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SECHSTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, i. DEZEMBER 1932, 7’/» UHR Dirigent: Bruno Walter * ERSTER TEIL Symphonie Nr. 9 (d-moll, unvollendet) von Anton Bruckner (1824—1896). Zum ersten Male in der Originalfassung. I. Feierlich (misterioso). II. Scherzo: Bewegt, lebhaft. HI. Sehr langsam (feierlich). ZWEITER TEIL Lieder eines fahrenden Gesellen (mit Orchesterbegleitung) von Gustav Mahler (1860 —1911), vorgetragen von Frau Kammersängerin Sigrid Onegin. 1. Wenn mein Schatz Hochzeit macht, Fröhliche Hochzeit macht, Hab’ ich meinen traurigen Tag! Geh’ ich in mein Kämmerlein, Dunkles Kämmerlein, Weine, wein’ um meinen Schatz, Um meinen lieben Schatz! Blümlein blau! Blümlein blau! Verdorre nicht! Verdorre nicht! Vöglein süß! Vöglein süß! Du singst auf grüner Heide. Ach! wie ist die Welt so schön! Ziküth! Ziküth! Ziküth! Singet nicht! Blühet nicht! Lenz ist ja vorbei! Alles Singen ist nun aus! Des Abends, wenn ich schlafen geh Denk’ ich an mein Leide. Ging heut morgen übers Feld, Tau noch auf den Gräsern hing, Sprach zu mir der lust’ge Fink: »Ei, du! Gelt? Guten Morgen! Ei, gelt? Du! Wird’s nicht eine schöne Welt? Zink! Zink! Schön und flink! Wie mir doch die Welt gefällt!« Auch die Glockenblum’ am Feld Hat mir lustig, guter Ding’ Mit den Glöckchen, klinge, kling, Ihren Morgengruß geschellt: »Wird’s nicht eine schöne Welt? Kling! kling! Schönes Ding! Wie mir doch die Welt gefällt!« Heia! Und da fing im Sonnenschein Gleich die Welt zu funkeln an; Alles Ton und Farbe gewann! Im Sonnenschein! Blum’ und Vogel, groß und klein! Guten Tag! Guten Tag! Ist’s nicht eine schöne Welt? Ei, du! Gelt? Schöne Welt! Nun fängt auch mein Glück wohl an?! Nein! Nein! Das ich mein’, Mir nimmer, nimmer blühen kann!