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FÜNFTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 7. NOVEMBER 1929, 7‘/ 2 UHR Dirigent: Dr. Hans Pfitzner ERSTER TEIL Symphonie Nr. 1 (C-dur) von Carl Maria von Weber (1786—1826) I. Allegro con fuoco. II. Andante. III. Scherzo: Presto. IV. Finale: Presto Zwei Arien mit Orchesterbegleitung von Georg Friedrich Händel (1685 —1759), vorgetragen von Herrn Rudolf Bockeimann [Hamburg] a) Rezitativ und Arie aus der Oper: »Tolomeo« Che piü si tarda omai, Oh neghittose labbra, A dissetar con queste poche stille, Che Elisa a te presenta, L’empio furor della tuo Sorte irata? Si beva, si, si beva! Inumano fratel, barbara madre! Iniusto Araspe, dispietata Elisa! Numi! O furie del ciel! Cielo nemico! Implacabil destin! Tiranna Sorte! Tutti v’invito a gustare il piacer Della mia morte! Mä tu, consorte amata Non piangdr, nd, Mentre ehe lieto spiro; Basta, ehe ad incontrar l’anima mia, Quando uscirä del sen, Mandi un sospiro. Stille amare, giä vi sento Tutte in seno, la morte a chiamar; Giä vi sento smorzare il tormento, Giä vi sento tornarmi a bear. Wa. länger zögert ihr, Saumselige Lippen Zu stillen mit diesen wen’gen Tropfen, Die Elisa euch reicht, Die ruchlose Wut eures grimmigen Schicksals? So trinket, ja, so trinket! Bittre Tropfen, schon empfind’ ich Tief im Busen den Tod, den ihr ruft! Schon, ach, fühl’ ich verlöschen die Qualen, Schon fühl’ ich Beseligung mir nah! (Übertragung von Dr. Wolfgang Rosenthal] Unmenschlicher Bruder, grausame Mutter! Ruchloser Araspes! Unbarmherz’ge Elisa! Götter, o Zorn des Himmels! Feindselige Sterne! Unerbittlich’ Verhängnis, grausames Schicksal! Alle lad’ ich euch ein, auszukosten Die Wonne meines Todes! Doch du, geliebte Gattin, Nicht klagen, nein, Da ich noch heiter atme; Genug, daß du, um zu begegnen meiner Seele, Wenn sie der Brust entweicht, Einen Seufzer ausschickst.