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ACHTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 6. DEZEMBER 1928, 7 ’/ 2 UHR Dirigent: Bruno Walter ERSTER TEIL Ouvertüre zu J. H. von Collins Trauerspiel »Coriolan« (op. 62) von Ludwig van Beethoven (1770—1827) Zwei Gesänge mit Orchesterbegleitung, vorgetragen von Fräulein Rosette Anday [Staatsoper Wien] a) Arioso aus der Kantate con stromenti von Georg Friedrich Händel (1685—1759) Dank sei dir, Herr, du hast dein Volk Israel mit dir geführt hindurch, durch das Meer, wie eine Herde zog es hindurch, Herr, deine Hand schützte es, in deiner Güte gabst du ihm Heil. b) Arie des Sextus aus der Oper »Titus« von Wolfgang Amadeus Mozart (1756—1791) Parto, ma tu, ben mio, Meco ritorna in pace, Sarö quai piü ti piace, Quel ehe vorrai farö. Guarda mi e tutto oblio, E a vendicarti io volo. Di quello sguardo solo Io mi ricorderö. Ah quäl poter, o Dei, Donaste alla beltä. Wohl denn! doch dann, Geliebte, Schenk’ mir dein Herz aufs neue' Ich schw ir’ dir ewige Treue, Dein Wille sei vollbracht. Lächle, dann sieh mich eilen, Die Rache zu bereiten. Dein Blick, er soll mich leiten, Er bannt der Zweifel Nacht. Alles, ihr großen Götter, Vermag der Schönheit Macht. 10 Minuten Pause ZWEITER TEIL Symphonie Nr. 3 (d-moll) von Gustav Mahler (1860 —1911). [Alt solo: Fräulein Anday\ I. Abteilung: 1. Kräftig, entschieden II. Abteilung: 2. Tempo di Menuetto. 3. Scherzando, ohne Hast. 4. Sehr langsam, misterioso. 5. Lustig und keck. 6. Langsam, ruhevoll, empfunden Altsolo O Mensch! Gib acht! Was spricht die tiefe Mitternacht? • Ich schlief, ich schlief—, Aus tiefem Traum bin ich erwacht: — Die Welt ist tief, Und tiefer als der Tag gedacht. (Nr. 4) Tief ist ihr Weh —, Lust — tiefer noch als Herzeleid: Weh spricht: Vergeh! Doch alle Lust will Ewigkeit —, Will tiefe, tiefe Ewigkeit!« (Nietzsche)