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SM» Smn>ad< LUI «rau Abgabe «I uv su-1 1 »L«Le SpLDi »eg stehend äußerst Tonnta s«b« vLM A, mit »M «M k»fti rau W» Lchu> ' OK fit» 2 depl AUt auf- votr unter R»d»ts « V« einer erste, «asetzdee Aol M»»tf » 2'/. k. «.. Bereifung, GNllVt^W. Menftk Schvn von versch gegen ftä^ 1 Svlftä Vm ittAdr.ß Wahlflugblätter liegen der heutigen Nummer bet: Mir einen Teil der Auflage «in Flugblatt der Deutschen Lotts- partoi und von der demokratischen Partei je ein Flugblatt für einen Teil der Auflage und für die Gesamtauflage. demokratte, daß fle die Au»wärtige . die auf die Internationale eingestellt war. Nationale und -rast ist aber die Voraussetzung Le» wirtschaftlichen Ge deihen». Selbst der ermordete französische Sozialistenführer Jaurss bekenne in einem seiner Werke: „Die Nation ist da» chrttt» und de» Genie» und lecht an, diese» Hau» zu -er liche Lage ist trostlos. Dollen MWMf sind im Lause dkS Freit'g vornnttag oufp'gebkn. Bei späterem Emm'g kunn d-e Ausnahme licht mehr gewähr leistet werden. «endigkeit der W , rungen an die neuen Geldwerte für alle"Kategori«n von Dingen, und Menschen aetten solle, nur gerade für die geisti gen Arbeiter und ihre Leistung nicht. In der Exiftenzkrise, in welche die Kopfarbeiterschaft verstrickt ist, droht der wahre „Unt«aana de» Abendland«»"', von d«m jetzt im Anschluß an «Wheistrelche» Luch soviel geredet wird, das wahre ver- kommen der euwpäischen Kultur. Die Kopfarbeiter sind nicht ohne Schuld an dieser Krise, aber Schuld hin — Schuld der, e» gilt jetzt hier so wenig wie anderwärts eine unfrucht bare Schuldklauberei, sondern Rettung, und Rettung gibt e» nur, wenn geschlossene Masten der geistigen Arbeiterschaft entschlossen die Grenze bezeichnen, über die hinaus sie eine materielle Knechtung nicht zu, ertragen gesonnen sind. Da» wird auch in der Nation verstanden werden, und wir können schon heute sagen: es wird tn der Ration verstanden i Die Kastentriumphatoren vom Himmelfahrstag samt dem Herrn Reichsarbettsminister schauen sich doch vielleicht schon jetzt ein wenig verwundert um, wenn sie in die Presse von der Rechten bis zur Linken blicken. Ähre Künste verfangen dies mal gar nicht. Noch niemals haben die deutschen Ärzte «ine so gute Preffe gehabt, wie am Eingang diese» Kampfes, und sie mögen e» als ein Zeichen nehmen, daß da» gute Recht allseitig als bei ihnen stehend erkannt wird. Ein Organ wie die „Frankfurter Zeitung", die vor 10 Jahren gar nicht un sere Freundin war und mit ihrem sozialpolitischen Herzen und Kopf mehr bei den Krankenkassen und der Versicherung al» bei den Kassenärzten stand, sagt heute ganz trocken und einfach: Die Ärzte sind tn der Sache im Recht; sie sind im Recht in der Sache der Honorierung, sie sind aber auch im Recht in der Sache der freien Arztwahl. Sie druckt die Er klärung der Kaffenverbände ab, aber sie geht so wenig wie irgendein anderes Blatt, das wir bisher zu Gesicht bekom men haben, auf den Leim dieser Darstellungskünste. Da» ist hochersreulich, denn nichts wird die Ärzte in ihrem Kampf, der wahrlich für sie selber kein Vergnügen und keine Klei nigkeit ist und von vielen harte, sehr harte Opfer fordern wird, so sehr stärken, wie das Bewußtsein, daß die ganze Nation das gute Recht eines ihrer wichtigsten Berufsstände heute erkennt und würdigt. Dieses moralische Plus, mit dem wir in den Kampf eintreten, kann gar nicht hoch genug veranschlagt werden. Wir wollen uns selber geloben, es zu bewahren, den uns aufgedrungenen Kampf mit Entschlossen heit und Festigkeit, aber ohne Übertreibungen und stets in straffer Disziplin zu führen — bi» zum Siege, den wir er ringen müssen, wenn nicht unabsehbare Schädigungen des ganzen Bottes, ja unserer Kultur überhaupt die Folge sein sollen. Ein jeder im entlegensten Winkel muß sich mit dem Bewußtsein erfüllen, nicht bloß für seine Sache und leine Existenz, nicht bloß für das menschenwürdige Dasein seiner Frau und Kinder, sondern darüber hinaus für eine gute, große Sache überhaupt zu kämpfen, für Lebensrecht und Lebensfreiheit der geistigen Leistung und der sie ver- körpernden Berufe. In diesem Zeichen heißt es siegen — oder es muß unvermeidlich mit uns die ganze geistige Kul tur unseres Volkes unterliegen. Dr. Schiffer Im Wahlkampf Stuttgart, 2. Juni. Bor einer tausendköpfigen, von der Demokratischen Partei einberufenen Versammlung hielt der frühere Vizekanzler Dr. Sch 1 ffer in Stuttgart eine Wahl rede. Mit Nachdruck warnte er die Kreise im deutschen Volke, di« ihren neuen Reichtum so offen zur Schau tragen, vor Schlemmerleben und Praflertum. Er verwarf die Schmä- hung der Vergangenheit und bekannte, daß die Deutsch« De mokratische Partei der Vergangenheit ein dank bares Andenken bewahren werde, ohne zu vergessen, daß es sich jetzt nur darum handeln könne, was dem Vater- lande nützlich ist. Trotz aller anzuerkennenden Leistungen habe die Sozialdemokratie nicht über die nötigen geistigen und ethischen Kräfte verfügt, um den gewaltigen und schwierigen Mechanismus des Reichssteuers zu halten und zu führen. Sie habe Großes geleistet, aber zu marschieren habe sie nicht verstanden. Au« der Oderlaufitz Bischofswerda, 3. Juni. —* Za einer großen Bauern- und haudwerkerversamm- iuag spricht morgen Freitag abend im Schützenhaussaale der Kandidat auf der deutschnationalen Wählerliste, Herr Bauerngutsbesitzer D o m s ch - Großhennersdorf, der bereits an zahlreichen Orten Ostsachsens mit großem Erfolg gespro chen hat. Herr Domsch ist auch dieser Tage als einziger Ver treter des landwirtschaftlichen Kleinbesitzes im Freistaat Sachsen vom Reichsverband der landwirtschaftlichen Genos senschaften als Mitglied für den Reichswirtschastsrat oorgeschlagen worden. Ferner sprechen Herr Jan- nausch, vom Bund der Landwirte in Deutschböh men, und Herr Lehrer Grellmann. Die Versammlung beginnt pünktlich ^8 Uhr. Da zahlreicher Andrang zu er warten ist, ist rechtzeitiges Erscheinen erforderlich. —* Die Deutsche Volkspartei hielt gestern abend im großen Schützenhaussaale «ine zahlreich besuchte Wiiklerver- sammlung ab, in der Dr. Everliirg, der 3. Kandidat auf der Liste der Deutschen Volkspartei in eineinhalbstündigen, klaren, fachlichen, von hohem sittlichen Ernst getragenen Aus führungen sein Programm entwickelte. Ausgehend von der sittlichen Verirrung, die in unserem Volk« herrsche, erinnerte er an das Wort Schleiermachers: „Unwürdiges ertragen zu müssen, das vergiftet ein Volk". Wie kommen wir wieder zu einer Gesundung? Nur durch ein« neue Führung, die sich das deutsche Volk durch di« Reichstagswablen schaffen muß. Die jetzt regierenden Mehrheitsparteien haben den Weg, uns zum Wiederaufstieg zu führen, nicht gefunden. Gerech terweise müsse man zugeben, daß die Aufgabe ein« schwere ist, aber im ganzen Volke herrsche die Erkenntnis, daß die Unfähigkeit der Regierenden die Schuld an der immer grö- her werdenden Verwirrung trage und daß es so nicht weiter gehen könne. Trotz der vorhandenen Schwierigkeiten Hütte eine starke Führung unser Bolt weiter fördern können. Di« neu« Regierung hat uns nicht gebracht den Frieden, we der den äußeren, noch den inneren, nicht die Freiheit. Außen- 4, Juni (Freitag): Etwas wärmer, teil» heiter, teils wolkig, trocken bis auf lokale Gewitter. , , , Druck und Verlag: Buchdrucker«« Friedrich Mag. verantwortlicher Schriftleiter: Max Fieder«r» ang unserer wirtschaftlichen Verhältnisse. - 0dxrn«klrch, 2. Juni. Der Umsatz del dar htesim» Sparkasse betrug im vergangenen Monat 43Ü 2WS4 «ft. Lei der angeschlostenen Gtrokafs« wurden 3 40S5S7P2 um- Sonnabend, den 12. Juni im Hofgericht Ooerneukirch «in Gesangs-Konzert mit Aufführung der allsetttg beliebten Rag. lerschen Operette: „Vas Auge de» Gesetze»". Allen Freun- den des deutschen Liede» wird der Besuch de» genußreichen Abend» ganz besonder» empfohlen. Bautzen, 3. Juni. Neuer Bezirksschulrat. Vom 1. Juli 1920 ab ist der Professor Johanne» Theodor Krahl am Se minar zu Letpzig^onnewitz zum Bezirksschulrat für den Schulaufficht»bezirk Bautzen mit dem Amtssitz in Bautzen ernannt worden. s. Bautzen, 3. Juni, weich ungeheuere Hafte» die Le- zirke und Gemeinden durch den Krieg zu tragen haben, geht au» folgenden Zahlen hervor. Die Kriegsunterstützungen an Angehörig« der Kriegstellnehmer im Bezirke der Amts- Hauptmannschaft Bautzen stiegen von 433211 »ft im Jahre 1914 auf 5 703 000 im Iah» 1918, von wo die Summe auf 1 HÄM? »ft im Jahr« 1919 fiel« im eitlen Viertelkahr 1S2V betrug sie 87 «SS »ft. Bon diesem Gesamtbetrage in Höbe von 1S8SS684 hat da» Reich bisher die Hälfte zu rückgezahlt. Hinzukomm«n die Zuschläge, die der Bezirk al» solcher geleistet hat und die von 32827 »ft im Jahr« 1914 auf 11200M «ft im Sichre ISIS stiegen, im Jahre ISIS noch im mer 371469 »ft und im 1. Vierteljahre 1920 noch «8 783 »ft betrugen. Für die Ungehörigen der Kriegsgefangenen wen dete der Bezirk insgesamt 3 SSI 334 »ft auf. Der Zinsen dienst für beide Summen verschlang den Betrag von 2197 939 »ft. Für Zwecke der Kriegsfamilienuntersrützung ist ein Darlehn von 20H Mill. Mark ausgenommen worden, wovon IS IW 860 »ft zu tilgen bleiben. Potenz, 3. Juni. Liu schwerer llnsall ereignete sich am Dienstag vormittag in der pyrotechnischen Fabrik von M Franz.- Durch eine Explosion im Packschuppen wuide der- Abe vollständig zerstört. Der Larin beschäftige Ajährige Packer Max Williner aus Rückersdorf erlitt dabei so schwere Verletzungen, daß er kurz darauf starb. Di« Fenster des unweit liegenden Gebäudes wurden zum großen Teil eingedrückt und die elektrische Leitung gestört. Letzte Depesche». Die Frage der Heeresvermiuderung. Berlin, 3. Äni. (Eig. Drahtbericht.) Au» einer Unter redung mit dem Reichskanzler teilt das „Berliner Tageblatt" u. a. mit: Die Durchführung einer weiseren Heeresvermin- derung stößt auf die allergrößten Schwierigkeiten. Die Wehrmacht erträgt es einfach nicht mehr, über ihr Schicksal im Ungewissen zu bleiben. In Spa wird hoffrnüich die be zügliche Frage mit größter Sachlichkeit behandelt werden können. Die Lösung der Maae der Heeresstärke im Sinn einer Verstärkung der Polizei finden zu wollen, erscheine N>e- nig befriedigend. Verschiebung von heerergerät. Berlin, 3. Juni. Mg. Drahtbericht.) In Berlin kur sieren seit einiger Zeit Gerüchte über Verkäufe großer Men gen von Gewehren und militärischer Au»rüstung»-egen- stände. Di« Regierung ist den Gerüchten eifrig nachgegan gen, zumal di« Namen hoher Ministerialbeamter» hineinge zogen wurden. Es ist ihr gelungen, die verschlugnenen FL- den zu entwirren. Sie führen auf ausländische Stellen zu rück, die sich in ihrer großen Zahl mit Schiebergeschäften mit »genannten üuftgeschasten zu befasten scheinen. Die Unter- uchung hat u. a. zu vorübergehender Festnahme de» Kon ul» einer bedeutenden Macht geführt. Die verdächtigten Ninisterialbeamten, deren vollständige Schuldlosigkeit fest steht, haben Strafantrag wegen Beleidigung gestellt. Deutsch-Österreich» Anschluß an Deutschland. vtd. Sahbura, 3. Juni. (Eig. Drichtbericht.) In einer Unterredung de» Kapitän» LIDoine mit dem Borstand der Deutschen freiheitlichen Partei, Professor Karl Wagner, über die Gründ« de« Anschlusses, erklärte L'Epine, die Entente wär« bereit, den Anschluß Österreichs an Deutschland zu be- willigen, wenn der Beweis erbracht wäre, daß Österreich allein nicht leben könne. verhafteter Sozialifleuführer. vtb. Veru, 3. Juni. (Ma. Drahtbericht.) Der Soziali stenführer Platten wurde bei seiner Ankunft in Romanshorn von der Heerespolizei verhaftet. Dreieinhalb Millionen Kriegspeafionäre in England. Rotterdam, 3. Juni. (Eig. Drahtber.) Nach einer Meldung aus London erhalten jetzt tn England etwa SsH Millionen Personen Kriegspenfion. Der Protektor Armeniens. Amsterdam, 3. Juni. (Eig. Drahtber.) Die au» Lon don gemeldet wird, bestätigte Lloyd George gestern im Un terhaus, daß Präsident Wilson die Einladung des Obersten Rate», die Grenzen von Armenien feftzusetzen, angenom men hat. daß sie die Vorhut der geistigen Arbeiter- Brot, d. h. di« Besterung unserer wirtschaftlichen Verhältnisse, »nd überhaupt darstellt, denn die Ereignist« Di« Regierung hat e» nach außen und innen an der «ntfchie- n haben die Mage aufgerollt, ob di« Rot- denen Festigkeit fehlen lasten, die uns, wie Bayer» zeigt, npassung von Entlohnungen und Tarifie- »eiter gebracht hätte, fle hat es fehlen lasten an der natw- ' nalen Würde. Die kommende Regierung muß uns beide» bringen. Di« bisherige Regierung war keine neue Regie rung, denn die jetzt herrschenden Mehrheitsparteten hatten schon während de» Kriege» die Herrschaft an sich gerissen. E» ist wohl da» größte Versehen der reatereichen^ Sozial- demokrati«, daß sie die Auswärtige Polmk leiten will, sie, t war. Nationale Macht >uf die Internationale ringest«! Kraft ist aber die Voraussetzui m». Selbst der ermordete fto Schutzhau» de» menschlichen e» stunde dem Proletariat trün mern " Unsere wi wir uns herausarbeiten, bann brauchen wir eine neue Ar- bvttsgemeinschast und Arbeitsfreudigteit unter einer starken Regierung. E» komme darauf an, alle Schichten und Be rufsstände tn ihrer Bedeutung für Len Wiederaufbau zu würdigen, Gegensätze auszugleichen und den ehrlichen sozia- len Geist der Versöhnung zu pflegen. Besonder» müsse in der Industrie eine Arbeitsgemeinschaft herbeigeführt werden, wo sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu gemeinsamer Ar beit zusammenfinden. Ein» aber mußten wir uns klar machen: wir alle müssen Opfer bringen, müflen die Folgen des Krieges und Zusammenbruchs tragen. Wir müssen uns zusammenfinden in einer neuen Gesinnung unter einer neuen Regierung mit neuer nationaler Würde. Diese neue Gesinnung könne nur entstehen, wenn wir zweierlei aus un serem Dolke herausbringen: den Klassenhochmut und die Klassenoerhetzung. Die innerste Wurzel der neuen Gesin nung seien die religiös-sittlichen Kräfte, die uns gewährleistet lind durch «ine sittlich-religiöse Erziehung. Sie gelle, es zu fördern durch Ausbau unserer evangelischen Kirche zur Bolkskirche und durch Erhaltung de» evangelischen Religions unterricht». Die neue Führung solle uns nicht zum Alten zurückführen, andern zu freiheitlicher Entwicklung. Deutsch land gleiche e nem großen Massengrab«, in das vieles ver senkt worden st, was uns lieb und teuer war, aber wir wol len eins nicht verlieren: die deutsche Zuversicht, daß es für unser Polk einen Weg zum Ausstieg gibt. Stürmischer Bei fall, untermischt von Johlen um) Pfeifen einer kleinen Min derheit, die bereits während des Vortrags zahlreiche Zwi schenrufe geäußert hatte, wurde dem Rümer gespendet. Nachdem sich in der Aussprache niemand -um Worte mel dete, wurde die Versammlung nach einem kurzen Schlußwort de» Herrn Dr. Goerling geschloffen. —* wann erfährt man die Ergebnisse der Reichstags wahlen? Die Ergebnisse der Reichstagwahlen sollen so schnell als möglich bekannt werden- Die Wahlvorsteher sind angewiesen, die Meldung über da» vorläufige Ergebnis auf schnellstem Wege abzusenden. In größeren Gemeinden mit mehreren Wahlbezirken werden sie erst gesammelt. Die Te legramme sollen möglichst noch am Abend des Wahltages, spätestens am 7. Juni, nachmittags 4 Uhr, abgesandt werden. Die Kreiswahlleiter schicken dem Reichswahlleiter zwei Tele gramme. Das vorläufige Ergebnis soll spätestens im Laufe des 8. Juni bis abends 8 Uhr gemeldet werden. Sofort nach der endgültigen amtlichen Ermittlung folgt das zweite Tele gramm. Die Post- und Telegraphenanstatten sind angewie sen, alle Wahttelegramme und Ferngespräche mit größter Beschleunigung zu behandeln, überall ist für ausreichende Arbeitskräfte zu sorgen. Alle beteiligten Telegraphen- und Fernsprechanstatten müssen am Tage der Wahl und der Er mittlung des Wahlergebnisses so lange im Dienst bleiben, bis der Verkehr erledigt ist. Die Listenwahl, die schon 1919 an gewendet wurde, nimmt aber immerhin, wie von dgmals noch erinnerlich sein wird, ohnehin schon längere Zeit zur Berechnung des Resultates in Anspruch, wiediefrühere Ein- zelwahl, und diesmal kommen nun noch die Wahlkreisver- bandslisten und die Reichslisten hinzu, für welche der Über schuß der Stimmen aus den einzelnen Wahlkreisen, in wel chen auf je 60000 Stimmen ein Abgeordneter entfällt, ange- rechnet wird. Die abgegebenenSttmmen sollen diesmal soviel al» möglich zur Geltung gebracht werden. Daher mögen sich aber auch die Wähler merken, daß es auf jede einzelne Stimme ankommt, denn jede einzelne Stimme kann bei den Wahlkreisverbänden und Reichslisten buchstäblich „Wunder wirken I" —* Aeitungsbeilagen. In Leserkreisen herrschen viel fach Irrtümer, wie aus mehrfachen Anfragen Hervorgeht, über die Stellungnahme der Schriftleitung zu Zeitungsbet lagen. Beilagen sind gleich Anzeigenaufträgen und ihr In halt hat mit dem von der Schriftleitung vertretenen Stand punkt nichts gemein. Ebensowenig wie wir einer Partei die Aufnahme von Anzeigen versagen können, ebensowenig können wir das Beilegen von Flugblättern ablehnen. —* Me tief ist Deutschland gesunken? Es ist nichts Neues, daß von Buben- und anderen rohen Händen Bäume arg beschädigt, Wiesen ihrer Schönheit beraubt, Einfriedi gungen zerstört werden und dgl. Daß sich aber der Deutsche zu so rohen und gemeinen Beschädigungen ehrwürdiger Al tertümer herabwürdigen würde, wie wir es in jüngster Zeit erlebt haben, hatte wohl der ärgste Pessimist nicht erwartet. Im Dresdner Großen Garten ist tn neuester Zeit das tau sendjährige Steinkreuz mutwillig zerschlagen worden. Im Großsedlitzer Schloßgarten wurden Skulpturen und Denk mäler bi» zur Unkenntlichkeit verstümmelt. In der Nähe de» Dorfes Neuer Anbau bei Weinböhla steht im Walde ein schlichtes Denkmal, das der frühere Kreyerner Forstmei- ster Schulze seinem 1866 gefallenen Bruder und seinem 1870 gefallenen Sohne gesetzt hat. An diesem Wahrzeichen deut schen Heldentums haben Rohlinge kürzlich die Steinplatten zerschlagen. Der denkende Mensch muß sich fragen: Soll wirklich daraus hingearbeitet werden, daß da« Wort von den deutschen Barbaren zur Wahrheit wird? Kircheneinbrüche zählen heute in Deutschland zum Alltäglichen; dem Verbre cher ist nichts mehr heilig, was zur Befriedigung seiner Beuteaier irgend geeignet ist. Welchen Zwtzck hat aber das Zerstören dieser schlichten, durch da» Alter und frommer Pietät geweihten Heiligtümer? Tiefster Abscheu vor der Niedrigkeit dieser Roheit, aber auch tiefste» Bedauern darüber, daß unser Deutschtum, völlig zugrunde zu^aehen droht, bewegt das Herz de» echten Deutschen beim Anblick