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Der sächsische Erzähler : 29.06.1928
- Erscheinungsdatum
- 1928-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1735715891-192806299
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1735715891-19280629
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1735715891-19280629
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Der sächsische Erzähler
-
Jahr
1928
-
Monat
1928-06
- Tag 1928-06-29
-
Monat
1928-06
-
Jahr
1928
- Titel
- Der sächsische Erzähler : 29.06.1928
- Autor
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ft r- rg Z A' M e s t Da» heutige Matt umfaßt 10 Seiten. j r e r l r ft m er d n u it e n it r ll >, t. ch n. ls in u- ke 'S r- )- i, u n ck t- u Aus der Oberlausttz. Bischofswerda. 28. Juni. Vom Geldausgeben. Menschen gibt es von höchst „einnehmendem" Wesen, die dennoch „ausgebende" Tendenz besitzen. Merkwürdig ist, wie das Geld in ihren Händen sozusagen einen chemischen Prozeß durch macht, indem es nämlich aus dem festen Zustand in einen „flüs sigen" gerät, und in diesem durch ihre Finger hindurchfließti Ihre Vorsätze, zu sparen, sind Wechsel auf die Zukunft, die sie sich von der Gegenwart honorieren lassen! Ihr Sparsystem beginnt stets mit dem Worte „Morgen . . Dafür drücken sie aber für „heute' nur allzu gern nochmal ein Auge zul Auch wis sen sie immer, ganz genaue wo eüva der liebe Nächste sparen könnte und sind in solchen Fällen stets mit ebenso guten wie bil ligen Ratschlägen bei der Hand. Und dann gibt es wieder jene anderen, deren Finger anschei nend mit Pech bestrichen sind; denn wie wäre es sonst möglich, daß jedes Geldstück öder jeder Geldschein so fest daran kleben bliebe! Ihnen scheint der schnöde Mammon nur Mittel zum Selbstzweck zu sein, nämlich möglichst viel von der Sorte zusam menzuscharren, nicht um damit edlen Lebenszwecken zu dienen, sondern lediglich um des Bewußtseins des Besitzes willen! Geldausgeben verursacht ihnen einen direkt physischen Schmerz, den sie sich darum auch nach Möglichkeit ersparen. Schade, daß sie nicht wie der Drache im Märchen sich höchstpersön lich auf ihren Geldsack setzen können! Könnte man doch diese beiden Menschensorten ein wenig durcheinander kneten, so wie es die Hausfrau mit dem Kuchenteig macht, vielleicht würde dann doch aus beiden ein schmackhafte» Gericht! So aber sind sie gleich nutzlos im großen Haushalt des Lebens, sowohl der Verschwender, der vergeudet, um später ande ren zur Last zur fallen, als auch der Geizige, dem das Geld eine tote und keine lebendige Macht darstÄlt. ' r - Rotationsdruck u Verlag von Friedrich May, E. m. b. oeraytwortticher Schriftleiter: Max gtederer, sämt- tick tu Bischofswerda. ie m i« m üt v- e» in h. iS >t- Z l - es m It- ckt ke ie nt 'S e- lN er e- ks ie ch r- t- ie k- t- m e- )e Amtsgericht Schirgiswalde» Freitag, den 28. Juni 182S, sollen ») vorm. 10 Uhr in Soyland, Sammelort der Bieter „Restau rant gold. Apfel" 1 Schreibtisch, 1 Schrelblikchsessel, b) vorm. 11 llhr In Steinigtwolmsdorf, Sammelort der Bieter „Erbgericht" 1 Pappenschere, 1 Sofa mit Umbau, 1 Stehlampe, 1 Servier tisch, 1 vürstenständer, 1 waschkesiel, Z Sünstlerslguren für Ausstellung»)»«»», 25 Bünde von Thoma» Utaaa siu rM» gebunden) meistbietend gegen sofortige Barzahlung versteigert werdeü. Der Gerichtsvollzieher bei dem Amtsgericht Schirgiswalde. Gegen die Stnch»rfüaung der Stadt über 8 «art erhob der ISjHria» yleischergeselle Sommer, der nicht mit gelärmt haben will, Einspruch, der am Mittwochoormittag den Ein- zelrichter beschäftigte. Da ihm nicht nachgewiesen werden konnte, daß er mit am Lärm beteiligt war, kam da» Gerlcht auf Freispruch zu. Der -rastwagenzusammensloß in Wölkau, ast der Kreu, zung der Staatsstraße Bischofswerda—Bautzen, am iS. März, bildete am Mittwochoormittag einen Derhand- lungsgegenstarch vor dem hiesigen Amtsgericht. Der 32jäh- rlge Kraftwagenführer Bernhard Kühne au» Kuckau fuhr an diesem Tage mit dem Lastwagen der Klosterbräuerei Martenstern von Wölkau nach Demitz. An der gefährlichen Kreuzung am „Sächsischen Reiter" rammte er ein von Bischofswerda kommende» Personenauto eine» Dresdner Geschäftsreisenden, so daß dieses stark beschädigt wurde. Ein Insasse wurde heraüsgeschleudert und erlitt Verletzun gen. Nach dem Ergebnis der Beweisaufnahme hatte Kühn die als Kraftwagenführer erforderliche Vorsicht außer acht gelassen, indem er sich bei der Ausfahrt aus der Seitenstraße nicht richtig überzeugte, daß auf der Hauptstraße ein Per sonenwagen kam, der das Vorfahrtsrecht hatte. Außerdem ist er zu schnell gefahren, um seinen Wagen sofort in der Gewalt zu haben. Wegen Uebertretung der Verordnungen über den Kraftfahrzeugverkehr in Tateinheit mit fahrlässi ger Körperverletzung hatte Kühne einen Strafbefehl über 50 Mark ober 10 Tage Gefängnis erhalten, gegen den er Ein spruch erhoben hatte. Es blieb bei diesem Strafmaß, wie auch der Herr Staatsanwalt beantragt hatte. —* Fahnen heraus! Der Militärverein ehemaliger Sächsischer Grenadiere bittet die Einwohnerschaft, namens lich die Bewohner der Straßen, durch die der Festzug sich bewegt, um Schmücken und Beflaggen der Häuser. Der Festzug, an dem die hiesigen Vereine und über 80 auswär tige Vereine teilnehmen, marschiert um 2 Uhr vorn Luther park ab durch folgende Straßen: Lutherstraße, Dresdner Straße, Markt, Hercmannstraße, Stolpener Straße, Bahn hof, Hohe Straße, Dischofstraße, Bismarckstraße, Bahnhof straße, Altmarkt, Kamenzer Straße, Sarolaslraße. Bautzener Str., Altmarkt -irchstr., Schühenhausplatz. Der Verein hofft, daß in Anbetracht der zahlreichen auswärtigen Gäste die Einwohnerschaft der Bitte um reichen Flaggenschmuck gerne nachkommen wird. Reisig zum Winden von Kränzen und Guirtanden wird ab Donnerstag nachmittag auf dem Schüt- zenhausplatz kostenlos abgegeben. —* Die Turmmusik ds Posaunenchors findet am Sonn- abend, den 30. 6., abends 7.15 Uhr statt. Zum Vortrag ge langen 1. „Der Herr ist unsre Zuversicht und Stärke" von B. Klein. 2. Ehoral: „Nun freut euch lieben Christen g'mein" im Tonsatz von Mosberg (Gesangbuch Nr. 375, Vers 1 u. 4). 3. Choral: „Nun lob mein Seel den Herren", ebenfalls von Masberg (Gesangb. Nr. 532, Vers 1 u. 4). 4. Schluß choral: „Ach bleib mit deiner Gnade" (Gesangb. Nr. 192, Vers 1 u. 6). —* Eine neuzeitliche Umgestaltung im modernsten Stile hat das Cafö Jentsch in der Kirch st raß« erfah ren,, das laut Anzeige Herr Fritz Lange aus Dresden übernommen hat und dieses nach vollständiger Renovierung, mit eigener Konditorei aM Sonnäbend, den 30. Juni, er öffnet. Herr Lange war langjährig in großen Konditoreien tätig. Näheres siehe Anzeige. —* Jur Obstverwertung. Die Tatsache, daß die erbau ten Beeren- und Obstfrüchte hohe wirtschaftliche Werte dar- stellen, wird nun in immer größeren Kreisen verstanden und beachtet. Wenn aber der größtmögliche Nutzen aus diesen Früchten gezogen werden soll, so dürfen sie nicht zu Wein vergoren werden.., Sie.müssen vielmehr auf gärungs- l o s e m Wege chattbar und so für das gastze Jahr der Er nährung dienstbar gemacht werden. Das ist nicht so. um ständlich Und kostspielig, wie es zunächst scheinen könnte. Damit sich jedermann mit dem Verfahren vertraut machen kann, veranstaltet der „Frauenbund für alkoholfreie Kul tur", Ortsgruppe Bautzen, in der Zeit der bevorstehenden Beerenreife Kurse für gärungslose Früchte verwertung. Cs wird ein Vormittags- und ein Nach mittags- oder Abendkursus stattfinden, jeder wird etwa drei Stunden dauern und für den Teilnehmer 2 Mark kosten. Untet diesen Umständen ist jeder in der Lage, sich die Kennt nisse und Fertigkeiten zu erwerben, die zu erfolgreicher Arbeit bei der Herstellung eines einwandfreien Fruchtsafte» notwendig sind. Wer Interesse für die bezeichneten Kurse hat — und es wäre zu wünschen, daß das recht viele Frauen und Männer sind — wende sich an die Ortsgruppe Bautzen des Deutschen Frauenbundes für alkoholfreie Kultur (Frl. Käthe Metzle, Pauli- Stadt Bischofswerda. Für das neue städtische Freischwimmbad sollen folgende Ein- richtungsgegenstände vergeben werden. Angebote sind bis spätestens den S. Juli 1928 an das hiesige Stadtbauamt einzureichen, wo auch jede weitere Auskunft erteilt wirk - 30 Stck. Badehosen mit Beinen sür Männer, 20 Stck. Bade hosen ohne Beinen sür Männer, 20 Badeanzüge sür Herren versch. Größen, 30 Stck. Badeanzüge für Damen versch. Größen, 20 Stck. Badekappen, SO Stck. Handtücher, Frottier, größere, 30 Stck. Hand- tücher. Frottier, kleinere, 2 Stck. Paddelboote für 1 Person, kom- , plett, 4 Stck. Ruderboote, ca. 4 m lang, für 3 Personen, 2 Rettungs ringe (rund), 5 Stck. Korkschwimmgürtel für Erwachsene, 5 Stck. t Korkschwimmgürtel für Kinder, 2 Trockenschwimmgestelle, 1 Garni tur Wasserballtore, 2 Stck. Wasserbälle, 1 Barren, 1 Reck, 1 Paar Sprungständer mit Bretter, 1 Radständer (Eisen mit > Dach M ca. 20 Räder), Hanteln versch. Größen, Stoßkugeln verschiedene Größen. Bischofswerda, am 27. Juni 1928. Der Rat der Stadt. Vie Bewirtschaftung de» Erfrischungsräume» in dem neuen ? städtischen Ireischwimmbade soll vergeben werden. Die Verpach tung soll zunächst bis zum 31. 3. 1930 erfolgen. Die Konzession soll sich auf Kaffee, alkoholfreie Getränke, Liköre, Bier in Flaschen und Wein in Gläsern erstrecken. Der Bewerber hat die Ausstattung des Raumes nebst allem Zubehör auf seine Kosten zu beschaffen. Die Schließung der Wirtschaft hat eine Stunde nach Beendigung des Betriebes (Bade-, Gondel- oder Eisbahnbetriebes) zu erfolgen. Zeichnungen über die Größe des Erfrischungsraumes können im Stadtbauamt, Rathaus, Zimmer Nr. 17, eingesehen werden. In teressenten wollen Angebote, unter Mitteilung, in welcher Weise die Ausstattung des Erfrischungsraumes erfolgen soll, bis spätestens den 15. Zull 1928 an das Stadtbauamt einreichen. Die Auswähl unter den Bewerbern behält sich der Rat vor. Bischofswerda, am 27. Juni 1928. Der Rat der Stadt. praß» 34) und -«ar recht bUld/ Von dort wird jedem An- frager rechtzeitig Näher«»'über Laa und Ort der Veranstal tung mit geteilt wärden. Dewitz-Tdumth, 28. Juni. AbaestürzL Beim Abbruch einer elektrischen Leitung stürzte Mittwoch früh der bet der Firma E. G. Kunath beschäftigte Elektriker Neumann au» Medewitz von einbm Mast und erlitt innere Verletzungen. Der verunglückte wurde sofort lm Siechkorb mit dem Zug« poch'dem Bautzener Krankenhaus gebracht. Burka«, 28, Juni. Schulfest. Nach der üblichen Pau se von 8 Jahren wird Sonntag, den 1. Juli d. I., hier wie der ein Schulfest stattfinden. Als Festplatz soll der von der Gemeinde verpachtete und vorgerichtet« an der Straße nach Säuritz gelegene Sportplatz di« Prob« ablegen, ob er ein schließlich des noch zur Verfügung stehenden Nachbargelän- de» zur Abhaltung größerer Festlichkeiten geeignet ist. Da» überaus rührige und für das Fest begeistert« Lehrerkolle gium sowie die opferfreudige Elternschaft bieten die Gewähr dafür, daß sowohl der Festzug als auch anderwette Vorfüh rungen dem Fest einen vom Herkömmlichen bedeutend ab weichenden Charakter verleihen werden. Hoffentlich gehen di« allseitig gehegten Wünsche auf schöne» Wetter, von dem doch für derartige Veranstaltungen alles abhängt, in Erfüllung. -ä. Schmledeseld. 28. Juni. Eia Aulouafall m» töd lichen Folge« hatte sich gestern vormittag ereignet. Ein grö ßeres Personenauto, besetzt mit zwei Personen, erfaßte, von Dresden kommend, die Frau des hiesigen Bahnbeamten Martin Richter beim Ueberqueren der Chaussee aus dem Kapellenberge. Das Auto hielt sofort und nahm sich der Verunglückten, die von dem Sturz auf die harte Straße an- scheinend innere Verletzungen erlitten hatte, an. Man ver suchte, Herrn Dr. Kemlein aus Großharthau mit dem Auto herbeizuholen, nachdem aber dieser Arzt nicht angetroffen wurde, fuhr das Auto die Verunglückt« auf Wunsch ihres inzwischen herbeigekommenen Mannes, der in der Nähe auf dem Felde gearbeitet batte, nach der Wohnung in Schmiede feld. Dort benachrichtigte man sofort Herrn Dr. med. Kühn- Stolpen; beim Einbiegen ins Dorf erkannten die beiden Kinder, die auf dem Schulpkatze Pause hatten, mit Entsetzen ihr« Mutter im Auto. Sie ritten ihr nach, aber di« Schwer verletzte war durch die erheblichen Verwundungen lange Zeit besinnungslos. Trotz schneller ärztlicher Hilfe ist die vom Unglück so jäh getroffene Frau Richter, nachdem es mit ihr wieder besser wurde und sie selbst den Vorfall beschreiben konnte, in den Nachmittagsstunden an den inneren Ver letzungen gestorben. Man kann es kaum fassen, daß der Tod Vie rüstige Frau so schnell aus ihrem Leben genommen hat. Dem Hinterbliebenen Gatten und seiner Familie bringt man allseitige Teilnahme entgegen. — Den Kraft wagenführer, der als sehr vorsichtig und zuverlässig bekannt ist, trifft an dem tragischen Unfall offenbar keine Schuld, wie auch die Zeugenaussagen berichten. Vom Kraftwagen führer selbst erhalten wir folgende Darstellung des Unfalls: „Ich kam, von Dresden kommend, zwischen Schmiedefeld und Großharthau auf der Staatsstraße Dresden—Bischofs werda den Kapellenberg heruntergefahren. Die Staats straße wird dort von einem Feldwege gekreuzt, der in spit- zem Winkel auf die Straße auftrifft und in stumpfem Win kel von ihr wieder abgeht. Der spitze Winkel, den die Staatsstraße und der genannte Feldweg bilden, wird z. Zt. von einem hochstehenden Roggenfelds ausgefüllt, so daß von der Staatsstraße aus ein Ueberblick über den Weg nicht möglich ist. Ich fuhr den Berg, da die Straße frei war, Mit etwa'50 Kilometer Stundengefchwindigkeit auf der rechten Straßenhälfte hinab. Als Ich an die Einmündung des Feldweges herankam, tauchte plötzlich etwa 6—8 Meter vor Mir eine Frau auf einem Fahrrads, aus dem bezeichneten Feldwege, hinter dem hohen Kornfeld hervorkommend, auf der Straße auf. Die Frau fuhr, da der Feldweg steil auf die Straße heruntergeht, in raschem Tempo. Ich hupte so- fort. Darauf bog die Frau in die Staatsstraße ein, so daß ich annehmen mußte, daß sie auf der Staatsstraße bleiben und in der Richtung Großharthau weiterfahren wollte. Deshalb wich ich nach der linken Straßenseite aus, um die Frau links zu überholen. Die Radfahrerin fuhr aber zu nächst weiter schräg nach der Mitte der Straße, was sich indessen für mich dadurch erklärte, daß sie wegen ihrer Ge schwindigkeit den Bogen nicht enger nehmen konnte. Ich zog'trotzdem vorsichtshalber unverzüglich die Bremsen aufs schärfste an und fuhr bis an den äußersten linken Straßen rand hinüber. Obwohl nun die Radfahrerin auf alle Fälle genügend Platz zum Ausfahren ihrer Kurve gehabt hätte, fuhr sie trotzdem über die Straßenmitte weiter nach links, so daß sie vor meinen Wagen geriet und von diesem ange stoßen wurde. Der Wagen kam noch vor dem Körper der Frost zum Stehen. Den Wagen früher zum Stehen zu bringen, war nicht möglich, da die Fahrstraße sehr abschüssig ist, der Wagen fuhr mit normaler Geschwindigkeit. Der Un fall ist daraus zurückzuführen, daß die Verletzte aus dem Sei tenwege in zu raschem Tempo auf die Staatsstraße einge- hogen M ohne sich über den dort stattfindenden Verkehr zu vergewissern und außerdem nicht auf mein Hupensignal ge zeichnet, hat, sondern über die Straße hinwegfuhr, während sie den Zusammenstoß hätte vermeiden können, wenn sie entweder gebremst hätte oder genügend rechts in die Staats straße eingebogen wäre." -ä. Schmiedeseld, 28. Juni. Drei Einbrüche. In der Nacht zum Mittwoch wurde hier an drei Stellen eingebro chen. Im Gaschos zum Erbgericht stahl der Dieb nach Ein drücken des Fensters der großen Gaststube Geld, eine Büchse Würstchen, Eier und zwei Paar Schuhe. Alles, Kisten und Kästen, Zigaretten und Sachen, lagen durchstöbert und zum Teil aufgebröchen durcheinander. In der Küche war der Dieb offenbar nach Lebensmitteln gegangen. Ungefähr zur gleichen Zeit fand man gegen 12 Uhr auf dem „Dürren Fuchs", dem Gasthof an der Dresdner Straße, unten in den drei Räumen die Türen auf, und mehrere zerdrückte Fen sterscheiben verrieten einen Diebstahl. Ein Geräusch hatte den Sohn des Besitzers geweckt. Fast alle Schränke waren aufgebrochen. Früh entdeckte man, daß aber nur Semmeln und Seife fehlten. Gewiß ist hier der Dieb verscheucht wor den. Um so dreister ging er im Wohnhaus neben dem „Fuchs" vor. Hier, bei der Familie Leuner, ist der Einbre- cher wieder durch eingedrückte Fenster gestiegen, hat alles durchwühlt und nach Oeffnen der Haustür« von innen, da ihm der Hausschlüssel in die Hände fiel, ein neues Herren fahrrad entwendet, dazu eine Windjacke mit Brieftasche, in der auch eine Wochenkarte war, und eine Strickjacke. Der Schrecken der drei Familien ist erklärlich. Merkwürdig bleibt, daß der Dieb so ganz geräuschlos in zwei Fällen vor- gehen konnte. Die Dunkelheit hat ihn dazu noch geschützt. Amtliche PekasntWAllgen. Am Sonnabend, den SO. Juni 1928, vorm. 9 llhr, sollen im gerichtlichen Versteigerungsraume (Bieter sammeln Amtsgericht, Erdgeschoß) 1 Schreibsekretär, 1 Büfett, 1 Sofa, 1 Wandbild, 1 Irlseurstuhl, Z Haarschneidemaschinen, 4 AriseurmSnlel, 2 Dauerbrandöfen, 1 Kachelofen, versch. Farbe und Außbodenlack . . meistbietend gegen Barzahlung versteigert werden. Der Gerichtsvollzieher de» Amtsgericht» Bischofswerda. Neues Heu Kaust jeden Posten Heeres-Verpflegung-amt früher Proviantamt) Ba»tzerr. Fernsprecher 3020. s— —— Geschäftlich« Mitteilungen. Da» Kalksandsleinwerk Moritz wobst. Bautzen, das seinen Be trieb nunmehr ausgenommen hat, fertigt einen vorzüglichen Mauer stein von hoher Druckfestigkeit und Prosltät. Der Stein ist frost- und feuerbeständig und ein ausgezeichneter Wärmeschutz. Interessenten wollen sich an die Firma wenden. (Siehe Inserat im heutigen Blatte.) Witterrmgsbericht der Landeswetter warte vom 28. Juni, mittag» 12 llhr. Wetterlage: Das Tiefdruckgebiet ist von Skandinavien unter geringer Ver flachung nach dem Bottnischen Meerbusen gewandert. Da» Hoch druckgebiet ist ostwärt» vorgedrungen und Sachsen liegt nunmehr in seinem Bereich. Trotzdem bestand heute morgen veränderliche Bewölkung unter dem Einfluß . einer westlichen Luftströmung. Deren Einwirkung wird zunächst infolge des wetteren Fortschrei- ftns des Hochdruckgebietes aufhören. Die über dem Ozean neu ausgetretene Depression wird sich voraussichtlich ostwärts bewegen. Trotz einiger Besserung des Wetters ist somit immer noch mit leich ten Störungen zu rechnen. wikkerung»au»sicht«n. Zeitweise auffrischende winde von wechselnden Richtungen, vorübergehend Vewülkungsabnahme. Rächt, kühl, am TMe ge mäßigt warm. Gewitterneigung. Sonst keine wesentlichen Rieder schläge. Vie Gendarmerie Stolven stellte sofort die notumidiue» Ratbforllbunaen an. Oo dta In. Dennubt stelrandE VtzpuMO ein L«mder° der im „W-i kehrt war, der Dieb ist und ob der Einbruch mit^m LSp- t stahl in Stolpen am Sonntagabend und mit da» vtelÄr ' Diebstählen in Stolpen» Umgegend in Zusammerchang zü bringen ist, kann hoffentlich bald festgestelü werdenl Pulsnitz m. s„ 28. Juni. SpoeiPMspSimveitzuuä. Am ! Sonntag, den 1. Juli 1028, findet« Weihe di» veilkallad« ! und des Sportplatz« in Pulsnitz M. S. statt. Dieselbe oe- > ginnt 18 Uhr im Välksbad an der Mittelbacher Straße. Li« i Gemeinde hat es sich angelegen sein lasten, diese Anlage s» ^u Ustaltem daß ein jeder. ob jung oder alt, seine vdlle Be- ' ' EI .' I II ! l ( , , > . d ' > WM— Letzte Drahtmeldungen. Hungersnot in Ostgatt-ien. Warschau, 28. Juni. 2m -reise Mosrisic i« OfijMzien ist unter der bäuerlichen Vevölkerung eine Hunger««« «aw gebrochen, die solche Formen angenommen hat. daß sich eckch Hungerfieber zu verbreiten beginnt. Expreß Porauuy for dert energisch Maßnahmen der polnischen Regierung. > !—
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