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b) Rezitativ und Arie »Popoli di Tessaglia« (Köchel-Verzeichnis Nr. 316) von Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791) [Der Name Mozart findet sich zum ersten Male in dem Gewandhaus-Programm vom 24. Januar 1782 mit einer Symphonie (ohne nähere Angabe)] Rezitativ Popoli di Tessaglia! Ah mai piü giusto fu ’il vostro pianto. A voi non men ehe a questi innocenti fanciulli Ad- meto e padre. Io perdo l’amato sposo, e voi l’amato re; la nostrasola speranza, il nostro amor c’involaquesto fato crudel. Völker Tessaliens! Allzugerecht sind eure Klagen. Nicht weniger als j ene unschul digen Kinder um Admet, den Vater. Ent rissen wird mir der Gatte, der König euch; unsere einzige Hoffnung, daß unser Flehn versöhne dies grause Geschick. Arie Io non chiedo, eterni Dei, tutto il ciel per me sereno, ma il mio duol con- soli al meno, qualche raggio die pietä. Non comprende i mali miei, ne il terror, ehe m’empie il petto, chi di moglie il vivo affetto, chi di madre il cor non ha. Nicht erfleh’ ich, ew’ge Götter, mir den Himmel reinsten Glückes; meinem Schmerz laßt Tröstung werden, laßt Hoff- nungmir leuchten, senkt sie in mein arm ver- zweifelt’Herz. Nein, ihr könnt es nicht fassen, das Entsetzen meiner Seele, das die Brust mit Schauder füllet; faßt nicht einer Gattin Leiden, einer Mutter brechend’ Herz. Ouvertüre zur Oper »König Manfred« (op. 93) von Carl Reinecke (1824 bis 1910; Gewandhaus-Kapellmeister 1860 —1895) [Erste Aufführung im Gewandhaus: 27. Februar 1868] Lieder mit Klavierbegleitung von Peter Cornelius (1824—1874), vorgetragen von Fräulein v. Schirach a) Komm’, wir wandeln zusammen im Mondschein Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein, So zaubrisch glänzt jedes Blatt; Vielleicht steht auf einem geschrieben, Wie lieb mein Herz dich hat. Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein, Der Mond strahlt aus Wellen bewegt; Vielleicht, daß du ahnest, wie selig Mein Herz dein Bildnis hegt. Komm, wir wandeln zusammen im Mondschein, Der Mond will ein königlich Kleid Aus goldenen Strahlen dir weben, Daß du wandelst in Herrlichkeit. Peter Cornelius b) Märchenwunder Nun laß mich träumen, laß mich schwärmen, Mich ruhen still an deiner Brust, Voll tiefem Bangen, süßem Härmen Ach — und unendlich hoher Lust. O laß mich sinnend noch gedenken Der sehnsuchtsvollen Hoffnungszeit, Erinnrung, laß die Flügel senken Still über meine Seligkeit.