Suche löschen...
Der sächsische Erzähler : 25.05.1919
- Erscheinungsdatum
- 1919-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-191905251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19190525
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19190525
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1919
-
Monat
1919-05
- Tag 1919-05-25
-
Monat
1919-05
-
Jahr
1919
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 25.05.1919
- Autor
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
>*eft dem Ansturm von allo» Setten ntchk ftlmdhatten wer- »en. Lu» Holstngfor» wind gemeldet daß von Südwester, Esten, Russen und Finnen gegen Petersburg vorrückbn. von englischen oder französisch«, Truppen ^ört man weniger. Die Franzosen sollen übrigen» ihrer Tmppen im Osten nicht mehr sicher sein. Doch ist sicher, daß dies« Lttion der zusam mengewürfelten verbände unter Oberleitung der Entente steht. Es wird auch bereit» von militärischen Erfolgen be richtet. Ingermanland soll von den Bolschewisten befreit ein und die Bahnstrecke Narwa-Petersburg soll sich bereits in den Härchen der vormarschierenden Kolonnen befinden. Bon der anderen Seite greisen die Polen an, di« die Festung Luck erobert haben sollen. Die litauische Front ge gen den Bolschewismus soll sich verstärkt haben. Di« Nach- richt, daß baltische Freiwilligenverbände Riga erobert haben, bestätigt sich ebenfalls. Aber neben diesen Aktionen gehe« Mei im inneren Rußland einher. Die eine leitet General Denikin, der in Südrußland den Bolschewismus bekämpft und von einem großen Stege zu melden weiß, die andere General Koltschak, der angeblich ebenfalls von der Entente gegünsnqt wird. Obwohl die Möglichkeit eine» Sturzes des Bolschewist mus wobl gegeben ist, nächten wir die Vermutung nicht von der Hani» weisen, daß es sich bei diesen Meldungen, die aus ihre Ri.btigkeit schwer zu prüfen sind, vielleicht doch um Stimmungsmache handeln könnte, zu dem Zweck, diesen igen Kreise in Deutschland, die Hilfe von Rußland erwarten, zu entmutigen und für das Unterschreiben des Fredensvertra- ges qe'üpig zu machen. Bom gleichen Gesichtspunkte aus be werten wir auch die nachstehende Meldung: Amsterdam, 24. Mai. (W. T. B.) Die „Times" mel den aus Helsingfors vom Dienstag, daß kn Petersburg und Urngebung ein großer Brand mit heftiger Explosion beobach tet wurde. Man glaubt, daß die Bolschewisten durch den Bormarsch der Estländer in die Enge getrieben, Munitions lager in die Lust fliegen ließen. Aus der Umgebung von Petersburg wird Maschinengewehrfeuer gemeldet!. Cs ver lautet, daß die Bevölkerung sich gegen di« Bolschiwssten er- heben hat. . Amsterdam, 23. Mak. (W. T. B.) Der Amsterdamer Telegraph meldet aus Paris: Die Alliierten hatten di« Ab sicht, den Admiral Koltschak als Haupt der russischen Regie rung anzuerkennen. SLchfische Volkskammer. Dresden, 23. Mai. Auf der Tagesordnung steht zu nächst die Beratung über den sozialdemokratischen Antrag betreffend Maßnahmen gegen den Vodenwucher. Abg. Scheinbar« (SoK.) begründet den Antrag, die Re gierung zu ersuchen, bei der Reichsregierung dahin zu wir ken, daß baldmöglichst ein Reichsgesetz erlassen werde, wo durch schon jetzt vor der Sozialisierung des Grund und Bo dens der privaten Spekulation und dein Wucher mit bebau tem und unbebauten Grund und Boden ein Ende gemacht werde. Schon während des Krieges sei die Tendenz hervor getreten, sein Kapital in Gründ und Boden anzulegen. Man sei gern bereit, besonders landwirtschaftlichen Grundbesi, weit über den Wert zu bezahlen. Ähnlich ergehe es au<, mit dem städtischen Grundbesitz. Es sei eines sozialistischen Staates unwürdig, -dem Wucher kn Grund und Bodenlang« zuzusehen. Es scheine nicht, als ob das Reich ohne Anstoß Kleine politische Mitteilungen. Um die Reichsverfassmrg. Won parlamentarischer Seit« erfährt unser Berliner Vertreter: Der Verfassungsausschuß »er Nationalversammlung wird am Dienstag, den 27. Mai, n Berlin wieder zusammentreten. Er will so lange tagen, iüs der ganze Berfasiungsentwurf durchberaten ist. Seine Tagung in Berlin hängt damit zusammen, daß jeden Tag wieder die Nationalversammlung einberufen werden kann und die Hin- und Herreisen von Weimar nach Berlin ver mieden werden sollen. Zusammenschluß der thüringischen Staaken. Der Schwarzburg-Rudolstädtische Landtag nahm Freitag nach mittag als erste thühringische Volksvertretung das Gesetz über den Zusammenschluß der thüringischen Staaten zur Schaffung Großthüringens einstimmig am Der sozialdemo kratische Abgeordnete Hartmann wurde zum Vorsitzenden im Ministerium gewählt. Riga von lettischen Truppe» befehl. Donnerstag sind ettische freiwillige Truppen in Riga eingedrungen und ha- ;en sich in der Stadt festgesetzt. Es sind allerdings schwache Kräfte, die den Dorstoß gegen Riga unternommen haben, so daß es noch ungewiß ist, ob sie sich auf di« Dauer werden halten können, zumal die bolschewistische Armee zu einer neuen Offensive der Kurländischen Front angesetzt und am Donnerstag bei Baush erneut angegriffen hat. Das Frauenstimmrecht in Amerika. Einer Radio-Mel dung aus Washington zufolge hat das amerikanisch« Abge ordnetenhaus den Gesetzentwurf bezüglich des Frauenstimm rechtes mit 304 gegen 89 Stimmen angenommen. Schwere Unruhen in Kanada. In Winnipeg (Kanada) wurde vor einigen Tagen der Generalstreik erklärt und eine Sowjetregierung errichtet. Infolge des Generalstreiks ist das gesamte öffentliche Leben lahmgelegt und die Stadt sieht, nach einer Meldung des „Telegraaf", einer bewaffneten Festung ähnlich. Die Streiks breiten sich in einzelnen Tel- len Kanadas aus. Der „Times" wird aus Montreal berich tet, daß die Zustände in Winnipeg hoffnungslos erscheinen. Winnipeg wird von dem Zentralstreikkonnte« des Arbeiter rats beherrscht. Cs wird ernstlich versucht, die britischen Ein richtungen durch das Sowjetsystem zu ersetzen. Die Ziels der Gewerkschaften sind rein bolschewistisch. Die Regierung ergreift Maßnahmen, um gegen die Bolschewik! aufzntreten. Die Bevölkerung hat zu Sicherheitszwecken ein Freiwilligen heer ausgestellt. Neues aus aller Wett. — Line Falschmeldung. Die von der T. K. verbreitete- Nachricht, daß ein deutscher Kurier aus Versailles zurückbe rufen worden fei, weil er ein Paket mit diplomatischen Pa pieren verloren habe, ist in vollem Umfange unzutreffend. Alle Kuriersendungen sind vollzählig an ihren Bestimmungs ort gelangt. — Texkilarbeiterausskaud in Nordböhmen. Die Textil arbeiterschaft im Reichenberger Jndustriebezirk hat am Don-" nerstag in einer von vielen Tausenden von Arbeitern und» Arbeiterinnen besuchten Massenversammlung beschlossen, we gen Nichterfüllung der gestellten Lohnforderungen am Frei tag in allen Betrieben in den Ausstand zu treten. Es wer den daraufhin am Freitag weit über 10 000 Textilarbeiter der Bezirke Reichenberg und Kratzau in Len Ausstand treten. — „Kanonier Schumann." — was jetzt im Heer mög lich isk. Eine abenteuerliche Geschichte erzählte ein junges^ Mädchen in Berlin, das vier Wochen lang verschwunden war, bis es jetzt wieder ermittelt wurde. Diese Geschichte klang nicht so ohne weiteres glaublich, hat sich aber jetzt als durchaus wahr erwiesen. Das junge Mädchen, das erst fünf zehn Jahre zählt, war von einem Offizierstellvertreter betört worden. Dieser, ein erst achtzehn Jahre alter Mann, war Unteroffizier, gab sich aber bei seinem Eintritt in einen Truppenteil für einen Dizefeldwebal aus und wurde darauf hin zum Offizierstellvertreter befördert. Er benutzte nun. die Abwesenheit seines Batterieführers zu einem Schwindel, um die Fünfzehnjährige dauernd M sich zu fesseln-. Dem Stell vertreter des Batterieführers, einem Wachtmeister, spiegelte er vor, sie sei seine einzige Schwester, und well die Eltern beide tot seien, so möchte er sie gern ständig um sich haben. So erreichte er es, daß sie im Bureau beschäftigt und als Ka nonier Schumann, nach seinem Namen, geführt wurde. Un ter diesem Namen bezog sie auch Löhnung und Verpflegung und erhielt auch noch in einem Privatguartier ein möbliertes Zimmer gestellt. Die Überführung des Truppenteils nach dem Osten machte der „Kanonier Schumann" noch mit. Dort kam aber der Batterieführer hinter den Schwindel und! entließ den angeblichen Kanonier. Jetzt trat ein zweiter Of fizierstellvertreter auf, ein gewisser Wolfram, der in Wirk lichkeit nur Gefreiter war, sich als Feldwebel eingeschlichen hatte und nach einer gewissen Dienstzeit ebenfalls Offizier stellvertreter geworden war. Wolfram spielte den Vormund» de« jungen Mädchens, erhielt den Auftrag, es zu Verwand te« nach Berlin zu bringen, fuhr aber statt dessen mit ihm Nach Marienburg und bracht« es dort unter der Vorspiege lung, daß es seine Schwester sek, als Verkäufer!« kn einem Geschäft unter. Nach der Abreise des „Dormundes" offen barte sich das junge Ding, das bisher ganz willenlos «- wesen war, der Geschäftsfrau und erzWte ihr, daß alles Schwindel sek, was mit ihr getrieben werd«. Nach langen Nachforschungen kam der Vater der vermißten Tochter end lich auf die Spur und holte sie au» einem Hotel in Marien« r ag» vorzugchen. Avg. D«Nnhardk (UnaVH.) wünscht ebenfalls den über» gang des Grund und Bodens in Gemeindeeigentum: vier Iberführung müsse aber allmählich erfolgen. Der sozialde mokratische Antrag wird hierauf einstimmig angenommen. Weiter stehtzur Beratung di« Petition des deutschen» Bauernbundes, Abt. Sachsen, betr. die Wiederzusührung der n nichtbäuerlichen Besitz übergegangenen Bauerngüter in- den Bauernstand. Abg. Leitholl) (Deutschnat.) bittet dem Antrag« -es Be schwerde- und Deputattonsausschusses zuzustimmen, die Pe tition, soweit sie ihrem Kerne nach daraus gerichtet ist, land wirtschaftliche Flächen, die von Nichllandwirten aufgekauftt worden sind, der Eigenbewirtfchaftung durch Landwirte, na mentlich kleinere Landwirte wieder zuzufahren, der Re gierung in dem Sinne zur Erwägung zu überweisen, day> dies« die Reichsregierung zu entsprechenden Maßnahmen veranlaßt. Abg. Jochen (Demoikr.) stimmt dem Antrag zu. Abg. Kaiser (D. Dp.) wesst daraus hin, daß ein großer Test von Industriellen sich landwirtschaftliche Flächen gekauft habe,, um den Arbeitern die Möglichkeit de« Durchhaltens wäh rend des Krieges zu geben und sie anfiedeln zu können. Hübel erklärt namens der Regierung, daß diese bestehen- Es komme nicht darauf an, wer das Gut besitze, sondern!, darauf, wie es bewirtschaftet wird. Geheimrat Dr. von Hübel erklärt namens der Regierung, daß diese di« bestehen den Übelstände anerkenn« und Veranlassung genommen habe, -ah eine entsprechende Reichsoerordnung erlassen werde. Der Antrag des Petitionsausschusses findet hierauf einstimmige Annahme. Nächste Sitzung Montag, den 26. Mäi, nachmittags 4b Uhr. Interpellation Dühring und Gen. (Unabh.), betr. Mißstände in der Heimindustrie^ — Schluß nach 11 Uhr. rauft» GmnbMlm »«» «rtge Anmeldung von bea Und ein «erbot de» Verkauft von meindeland vorgeseya» wird. Der Antrag wird sofort in Schlußberatung ge nommen. Abg. kruspe (Dem.) begrüßt den Antrag mit Freuden, »«durch werde man dem Zi«le der Bodenreformer näher kommen. Reichsland, das setzt vielfach frei werde, dürfe nicht wieder, der Privatfpskulativn anheimfallen. Abg. R«nmei»berg (Deutschnat.) erklärt, es müsse «in Unterschi«- zwischen städtischem und ländlichen Grundbesitz gemocht werden. Die Landwirtschaftlichen Verhältnisse müh en in erster Linie Berücksichtigung finden und die Gefahr einer voreiligen gesetzlichen Regelung vermieden werden. Darum dürfe die Gesetzgebung gegen den Bodenwucher, den auch seine Freunde bekämpften, nicht aus dem Handgelenk gemacht werden, sondern müsse einer gründlichen Beratung durch Sachverständige unterzogen werden. Minister -es Ännern Uhlig erklärt, daß die Regierung, der Angelegenheit die gespannteste Aufmerksamkeit zuwen de, schon wegen der Wohnungsfürsorge. Da» Landeswoh nungsamt sei mit der entsprechenden Vorarbeit betraut. In Berlin fei bereits angäfragt worden, ob di« Reichsregierung beabsichtige, in der Richtung dos vorliegenden Antrages, oorzugehen. Darauf sei erwidert worden, daß auch ota Reichsregierung vorbereitende Schritt« schon unternommen habe. Sollte aber das Reich in absehbarer Zeit nicht dazu kommen, geeignete Maßnahmen zu treffen, so werde di«r Schsische Regierung versuchen, selbständig im Sinne des An» zum Träger einer gesunden Bodenpolitik werden wolle Deshalb müsse di« sächsische Regierung mit Vorschlägen und Forderungen an das Reich herantreten. Das russische Bei viel könne nicht zur Nachahmung anreizen. E» müsse vor- ichtiger oorgegangen werden. Der Staat müsse das vor- aufsrecht für Grund und Boden übernehmen. Es müsse «in Gesetz kommen, durch das «ine allgemeine Schätzung aller städtischen und landwirtschaftlichen Grundstücke durch- geführt, ferner die Festsetzung von Höchstpreisen für Grund und Boden, allgemeines Enteignungsrecht, Verbot -es Der- derartiger Vergehen und Verbrechen verurteilt worden wa- < »en. Es ist nicht einzusehen, warum in dieser Beziehung , die deutschen Gefangenen in der Hand der Eierten und ! assoziierten Regierungen ander» behandelt werden sollen i aw die in deutscher Hand befindlichen feindlichen Gesang«, »en. Di« Nachrichten, die fortgesetzt über di« Behandlung namentlich der noch in französischer Hand befindlichen Kriegsgefangenen der deutschen Regierung zugegangen sind, tasten «» als unbedingt erforderlich erscheinen, für sie jetzt endlich eine beste« Behandlung durchzusetzen. Gerade die Herbeiführung einer Verständi gung über die EinKlhetten sollte der Zweck der vorgeschla- ! genen mündlichen Beratungen sein. Es hätte, wenn sich die fetnRichen Regierungen von dem Gefühle der Billigkeit Hätten leiten lassen, selbstverständlich sein müssen, daß die Noch in feindlicher Gefangenschaft zurückgebliebenen Kriegs- gefangtnen dieselben Vergünstigungen hätten genießen müssen, wie sie den Angehörigen der Eierten und assoziier- Zen Mächte beim Abschluß des Waffenstillstandes in Deutsch land zugestanden worden sind. Die deutsche Regierung kann «ach diesen Vorgängen durchaus nicht sicher sein, daß di« Deutschen Kriegsgefangenen bis zu ihrer Heimfchaffung mit «oller Berücksichtigung ihre» Gefühlsleben» und ihre» V^ürfniste -Sandelt werden. Wenn im übrigen die Eierten und assoziierten Regierungen behaupten, daß sie hinsichtlich der Nachforschungen nach den Vermißten und der Pflege der Grabstätten alle billigen Wünsche erfüllt hätten und zu er füllen gewillt find, so ist nicht einzusehen, warum sie sich weigern, in den Vertrag Bestimmungen austzunehmen, die auch ihrerseits vollständige Gegenseitigkeit gewährleisten. Die BehauMmg der alliierten und assoziierten Regierungen^ daß keinerlei Vergleich zwischen der Behandlung der Kriegs- gefangenen durch Deutschland einerseits möglich sei, ist ge- «adezu ungeheuerlich. Sie wir- widerlegt durch unzählige eidliche Aussagen deutscher Kriegsgefangener, die nament lich in Frankreich das härteste Los zu erdulden haben. Die Welt mag auf Grund dieser Aussagen urteilen, aus welcher Seite das Unrecht -u suchen ist. Ausrufung der pfälzischen Republik. Die seit Tagen erwartete Ausrufung der pfälzischen Re publik ist am Donnerstag zur Tatsache geworden. Die hoch verräterischen, auf Loslösung der Pfalz von Bayern abzie lenden Pläne einflußreicher Leute wurden von Frankreich nachdrücklich unterstützt. Nur dadurch wurde letzten Endes auch die Ausrufung der Republik möglich Cs ist klar, daß die französische Absicht dahin geht, eine an sich weder politisch noch wirtschaftlich lebensfähige Zwergrepublik Pfalz so en« mit Frankreich zu verketten, daß in der Praxis die Pfalz ein Anhängsel an Elsaß-Lothringen bildet und den französi schen Besitz auf dem linken Rheinufer abrundet. Aus Bamberg wird gemeldet: Wie Ministerpräsi dent Hoffmann am Freitag im Landtag mitteitte, ist am Donnerstag die Pfalz von verräterischen Landauer Bür gern, an deren Spitze der Chemiker Är. Haas, Holzhändler Schenk, Ingenieur Müller und Teppichhändler Hofer stan den, unter dem Schutze Frankreichs zur unabhängigen Re publik erklärt worden. Die am Landauer Putsch vom vo rigen Sonntag beteiligten Personen, die von der bayrischen Regierung verhaftet worden waren, sind auf Befehl der französischen Militärbehörde wieder freigelassen worden. Dagegen ist der deutsch gesinnte Bürgermeister von Landau in Haft genommen und der Regierungspräsident der Pfalz von Winterstein des Landes verwiesen worden. Aus dem Programm, erklärte Ministerpräsident Hoffmann weiter, ist zunächst ersichtlich, -aß die Franzosen entgegen dem am Sonntag in Speyer einmütig kundgetanen Willen der Ver tretung des gesamten pfälzischen Volkes ihre Bestrebungen auf die Loslösung der Pfalz vom Reiche fortsetzen und ent gegen allen Völker- und Menschrechten Richter, Beamte, die nur ihre amtlichen und vaterländischen Pflichten erfüllt ha- ben, ins Gefängnis warfen. Aus dem Telegramim ist weiter ersichtlich, daß es wie bei uns, so auch in der Pfalz Lumpen gibt, die ihr Vaterland verraten und verkauft haben. Gegen die Vergewaltigung der Pfalz und der Beamten der Regie, rvnq durch die Franzosen haben wir in Svaa und hier öffentlich Protest eingelegt. Der tapferen pfälzischen Bevöl kerung und den treuen Beamten sprechen wir unseren Dank, den Verrätern am Nolke und Lande unsere Verachtung aus. So weit die Mitteilung des Ministerpräsidenten, von der das Haus mit tiefer Erregung und Pfuirufen Kenntnis nahm. Meutereien franzSfischer Marinetruppen in Südrußland. Versailles, 23. Mai. (W. T. B.) „Le Vogue" veröf- fentlicht einen Brief eines französischen Matrosen au» Se- bastopol vom 22. April 1919. Danach räumen die französi schen Truppen Rußland, weil auf französischen Panzern un eigen anderen vor Sehastopol liegenden Schiffen Revol ten ausbrachen. Am 21. April hißte die Besatzung dieser Schiffe die rote Flagge. Landurlauber schlugen sich auf die Sette d«r Bolschewisten und durchzogen Sebastopol. Ls -am zu Schießereien, wobei es Tote und verwunde^ gab. Al» die Matrosen die Räumung Rußland» forderte«^ ant wortete -er General mit der Zusicherung, daß Rußland bin- »en 14 Tagen geräumt fein werde, wenn es nicht geräumt würde, würden alle französischen Matrosen revoltieren. Der russische Bolschewismus vor dem Sturz? Die Nachrichten wiederholen sich daß di« Entente jetzt alles anwendet oder anwenden will, um den russischen Bolschewismus zu stürzen. In Schweizer diplomatischen Kreisen rechnet man, wie es heißt, mit Bestimmtheit damit, daß der Sturz der Sowjetregierung bevorsteht. Die Ope rationen der Entente würden mit einer auffallenden Energie geführt. Ähnliche Meldungen trafen uns schon seit gerau mer Zeit aus der Schweiz, ohne daß sie sich bestätigen. Diesmal aber werden sie tatsächlich durch kriegerische Hand- Zungen bestätigt, die, wie es schein^ die Bolschewisten von »llen Setten bedrängen und den Anschein erwecken. Äs ob Wchnwig rück. Leg« Kreuz 1. K »ater beim einer Mind ge», gegen antrag gest — Dm det aus N «m zehn I nen»Dollar- einttn Aut tötet worin der Zeitun, köntg in C Zar fiir ihn burt an au zu verhtnd -erwägen i einem trag trägt gern hatte versu und sich se «in Auto i -er mit ft schenkte -ei Rosenholz in Verblut -te Muttei Züchtigten Besitzer Ur * Ae in den» Ha und 16 Hi beim Schb Nahrung« Nagten ha Pfund «in ihren Pro Das Floss« Machten d angesehen« der Mark der städtss glaubt, de Nur B. g es Pferdes darum ge! Händlers 1 HE eine wurden ft haben. Drerd Nacht zurr ziger- und men-es M Riegel de, plötzlich w schwerverb Lichte scher Etnk 21^-S 1 wurde vor Hobe, gken besch malsteuers Wasserzins vom 14. ! deutschen der Gehst gowährun den täglic Teuerung deutschen Zangen, ft man sich, gftr, das zett mit lehnt wir Amy des neuen T Mark. T kender Ki folge dies httÄicher Dr. Gru —'1 folgt im Zeit rom dem Derz einer der * wucheran der. Sozi« infolge ft «ks der Angeige Quellen i ten. Die das Krie das Geb rmd auch täuscht w nur ran i
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)