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Frelta-, 20 Dezember 1S18 DerSächWeLrzaßler Erscheint seit (846. Fernsprecher Nr. 22. Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sountags-Unterhaltungsblatt nm offen. M an dm «ntsrheinischen )unktm find wir intt denBer- Die Fronttruppen «viffm pGtzllchavgehcht werden, die ' . Äe schreien ttn- m könnten. Die anfänglich gut- ad jetzt aber infolge der Angriffe «wann und Landsberg unter ¬ träge aus Ai der besagt, d nichtung der . der Gegenrevolution diene, über ebnen . berg, der den A.- und S.-Räten die politische Gewalt, das Kontrollrecht, Besetzung»- und der Exekutive überträgt und völliges ttchen Regier der Mandate . Beratung der Soldatenanträge berichtete kur» über die Barbar Amtsblatt da Amtshauptmannschaft, Ver Schulinspektion und des Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. wäre, wäre sie längst eingetreten. Levin- lieblich, die Angelegenheit zu vertagen, da datenräte am Mittwoch nachmittag zufam- stimmen." spricht Levinson: „Wir von der 8 Dront find viel gelästert worden, well bis hierher nur Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adresse: Amtsblatt. Rücktritt der Regierung? Berlin, 19. Dezember. (Meldung unseres Berliner Der- tretors.) Nach dem Zwischenfall im Kongreß der A.- und S.-Räte und den scharfen Auseinandersetzungen zwischen Barth und Ebert, sowie infolge der Tatenlosigkeit des Kon- gresses ist es zu einer Krise in der Regierung gekommen. Hartnäckig erhielt sich in Berlin das Gerücht, die Regierung werde zurücktreten, falls der Kongreß sich nicht geschlossen Hintex sie stelle und ihr« Forderungen respektiere. Ma» sprach davon, daß die Regierung nur dann bleiben wolle, wenn außerdem noch eine Änderung in der Besetzung erfol ge; denn den Mehrheitssozialisten sei es unmöglich, mit Kol- legen, wie Barch, zu arbeiten, der sich gegen die Regierung wendet, ohne sie vorher zu benachrichtigen uitd Tatsache» gegen ihre Tätigkeit vorbringt, die völlig entstellt feien. Ob die Regierung wirklich ernst macht und das Gerücht sich be stätigt, muß abgewartet werden. Die A.- und S.-Räte be sprachen heute wohl diese Regierungsstimmung, nahmen sie aber nicht tragisch. Man begegnete unter ihnen vielmehr der Ansicht, die Regierung werde, wenigstens soweit es die Mit glieder der Mehrheitssyzialrsten sind, die volle Deckung de» Kongresses erhalten. Sozialisten und Unabhängige. Berlin, 19. Dezember. (Meldung unseres Berliner Ver treters.) Wie ich zuverlässig erfahre, schwebten zwischen den Sozialisten und den Unabhängigen Verhandlungen, die auf ein Zusammengehen bei den Nationalwahlen hinzielten. Die Sozialisten glaubten deshalb zu einer Einigung mit den Un abhängigen zu gelangen, da diese ja einen dicken Strick zwi- scheu sich und den Spartakusleuten gezogen haben und an derseits durch die ersten Natronalwahlen belehrt wurden, daß sie allein sich nicht durchs«' raufenden Verhandlungen Barths aus Ebert, Sch brachen. Postscheck-Kovto: Amt Leipzig Sir. 2154». — «emeinbe» verbaudsgirokaffe Bischofswerda Koato Sir. 64. Im Falle höderer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebes der Zeitung oder der BrfSrderungsetnrich- tungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des^Bezugspreises. Das Durcheinander auf der Sreichskonferenz der A - «nd S.-Räte. Dritter Berhaodftwgsstrg. Der Zentraltat der A.» und S.-Räte machte am Mitt- Möchmorgen nach der stürmischen Auflösung vom Dienstag — -t—. - «drückten Eindruck. Man darüber llar, daß auf diese Weise I schmählich heruntergedrückt »eigende Versprechen gegeben, zu verlieren. Deshalb hörte Eine Mehrheit für die früheren Rationalwahle«. Bersin, 19. Dezember. («Mldung unseres Berliner Ver treters.) Don unserem Berliner Vertreter wird uns ge schrieben: Der Antrag auf Früherlegung der Nationalwah len auf den 19. Januar wird jedenfalls, wie ich aus den Kreisen der Delegierten des A.- und S.-Ritte-Kongresses er fahr«, eine bedeutende Mehrheit finden. In politischen Krei sen wird dieser Termin bereits als feststehend angenommen uiG sowohl die Deutsche demokratisch« Partei wie die Deutfchnationate Dolkspartei haben ihre Organisationen im Lande angewiesen, sich auf di« Nationalwahlen am 19. Ja- nuar einzustellen. Die Fra«zofe«herrfchast 1» Elsaß. Bersin, 18. Dezember. (W. T. B.) Die Ausweisungen aus dem Elsaß mehren sich täglich. Heute sind 1ö weitere Personen in Straßburg verhaftet worden, darunter der be kannte sozialdemokratische Reichstagsabgvmdnete von Straß burg Löhle, da» Getnemdevatsmttgked Schellenberg und der MannschastSenitlassung fortzufahren. Der 53er-Ausschuß verlangsamt die Geschäfte in ungünstiger Weise. Er soll nun noch um weitere 11 Mitglieder »«stärkt werden. (Hört, hört.) Ein Marinemitglied erklärte demgegenüber, di« Ostseestation ist mit dem 53er-Ausschuß keineswegs einver standen. Die von einer frei gebildeten Kommission beschlossene Fassung der Soldatemmträge, die im allgemeinen dem früheren Antrag entspricht, wurde angenommen. Ein An trag wurde den Volksbeauftragten überwiesen, der besagt, daß in den Garnisonen die Kommandogewalt in der Hand der örtlichen A.- und S.-Räte liegen soll. Ein Antrag auf Verminderung des 53er Ausschusses wurde nahezu ein stimmig angenommen. Es folgte der Bericht der Mandatsprüfungs kommissio». Die Kommission beantragte, 442 Mandate für gültig zu er klären und 72 zu kassieren. Die Versammlung beschloß von den beanstandeten Mandaten 6 an die Kommission zrückzu- verweisen und zwei für gültig zu erklären. Darauf wurde die Weiterberatung auf Donnerstag 9 Uhr vertagt. Schluß gegen 8^4, Uhr. A«zeige»preis: Dtr Sgespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 28) oder deren Raum 30 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Tert teil (Zlm. Masse 17) SO Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sähen. — Amtliche Anzeigen die Sgespaltene Zeile SO Pfg. — Für bestimmte Tage oder Platze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. jeden Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- ! ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung veschästsstelle monatlich SO Pfg., bet Zustellung in» Hau» > 1 Mk.; durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.85 ohne Zustellungrgebühr. , mer: Gegenrevolution! ' Wo ist sie denn? (Verschieden« Delegierte springen auf und weisen auf ihn: Da steht st« ja!) Wenn sie mögli' " son beantragt s die Berliner S , , . mentreten und Beschlüsse Über die vorliegenden Fragen fas- fen wollen. Der Vorsitzende erhebt sich und teilt mit, daß die Deputasion der Bersiuer Soldatenräie schon wieder draußen steht. Sie wünsche, mit einem Vertreter jeder Fraktion zu verhandeln, um den ersten Punkt ihrer Forderungen abzu ändern. Schließlich wird die ganze Angelegenheit vertagt. Inzwischen aber sind schon wieder neue Abordnungen erschienen. Letnert meldet, daß eine Deputation von Beniner Arbeitern erschienen ist, die ihre Wünsche vortragen möchte. Er hat sie in das Haus nicht hereingelassen. Da raufhin aber haben die Arbeiter ihm gedroht, daß morgen dann wieder 250000 Mann in Berlin streiken würden. Die Verantwortung dafür habe er nicht übernehmen wollen, er habe daher die Deputationen in das Haus gelassen und mache Nun den Vorschlag, daß je ein Vertreter der Fraktio nen im Ministersaale mit ihnen verhandeln solle, übrigen» sei ihr Führer derselbe, der am Dienstag die Soldaten her eingebracht habe, eine Andeutung, die sofort mit dem Zwi schenruf«: „Spartakus!" beantwortet wird. Die Versammlung ist mit diesen Vorschlägen ihres Vor sitzenden einverstanden, und eben soll der Volksbeauftragte Barch das Wort zu einer persönlichen Bemerkung erhallen, da marschiert trotzdem die Abordnung der Arbeiter durch die Sellentüren 1« den Saat hinein. Die Aufmachung ist genau dieselbe: Große Plakate, deren Stil der Leipziger Messe entnommen ist, auf "denen die Ar beiter sich als Vertreter der einzelnen großen Berliner Fir men ausweisen. In der Mehrheit reiht über diese Hartnäckigkeit der Ge duldsfaden nun doch Es hebt ein wildes Durcheinander an. Dem Präsidenten gelingt es aber rasch, die Aufgeregten zu besänftigen und er macht de« Vorschlag, die Leute reden zu lassen, gleichzeitig aber zu bestimmen, daß dies nun das letzte Mal fein solle. So kann der Führer feine Erklärung verlesen. Er muß sich aber, vom Vorsitzenden mehrfach zu rechtweisen lasten, so daß er eine etwas komische Figur macht und wie die begossenen Pudel ziehen die Plakatträger von dannen. Dann endlich kann Barth seine persönliche Bemerkung gegen Eberts Dbenstagsrede von sich geben und Richard Müller erhall das Schlußwort, um noch einmal alle mög lichen Vorwürfe gegen die Regierung zu erheben. Nach persönlichen Bemerkungen tritt die Mittagspause »ar DH offenbar überall i Hps «stehen der Versammlung wstb, Und hatte sich das stillschw H» rasch die Ruhe nicht wieder i, «an auch eine Keine Moralpauke des Vorsitzenden Leinert HstRuhv an. Er klagt darüber, daß dauernd unberechtigte Personen im Sitzungssaal seien- und ersticht dringend, 'die iOontrolle an den Türen streng durchzufuhren. Vor allem HSttensich die Tribünenbesucher bei den Verhandlungen jeg- richer Mitwirkung zu enthalten. Das gilt wohl vor allem für Liebknecht, der als -estmderep Ehrengast in der Hofloge .«rWenen ist und dort den Verhandlungen zuhört. Ap» Dienstag hatte der Vorsitzende noch einen Antrag 4nst^M>änderuag der Geschäftsordnung in -er Richtung ge- P«L -stß ÜdstKg die vier neugebildeten Fraktionen die Red- nrr anier sich zu bestimmen hätten. Die Hamburger erheben ÄgMen'Widerspruch, weil sie lediglich als Vertreter ihres M> «nd -Nates gewählt seien und ihre innere Einigkeit wieder zerstören würden, wenn sie stich einer Fraktion an- schlöffen. Sie bleiben aber in der Minderheit. Die Ergän- Lung der Geschäftsordnung wird angenommen. Ms erster Punkt auf vor Tagesordnung stehen nach dem Beschluß vom Dienstag abend die Forderungen der Vertreter der Gardevegimenter. «Ein Hamburger Soldat legt entschieden Verwahrung La- gegen ein, daß die Regelung der militärischen Angelegenhei- - azu ausgonutzt werdest soll, die sozialistischen Fraktio- ^geneinander zu verhetzen. Im übrigen, meint er, liie- ich die Berliner Forderungen wohl durchfiihren. Sie mich in Hamburg angenommen, und man dürfe nur Es sei doch ein gro- igeN- „SchnösebLeut- der Gene tzt würde, Nachmittags 4 Uhr 35 Min. wurden die Verhandlun gen wieder aufgenommen. Es wurde zunächst über die vor-! liegenden Anträge abgestistnnt. Ein Antrag der bürger lichen Presse, nur 4<Atae Verzinsung des Anlagekapitals zutzulasssn und den Rest den Reichskassen zu überweisen, wurde cm den Dollzugsrat verwiesen. Angenommen wur- den ein Antrag auf Entwaffnung der Gegenrevolution, baldige Befreiung der Kriegsgefangenen, Übertragung der gesetzgebenden und exekutiven Gewalt an deft Rat der VolDreauftrazten bis zur Nlttionawersamrnlung, über- uÄ> Landesäntter durch die ' - ' ' ster ist der oder ein An- ".- und m u. L die An- ebenso «ist Antrag, ' ' "7 > hinauslaufe und Antrag Absetzungsrecht gegenüber ges Ausscheiden der bürger- Moder verlangt, wird nach Prüfung (ich abgestimmt werden. Es folgte di« vottsbeauftragter Haase «wen mit den Soldaten. ... arinsamt: Beim Marino- amt besieht der Wmsich sobald wie irgend möglich mit der die Regelung der militärischen Angelegenhei' Im übrigen, meint er, Le st wohl durchführen. Sie »sicht alles über einen Äamm scheren. Es sei doch ein gro- tzer Unterschied zwischen dem 18jähr!igsn „Schnöfei-Leut- Nattt" und dem wissenschaftlich gebildeten Offizier im, Gene ralstab. In Hamburg habe man verlangt, ' " rcüstabsoffizier, der die Abrüstung leitete, wo« Lest SÄdaten habe sich aber niemastd bereit erklärt, di« Verantwortung für das Amt zu übernehmen. Der Matrose Tost, einer -er Radikalsten von Len Un- -abbSstgigen, schiebt alle Schuld ast -en Dienstagvorgängen auf den unglücklichen Stadtkommandanten W«ts. Die ver- «mttvortkichen Stellen hätten alles getan, um di« Soldaten au reizen. Wenn di« Truppen ihre Führer selbst wählten, H» sollten damit die Offiziere nicht schlechthin verschwinden, aber diejenigen, di« das Vertrauen nicht genießen, müßten allerdings fort. Ein Soldat von der Ostfront erklärt, er habe den Ein druck, als wenn es sich am Dienstag lediglich um eine politi sche Demonstration gehandelt habe. Dagegen müsse er ent schieden Verwahrung etnlegen. Er nimmt rein Blatt vor den Mund. „Auf -er «men Sette heißt es, alle Macht den A- «nd S.-Räten, auf'der anderen Sette kommt man und setzt uns ein Maschinengewehr auf die Brust. Da», was die Ber liner Kameraden wollen, haben wir an der Front längst. Rur die erste Berliner Forderung kann ich nickst unterschrei ben. Soll damit die Oberste Heeresleitung beseitigt werden? Dam könntest' Für die l iüchte und unverstandene Flugblätter gedrungen sind. Wir motzen uns nicht an, die Generalstabsoffiziere ersetzen zu wollen, sondern fetzten nur Kontrollinstanzen «in. Wer von Ihnen Len Mut hat, einer solchen Stelle, die die Verant wortung für die Demobilisierung trägt, vorzustehen, -er «silve sich nachher bei mir. Ich werde ihn morgen an die Spitze eines solchen Korps setzen. (Gelächter. Zurufe: Hast Ml di« Gewalt?) Wir haben noch keinen Frieden. die Oberste Hsieve^ettimg beseitigt wirb — wer soll -mm mst der Osieatt verhandel»»? Ole begehen auch «in Verl Romeräden. In den meist »«er Anträgen einberstani O», Laß, wenn ihre FÜH .... rvckuobMatioa «ich» Oatt vonßlattea geht. i<7otäe Verzinsung Rest den Reichst«! den ein Antrag auf "Entwaffnung der gesetzgebenden und exekutiven Gewalt an deft Rat -er Volksbeauftragten bis zur Nationalversammlung, Über wachung des Reichs- und preußischen Kabinetts, Besetzungs und Absetzungsrecht der Reichs-, - - - - Volksbauftrayten; bei Berufung der Fachn Zentralrat zu hören. Angenommen wurde trag, daß dem Dollzugsrat die Kassenlogung d«r A. «gen ist. Abgelehnt wurde:. ebung -es Grenzschutzes, ( die Tätigkeit der Volksbeauftragten auf Ver lacht der A.- und S.-Räte hl