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1V.7.V. Arakai«, 17. April. Di« Stadt N-u-Sand-e wurde heut« Vormittag durch «ine gewaltig« Feuert» b r u n st großentbeil-zerstört. Der innere Stadttheil, namentlich di« Piarrkirche, ein« ander« katholische und die evangelisch« Kirche, dal Jesuitenkloster, da» Gymnasium, LaS Postgebäude und viel« Privathäujer sind in Asche gelegt. An» Krakau ist Feuerwehr mannschaft mittel- Separatjuges nach Neu-Landec abgegangen. o. o. Genua. IS- April. Gestern wurde vor der hiesigen Strafkammer der Prozeß gegen Mam «li Elia, den Sohn deS Abgeordneten und Obersten o. D. Augusto Elia, beendigt. Elia hatte zum Schaden de» General- in Malacria, de- Marquis Balbi, de- Kaufmann- Bertone u. A. im Eisenbahnzug« zahlreiche Diebstähle auSgeführt. Mehrere Irrenärzte, die als Sachverständige geladen waren, erklärten, daß Elia an moral insanitx leide und deshalb nicht gänzlich zurechnungsfähig sei. Trotzdem wurde er, wie nn- telegrovbisch gemeldet wird, zu 5 Jahren Zuchthaus ver- urtheilt. Der Staal-anwalt hatt« lO Jahr, beantragt. Verkehrs-Nachrichten. Von Wien aus wird die Nachricht verbreitet, daß gegenwärtig Verhandlungen zwischen sLnrnitlichen europäischen Staaten bebuss Eintührung eines einheitlichen «uroväischen Tele gramm-Verkehr- stattsmden. Als einheitliche Tarr für jede- Telegramm bis zu einer begrenzten Wortzahl soll der Betrag von einem Francs in Aussicht genommen sein. Schiffsnachrichten. ^v.'k.v. Hamburg, 10. April. Der Kavitän des in der verflossenen Nackt von Philadelphia hier angekommenen Dampfers „Dona u" berichtet, daß er am il. April bei heftigem Sturm den srauzimichen Scharnier „I acme i" in größter Notblage an. getrofsen habe. Es sei gelungen, da? Rettungsboot zu Wasser zu lassen, dasselbe mit 5 Freiwilligen zu bemannen unü särnm Niche Passagiere und Mannschaften zu retten. Einige Personen seien so ermattet gewesen, daß sie durch Taue an Bord gezogen werden mußten. Die Schiss- brüchigen wurden besten- verpflegt und mit dein Röthigen versorgr. >V.'0.8. Antwerpen» 16- Avril. Der belgische Dampfer „de Ruyter", seit mehr als einem Monat unterwegs nach Boston, wird als verloren betrachtet. Gerichtliches. Schwäbisch-Hall, 17. April. Der vom Amte suSprnvirte Oberbürgermeister von Heilbronn, Hsgelmaier, und der Stadtvflegcr Füger wurden von der hiesigen Strafkammer von der Anklage der falschen Beurkundung im Amte kostenlos freigesprochen. Beide Angeklagten waren bereits am 19. Mai 1899 von der Heil bronner Strafkammer treigeivrochen worden. Auf die vom Staats anwalt eingelegte Revision hatte das Reichsgericht die Sache an di« Heilbronner Strafkammer zurjickverwiesen, welche sodann die Der- urtheilung aussprach. Hegelmaier und Füger appellirten darauf an das Reichsgericht. Letzteres verwies die Sache an die Straf kammer in Schwäbisch-Hall. 8 Einen Mitleid erregenden Eindruck machte gestern eine Frau, welche als Zeugin in einer Anklagesache wider den Kutscher Wilhelm Albreckt wegen fahrlässiger Körperverletzung vor die Strafkammer deS Berliner Landgerichts 1 geladen war. Der Aage, klagte, dessen Brust die KriegSdenkmünzen schmückten, ist ein aller Rollkutscher, der schon 21 Jabre lang fährt und noch nie mit den, Strafgesetze in Konflikt geralhen ist. Einer Tages hatte er d-S Unglück; beim Einfahren in den Packhof dis Zeugin zu überfahren und -war so unglücklich, daß dieselbe außer anderen Verletzungen einen Bruch deS Oberschenkels davon getragen hat, bereits 17 Wa cken im Krankenhause zubringen muß und sich allein noch nicht tovtbewegen kann. Sie mußte in den Sitzungssaal getragen wer den. Dem Angeklagten ist da- Unglück sehr nabe gegangen; er Hot die schwer Verletzte im Krankenhauje besucht und ibr sein tieseS Bedauern über den Unglücktfall ausgedrückt. Er versicherte auch gestern dem Gerickthose, daß ihm da» Geschick der Zeugin schwer auf dem Herzen liege, daß er aber doch glaube, daß weniger seiner Unvorsichtigkeit, al- vielmehr einem tückischen Zufall das Unglück zur Last falle. Dieser Ansicht neigte sich auch der Ge richtshof zu, indem er den Angeklagten nur zu 159 Mark Geld buße verurtheilte. Beinah« rührend war eS zu sehen, wie für sorglich sich der Verurtvcilte sriner BelastungSteugin zur Verfü gung stellte: er nahm die. bewegungsunfähige Frau wie ein Kind auf seine starken Arme, trug sie vorsichtig über di: langen Wan- delgänga des GerichtsgcbäüdeS und setzte sie behutsam in «ine vor dem Eingänge harrende Droschke. fett, daß der Knopf zu den übrigen paßt und an der West« fehlt. Auch ein zweiter hing nur noch los« an dem Kleidungsstück. Dann wurde die Hand in Bezug auf daS Vorhandensein einer Bißwunde untersucht, und eS ergab sich bi« überraschende Thatsache, daß am rechten Mittelfinger zwei augenscheinlich von Zähnen hrrrübrende Wunden vorhanden sind. Ferner bat die überfallene Frau Klebedzon den Thäter in Thiede mit aller Bestimmtheit wiedererkannt. Er leugnet aber »roh der erdrückenden Beweis« beide Thaten. Thiede ist ver- beirathe«, leit aber seit langer Zeit von Frau und Kind getrennt. Beide halten sich in Dramburg auf. Al» Frau K. dem Atten täter gegenüderg,stellt wurde, rief sie ihm zu: „Sehen Sie wohl, Gotte» Strafe bleibt nicht au». E» wäre für mich aber besser gewesen, wenn Sie auch mir den Hais abgeschnitten hätten." Der Verhaftete ist ein Mann von mittlerem kräftigem Körperbau mit auffallend starkem rotbblonven Schnurrbart und Skoppelbart. DaS Haar hing, während er mit kreuzwei» übereinander geschlossenen Armen an der Wand des Vernebmungszimmerö stand, ungeordnet von, Kovf herunter. Sein Blick ist unstät und verräth groß« Angst. Trotzdem sind seine Antworten kurz und fest. Sein Auftreten macht durchaus nicht den Eindruck eiueS geistesgestörten Menschen. Noch heizt« Bormiltag ist er nach Beilin gebracht worden. Er bat sich bereiiS zu dem Geständniß bequemt, daß er die Frau Klebedzon überfallen bade, bestreiket aber den Mord an Helene Schmeichel. Er will am 13. d. M., dem Tage des Mordes, bis kurz vor I Uhr NackmiilagS in Gemeinschaft mit einem anderen Maurer auf der Such- nach Arbeit gewesen sein. Er be streitet auch, diejenige Perlon zu sein, die in den Tagen vor Verübung der Attentate an verschiedenen Orten gebettelt und di« den Bettler abweisenden Leute bedroht hat. Die Knminal- Polizei hegt aber nickt den geringsten Zwsifel, daß sie den wirk lichen Mörder der Helene Sckweickel vor sich hat. Aus dem Reiche. Görlitz, 16. April. Wie dec „Reue Gürlitzer Anzeiger" melde«, ist eS der hüsigen Kriminalvolizei gelungen, den lange g.sackteilHochstavler.WeinreiikiidenPaul von Rakowski, welcher in Sacksen 66060 Mk. gestohlen hatte und flüebtig ge worden war, zu verhaften. Die Polizei verhinderte einen Versuch de« schweren Verbrechers, auS den« hiesigen G-sängniß zu ent fliehen. W.D.S. Bromberg, 17. April. Die für 1895 in Brombcrg geplante landwirthschaftliche und Ge werbe aus stelluna ist der „Ostdeutschen Presse" zu folge gesichert. Das Ausstellungs-Komitee hat bereits die Plotzfrage entschieden. Die Ausstellung soll die Provinzen Posen und Westpreußen umfassen. Der Ober- Präsident Freiherr von Wilamowitz - Möllendorff und Regierungspräsident v. Tiedemann sollen ersucht werden, als Ehrenpräsidenten zu sungireu. Der Fonds für das Unternehme«, ist durch namhasie Beiträge gesichert. OK. Hohenstein lOftvr.), 15. Avril. Die beiden G y in et a s i a st e n (Sekundaner), welche, wie s. Zt. berichtet, in der Nacht »ach KönigsgeburlStag das Gymnasialgebäude demolirten und ein hölzerne» Nachbargebäude in Brand fetzten, sind nun von der Strafkammer zu Allenst-in zu je 2 Wochen G-sängniß und Schadenersatz verurtheilt worden. Der eine ist der Sohn eines GanwirihS, d.r anbei- der Sohn eine- OrgLmiten. Für letzteren ist, da er sich bisher sehr gut geführt bat, von hochgestellten P.rfonen ein Gnadengesuch an den Kaiser gerichtet worden. Szittkehmcn, 16. April. Der Folstaufi-Her Zeider. Theerdud«, der gleichzeitige Kastellan deS kaiserlichen Jagdhauses, halte sich vokgesterr. Abend auf den Ecknepjen. zug begeben, als ihm wider Erwarten -in fraulicher Stein adler, ein hier nichr zu häufig vorkommender Vogel, auf etwa fünfzig Schritt vor die Büchj« gestrichen kam und durch einen wodlgezieltsn Schuß erlegt werden kannte. DaS ichöne Tbier mißt mit auSgespannten Flügeln di« respektable Breite von zwei Meter» und einigen vierzig Zentimetern. Es dürfte ausgestopst eine schöne Zierde des kaiserlichen Jäaerheims bilden. Rostock i. Meckl., 16. April. Wie der „Rostocker Anzeiger" meldet, ist der OberaericklSpiäsibent Monroy, großhcrzoglicker Kommissar sür die Revision der Londesrezeptur - Verwaltung, 85 Jahr« al«, in Güstrow gestorben. Eschwege, 14. April. Eine ausfallende Krank- heirserscheinung. so berichtet daS „Leipz. Tag-bl", wird aus Abterode, am Fuß: deS Meißner, gemeldet. Seit vielen Jahren ließ dort der Gesundheitszustand der Postbeamten Vieles zu wünschen übrig. Es waren immer genau dieselben Er« kcheinungen, die zu Tage traten. Der Vorgänger deS derzeitigen SleUeninhaders litt fast permanent Kopfschmerz, nach seiner Ver setzung nach Bergen hat er noch l'/, Jahr sein Amt bekleidet und ist am Hirnschlag verstorben. Sein Nachfolger in Abterode, «in kräftig«: junger Mann, leid.-t seit seiner dortigen Thäligkeit an Kvpfkrampf, Andrang des BluteS nach dem Kopfe, Lähmung der Nerven, die sich einigemal fast di» zu völligen Nerven schlägen verstärkt heben. Gleiche Erscheinungen sind auch bei einem Gebissen und einem Briefboten bisweilen eingetreten. Seit Jahresfrist mußte der Postverwolter -inen Vertreter haben, weil nach jeder Wiederaufnahme deS Dienste- die «rwädnten Störungen sich von neuem «instellten; f«s« allgemein schrieb man dies dem niedrigen, dummen Dünstzimmer zu. Jetzt, nach abermaliger »löb licher Erkrankung deS Beamten wurde der KreiSphyfiku« Heinemann au- Eschwege beim Eintritt in das Bureau aus den auffälligen Geruch aufmerksam und deutete denielben als von Arienik ver rührend, auSgeströmt auS den elektrischen Elementen. Noch nähe rer Untersuchung entnahm der KreiSphvftkuS einen neuen Zinkring, einen gebrauchten, einen Bleikolben, em Stück Kupfervitriol und Flüssigkeit und sandte dies- Dinge dem chemischen Laboratorium zu Marburg zur Untersuchung. DaS Gutachten deS Prof. Dietrich lautete, daß namentlich der gebrauchte Zinkring und des Kupfer- »itriol starke Arsentheilc enthielten. Jedenfalls ist durch diese Untersuchung eine merkwürdige Entdeckung gemach», di« sich ohne Zweifel durch die Untersuchung anderer Telegraphenbureaux noch genauer, feststen«» lasten wird. Postalischerseit» war man dishu.her Meinung, daß di« elektrischen Elemente ohne Nachtbeil für di« Beamten in den Diensträumen ausgestellt werden könnten. Besonders deutlich, wird sich Pi« Wiederholung der gemachten Untersuchung l>el kleinen Anstalten machen lassen, wie sie sich namentlich auf dem Lande finden, wo der Schrank mit fämmt- lichen elektrischen Elementen im Dienftzimmer sich befindet. Dort in»besonv«re müssen sich di» schädlich«» Einwirkungen dieser gif tigen Substanzen geltend machen, zumal da Dienst« und Doh- nung-verbältnisse gerade an solchen Orten sehr selten günstige find. Die «berste Poftbebörde wird für die Ankunft auf die ge machte Entdeckung «in besonderes Augenmerk zu richten haben. . Elsfleth (Oldenburg), 15. April. Der Kais« r hat den Medizinalbeamten auf den BermudaS-Jnseln goldene Busennadeln, «ine goldene Ubr und Geldgeschenke für die der Mannschaft der Elsflether Bart« „H ü o n" geleistete Hilfe übermittelt. Erfurt, 15. Avril. Zur Erinnerung an die Erfurter Par- lamentszeit des Für st «n Bismarck wird demnächst an daS betreffende schlichte Haus auf dem Anger zu Erfurt «ine von einem hiesigen Bürger gewidmete Tafel mit folgender Inschrift angebracht werden: „Wo BiSniakck, der eisern- Kanzler, gewesen, DaS soll hier die Nachwelt in Eilenschrist lesen!" „Hier wohnte Otto von Bismarck wahrend deS Erfurter Union-- ParlamenIS vom 20. März bis 29. April 1850." Den Schluß der Inschrift bildet nachstehende» Wort des Fürsten: „In Erfurt hab« ich mir die diplomatisckei, Sporen verdient. Fürst Bismarck." IV.'r.ö. Dortmund. 17. Avril. D-r „Rheinisch - Westfäli- icken Zeitung" zufolge ist di« Stadt Dortmund mir dem 11. April, wo der 100 090. Einwohner polizeilich angemeldet wurde, in die Reibe der Großstädte eingetreten. Bis zum 14. Avril waren bereits 100176 Einwohner gemeldet. Die Einwobnerzahl Dortmunds hat sich in den letzten 2l Jahren verdovpelt. Wiesbaden, 15. April. Prip, Ferdinand von Kodurg und Gemahlin treffen in etwa 8 Tagen (nach Be endigung der HockzeitSfeierlickkeilen in Koburg) zum Besuche bei der ihnen befreundeten Frhr. v. Eppingboven'schen Familie in Wiesbaden ein. Der Prinz gedenkt mir wenige Tage in Wie», baden zu verweilen, seine Gemahlin dagegen längeren Aufenthalt daselbst zu nehmen Der Minister deS Königlichen HauieS,.v..Wed»l, ist hevfe Vormittag hier cingetroffen. Er besichtig!« den Theater- Neubau und bleibt bis Mittwoch bicr. Mannheim, 16. April. Corneliu» Schloß, Theilhaber t«S Bankhauses Schauer, Hirsch und Schloß bat sich beute früh die PulSaderu geöffnet. Wie man annimmt, wirkten die Weige rung eines Großspekulanten, seinen Verpflichtungen vachzukommen, sowie daS Mißtrauen, welches seit der hiesigen Bankkatastrvpde den Banken entgegengebracht wird, zusammen, di: Thal herdei- zuführen. RegenSburq, 14. Avril. Gegenüber den in mehrfacher Hin sicht unrichtigen Mittbeilungen der Presse über die Namens- und StandeSLndcrung des Prinzen I)r. zur. Rudolf von Thurn und TaxiS, welcher nunmehr mir seiner Familie den ireiherrlichen Namen von Troskov führt, ist die „Münch. Allg. Ztg." ermächtigt, darauf binzuweiien, daß die Eh« deS ge- nannten Prinzen mit einem bürgerlichen Fräulein den fürstlich Thur» und TariSicken Hausgejetzen nicht entsprach. Naw dem hiernach subsidiär anzumendenden deutschen Plivattüritenrecht er scheint bei einer solchen nicht bauSgcsetzmäßigcn Ehe die Gattin, sowie die Deszendenz nicht berechtig«, Name» und Titel des Vaters zu führen, und «S ergiebt sich hieraus von selbst, daß von einer Ablegung des fürstlichen NamenS und Titels nur bei der Person LeS Prinzen, nicht aber auch bezüg lich seiner Frau und Kinder mit Grund gesprochen werden kann. Köln, 17. April. Wie die „Kölnische Zeitung" auZ Dort mund weidet, bat in der vergangenen Nacht aus der Zecke „G.rmania" ein Sckachtbrand stattgejunden. Die Belegschaft ist gerettet. v.v.ll-l. Karlsruhe, l7. Aviil. Infolge -ine» Wortwechsels zwischen dem hier PoiyteLnik sludirenden Sohn deS Präsidenten Rodri guez von Nicaragua und dem Gericktöinioizienten Mathes versetzte Ersterer dem Letzteren einen Dolchstich, tprlcher den Inspizienten lebcnsgesährlich verletzte. Rodiiguez ist verhaftet worden. Stuttgart, 15. April. Dem hi-siaen ,.Tageblatt" zufolge bat der K - i s e r von Rußland 60000 Mark zur Erbauung einer griechischen Kapelle zn Stuttgart angewiesen. Vom LtuSlanv. XV.'I'.V. Vcncdig, 16. April. Ihre Majestät die Kaiserin Angüsse Viktoria ist um 3 Uhr Nacht», im Hafen von S. Marco cingetroffen. Venedig, 17. April. Ihre Majestät die K a i s c r i n A n g u st e Viktoria wurde bei Besichti gung der Akademie dcr schönen Künste von einer zahlreichen Menge, unter welcher sich eine große Anzahl Fremder und besonders viele Deutsche befandeu, auf das wärmste be grüßt. Das Frühstück nabm Ihre Majestät au Bord der „Christabcl" ein und empfing darauf den Syndikus von Venedig, Comm. Sclvatico, welcher Ihrer ' Majestät den Willkommen dcr Stadt Venedig übermittelte. Ihre Majestät dankte dem Syndikus für den herzlichen Empfang seitens dcr Bevölkerung. Venedig, 17. April, Nachts. Zu Ehren der Anwesenheit Ihrer Majestät der Kaiserin A u g u st e Viktoria war dcr Marknsplatz heute Abend bengalisch beleuchtet. Eine dichtgedrängte Menge harrte dcr Ankunft Ihrer Majestät. Als die Kaiserin nm 'Ut> Uhr erschien, erfolgten wahrhaft stürmische Kundgebungen, die sich wiederholten, als die Musikkapellen die deutsche Hymne spielten. Ihre Majestät dankte wiederholt für die enthu siastischen Kundgeblinacn huldvollst und gab ihrer Freude über den prächtigen Anb ick des Platzes herzlichst Ausdruck. Ihre Majestät die Kaiserin, welche von dem Herzog Ernst Günther zu Schleswig-Holstein begleitet Ivar, verließ nach 10 Uhr unter erneute» begeisterte» Kundgebungen den MarkuSplatz. V.^.S. Reichenau i» Bödme», 17. April. JnAdler- kofteletz sind in vergangener Nacht 33 Häuser abgebrannt unv dabei 2 Personen umgekommen. 300 Menschen sind obdachlos. U.T.8. Brünn. 17. Avril. Gestern Nachmittag wüthete in Brünn und in der Umgebung «in orkanartiger Sturm, durch welchen sehr bedeutender Schaden angerichtet wordea ist. Biele Personen sind leicht verletzt worden. Vermischtes. - - Ein neue» Opfer der Spielüölle von Monte Carlo. Mik Clytton, eine reiche Engländerin, die in voriger Woche in Monte Carlo eine halbe Million Lire verspielte, sprang von der Badeanstalt inViareggio inS Meer. Sie wurde als Leiche oufgrfischt; bei sich hatte sie nur 35 Eentesimi. — Die Distanzsportmanie versislirt nachstehende Nachricht auS Amerika. Ein gewisser DaviS, ein reicher Landwirth aus Omaha, hat gewettet, daß er von der genannten Stadt nach San Franzisko gehen werde, begleitet von zwölf Hühnern, die ec im Distanzla usen unterrichtet hak, und die ihm schon bei den ersten Versuchen bewundernSwerthc Proben von Gewandtheir und Widerstandskraft gegeben haben. Die Entfernung von Omaba nach San Franzisko beträgt 1600 Kilometer. ES sind bereit» große Wetten abgeschlossen worden, und alle Freunde deS Fuß. gängersvort- jenseits des Ozeans werden mit Interesse den Distanz, marsch der Hühner d«S Mr. DaviS verfolgen. Ein Oberst, der silberne Löffel stiehlt. AuS Venedig wird dem Wiener „Fremdenbl." gemelbet: In Cremona «rregte vor einigen Tagen die Verhaftung deS Bersaglieri-Oberften Tito Serviert, eine» sehr verdienten Militär», großiS Auf» sehen. Au« dem Hotel in Cremona, woselbst Serpieri wohnte, fehlten sei längerer Zeit Gegenstände, namentlich Silberbcüecke, ohne daß man de» ThäterS Halwa» werden konnte. Zahlreiche VerdachtSgründe sprachen schließlich dafür, daß Oberst Serviert der Thäter sei. Er wurde auch wirklich i» Laxi-anti ertappt. Man nahm allgemein an, daß hier «in Fall von Kleptomanie vorlieg«; allein da- Divisionskommando beschloß, di« Lache an da» Militär- tiibunsl ab,»treten.