Volltext Seite (XML)
st. i»t IS em- ?! I !A »so. vM»»A»A '^WW M HM lW M! l N Freitag, »«» «. J«t 1«» Kohlenversoraung, Freitag, den 4. Juni, alle am 21. Mai zuletzt Belieferten. Bischofswerda, am 3. Juni 1d2v. Der Rat der Stadt. -- »»»«*», , » - T? ÄMi N Neue» au» aller Wett. Die Unterzeichnung des Frieden» mit Ungarn. Am Freitag um i/K Uhr wird im Grand Trianon der Frieden mit Ungarn unterzeichnet werden. Millerand wird als Prä sident fungieren. — Line halbe Million gestohlen. Gin großer Einbruchs diebstahl, bei dem die Täter für rund 500 000 Mark Wert sachen erbeuteten, wurde in Berlin in der Ansbacher Straße 15 verübt. Die Wohnungsinhaberin hatte ihr Woh nung auf zwei Stunden verlassen; während dieser Zeit wur den die Räume völlig geplündert. Die Täter stahlen u. a. 90 Stücke Silberzeug, zahlreichen Schmuck, einen Rohrplat tenkoffer und zwei Perserteppiche. Die Beute wurde mit einem vor dem Hause haltenden Handwagen fortgeschafft. — Feuer in einem Sprengstofflager. Durch einen im Sprengstofflager Hallschlag in der Eifel ausgebrochenen Brand wurden Munition, Säuren, Holz, Maschinen und Magazinvorräte im Werte von mehreren Millionen Mark vernichtet. Ein Arbeiter wurde getötet. -7- Auf einem Ge lände in Zweedorf bei Lauenburg, wo Geschosse entla den werden, explodierte eine Granate. Hierdurch wurde ei» Arbeiter getötet und ein anderer schwer verletzt. Einem jun gen Mädchen wurde ein Bein abgerissen. VksvlaN IU vkmmner 127. Zuschriften au» dem Leserkreis. Wohl selten hat man in unserer politisch so bewegten Zeit eine solch sachliche, ruhige und von vornehmster Gesin nung zeugende Rede gehört, wie die des Herrn Dr. Ever- ling, der gestern abend für die Deutsche Bolkspartei im Schützenhause sprach. Diese Rede war frei von aller Schäife, bot so keinerlei Angriffspunkte und war ganz im versöhn lichen Sinne gehalten. Um so mehr mußte es jedem anstän dig und deutsch denkenden Menschen mit Abscheu und Ent- rüstung erfüllen, als ein Teil der Versammelten mit rohem Gelächter, Johlen und Pfeifen antwortete und selbst da nicht halt machte, als Herr Dr. Everling unserer gefallenen Helden gedachte. Für solch ein Vaterland haben wir nun unser Liebstes geopfert und ich glaub«, ich sprech« im Sinne aller Frauen und Mütter, gleichviel welchen Standes, daß sie mit mir ein» sind in der Entrüstung über das würdelose Ver halten von Leuten, denen nichts mehr heilig ist. «ue Mutter. Auf Blatt 6 de» hiesigen Genossenschaftsregisters, den Darlehns- uttd Svarkassenverein Uhyst am Taucher einge tragene Genossenschaft mit unbeschränkter Haftpflicht in Uhmt a. T. betreffend, ist heute eingetragen worden, dahder Geschäftsführer Paul Satte in Uhyst a. T. aus dem Vor stände ausgeschieden ist und Laß der Gutsbesitzer August Emil Bär in Großhänchen und der Geschäftsführer Johannes Mende in Uhyst als Mitglieder des Vorstandes gewählt bez. wiedergewählt worden sind. Bischofswerda, am 28. Mai 1920. Da» Amtsgericht. o <»>» sprrchteilrkhmer ist berechtigt, seiden Anschluß bi» 16. Juni 1920 zur-, 30. Juni IWO zu kündigen. —* Der verband der Österreicher in Sachsen, Sitz Dres den, gibt allen Kameraden.(Kriegsbeschädigten), welche in der tschechischen Republik heimatsberechtigt sind und bereit» Jnoalidengebühren beziehen, und der neuerlichen sozialen Überprüfung an der Dertretungsbehörde der Tschechisch slowakischen Republik in Dresden, Wtenerstr. 13, noch nicht Folge geleistet haben, bekannt, daß nach dem 16. Juni 1920 aller Anspruch auf Jnoalidengebühren verlustig gehe. Ähnliche Fälle existieren in Hülle und Fülle. Begreif licherweise hielten sich diese Reichtümer jedoch nicht allzu lange. Ein häufiger Grund des raschen Verschwindens sol cher Riesenvermögen lag in der grozenlosen Verschwendungs sucht und in dem leichtsinnigen Aufwande der über Nacht zu Millionären gewordenen Abenteurer, denn nur dadurch ist «H möglich, daß z. B. der Geldfürst Sorotsch, der seinen Reichtum gleichfalls durch Kriegseinschluß erworben hatte, Lei seinem Tode eine Schuldenlast von vier Millionen hinter ließ. Nicht selten, jedoch war die Konfiskation des Vermö gens durch den Staat die Ursache, und diejenigen, die heute noch das Heft in den Händen hielten, über Millionen ver fügten, erschienen morgen als Angeklagte vor Gericht und bald darauf als Bettler, und nur bei verschwindend Wenigen gedieh das unrechtmäßig erworbene Gut. * Turne«, Spiel und Sport. Dauerfahrt „Rund um die Lausitz". Von den 21 ange meldeten Teilnehmern legten die 188,6 Kilom. lange Strecke Zittau—Neustadt—Stolpen — Radeberg—Kamenz—Bautzen —Löbau—Zittau 14 Fahrer in folgenden Zeiten zurück, und zwar: 1. O. Berger-Leipzig in 6.24 Std., 2. W. Dietrich-Leip zig in 6.27,28 Std., 3. H. Kunze-Leipzig in 6.49,25 Std., 4. Fr. Sttegler-Gablonz in 6.49,28 Std., 6. C. Gulich-Dresden in 6.58,27 Sth., 7. E. Olbrich-Oberseifersdorf in 7.16,29 Std., 8. E. Schugk-Schönefeld in 7.16,29 Std., 9. O. Richter-Dres den in 7.16,29 Std., 10. Horx-Zittau in 7.42,13 Std., 11. H. Roßbach-Dxesden in 7.52,34 Std., 12. P. Starke-Dresden in 7.52,34 Std., 13. Richard Fabian-Ebersbach in 8.23,47 Std., 14. Metzner in 8.57 Std. Gegen mehrere Fahrer wurde Protest erhoben, so daß sich das Resultat noch etwas ändern dürste. ««» Sachte» —* Die Erhöhung der Fernsprechgebühren. Anläßlich der am 1. Juli stattfindenden Erhöhung der Fernsprechgebüh ren ist die Kündigung nicht mehr gewünschter Anschlüsse bis 15. Juni für den 1. Juli zulässig. — über die Erhöhung wird folgendes mitgeteilt: Nach 8 3 des Gesetzes, betreffend Tele graphen- und Fernsprechgebühren vom 6. Mai 1920, erhöht ich erhöhen sich die durch die Ausführungsbestimmungen zur Fernsprechgebühren-Ord- nung festgesetzten Gebühren für Nebenstellen ufw. Die Teil nehmer haben ferner zum Ausbau des Fernsprechnetzes einen einmaligen Beitrag von 1000 <4l für jeden Hauotanschluß und von 200 für jeden Nebenanschluß zu leisten. Die Zah lung kann einmalig oder, wo das wirtschaftliche Bedürfnis vorliegt, in vierteljährlichen Raten erfolgen. Ein besonderes Merkblatt über den einmaligen Beitrag wird den Inhabern der Hauptanschlüsse von den zuständigen Vermittlungsanstal ten in den nächsten Tagen zugestellt werden. Jeder Fern- Dresden. 3. Juni. Die sächsische Altertumssammlung dem Publikum entzogen? Dem sächsischen Altertumsverein, der das weitberühmte Altertumsmuseum im Dresdener Gro ßen Garten unterhält, ist jetzt plötzlich vom sächsischen Fi nanzministerium angekündigt worden, daß er das Palais tm Großen Garten bis zum Herbst 1920 zu räumen habe, da dort moderne Bilder aus der Gemäldegalerie aufgehängt werden sollen. Der Grund dafür scheint der zu sein, daß der Zwinger, in dem sich die Gemäldegalerie befindet, anschei- nend nicht mehr ganz ausreicht, was schon zu allerlei Ver suchen, sie in einem Zwingerpavillon unterzubringen, ge führt hat, die aber an den Raumverhältnissen scheiterten. Auf der anderen Seite aber würde die Durchführung der Kündigung die Schließung des Altertumsmuseums zur Folg« haben, da der Verein, der durchaus gemeinnützig und ohne Geschäftsinteresse die Sammlung bislang unterhalten hat, nicht in der Lage ist, die Kosten eines Umzuges, die Miete neuer Räume zu tragen, ganz abgesehen davon, daß bei -er herrschenden Geländenot neue Räume wahrscheinlich gar nicht zu finden wären. Auch ist dem Staat die ganze im Lauf der Jahre außerordentlich gewachsene und wertvolle Sammlung schon mehrmals zum Geschenk angeboten wor den, mit der einzigen Bedingung, daß sie als Ganzes erhal ten bliebe. Daß ein öffentliches Interesse an der Sammlung vorhanden ist, beweisen die zahlreichen Zuschriften, die aus Fachkreisen, anläßlich des Vorgehens des Finanzminister« eingegangen sind. Danach kann gar kein Zweifel sein, daß die Sammlung eine kulturgeschichtliche Bildungsstätte ersten Ranges ist, daß ferner aber auch das Palais im Großen Garten für eine Gemäldegalerie durchaus nicht als günstig gelten kann, zumal es vom Zwinger weit entfernt liegt, und die Galerie also ganz auseinander gerissen würde. Das ri goros? Vorgehen des sächsischen Finanzministers erklärt sich also, wie die meisten heutigen Regierungstaten, daraus, daß vom grünen Tisch ohne Anhörung von Sachverständigen ver^ fügt worden ist. Dresden, 3. Juni. Drahtlose Telephonie im Dienste der Post. Im Dresdner Telegraphenamt finden zur Zeit Ver suche über die Verwendung von drahtloser Telephonie statt. Eine hier eingerichtete Bersuchsstelle steht mit der Station Königswusterhausen in drahtloser Verbindung und emp fängt von dort Meldungen. Pirna, 3. Juni. Bei der Felskletterer in der Sächsischen Schweiz haben sich witder zwei schwere Unfälle ereignet. Bei Rathen ist ein Dresdner tödlich abgestürzt. Bei Schan dau zog sich ein ariderer Kletterer schwere innere Verletzun gen und Beschädigungen der Wirbelsäule zu. Dresden, 3. Juni. Vermählung der Prinzessin Marga rete. Am Dienstag fand in Sybillenort die Vermählung der Prinzessin Margarete von Sachsen, der ältesten Tochter des ehemaligen Königs, mit dem früheren Erbprinzen Fried rich Viktor von Hohenzollern statt. Dresden, 3. Juni. Betriebseinstellung des Zirkus Sar- rasani. Ebenso wie der Zirkus Busch in Berlin wird auch der Zirkus Sarrasani in Dresden im Herbst den Betrieb einstellen, vor allem wegen der hohen Löhne und der riesi gen Futterkasten. Sarrasani will ebenso wie Hagenbeck ins Ausland gehen. Reichstagswahl in Ringcnbai» In Abänderung der Bekanntmachung vom 26. Mai 1920 wird für die auf Sonntag, den 6. Juni 1920 festgesetzte Reichstagswahl im 98. Wahlbezirk al« »ahlraum der Müllersche Gaschos in Rtngenhatn M. S. bestimmt. Bautzen, am 2. Juni 1920. Die A»t»ha»pttmnmschaft Laut Verordnung der Vandesfletschstelle vom 31. Mai IWO sind die Preise für Auslandsfleisch herabgesetzt. Es be trägt der Abgabepreis für Las in dieser Woche zur Vertei lung komende Torned Bees für 1 Pfd. 9 für 180 Gramm 3 «tl 25 . Bautzen, am 3. Juni IWO. Die A«t»ya»ptm»»»schaft IV. Wer vorfätzlich die Angaben, zu denen er nach dieser Verordnung oder Len zu ihrer Ausführung erlassenen Be stimmungen verpflichtet ist, nicht oder wissentlich unrichtig oder unvollständig macht, oder wer der Vorschrift unter III zuwider das Betreten der Grundstücke oder die Einsicht in die Geschäftsbücher verweigert, wird nach den Bestimmungen der Reichsgetreideordnung mit Gefängnis bis zu sechs Mo naten und mit Geldstrafe bis zu zehntausend Mark oder mit einer dieser Strafen bestraft. Bautzen, am 1. Juni 1920. Ko«W»«alverba»d Bavtzen-Land. Die Amt»hauptma«nfchoft. St«t0ttf<ye Bekanntmachungen Freibank. Am 4. Juni rohes Rindfleisch. Abgabez.: 2 Uhr: Nr. 31—87 des Bezirke» 5, >/-3 Uhr: Bez. 6. Fleisch- marken k 1—10 sind mitzubringen. ^olzabgabe, Freitag, den 4. Juni, der Nummern 661 WM-»er Mmtr- W 3chkk M. — I- In der Zeit vom 29. Mai 1420 bis 5. Juni 1920 findet Neben -er allgemeine» Anbauflächenerhebung eine Feststes- lung -er von den einzelnen Bewirtschaftern (Betriebsin- tzabern) bestellten Getreide- und ttartoffelfiächen statt. E» find festzustellen, die Flächen beim fel-mäßigen Anbau von a) Winterfrucht, b) Sommerfrucht, 2. Spelz, Dinkel, Fesen, Emer und Einkorn, 3. Roggen . a) Winterfrucht, b) Sommerfrucht, - 4. Gerste a) Winterfrucht, b) Sommerfvucht, 5. Gemenge aus den Getreidearten 1—4, 6. Hafer, 7. Gemenge au» Getreide aller Art mit Hafer, 8. Kartoffeln s.) Frühkartoffeln, , d) Spätkartoffeln. Wenn nicht wesentliche Umstände dagegen sprechen, gilt der Anbau als fel-mäßig, Lei -em , die mit der gleichen Frucht bei demselben Betriebsinhaber bestellte Fläche 200 uuadraüneter übersteigt. i — — II. s sich die jährliche Päusch-und Grundgebühr für Teilnehmer- Die Erhebung erfolgt gemeindeweise durch Befragung anschlüsse vom 1. Juli 1920 ab im allgemeinen um 100 v. H. -er Bewirtschafter und hat nur in da. und sr zu erfolgen. , In Visch^swerda beträgt die PMlschgebühr künftig 560 ' IN. und^d»e Grundgebühr 240 ^l. Auch erhöhen sich -re durch Alle Anbauflächen find zur Ortsliste derjenigen Ge- " «eiade aazugeben von der au» -le Bewirtschaftung erfolgt. Die Gemeindebehörden sind verpflichtet, die Richtigkeit der Flächenangaben zu überwachen urck) nachzuprüfen. Zu die sem Zweck sind die Gemeindebehörden und die Amtshaupt- mannschast oder die von ihnen beauftragten Personen be- wgt, die Anbauflächen zu betreten, Messungen vorzunehmen, sowie die Geschäftsbücher der Bewirtschafter einzusehen, auch hinsichtlich der Größe -er Grundstücke Auskunft von Behör- Russische Kriegsgewinnler Don Willy Reese. Schon von jeher wurden Kriegsereignisse eine Reich- tumsquelle für Auserlesene, indem Lieferung von Munition, Waffen, Gerätschaften und Lebensmitteln die Möglichkeit boten, ungeheuere Unternehmergewinne zu erzielen. Jen« Kriegsgewinnler wußten ihren Wohlstand — wie ja auch beute — mehr oder weniger geschickt zu verbergen und den Plackereien der Steuerbehörden zu entgehen. Wer eine „Er findung" zur Steuerhinterziehung gemacht hatte, suchte sie geheim zu hatten, da man genau wußte, daß sie, so man sie preisgeben würde, weniger dem „Erfinder" als irgend einem anderen Reichen oder Mächtigen zugute kommen würde. Die größten Kriegsgewinne aller Zeiten sind wohl in Rußland erzielt worden, u. a. von Len Kaufleuten Schr jakin, Falejar urck> Frederriks. Aber auch russische Feld herren haben in Feindesland oft enorme Reichtümer zufam- mengescharrt. Im 17. und zum Teil selbst noch im 18. Jahr hundert war der Verkauf von Kriegsgefangenen «in gewöhn liches urch überaus einträgliches Geschäft. — Die Art, wie Mentschikow während des Nordischen Krieges in Polen und Klein-Asien große Güter an sich riß, erregte den äußersten Unwillen Peters. Im Siebenjährigen Kriege hatte Apraxin aus Preußen mehrere, angeblich mit Wein, tatsächlich ober mit Dukaten angeWüe Fässer seiner Frau zugeschickt. Als die Gemahlin de» Feldherrn sich anschickte, den Schatz im Keller zu heben, strömte aber nicht Gold, sondern Wein au» den Fässern. Da gegen war der Marketender, der den Transport besorgt hchte, plötzlich reich geworden, denn Apraxin wagte nicht, chn zu belangen, aus Furcht, -aß seine eigene Schandtat ans Licht kommen würde. Der Marketender spielte fortan den großen Herrn, baute Paläste, veranstaltet« groß« Jagden mch unterhielt ständig Orchester- und Schauspielertruppen. Zu den berühmtesten Geld-Patrizierfamilien geboren die Waffenschmiede Demidow, deren Reichtum sich während -es Nordischen Kriege» durch Waffenlieferung für Peters Heer sehr rasch entwickelte. Die Nachkommen Demidows vergrößerten den Reichtum immer mehr und spielten gleich den Stroganow» in der Geschichte de» Bergbaues eine große Rolle. Reben diesen sei noch Sawwa Jakowlew erwähnt, der mit einem Halden Rubel in der Lasche nach Petersburg kam, durch die damaligen Kriege Wohlstand erzielte» Fisch händler wurde, Zölle pachtete und schließlich al» vielfacher Millionär und Bergwerksbesitzer starb. Die Gunst Potem- ktns hatte nicht wenig zu seiner raschen Laufbahn beigetra- ^em^va. Erbe de» Sohne» schätzte man auf 60 Millionen