Volltext Seite (XML)
haben die Eingeborenen noch vor «««eicht aesthi um die Wiedeea gen. Wer ein si und den Körper vor den Hauseingang seines nalbrieft der Neußer und di« Kopien der Kölner. Diese» Kugelpost ging einen Monat lang zwischen den befteundeten Heeren über da» Lager Karl» des Kühnen hinweg. Der Neußer Shrontst besingt die IKlner Seühett groß und un- aemeffen. „Sllwo die Ztunst man hat erstmden de» Briefes- Schießen zu diesen Stunden." Im Jahre 1780 machte ein Ungenannter" dqx Pariser Negierung den Dorschlag, eine Verbindung mit Len Armeen der Republik mit Hilfe einer Sorrefpondenz zustande zu bringen, di« in hohlen, in ihren Hälften durch Scharniere oerbundenen Kugeln von Station zu Station aus eingemauerten Geschützen geschossen werden sollten. Dieser sonderbare Vorschlag ist in einem illustrierten Manuskript niedergelegt, da« sich im Besitz des Grafen Karl von Kütowstroem zu Berlin befirwet. Im Jahre 1831 schlug der englische Ingenieur Gordon der Militärverwaltung vor, Briefe und Depeschen in langen, hohlen Geschossen auf drei Meilen Entfernung zu schießen. Die Bäume und der Vvtzfchlag. In den verschiedenen Ländern und Zeitaltern galten auch verschiedene Baumgruppen als immun gegen Blitz schlag. Im alten Rom z. B. hielt man den Lorbeer-, Maul- beer- und Buchsbaum für unempfindlich. Heute sind in Grropa die Birke, die Buche, die Linde und harzige Bäume als solche bekannt. Die Statistik hat bewiesen, daß über die Hälfte der Blitzschläge bei Weiden beobachtet wurden. Die Birke scheint am wenigsten davon betroffen zu werden, aber auch Mme, Tanne und Eiche weisen einen ziemlich geringen Prozentsatz an Opfern auf. — Die neuesten Beobachtungen aus diesem Gebiet rühren von Professor Karl S. Sargent, Direktor der Arnold-Baumschule der Havard-Universität her. „Nach meiner langjährigen Beobachtung," so sagt der Gelehrte, „bin ich davon überzeugt, daß die Eiche am mei sten vom Blitzschlag getrosten wird, dann vielleicht die schot tische Tanne und als dritte die Föhre." Professor Sargent fügt hinzu, er habe noch nie gehört, daß fine Birke vom Blitz getroffen worden sei. Gesühnte» Unrecht. Wenn bei Kulturvölkern jemand ein Unrecht erfahren hat, so wendet er sich mit einer Klage an die Behörde*und überträgt -ie Sach« wohl einem Rechtsanwalt zur Weiter führung, bis alles wieder gut gemacht ist, was freilich auf diesem Wege auch nicht immer erreicht wird. In Ostindien ' " »geborenen noch vor einem Menschenalter — ,ieht es auch noch heute — einen aicheren Weg, eeautmachung begangenen Unrechtes zu erian- , solches erfahren hat, setzt sich, fast völlig nackt und den Körper mit Asche bedeckt, gleich einem Trauernden, vor den Hauseingang seines Belewigers oder unter einen nahestehenden Baum und verschmäht, allen Unbilden des Wüters zum Trotz ausharrend, jede Nahrung so lange, bis er endlich die Sühne kür das Unrecht erreicht oder den Tod erleidet. Wer in solcher Lage stirbt, wird jedoch nach dem Volksglauben sein eigener Rächer. Sein Geist weicht nicht mehr von seinem FeiiGe und quält ihn bis in den Tod hin ein auf da» furchtbarste. Die Angst davor veranlaßt fast im- mer, daß der Beleidigte zu feinem Rechte kommt ohne > Rechtsanwalt und Gerichtskosten. Geda«Aer»fplttter. Bieler Menschen Ausbildung ist eine eingebildet«, aber ihre Einbildung eine ausgebildete. * Menschen, die von gleichen Sinnen, Gern denselben Faden spinnen. * Da» prometheische Ankämpfen gegen die irdische End lichkeit ist ein ewiges Unterliegen und di« unendliche Mensch- heitstragödi«. * Kunst ist nicht nur Können, sondern mich sittliche» Dollen. * Um nicht begangenes Unrecht einzugestehen, wird ost die Wahrheit tvtgefcküoiegen. * Wenn die Schelme sich zanken, kommt di« Wahrheit an» Licht, In der Wett geschieht nicht» Großes ohne die Be geisterung. , Der echte Dichter steht nicht nur i n feiner Zeit, sondern auch über ihr. Die Beschäftigung mil dem Gemeinen macht gemein. * Stets <mf das Ganze richte deinen Bück, So hebst du dein und and'rer Glück. * Blickst du die Wett nur finster an, >' Wird dir das Leben zum Tyrann. Die schwerste Kunst, sich selbst zu hemmen, Kann man die Kunst der Künste nennen. * - Sprich von dir nur, wenn vonnöten, Seltner wirst du dann erröten. Bürgerlicher Küchenzettel. Montag: Porreesuppe, Haferflockenplinsen*) mit vanille- beiguß. Dieusfaa: Spinat mit Salzkartoffeln und Rühret. Mittwoch: Gerstenmehlsuppe, Kartoffelsalat mit gebackenem Schellfisch. Donnerstag: Gaur« weiße Bohnen, Staudensalat. Freitag: Kartoffelmus mit geräucherten Heringen. Sonnabend: Porree-Kartoffelstückchen. Sonntag: Spargelsuppe, Rinderbraten mit bayrischen Spatzen, Rhabarberkompott. *) Haferflockenplinsen. Zutaten: Pfund Haferflocken, V? Liter Wasser, 4 Eßlöffel Dicker, 1 Teelöffel Sitz, SV Gramm Hefe, Pfd. Mehl, etwas Zittonenschale, Backfett, Zimtzucker zum Bestreuen. — Die Haferflocken weicht man mit dem Wasser, Zucker, Zitronenschale und Salz etwa 3 Stunden vor dem Backen ein und stellt sie an einen warmen Ort; eine Stunde vor dem Backen rührt man die in weiüa warmem Wasser aufgelöste Hefe und das Mehl dazu, so dqtz man einen ziemlich dicken Teig bekommt, stellt diesen zuge deckt wieder warm und läßt ihn aufgehen. Danach streicht man die Eierkuchenpsanne mit Speck und Fett au» und tut mehrere kleine Plinsen hinein, diese backen und wenden sich leichter als große, die die Pfanne ausfüllen. Zu jeder Plins« nimmt man einen reichlichen Eßlöffel voll Teig, und den Löffel taucht man jedesmal vorher in laues Wasser. Man bäckt die Plinsen auf beiden Setten hellbraun, bestreut sie mit Zimtzucker und erhält sie bis zum Anrichten heiß. Rhabarber ohne Zucker zu verwenden. Ersten» ist der Rhabarber sehr gut zur Streckung der teueren, sehr süßen Marmelade, die man jetzt zu kaufen bekommt, zu verwen den. Man kocht ihn recht kleingeschnitten, dick ohne Wasser und Zucker ein, milcht dann die süße Marmelade darunter und läßt beides zusammen noch einmal aufkochen. -- Zum Kompott kann man den Rhabarber auch mit ganz wenig Zucker kochen und dann mit Süßstoff nach Geschmack süßen, wenn man das Kompott gleich verwenden will. Rhabarber kann roh oha« Zucker für de» Mater aufbe- wahrt werden, wenn man ihn auf folgend« Weise behandelt: Bon großer Wichtigkeit ist es, daß man bet dieser Art der Auftewahruiia den Rhabarber möglichst frisch abgeschnitten »erweichet. Man reibt die Stengel mit einem Tuche gründ lich ab (gewaschen sollen sie nicht werden) und schneidet sie in kurze Stückchen. Diese stopft man möglichst dicht in gut ge reinigte Flaschen, so daß sie bis zum Flaschenhals voll find, füllt dann frisches kaltes Wasser darauf, daß es über dem Rhabarber steht, verkorkt die Flaschen fest und versiegelt sie, wenn möglich, und bewahrt sie in einer möglichst dunklen Ecke im Keller auf. Hat man keinen dunklen Keller, so gräbt man am besten die Flasche in eine Kiste mit Sand ein, di« im Keller stehen muß. Beim Gebrauch wird das Wasser ab gegossen, mit Zucker und Gewürz aufgekocht und dann der Rhabarber kurze Zeit darin gedämpft. — Nach dieser Vor schrift aufbewahrter Rhabarber hat sich bis in den Sommer des nächsten Jahre» hinein tadellos frisch erhalten; er roch beim Offnen wie frisch abgeschnitten.