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/ . Wychdruck verboten^ In Stüber Zett ein Sonnenstrahl! — ein Lichtblick ««- gar bangen Wochent -—Ähr kehrt zurückzumHeimattast — bet Freiheit Tag lst angebrochen. — Nun seidJhr Eurer Fesseln frei — und aus dem' Druck der Sklaverei — zieht Ihr der Heimat froh entgegen, — ^Hr dürst Euch wieder frei bewegen -. Frei seid Ihr! — Was Ähr lang-entbe-rt, — wird end lich Euch zurückgegeben, — Lochet der Gram an Euch ge zehrt, — zu Schweres mußtet Ihr durchleben. — Das Bater- lanir vergißt es nicht, — Ähr hiettet au» imDienft derPfitchtl — Ihr habt für Deutschlands Ehr gestritten, — für sie ge blutet und gelitten! Als anno »14- im August — hoch gingen der Begeist- rung Wogen, — da seid Ihr stolz und knsstbewußt — zu Schuß und Trutz hinausgezogen. — Run ist verstecht -er Äu gend Kraft, — Euch traf da» Los Gefangenschaft", — und drückte Eure Tatkraft nieder, — nun seid Ähr frei, — nun kehrt Ihr wiederl — — Die bange Sehnsucht ist gestillt — und brausen muh de» Winters Stürme, — Euch grüßt da» alle traute Bild, —- Ihr seht der Hermat stolze Türme. — Ähr hört manch wohl- vertrauten Klang, — Li^ Heimat rüstet zum Empfang, — die treuen Söhne Hu begrüßen, — und Helle Freudentranen fließen. 7-7—- j Und ist im Land die Rot auch groß, in die wir ab- gtundtiefgerieten,—-gern wttd,zu lüchwn Euer Los, — Li« Heimat <L»ch Ähr Bestes bieten. — „Willkommen" schallt'« im Hximattäl7 — nun ist nach langer, banger Qual, — nach schwerer Jahr« trüben Wochen — der Tag der Frei heit abgebrochen. — — .... Willkommen deNn im Vaterland, — das bös der Stur» hat mitgenommen, 7-7 rejcht ihm miss» neue Herz uvd-Hackd,. — dann wird es peu zur Wüte kommen! — Hegt wester Hoffnung und Vertrau n, — gxM kräfttß ein, um aufzu» bau'n ^- uttd schafft als stete Männer wetstr — am gro ßen Einheitswerk Ernst -eit»i« chG schön vorbereitet gewesen, wenn ich nur M>'Li< oStkgsu Rahmngsmittel für einen mehrtäÄgeN Müxsch.zusammengestohlen hätte! Da traf wie auf Der- elNbarunß am Ende de» Monat» März eine große Geld- senkmng für mich ein. Run war mir/auch in diesem Punkte ' Mässen. Di« Hälfte d?r Summe- verwandte ich sofort dazu, Mi» einen kleinen Borrat von Lebensmitteln anzuschaffen, der in erster Ltniezu meiner Kräftigung dienen solü«, fürs zweite aber als Weazehrung besttmmt war. Für diesen Zweck wählte ich 7 Dosen Lliardinen, die ich von jenem Tage ab in 7 verschiedenen Taschen meiner deutschen Uniform ver-orgßn trug» um ty jedem Aug«lbück mit -em not wendigen Mundvorrat Ausgerüstet zu sein. Geradezu un- alflublichwar die Unüberlegthetbder Franzosen, di« zur Der- hlnVerUüg etwaiger Fluchtversuche alle eintreffenden Post- pakets nur in kleinen Rationen an die Empfänger ab- gäben, auf der anderen Seite jedoch Kantinenwaren in jeder beliebigen Menge an uns vrrkauften. So war ich denn endlich soweit; Proviant und Kleidung logen bereit, ja selbst über die ersten 30 Kilometer Wegstrecke schien ich genau unterrichtet zu sein. Run galt.es. noch einen trüben Regentag abzuwarien, um mit kühnem Entschluß von der Bildfläche -^ verschwinden. Ja, das war eben der Haken, an dem di« meisten bis jetzt hängen geblieben waren. .Ostern kam näher heran, und noch hatte ich es nicht gewagt. — Wir schrieben den 23. März, nun wußte e» werden, Aun gält e« noch ein mal di« Zähne zusammenzubeißen, und wenn ich morgen mit Gewalt . ... da wgr es schon zu spät. Ein Kompagniebefehl bestimmte für den nächsten Tag d«»« Abmarsch eine» Lr-eitskommandos von 70 Mann, da» näher d«r Front an einem 10 Kilometer entfernten Ort arbÄten sollte. Mich Unglückswurm'hatte man gekäde in diesem Auaenbiick als Dolmetscher für jene Abteilung ausgervählt. Ich wat .nahe am Berzweffeln. Doch bei ruhiger Überlegung schstn mir die Sache ganz vorteilhaft. Auer Wahrscheinlichkeit nach war die Bewachuna einer Keinen Schar nicht so scharf, und die Aussichten für ein Durchbrennen waren somit günstiger. Na, wir würden ja sehen. Halb steudig, halb''enttäuscht, packte ich denn aw Abend m«in Bündel zusammen und verwahrte den Gummi mantel und die blaue Feldmütze an der tiefsten Stelle meine» Rucksackes. Mwi Nachbar, Unteroffizier A., sah. lachend meinem Dorhaben zu und wünschte mir viel Glück M meinem Unternehmen. Sonst wußte außer ihm >keiner etwas BHtimmtes. , . , Det Abschied von den Kameraden war herzlich; fort gings wieder einmal mit den wenigen Habseligkeiten auf dem Rücken nach einem unbekannten Ziele. Zu mMer größten Genugtuung konnte ich feststellen, ^väß man uns gerade den schlimmsten und ängstlichsten. Sergeanten als Dorgesetzten zugeteilt hatte, sowie jenen boshaften Korporal, welcher der ausgesprochenste Deutschenhasser der ganzen Kompagnie war. Auch die Posten schienen nicht die besten. Es mußte mir somit einen besonderen Spaß machen, der ganzen Gesellschaft eines Tages durch die Lappen zu gehen und sie in Ratlosigkeit und Angst vor Besttafung zurückzulassen. Ich stellte mich unbändig darauf; denn fehlte chnen der Dolmetscher, dann standen sie vor schwer zu be wältigenden Schwierigkeiten. über Stock und Stein stolperte und holperte unser kleine« Häuflein in der Richtung der Front zu. Wir ließen ein Dörfchen hinter uns und bogen 2 Stunden später in ein arg zerschossenes Kampfgelände ein. In der Mitte desselben erhob sich ein einzelnes Gehöft; eine Ferme, wie sie die Franzosen nannten. Zu unserem größten Erstaunen machte man hier in dieser BMe Hast und wies uns den gänzlich verwahrlosten Pferdestall des Gebäude» als Unterkunft an. Wir glaubten vorläufig,, daß es sich nur um «in Notquartier handle, als wir aber erfuhren, daß dies unser neues Lager sei, da begannen wir bedrückt den Augiasstall zu-reinigen und uns nach bester Möglichkeit einzurichten. Wenn es auch schwer wurde, schließlich hatte doch jeder eine Pritsche er wisch- die er seinen unbestreitbaren Wohnsitz nennen bürste. Sodann begann ich, mich in unserem neuen Heim umzu sehen-: ummöglichst gleichen der ersten Nacht durch irgend «inM'H«heimen Ausgang zu verschwinden. Aber nichts dergHchenl. Alle Türen waren zugemauert und die Fenster mit doppeltem und dreifachem Drahtverhau vergittert. Die Franzosen waren -Wch den Schaden klug geworden und bare. Tür war vorhanden, und Vies« stand unter der Win digen Kontrolle d«s Posten». Fatal! dacht« ich hei mtr; chh«r noch nicht ganz verloren! Weich von Anfang an wB mir ein mächttger Unterstand aufgefallen, -er nch mchen an der rechten Settenwänd des Pferdestalles befand urch früher^ wohl-französischen Truppen bei Beschießung des Gebäude» al» Schutz gedient hatte. Leider hatte man den Ver bindungsgang zwischen Stall und Unterstarch, der durch die Mauer führte, vollständig verrammelt, daß also ein Ent weichen nach Lieser Richtung hin unmögllch war. Zum Überfluß hatte man noch die beiden Ausgänge de» Unter standes mit Erde zugeschüttet, so daß eine 7 Meter dick« Erdschicht jede Hoffnung auf etwaige Durchbruchsmnsioche zuschanden machte. Aber mich hier nur scheinbar. Wenn alle» andere fehlschlug, dann würde ich es eben doch dmntt versuchen. — — - ' Am nächsten Morgen bereits ging es zur Arbeit. Ich selbst blieb noch einen Tag zurück, um alle wichtigen An gelegenheiten mit dem mißtrauischen Sergeanten zu er- ledigen und für den Ausbau einer Küche zu sorgen. Die dazu benötigten Ziegel verschafften wir uns durch den Ab bruch zweier gemauerter Maschinengewehrunterstchch«, die sich oben auf der Decke unsere» Stalles befanden uich im Falle eines Angriffs als Berteidigungsnest gedient hatten. Bei diesen Arbeiten unter dem Doch ließ ich meine Augen prüfend über das umliegende Geläiüw schweifen und ent deckte 600 Meter hinter unserer Ferme «men dichten MckG. zu dem ein ganzes System von Schützengräben. von unserem Hause aus lief. Aber*äuch die Franzosen kmtnten die Gefahr, die chnen dadurch entstehen konnte, und so Bor es unsere erste Aufgabe, nlle Schützengräben in einem Um- kreise von SO Meter ums Hau» zuzuwerfen. Das paßte mir wieder nicht in Meine Rechnung; denn somst war das Ent weichen bei Tage schon vollkommen ausgeschloffen, da die beiden Patrouillierposten jederzeit das Gelände übersehen konnten.. .. Wortseßungc stcklst-) JettgrmLße BetriutztMtUr«.