf eine Matinee mir auserlesenen musikalischen Genüssen statt, der ein Fenmadl in der Zeniralhalle folgte. Dm Ausstellung ist von 134 Ausstellern beschickt und gewährt in acht Abtbeilungcn ein anschauliches Bild von dem großen Fortschritt der Technik. * Erfurt, 7. Juni. Die Thüringer Gewerbe- und In dustrie-AnSstellung zeigt als einen ibrer Glanz punkte den von den Erfurter Gärtnern arrangirten Winter garten niit großartigen und seltenen trovischen Pflanzen, der bis znm 10. Juni in seiner vollen Schönheit unterhalten werden soll, während vie Ausstellung gäitnerischcr Erzeugnisse im Freien volle 3 Monate, bi« 1. Oktober, andauern wird. Am 16. Jun» beginnt in der Gartendauhalle auf 4 Tage Vie große internationale Hunde-Schau d-s Verbandes kynologischer Vereine, eine Veranstaltung, di« in diesem Umfange zu sehen sonst nur den Bkwohnein der größten Städte geboten wird. Daran schließt sich ln e große Gemälde-Ausstellung deS Verbandes der Kunstvereine westlich der Elbe. Im September beginnt die Gemüse» und Obst-Ausstellung. Im klebrigen ist die reichgeglicderte Gejammt-Ausstellung seit mehreren Wochen fertig und deren Besuch inderlhat anzuempfehlen. 'Seehausen. Hockzeitsschmäuse sind noch auf der logen. „Höhe" der Altmark und im angrenzenden „Wendlande" gang und gäbe; kürzlich erst wurde — wie man der Saale-Zeitung schreibt — eine derartige Bauernhochzeit in Bretsch gefeiert. Dort waren 400 Gäste anwesend, zu deren Sättigung ein aus- aewachjenes Rind, 1 Färse, 3 Kälber, 3 grobe Schweine und 72 Hühner geschlachtet werden mußten. Di- Hühner werden nach der dortigen Sitte von jedem Hochzeitsgast« auS dem Dorfe frei geliefert. Im ganzen wurden 9 Zentner Fleisch verzehrt, un- ,adlige Butierkucken ausgegessen unv an 6 Tonnen Bayrisch- und 2 Tonnen Braunbier getrunken. Zur Unterbringung der Gäste dient« außer dem großen Gastzimmer und dem Saale noch ein mächtiges Zelt, das stets sür diese Zwecke von einem Unternehmer ausgeliehen wird. * Stoltz, 8. Juni. In dem benachbarten Dorf- Neu» Iuglow bat gestern ein große- Schadenfeuer aewüthet, durch welches der größte Theil deS Dorfes «in Rand der Flammen wurde. 48 Gebäude sind eingeäschert, 27 Familien mit 136 Per sonen sind dadurch ibier Habe beraubt und obdachlos geworden. Eine ort-arme Wittwe ist dabei ein Ovfer ihrer Nächstenliebe ge worden: Im Begriff, ihren Wrthsleuten das Vieh retten zu helfen, wurde fie von dem einstürzenden brennenden Gebälk des Stalles so schwer verletzt, daß sie beut Morgen ihrm Geist auf gab. Von den durch daS Unglück Betroffenen sind nur 7 Familien versickert gewesen. * Stoltz iu Pommern, 9. Juni. Wegen zweifachen Raub mordes verurtheille das Schwurgerickt nach dreitägiger Verhandlung den Dachdecker Carl Behnke auS Kuhlbank zweimal zum Tod«. Derselbe hat im Dezember 1892 zwischen Reinwasser und Dulzin die Wittwe Dargatz und in der Nacht vom 29. zum 30. Mai 1893 zwischen Wittenberge und Kuhlbank den Arbeiter Hacker überfallen, beraubt und getödtet. * Kiel, 8. Juni. Vom 4. bis 19. August wird hier eine Deutsch-nationale Ausstellung für Volksernährung, Massenverpfleguna, Sanitätswesen, Verkedr und Sport ftattsinden, die daS Interesse weiter Kreis« in hohem Mab« in Anspruch nehmen dürste, da ft« ein lebendiger, lehrreiche» Sesammtbil» bieten soll von allen Bestrebungen zur schnellen Nutzbarmachung der Kultursortschrit« unserer Zeit. nr. Oldenburg, 8. Juni. In einer dies» Tag« hier statt gefundenen Versammlung der Apotheker der Kreise Oftsries» la»d. Bremen und Oldenburg wmde nachstehende Resolution gr-
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