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tungen - 1, . , , . Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de«7Brzugspreisrs. Keine Milderung der Blockade. verkla, SO. Dezember. (W. T. B.) Zn der letzten Sitzung H« Lefangenen-Kommifsion in Spaa erinnerte -er deutsche Vorsitzende an die drohenden ErnähruagsschwierigkeiteN, Bei Wieder. Amtliche Anzeigen -eile 50 Pfg. - Mr bestimmte Tage oder Plötze Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. DeschSftsstrlle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Erscheint jeden Werktag abend« für den folgenden Tag. MNgspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bet en der Geschäftsstelle monatlich SO Pfg., bei Zustellung monatlich 1 Mk.; durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.85 ohne Zustellungsgrbühr Europa und ist fest entschlossen, sie aus der Versammlung, an der er teilnimmt, id-urchzuführeu. Die Alliierten hätten di« Grundsätze formell angenommen und die Übergabe Deutschlands sei unter diesen Bedingungen erfolgt. Wilson hat aber sicher in Paris einen Widerwruch zwischen dieser allgemeinen Annahme und einigen Forderungen entdeckt, di« in verschiedenen Ländern, England nicht ausgenommen, ausgestellt werden. Wilson ist ein außerordentlich entschlos sener Geschäftsmann und wünscht zu wissen, ob ein Frieden nach diesen Grundsätzen kommen wird, ebenso ob die natio nalen Eingelmteressen überwiegen werden. Die Schllltzfitzung des Rätekongresses. Die SdMKsienmg -es Wirtschaftslebens. Am Freitag kam der Reichskongretz der A- und S.- Riite zum Abschluß. Beraten wurde noch u. a. über die Soziaüflerung de» Wirtschaftslebens. Referent Dr. Hilferding führte aus: Die Soziali sierung kann nicht bedeuten, Übergabe der Betriebe an die Arbeiterschaft, sondern Überführung der gesamten Produk tion in die Verfügungsgewalt der Gesellschaft. Besonders wichtig ist auch die Sozialisierung der Hypothekenbanken. Bei -er Sozialisierung wollen wir nicht konfiszieren, sondern entschädigen. Di« Betriebe gehören nicht einigen wenigen Kapitalisten, sondern der neuen sozialistischen Gesellschaft, in die sie in so gutem Zustande wie nur in irgendrnöglich über geführt werden müssen. Nach einer regen Aussprache regt Dr. Hilferding in seinem Schlußwort auch die Frage der Sozialisierung der Großbanken an. Die Sozialisierung des Bergwerks bedeute die Schaffung des Bewußtseins, daß der Arbeiter für nch arbeite. Ein Antrag, durch den die Regierung autaefordert wird, die dazu reifen Betriebe, insbesondere die Bergwerke, unverzüglich zu verstaatlichen, wird einstimmig angenommen. Ebenso wird ein Antrag angenommen, auch für die Bergarbeiter Mindestlöhne und den Achtstunden tag bis zur Wiederaufnahme der Ein- und Ausfuhr einzu führen. Zwischen Äedebour und Scheidemann kam vs noch zu einem Zusammenstoß. Der Bericht meldet hierüber: Lsdebour (Unabhängiger Sozialist): Wir haben nichts gegen «in Zusammenarbeiten mit der sozialdemokra tischen Partei. Eine Verschmelzung ist aber nicht möglich nach der Überrumpelung durch den Antrag Lüdemann. (Ruhe! Reden Sie Nicht so dumm! Große Unruhe.) Als der nächste Redner Scheidemann beginnen will, erhebt sich tosender Begrüßungsbeifall, als Antwort unglaublicher Lärm. Dolksbsauftragter Scheidemann: Die Rede Lede- bours bedeutet «ine neue Zuspitzung der gegenseitigen Ab neigung. Für die Arbeiterbewegung ist nichts gewonnen. Anstatt den Kapitalismus zu bekämpfen, sprengen Sie die Arbeiterschaft auseinander. Di« Antwort, di« Sie von mir nicht hören wollen, werden Sie am IS. Januar bekommen. (Brausender Beifall; anhaltender stürmischer Lärm.) Da» Ende -es Bollzugsrast». Durch die Beschlüsse des Rätekongresses am Donnerstag ist der Großberliner Vollzugsrat, der sich da» Recht einer die oberste Regierung bildenden Instanz für ganz Deutsch land angematzt hatte, kaltgestellt worden. Er wird weiter- hin noch da» bescheiden« Dafeimals Beauftragter der Groß berliner Sowatenräte führen. AVer viel Unfug kann er nicht mehr anrichten. Rein parteipolitisch gesehen, hat er jeden- falls dafür gesorgt, -atz vielen Tausenden bereits die Augen über die Segnungen der Revolution aufaegangen sind. Sein Nachfolger wird der Zentralrat, der infolge der Abstinenz der Unabhängigen auf Grund der Mehrheitslisten gewählt worden ist. Die Millionen der Spartakusgrnppe. Berlin. 21. Dezember. (Don unserem Berliner Dertre- ter.) In Berlin war es lange schon «in offenes Geheimnis, daß Liebknecht und seine Leute über reichliche Mittel verfü gen. Jetzt wird bekannt, daß die Gelder, die Joffe zuerst den Unabhängigen zuaedacht hatte, in die Kasse der Spar- takusleute geflossen sirw. Es hakdelt sich um mehr al» eine Million Mark. Sewst der „Vorwärts deutet das heute an. Damit sind alle Gerüchte, bah Liebknecht von einigen An- hängern au, Berlin W. finanKert sei, hinfällig. Die Spar- , takusgruppe braucht tatsächlich das Geld nicht zu zählen, i Man weiß, daß Liebknechts persönliche Gard«, die aus sieben ! Mann besteht und ihn Tag und Nacht begleitet, mit 100 i täglich besoldet wird, außerdem für Bravourtaten extra Be lohnungen erhält. Wer hat den Zusammenbruch Deutschlands verschuldet? In einer Versammlung des A.- und S.-Rats in Magde burg erzählte der Führer der Unabhängigen, das Exekutiv mitglied Vatek: „Uns ist diese Revolution nicht über- raschend gekommen; denn fett dem 25. Januar -. I. haben wir den Umsturz planmäßig vorbereitet. Die Arbeit war schwierig, hat aber gelohnt. Wir haben unsere Leute, die an die Front gingen, zur Fahnenflucht veranlaßt, die Fahnenflüchtigen haben wir organisiert, mit falschen Papieren ausgestattet, mit Geld und unter schriftslosen Flugblättern versehen. Wir haben diese Leute nach Men Himmelsrichtungen, hauptsächlich wieder an di« ' Front geschickt, damit sie die Frontsoldaten bearbeiten und di« Front zermürben sollten. Diese haben die Solda ten bestimmt, überzulaufen; und so hat sich der Zer fall allmählich, aber sicher vollzogen." Wer hat Äfo unser deutsches Heer zermürbt, wer hat damit Deutschland ins Elend gestürzt und unsere, unserer Kinder und Kindeskinder Zukunft vernichtet, lediglich um die Machtfülle der eigenen Partei zu stärken? Nicht das „alte Regime" war es, sondern hier wird ja ganz offen und zynisch zugegeben, daß mit Lug und Trug und mit falschen Papieren der- Zerfall unseres Heeres herbeigeführt wor den ist. „von hinten erdolcht". Nach der „Neuen Züricher Zeitung" erklärt General Maurice in den „Daily News": „Die deutsche Armee war vor dem Kriege die erste Europas. Bei dem Waffen stillstand befand«» sich die der Alliierten und des Feindes an der Westfront im Verhältnis fünf Zu dreieinhalb. Die deutsche Armee ist von der Zivilbevölke rung von hinten erdolcht worden. Das Verhal ten der Matrosen der deutschen Flotte kann man nur miß billigen. Sie zogen es vor, zu rebellieren und dem Feind ihre Schiffe auszuliefern, statt dem Tod zu trotzen. Sie wa- r«n es, die Paris retteten." Graf Brockdorff-Rantzau Staatssekretär des Auswärtigen Amtes. Berlin. 20. Dezember. (W. T. B.) Al» Nachfolger von Dr. Solf ist -er bisherige Gesandte in Kopenhagen Graf Vrockdor ff-Rantzau zum Staatssekretär -e» Äußchu ernannt worden. An Dr. Solf wurde von sozialdemokratischer Seite in letzter Zeit Kritik geübt, daß er Bürgerlicher sei. Nun hat man aber zu seinem Nachfolger keinen Genossen gefunden, sondern der Rat der Bolksbeauftragten hat zu einem leib haftigen Grafen seine Zuflucht nehmen müssen. Dies« Ein sicht, daß bei der Besetzung des wichtigen Postens keine parteipolitischen Gründe maßgebend sein können, ist nur zu loben. In parlamentarischen Kreisen wird die Ernennung sehr günstig beurteilt, da man dort den Grafen Brockdknfff- Rantzau als. einen unserer fähigsten Diplomaten schätzt. Gtaf Brockdorff-Rantzau steht im Alter von 48 Jahren. Gr trat nach Vollendung seiner Studien 1894 als Referendar de» Oberlandesgerichts Kiel in den Justizdienst. Ein Jahr später ging er zur diplomatischen Laufbahn über, war zuerst Atta che bei der Gesandtschaft in Brüssel und dann nach Ablegung des diplomatischen Examens Sekretär bei der Botschaft m Petersburg. 1900 kam er als zweiter Sekretär nach Wien, wo er drei Jahre lang tätig war, ging dann als erster Sekretär nach dem Haag, kehrte aber bereit» ein Jahr da raus als Botschaftsrat nach Wien zurück. Sein nächster Posten al» Generalkonsul in Budapest beließ ihn ebenfalls in der Monarchie, in der er mithin den weitaus größten Teil seiner Laufbahn geblieben Ist. Seit dem Iahte 1012 war «r deutscher Gesandter in Kopenhagen. Er ist einer der wenigen Diplomaten, die der Krieg nicht von ihrem Posten weggefegt hat, auf -em sie zu Lessen Beginn standest, An Beweis, daß seine Leistungen ast maßgebender Stelle be schützt wurden und befriedigten, und e» spricht zweifellos , Mr ihn, daß er ohne besondere Reibungen in -en drei Äahnm de» Krieges feinen schwierigen Posten verwaltet hat, wes halb er sich denn auch in Dänemark wie hier de» besonderen Gefangenen geboten sei. Eine Milderung -er Blockade ANvrde fraazSs1scherf«it» verweigert. Neue unerhörte Forderungen der Franzosen. Di« „P. P. N." schreiben: Di« Franzosen haben uner hört« wirtschaftliche Forderungen an die -eutsche WaffeusMstandskommision gestellt. Sie verlangen nicht mehr und nicht weniger, als daß das arme und ge marterte Deutschland, das an allem Mangel leidet, die H ü t- ^enwerke und Fabriken Elsah-Lothringens und der benachbarten Gebiete.mit Kohlen und Roh- sioffen versorgt. Die Forderungen der Franzosen sind sein säuberlich in 31 Artikeln stnd 36 Paragraphen nie- -ergeLegt. Angefordert.werden für die Eisenerzeugung in den genannten Gebieten aus dem rechtsrheinischen Kohlen revier täglich 10 500 Tonnen Kots, die wesentlich mit der -Eisenbahn herangeführt und für di« Eisenerzeugung dienen soll«». Für die anderen Werke der Gebiete soll die notwen- otge Kohlen- und Kotsmenge von 35 000 To. täglich auf dem Wasserwege geliefert werden. Dazu kommen noch Koh- s teNkkeferungen für die Besatzungstruppen. Eine zeitliche "Beschränkung dieser Kohlenlieferungen ist in den französi schen Forderungen nicht -enthalten, eine solche Beschränkung war lediglich für di« außerdem verlangten monatlich 9000 Tonnen Reinmangan oder 102 500 Tonnen 8prozentiges Manganerz festgesetzt, und zwar sollte dies« Lieferung bis zu einem' von der französischen Regierung zu bestimmenden Leitpunkte erfolgen. Außerdem verlangt« ,die französische Vertretung die Lie ferung von Fabriken und Material und die Rückerstat tung des den Werken entnommenen Ma terials, welches unentbehrlich für ihren ordentlichen Be trieb ist. Aus Grund dieser Forderungen sollte die deutsche "Regierung alle Bestellungen auf Ersatzstücke und mechani sche» Material ausführen und liefern lassen, welche ihr durch Vermittlung des Handelskontors von Elsaß-Lothringen für -en Untachalt oder die Verbesserung der Einrichtungen und der Materialien der Hüttenwerke im oben erwähnten Ge biet aufaegeben würde, die Maschinen deutscher Hei tunst be sitzen. Die deutsche Regierung sollte ferner der interalliier ten Waffenstillstandskommrssion schleunigst alle offiziellen oder privaten Aufzeichnungen über dies« Gegenstände und die daraus bezüglichen Verträge übermitteln. Beauftragte -er französisch» Regierung sollten in Deutschland an Ort mtd Stelle diejenigen Feststellungen und Nachprüfun gen vornehmen, die zweckdienlich sein würden. Damit wäre natürlich jeder Handelsspionage Tür und Tor geöffnet. Im Fall« der Nichtbefolgung dieser drakoni schen Vorschriften wurde in der französischen Wunsckliste f o - sortlge Anordung von Gegenmahnahmen angedroht. Für. die Vorlage der verlangten Auskunft wur- -e eine Frist von 8 Tagen festgesetzt. Bei Überschreitung Vieser Frist wurden gleichfalls Gegenmaßnahmen angedroht, :mtt dem besonderen Hinmtfügen, daß weiteren Maßnahmen, Vie für erforderlich «rächtet würden, dadurch nicht vorgegrif- fest würde. Die deutsche Wirtschaftskommis sion «rllärte sich trotz der Einseitigkeit dieser Forderungen zu ihrer Erörterung nach dem Prinzip der Gegen seitigkeit bereit. Der französische Oberst, der von der Vegtsiseit« als Sachverständiger entsandt war, brach je- -och die Verhandlungen brüsk ab, indem er die Antwort der deutschen WaffenstillstandskomnMion als Ablehnung seiner Forderungen erklärte. Er verlieh -araustin Spaa. Wttsons Grundsätze und die Entente. chpa, 20. Dezember. (D. T. B.) Zu-em Besuch-es enten Wilson in London schreibt der „Manchester km": Der Präsident will handeln- austreten: die um- Urlauben kein Hinausschieben. Die Nachrichten aus sinw -etzjen, dcm es absolut notwendig ist, die Beoöl- n« Lwensmmeln zu versehen und die Industrie «E m Gtmg « düngen, wenn -ie Ordnung grwchrt Reiben soL wision kam mtt politischen Grundsätzen nach Postscheck-Kouto: Amt Leipzig Nr. 21543. — Gemeinde« Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 2b) Der Be- verbandagirokasie Bischofswerda Konto Nr. «4. oder deren Raum 30 Pfg-, örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Text t Abholung Im Falle hübrrer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher teil (Zlm. Masse 17) SO Pfg. die 3gespaltene Zeile. T: — I ins Hau« Störung des Betriebe» der Zeitung oder der Beförderungsetnrich- Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Am ' hat der Bezieher ketnen'Anspruch auf Lieferung oder die 3gespaltene Zeile 50 Pfg. - Für bestimmte mg der Zeitung oder auf Rückzahlung dr«7B«rugspretsr». wird keine Ge »rckso Lvn > ;dts, Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt nnd Sonntags-Unterhaltungsblatt. 7o. Zahrgvvs. chumner LS8. Sonntag, 22. Dezember 1S18. DerSLMeLrM'er Mfchofsrverdaer Tageblatt: äs------- Amtsblatt der Amtshauptmannschaft, der Schulinspektion und des Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts . und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. -