SIEBENTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, DEN 25. NOVEMBER 1926, 7 UHR Dirigent: Wilhelm Furtwängler ERSTER TEIL Ouvertüre zur Oper »Genoveva« (op. 81) von Robert Schumann (1810 —1856). Symphonie hmoll (unvollendet) von Franz Schubert (1797—1828). I. Allegro moderato. II. Andante con moto. ZWEITER TEIL Gotische Suite (op. 74) von Paul Graener (geb. 1872). [Zum ersten Male.] I Andante con moto. II. Alla marcia. III. Larghetto. IV. Moderato assai — Allegro moderato. Gaselen. Liederfolge nach Gedichten von Gottfried Keller für Bariton und Kammerorchester (Flöte, Oboe, Baßklarinette, Trompete, Schlag zeug, Klavier) von Othmar Schoeck (op. 38), vorgetragen von Herrn Kammersänger Heinrich Rehkemper [München]. Klavier: Herr Hans Beltz. Unser ist das Los der Epigonen, Die im weiten Zwischenreiche wohnen; Seht, wie ihr noch einen Tropfen presset Aus den alten Schalen der Zitronen. Geistiges ist mäßig noch vorhanden, Auch des Lebens Süße wird noch lohnen; Wasser flutet uns in breiten Strömen, Brauchen es am wenigsten zu schonen: Braut den Trank für lange Winternächte, Bis uns blühen neue Lenzeskronen, Und der Dichtung Fahrzeug mag entrinnen Dem Bereich der grausen Lästrygonen! II. O heiliger Augustin im Himmelssaal, Nun werd’ ich glauben an deine Gnadenwahl; Denn gleich dem Affen, der eine Tulpe hält, Sah heut ich einen halten den Festpokal! Wie hat zerreißend es mir ins Ohr gegellt, Als er der Maid froschmäulige Küsse stahl! Dazu schaut’ er so jämmerlich in die Welt, Als stak’ er in des Fegefeuers Qual!