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NM. Ä0* ve- hr-il Mg von Ruhe, Sicher- ttavd« wird täglich drin» e durchdringt die über- si,haß wir rettu ngslos Abgrund völliger Auf- sür Bischofswerda, Neukirch- ANZeigeoMtl Stolpen und Umgegend so. wie für die angrenzenden Bezirke. — — Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags. Unterhaltungsblatt. - - - Fernsprecher Str. 2L em Programm «men, so gramm sein, bei dem zwar erfüllt sah, aber auch jede „ . hatte. Nichts wäre oerfehlter, als m dem Hergtschen Ordnungsprogramm etwa das Partei» vrogramm der deutschnationalen BoMpartei erblicken und daraus Schlüffe auf politische Schwankungen ziehen zu wollen. Da» Ordnungsprogramm soll die Möglichkeit schaffen, Mischen den verschiedenen sich bekämpfenden politischen Parteien für ein« gewiff« Zeit, bis eben Ruhe, Ordnung und Sicherheit im Vaterlands wiederhergestellt find, einen Burg» frieden herzustellen, während dessen der Parteihader richt und alle Kräfte gemeinsam angespannt werden, des Vater landes Not zu linden*. Daß die deutschnationale Volkspartei nicht beabsichtigt, in die gegenwärtige Negierung einzutreten, ist bei der Be gründung des Ordnungsprogramms MHweideutig ausge sprochen worden. "Ihr Ziel ist möglichst baldiger Appell aMps Volk: Die Wähler mögen entscheiden, ob die gegen- wärtiye Koalitionsregierung, die letzten Endes doch nur die Geschäfte der Sozialdemokratie besorgt, das Volk noch hin ter sich hat, oder ob das Volk willens ist, durch kraftvolles, zietbewußtes Handeln aus dem Sumpfe herausgukommen, 'fast bis an den Hals stecken. Cs gibt Leut«, in den Kreisen des Äürgertums, wÄche die gekostet hätten und datz erst der völlig« Um- Heroismus, über uns hingehen müsse, bevor , " > sei. — Nichts wäre artigen Gedanken Raum zu «eben. Vestigia h. jeder mit dem Mick auf unseren östlichen D« Herrsch« Orbnangsprogramm. Am SS. September entwickelte in der Preußischen ' Sandesoerfammlung der Vorsitzende der Deutschnationa- 1 »en voltzpärtzi, der Aba. Hergt, ein Programm, das UN» wieder zu Ruhe und Ordnung zurückftchren soll. Wir uns verpflichtet, unsere Leser mit diesem Pro- VWMm dekaUnt zu machen, und benützen hierzu di« Be- WWÜNP dl« der gegowväriiae Vizepräsident der Preuß. Hpchesversaiiuntang vynlKrie», dem Hergtschen Ord» ImttßStzpognnnm im ^Roten Tag" widmet: Wieden m, wenn nutzt in zwölfter Stunde das " ifft und Or dnung schafft. derherftelkm« der Ordnung ist, theo» gär zu schwer zu fin den, und manche «rmwsttsch öder aus den Reihen der rchnrg und in der vn, daß Man sich «s in evster.Liiri» jedermann mit «es« Reden kaffen Such lecher gar zu "^"^ntsparteien Kraft und »rberni» für Schaffung geordneter Arstande in teren en Einwendungen gegen Ernsthaftigkeit des gän geln und es als „Muff" zu er- besonders , , . Auffassung oertreten, daß wir den Kelch der Leiden noch lange ni<S am stürz, der Bolf, eine Wendung zum Bessern zu erhoffen falscher, als ' - . - — terrent muj, , .— Nachbar sagen. Und wenn schon in dem wesentlich agrarisch organisierten RuUand der Bolschewismus so kultur- und wirtschastszerstörend gewirkt hat, wie würden seine Wrkun- gen erst in einem Industriestaat wie Deutschland sein? Die kommenden Wintermonate werden namentlich we gen der Kartoffel- und Kohlen not manche schwer« Be- ttistungsprobe für unser Volks» und Wirtschaftsleben brin gen, zumal jetzt auch die Bedingungen des Frieden» von Versailles allmählich ihre vernichtende Wirkung entfalten werved. Nur Ordnung im Tunern, nur angestrengteste Ar beit kann uns über dies« schwerste Zett hinweghelfen: und da» Ordnungsprogramm weist hierzu den Weg. Die gegenwSrnge Koalitionsregierung wird diesen Weg nicht zu beschreiten vermögen: zu viel innere Widersprüche SaWen in ihren Nethen» zu schwer lastet di« Vergangenheit aus ihr. Es wird — soweit die Dinge sich übersehen kaffen den einzelnen Progi zen Programms zu wären für gut fand, diese Kritik also und di« heftigen An griff«, welche von der Reichsregierung in der Natonaloer- sammlung gegen die deutschnationale Dolkspartei gerichtet worden sind, laffen zunächst nicht erhoffen, daß es möglich sein wird, di« Gegensätze zwischen den Mehrheitsparteien und der Opposition behufs gemeinsamer positiver Arbeit zeitweise zu überbrücken. Die preußische Regierung freilich hat zu dem Ordnungsprogramm in der Öffentlichkeit noch nicht Stellung genommen, ebenso wie auch bisher keine aus drückliche Stellungnahme der Reichsregierung vorliegt, die frellich in dieser Beziehung der preußischen Regierung den Vortritt lassen könnt«. Wie da» Schweigen der Regierung zu deuten ist, darüber läßt sich schwer etwas sagen. Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, daß angesichts des Ernstes der allgemeinen Lage das Ordnungsprogramm zum Gegen stand eingehendster Erwägungen im Schöffe der Regierung gemacht wird. Vielleicht bietet die nahe bevorstehende zweite Beratung des Haushalts der preußischen Regierung in der Landesverfwmmlung der Regierung Gelegenheit, ihr bis- heriges Schweigen zu brechen. Wie die Antwort aber auch ausfallen möge, die deutsch national« Dolkspartei hat durch Verkündung des Ordnungs programms ihre Pflicht gegen das Vaterland erfüllt, sie hat — wie schon zu wiederholten Malen — auch diesmal deut lich gezeigt, daß sie ihre Aufgabe als Oppositionspartei nicht nur in rein negativer Kritik sieht, sondern in weitestem Um fange zu positiver Mitarbeit bereit ist. Und indem sie als erste politische Partei dem deutschen Volke den Weg aus den Wirrnissen der Revolution zu ruhiger sachlicher Reform, zu Recht und Ordnung wie» hat sie — das werden auch di« Gegner bei ernster vorurteilsfreier Prüfung anerkennen müssen — dem deutschen Wolke treu und redlich gedient. Nationalversammlung. Bersin, 24. Oktober. Präsident Fehkenbach eröffnet die Sitzung um 1 Uhr 15 Miin. Auf «ine Anfrage Les Abg. Dr. Hermann-Posen (Dem.) wegen der Übernahme der aus Posen abgewanderten Deut- schon nach Deutschland wird regierungsseitig die Zahl der Abgewanderten auf etwa 60 000 angegeben. Auch ein pro visorisches Abkommen mit Polen fiir die nächste Periode nach dem Friedensschluß ist dem Abschluß nahe. Abg. INolkenbuhr (Soz.) fragt an wegen eventueller Besetzung der ersten Zone durch Dänemark noch der Abstim mung. Regierungsseitig wird bemerkt, daß Dänemark mit Zustimmung der internationalen Kommission das Recht zur Besetzung hätte, daß aber Deutschland die Verantwortung für die üblen Folgen einer solchen Besetzung ablehnen müßte. Es folgt die Fortsetzung der 2. Beratung des Haushalts des Auswärtigen Amtes. Abg. Dr. hetnze (D. Bp.): Der Friedensschluß muß re vidiert werden. Unsere auswärtigen Kommissionen müssen baldigst besetzt werden. Am Völkerbund können wir nur Mitarbeiten, n>enn Deutschland in ihm die ihm gebührende Stellung erhält. Die Beziehungen Deutschlands zu den aus wärtigen Staaten können nur vom Deutschen Reiche geleitet werden, nicht von einzelnen Staaten. Gegen die llberfiu- tung mit Luzuswaren aus dem Westen sollte die Selbsthilfe des deutschen Volkes eintretien^ Ein Erfolg des Unter suchungsausschusses wird ausbleiben, solange uns nicht die Akten des Auslandes mgänglich sind. Aba. Hausmann (Dem ): Ein einheitlicher Wille tut not für uwere Auslandspolitik. Der Etat des Auswärtigen Amtes hätte vielleicht nicht dem Hauptausschuh sondern dem auswärtigen Ausschuß überwiesen werden sollen. Bayern und demgemäß auch Preußen sollten zu Gunsten des Rei che» auf ihre Sondergesandten beim Vatikan verzichten. Die Entsendung von Dr. Auaust Müller nach Washington würden wir begrüßen. Deutschland darf sich nicht an der Blockade gegen Rußland beteiligen. Den Deutschüsterrei- vermeidet, atz soll« Kebt und etwa die «rnfistch zu/«emüt« führt, daß die Staates rücksichtslos eingesetzt we und Arbeit wieder allgemein durchs «her sich diesen Bestrebungen wiw riskiert. ein hohes Verdienst de Mpartei, des Staatsn der unmittelbare Zwang zur Arbeit irrigsten» nur unter schweren Erschütte- »er» die wir zu vermeiden allen Arllaß fen wird; es muß daher ein Mittelweg Ms der «inen Seite berechtigten Wün- tgegenkdmmt und dadurch Len Schein rine 'Kriebelung der Arbeitermaffen er- frühere Staatsform wieder hergestellt rn Seite aber auch allen Staatsbmgern " «ton Machtmittel des sollen, um Ordnung u, und daß der, wel- !, Kopf und Kragen hrers der deutschna» tionaken VolkSpärtei, des Staatsministers a. D. Hergt, daß «r atz Erster in seinem sogenannten Ordnungsprogramm «inen Weg gezeigt hat, der un» die Rettung aus höchster Not -bringen kan n. Da» Programm fordert Herstellung geregelter Arbeit»- verhAtniffe, indem es unter grundlegender Änderung der Erwerbrtzsenfürforge die bisher Erwerbslosen wieder pro- duktiver Arbeit zuführen, unter unparteiischer, frei von jeder Einseitigkeit sich habender Förderung der Tarifverträge den Akkordlohn wieder einfichren und bei Gewährung vol len staatlichen Schutzes für alle Arbeitswilligen und im Woge der VosttzdMig lebenswichtiger Betriebe die unfern »ranken Bolkskörpo^ immer wieder schwer erschütternden, meist auf politischer Grundlage erwachsenden Streike aus räumen will. Das Programm verkangt ferner den Ausbau der sozia len Verfassung. Es verlangt Zurückstellung gewaltsamer Soztzttsterungs- und Kommunaüfierungsexperftnente, di« die schwerst« Beunruhigung in die werttStigen Bevölke» rungskreise hineintrogen. E» verlangt beschleunigten Ab- *)'Abgeordneter Oskar Hergt ifkam 22. Oktober 1869 atz Sohn eines Arzte» in Raumburg an der Saale geboren. Nach Ablegung der Stmttsprüfungen «ar er kurze Zeit als Amtsrichter in Liebemoerda, PnDinz Sachsen, tätig. Hierauf trat er zur Verwaltung über, gehörte der Regierung in Hil- de Sh«im und dem LberpvSstdium in Hannover je «in Jahr lach» al» Rea Finanzministi ISIS in h 1917 war er , . - dann in Oppeln. 1»7 wurde er-um preußischen Finanz- Minister ernannt, «es« Amt bekleidete er bi» zur Revo lution. Bet Gründung der Loutschnattonalen Dolkspartei wurde er zmn Vorsitzenden der Partei erwählt. WeLrMer Mshestr» rdaer -agcktzlt. Amtdhiuptmamischäft,der Schul' m»d de» Hauptzollamt» zu Vautzen, söMe de» Amtsgtttcht» und de» Stadtrats Regiorungsrat an. Sm Jahre» 1904 wurde er ins inisterium versetzt, in dem er elf Jahre lang bi« hervorragenden Stellen tätig war. von 1915 bis . Präsident der Regierung zunächst in Liegnitz, Amt Zwangswirtschaft. Es verlangt «inen einheitlichen—«... „ , ... . „ am Es verlangt Stärkung der Exekutive^ in MUi- der positiven Arbeit, _ein Programm der Ordnung^ große, " Parteigegensätze hinweg zum Aufbau des «n BaterKmdes vereinen kann. es zu «irrer solchen Einigung kommen, wird die non lassen? Öffentlichkeit >n hat, wo- >it des gan- Es verlangt einen einheitlichen — «rst das gesamte Volk sprechen müssen, «he ein Programm bau der tär, Wlizei und sonstiger Beamtenschaft unter Wiederher- eine überwältigende Mehrheit "des Volkes darstellende"Par stellung der alten Vertrauensverhältnisses zwischen der Exe- teien über all« kuttv« und der Regierung einerseits und der Exekutive und vernichtenden ?! dem Wolke andererseits, da ohne ein solches Vertrauensver-f Mrd ( „ , , „ HAtnis «ine gedeihliche Mrksamkett der Exekutive ausge- Not des Vaterlandes den Parteihader verstmi schlossen s«i. s Die Kritik, die das Ordnungsprogramm in der Das Programm oerlanat endlich Verhandlungen mit, insbesondere bei den Mehicheitt ' unseren Feinden, um eine Beschränkung ihrer Forderungen'-ei man in Ermanglung von Fi und vor allem den zum Wiederaufbau unserer Wirtschaft notwendigen Auslandskredit zu erreichen. Herr Hergt hat mit Recht betont, daß dieses Programm als Ganges betrachtet werden müsse, und daß sich, ohne den ganzen Aufbau zu Falle zu bringen, keiner der verschiedenen Programmpuntte ausschatten ließe. So notwendig zum Beispiel die inner« Ordnung ist, um erfolgreiche Verhand lungen mit unseren Gegnern tätigen zu können^ fo notwen dig ist auf der anderen Seite, daß durch solche Verhandlun gen das vorhin gezeichn«te Ziel erreicht wird, weil andern falls wegen Le» unausbleiblichen finanzittlen Zusammen- brach» doch das mühsam errichtete Gebäude innerer Ord nung wieder einftürzen muh. So notwendig es rst, die der Arbeit jetzt vielfach entwöhnten Massen auch mit einem ge wissen Druck wieder an die Arbeit heranzubringen, so not- »Mvig ist.es auf der «Gere» Sette, das Jntereffe der Ar- beiter und ihr« freudige Mitarbeit an allen zum Wiederauf bau unseres WirtschaMebens notwendigen Maßnahmen zu erlarmen. Das Hergtfche Ordnungsprogramm kann — wie -er 'Verfasser weiter mit Recht ausführte — nicht von einer ein zelnen Partei durchgefübrt werden: es muß getragen sein von einer großen Mehrheit -des gesamten deutschen Volkes. Infolgedessen mutzte dies Programm in seiner Ausgestal tung di« verschiedenen politischen Parteien mit ihren zum Teil innerlich sehr widerstrebenden Zielen berücksichtigen. Wollte man große Par ' konnte er nur ein Konq jede Partei einige ihrer -'M» choftweran, Mtmarkt »S. M.W» de» solamdm Lag. Der Be» Achwttich« «eilaaru bet Abholung 125, bei AustLua in, Haw ^sidep^mviekteljLhrlsch Mb. S.»0 Pofti : «»1 Leftezto S»e. 21 »4». — G«»ei»b«- o«r»M»»s«tz«»affe «iichotz»reba «e. »4. A» Falk höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher SÜrong des Betriedr» brr Jeftuag oder der Beförderungseinrich- tuogen — hat der Bezieher keinen Anspruch ans Lieferung od«e Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de» Bezugspreise«. NngetgeMPret,: Die «gespaltene Grundzelle (Alm. Moss» Ny oder deren Raum 40 Dfg., orlliche Anzeigen 30 Pfg. Im KM teil (Alm. Moste 17) SO Pfg. die 3grspaltene Jette. Bei Wich«» Holungen Nachlaß nach feststehenden Sage«. — Amtliche Anzeige< die «gespaltene Aelle 70 Pfg. — Für bestimmte Tag« oder PUch« wtZ> Keine Gewähr geleistet. - Erfüllungsort Bifchostwewa/ Sonntag, den 2«. Oktober ISIS. 74. Jahrgang.