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7 . VerSSHWeLrzähler r k o> Uchhedtt seit 184V. bhängiger Stand fett Kassengewaltigen ab , ist auch, wie reib« Der Bolkskirchttche Laienbund für Sachse« «ad die Reichstagswahl. Der Bund, der heute über 300 000 wahlfähige ische Männer und Frauen in Sachsen zu seinen Mii xtt, legte am 10. Mai 1920 < " ' Wahlrecht ist Wahlpflicht. Der WsiWrg steht vor der Tür. Es geht um «ine Ent scheidung, die für Jahre und Jahrzehnte hinaus dem wirt- schafüicheu und politischen Leben Deutschlands den Stempel aufdrücken wird. Jeder Wahlberechtigte hat daher die Pflicht, an diesen Tage alles zu tun, was in feiner Macht steht, um eine Wünsche und Ansichten im neuen Reichstag zur Gel ang zu bringen. Er hat die Pflicht, in letzter Stunde ernst- ich zu prüfen, von welcher Partei, von welcher Wahlliste er rach bestem Wissen und Gewissen am ehesten die Vertretung einer Ansichten und Wünsche erwarten darf. Er hat die Pflicht, dann am Wahltage seinen Stimmzettel für diesen Vahloorschlag äbzugeben. Versäumt er aber diese ihm ge botene Möglichkeit, seiner politischen Überzeugung durch di« infachfte Tat Ausdruck zu geben, so verliert er auf Jahr« hinaus jegliche Berechtigung, sich irgendwelche UrtttlSäuße- mng über das kommende wirtschaftliche und politische Leben veutschlands zu erlauben. Ihm steht nicht einmal die billige Entschädigung zu, eine eine Stimme hätte ja doch nichts am Ergebnis ändern önnen? Das konnte zur Not bei den Wahlen zum alten Reichstag und auch — bis zu einem gewissen Grade — bei »er Ianuarwahl zur Nationalversammlung gelten. Damals »r allem bei der alten Reichstagswahl, konnte es vorkom- nen, daß stark« Minderheiten ohne Betretung im Patta- nent blieben. Damals war die Zahl der Pattamentsmitglie- «r für den Wahlkreis und das ganze Reich von vornherein estgelegt, unabhängig von der Wahlbeteiligung. Das neue Wahlgesetz aber stellt den Reichstag auf eine Mnz andere Grundlage: Der Reichstag soll ein Spiegel des «Mischen Bolkswillens sein, eines Willens, der bei dem ein- elnen mindestens so stark ist, daß er im Akt des Wählens um Ausdruck kommt. Der Reichstag wird eine Vertretung »er Wählenden, nicht der Wahlberechtigten sein. Dement- prechenh ist die Zahl der* in einem Kreis und im ganzen sittch gewählten Reichstagsmitglieder nicht von vornherein estgelegt, sondern ergibt sich erst aus der Zahl der abge gebenen Stimmen, nicht au» der Zahl der Wahlberechtigten: durch je 60000 abgegebene Stimmen wird ein Reichstags- «rtreter gewählt. Damit aber auch die etwa überschiehen- »en Restsummen einer Partei nicht verloren gehen, werden diese aus den einzelnen Wahlkreisen zusammengelegt, und ms diesen Reststimmen wird wieder auf je 60 000 ein Abge ordneter in den Reichstag geschickt. So ist weitgehend dafür gesorgt, daß jede einzelne ab gegebene Stimm« mit vollem Gewicht das ihrige zum End- i ergebnts beiträgt, daß das Stärkeverhältnis der für sie abge gebenen Stimmen entspricht, und daß bei keiner größeren startet eine nennenswerte Zahl von Reststtmmen unberück sichtigt bleibt. Der Nichtwähler hat also keinerlei Entschuldi gung für feine Nachlässigkeit, und wer am 6. Juni ohne trif tigen Grund von seinem Wahlrecht keinen Gebrauch macht, läßt sich einer groben Pflichtverletzung zuschulden kommen. Bischofswerda, NeuknÄ Stolpen und Umgegend »le für die angrenzenden Bezdcke. — - WöchenrtlM Beilagen: Der Sächsische Landwirt und SomMGL » » « « » Aernfprecher Rr. Mfchofswerdaer Tagebkatl. dE* Amtshauptmarmfchast, der Schul. Inspektion und de» tzauptzollamt» G» Bautzen, sowie de» Amtsgericht» und de» Stadtrat» Der betriebsame Mann aus Buttenhaufen hat ja schon öfter in Staatengründungen gemacht. Bei der Errichtung des Fürstentums Albanien hat er seine Hand im Spiele ge habt, und für das Großfürstentum Litauen unter dem Szep ter eines katholischen Urachers hat er sich auch eingesetzt. Des- halb ist es schon denkbar, daß er auch jetzt wieder seine alte Liebhaberei betreibt. Wie diese „Erzbergerei" bei den Stel len eingefchätzt wird, die der ewig Unruhvolle mit seinen Plänen bekannt gemacht hat, dafür zeigt am treffendsten da» Urteil des Weihbischofs Dr. Waidz. Besichtigungen bei der Landesftcherheitspolizei. 82. In den letzten Tagen haben in Zeithain und Königsbrück die Besichtigungen der ersten fertig aufge stellten Formationen der Landessicherheitspolizei stattgefun den, die nunmehr bereit sind, den Dienst zu übernehmen und in ihre Standorte überführt zu werden. Den Abschluß bil dete di« am 28. Mai abgehaltene Besichtigung der erster» Abteilung in Königsbrück, der der Ministerpräsident und der Minister des Innern, Vertreter des Ministeriums des In nern, der Kreishauptmann von Dresden, der Polizeipräsident und Gendarmerieoberst Klahre beiwohnten. Die Besichti gungen zeigten. Laß die Zeit der Ausbildung gut ausgenützt worden ist und die Beamten so gefördert worden find, daß sie ihren Dienst in der Öffentlichkeit mit Erfolg werden ver sehen können. Der Ministerpräsident sprach seine Anerken nung über das Gesehene aus und gab der Hoffnung Aus- druck, daß die Beamten der Landessicherheitspolizei wesent lich dazu beitragen würden, Ruhe und Sicherheit im Lande zu gewährleisten. Die Standorte für die jetzt fertig aufgestellten Verbände der L.-S.-P. sind Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau und Plauen. Es ist zu wünschen, daß di« Aufstellung der übri gen Formationen sich in der gleichen günstigen Weise voll zieht und ihr geeignete Persönlichkeiten aus allen Schichten der Bevölkerung weiterhin zuströmen. Die Zusammensetzung der Landessicherheilspolizei. Die Landessicherheitspolizei hat soeben eine zahlenmä- zige Zusammenstellung der Berufskreise vorgenommen, aus denen die Angehörigen dieser Polizeitruppe stammen. Da raus ergibt sich, daß von den 3197 Beamten (nach dem Stande von Anfang Mai) 2214 ehemalige Arbeiter waren. Das sind 73 Ferner waren 541 ehemalige Kaufleute, 41 rühere Beamte und 401 Friedenskapitulanten (ehemalige Interoffizierschüler), die ebenfalls zum größten Teile aus «in- ächeren Bolkskreisen entstammen. Unter den Arbeitern sind zelernte und ungelernte, unter den Kaufleuten auch Architek ten, Buchhändler, Reisende und Schreiber, so daß in der Tat alle Kreise der werktätigen Bevölkerung in der Landessicher heitspolizei vertreten sind. Aerzte und Krankenkassen. Berlin, 2. Juni. <W. T. B.) Die Linigungsverhaad- lungen zwischen den Ärzten und den Krankenkassen im Reichsarbeitsministerium haben in der Frage de» Arzt systems zu einer Verständigung geführt, die eine wesentliche Annäherung an die Durchführung der freien Arztwahl be deutet. über die Frage der ärztlichen Vergütung mutzte mangels einer Einigung der Parteien ein Schiedsspruch der Unparteiischen gefällt werden. —o Aus ärztlichen Kreisen wird uns geschrieben: Seit dem 25. Mai mittags 12 Uhr besteht im ganzen Reiche zwischen Krankenkassen und Ärzten der vertragslose Zustand, der den Ärzten durch das rücksichtslose Verhalten der Krankenkassenvertreter, mit dem diese die am Himmel- fahrstage begonnenen Verhandlungen abgebrochen haben, aufgezwungen worden ist. Die Ärzte sind sich der Schwere dieses Schrittes wohl bewußt, aber sie wissen auch, daß es sich jetzt für sie um Sein oder Nichtsein handelt und daß mcht nur materielle, sondern vor allem auch ideelle Güter auf dem Spiele stehen, die es mit aller Kraft zu verteidigen gilt. Denn es muß in diesem Kampfe auch die Frage entschieden werden, ob der ärztliche Stand ein freier, unabLängiger Stand sein und bleiben oder ob er ein von den " - hängiger Beamtenstand werden soll. Darum die „Ärztlichen Mittellungen" hierzu ' Hierauf sind Antworten nicht eingegangen von der Kommunistischen Partei, den zwei sozialdemokratischen Par teien und der Deutschdemokratischen Partei. Dagegen er klärte die Deutschnationale Volkspartei: „Wir pflichten den von Ihnen aufgestellten Forderun gen in aller und jeder Beziehung bei. Wir finden in ihrer Aufstellung auch nicht eine Forderung, die wir nicht voll ständig zu vertreten bereit sein könnten. Namentlich weisen wir darauf hin, daß auch unsere Fraktion in der sächsischen Volkskammer unseres Wissens in vieler Beziehung ganz allein ohne jede Unterstützung durch andere Parteien die Punkte 2, 3, 5 und 7 mit allem Nachdruck vertreten hat. Auch weisen wir darauf hin, daß die Grundsätze der Ge samtpartei in Punkt 17 die freie Entwicklung der Privat schulen fordern. Auch Punkt 1 und 8 Ihrer Forderungen finden ihre vollständige Deckung mit Artikel 15 unseres Par teiprogramms. So können wir Ihnen die Zusage geben, daß unsere Partei und unsere Abgeordneten Ihre Forde rungen uo- Müusche jederzeit vertreten wekd«hMicht aus wahltaktischen Gründen, sondern weil sich die Gründanschau- u ngen der Partei mit den Ihrigen durchaus decken und auch stets von ihr vertreten worden sind." Die Antwort der Deutschen Volkspartei lautete: „Wir stehen völlig auf dem Boden der uns übermit telten Forderungen des Volkskirchlichen Laienbundes und stimmen allenthalben zu. Der von uns im 31. Reichstags wahlkreise (Dresden-Bautzen) an dritter Stelle aufgestellte Kandidat, der bekannte Vorsitzende des Evangelischen Bun des und Herausgeber der Zeitschrift „Die Volkskirche", Herr 0- ü. c. Eoerllng, hat bereits diese Forderungen gelegentlich einer von der Deutschen Volkspartei am 14. 5. 1920 im Saale der Kaufmannschaft in Dresden veranstalteten Wahl versammlung öffentlich vertreten." Die Zentrumspartei Sachsens verteilt in Sachsen Flug blätter, in denen sie die Bundesforderungen mit einem Auf ruf an die evangelischen Wähler verbindet, die Kandidaten der Christlichen Volkspartei zu wählen. Der Bund hat an die Zentrumspartei seine Forderungen nicht gesandt; die Aufforderung an die evangelischen Wähler ist ebenso ein Wahlmanöver, wie die Verteilung von derartigen Flugblät tern vor den evangelischen Kirchen. Der Bund richtet an seine Mitglieder und alle evangeli schen Männer und Frauen die ernste Mahnung, durch Er füllung ihrer Wahlpflicht zu beweisen, daß sie ihr und ihrer Kirche Wohl gewahrt wissen wollen. Am 6. Juni 1920 darf kein evangelischer Christ an der Wahlurne fehlen. : evange- , itgliedern evangelische Forderungen fol- rationale Volkspartei, Deutsche zialdemokra- sche Partei, »nistische Partei und ersuchte sie um Stellungnahme -um 20. Mai 1920. Die Forderungen, die der Bund den ritten zur Vertretung der Rechte der kirchlichen Wähler- -ur Kenntnis brachte, waren in der Tagespresse mmui zu Erzberger als Staatengründer. Dem „Bayrischen Kurier" werden aus zuverlässiger Quelle neue „bemerkenswerte Tatsachen" über Herrn Erz berger berichtet. Danach hat Erzberger, der gegen wärtig zur Kur in Jordansbad weilt, jünKt den Wechbischgf Dr. Waidz in Feldkirch einladen lassen, ihn zu besuchen; er habe eine neue Idee und trage sich mit dem Plane, einen Kirchenstaat ins Leben zu rufen, der aus — Vorarlberg bestehen soll. Der Weihbischof habe geantwortet, die Idee Erzbergers sei konfus und nicht der Erörterung wert. Einen Kirchenstaat zu errichten scheine aber bei Erz berger nachgerade zur Idiosynkrasie ausarten zu wollen. Vielleicht lasse sich seine Idee damit erklären, daß er seit Jahr und Tag die Sympathie der römischen Kutte verscherzt hat und sich in empfehlende Erinnerung bringen möchte. Schon währerü) des Krieges war er auf den Gedanken verfallen, das Fürstentum Lichtenstein in einen Kirchenstaat umzuwan deln, so daß der Papst souveräner Herr und Regent des Fürstentums, der bisherige Fürst aber päpstlicher Statthaller werden sollte. In einem von dem Fürsten berufenen Fami lienrat wurde der Urheber des Planes als nicht normal bezeichnet. Einige Wochen später erzählte Erzberger wie der, jetzt habe er die richtige Idee, die er jüngst dem Kaiser Karl, der damals an der italienischen Front wellte, mitgeteilt habe. Danach solle der von Lichtenstein sein Fürst» tum vollständig an den t. abtreten, und dafür sollten böhmischen Besitzungen des rsten von Lichtenstein als sou veränes Gebiet erklärt werden. Kaiser Katt schickte diesen Plan Erzberger» an den Kardinal Piffl in Wien, der dem Kaiser zurückschtteb, die ganze Geschichte sei lediglich ein« ten- von die GeschMostelle: Bischofswerda, Allmacht »b. ich« Wemtaa abend« für den folgenden rag. Der B» »a^qntt» iß rittchSeßlich der wöchentlichen Beilagen btt lllbhttrwg w »er GeschDrßttle nwnatSch Md. L2S, btt Austrllrwg 'n« Han» --^HichML. LLH dsrch die Post bezogen oiertttsvhriick Alt.S.76 oh« Austrlluag-gMhr. «r. 127. N-stfchBbaN—eor «mt Lttpzta Br. « »4» - Genett»»« „ »«chandogirokafl, Bischofswerda «ont» Br. »4. S» Falle hvb«er Gewalt — Krieg oder sonstiger ir^ud wttcher Stdrmrg des Bttriebe» der Zeichn, ob« der Besördernngreinttch- tzmgen — hat der ««sich« deinen Anspruch ans Lieferns, ob« Nachlieferung b« Fttüwg oder ans «übzahbmg des «qwgspettst». Freitag, den 4. Juni 1Ü2V. stAatAmqn-tt-r Die vgrioaitrne GrandzeUr «du. Motz, ob« deren Bau« 76 Pfa- örtliche «u,eigen so Pfg. 3« teil Mm. Molle 16) 1« tza. die SgfipLltta« Fttltt'Ktt^viL . Holungen Nachlaß nach estpehenden Sätze«. — Amtliche Amttw. dk-AtzE«'« Se«< 12°FiirbKmat, La« öderHL. will, keine Gewähr geleistet. - «rsllllnng-ott «sichofemech» 74. Jahrgang.