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i5o. KONZERTWINTER DONNERSTAG, 29. OKTOBER 1931, 7V2 UHR DRITTES GEWANDHAUS-KONZERT Dirigent: Bruno Walter * ERSTER TEIL Concerto grosso h-moll für Streichorchester von Georg Friedrich Händel (1685-1759) [Der Name Händel findet sich zum ersten Male in dem Gewandhaus-Programm vom 17. Februar 1785 mit Arien und Chören aus dem »Messias«] Concertino: Professor Edgar Wollgandt, Konzertmeister Carl Münch, Konzert meister Hans Münch-Holland I. Largo — II. Allegro. 1U. Larghetto. IV. Largo. — V. Allegro Zwei Arien mit Orchesterbegleitung, vorgetragen von Fräulein Rosalind von Schirach [Städtische Oper Berlin] [Erste Aufführung im Gewandhaus: 20. Januar 1842] a) Rezitativ und Arie aus der Oper »Jessonda« von Ludwig Spohr (1784—1859) Rezitativ Als in mitternächt’ger Stunde von der Heimat ich geschieden, stand ich weinend auf dem Schiff, und die Wellen und die Winde nahmen meine Grüße mit. Als darauf im Morgengold einmal noch die Küste glänzte, wie zog’s mich zu ihm zurück! Doch fern und ferner versank das Gestad’; die Wellen sangen, die Stürme brausten: nie siehst du ihn mehr! Und ich schwebt’ auf hoher See, in der Brust das tiefe Weh. Arie Die ihr Fühlende betrübet, Kennet ihr die stumme Pein, Von dem Freunde treu geliebet, Doch von ihm getrennet sein ? Jahre kamen und vergingen, Stiller, heil’ger ich empfand, Und das Herz erhob die Schwingen Zu des Friedens goldnem Land. Durch des Himmels weite Räume Meine Liebe sehnend ging, Nieder tauten Wehmutsträume, Wenn der Schlummer mich umfing. Bald bin ich ein Geist geworden, Reiner Äther mich umwallt, Und in himmlischen Akkorden Segen auf mich niederschallt. wenden