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E Dienstag. 10. Dezember 1S18 73. Jahrgang. Erscheint seit 1846. Fernsprecher Nr. 22. WSchentttche Beilage«: Der SSchfische Landwirt ««d Sonntags-Unterhaltungsblatt Wartet wii me- nüs die Stras von e von den gegenrevolutionären Leu ch sei es, das seinen engeren Partei len Ausgaben zu lösen. Regierung gestells n des Tages: Leutnant Heine sammlung die Gegriffenen Truppe, was grobes Aufsehen öde, obwohl man be engen des Groß-Ber- " i. Bor ... daß das kerung ab- Blutvergießen kommt, mögen sich Tag für Tag dazu quffordern, sich Ebert- in der Verb«». S. Dez -en -wisch«! dem ftwerba, Altmarkt 15. Mr de« folgenden Tag. Der Be. hentltchen Beilagen bet Abholung S0 Pfg., bet Anstellung in» Haus t bezogen vierteljährlich Mk. LSS lungsgebühr Umlsblatt der Amtshauptmannschast, der Schulinspektion und des Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Amtsgerichts und des Städtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. auf di« Schnäuze j not. Das General! Anzeigeblatt für* Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Telegr.-Adreffe: Amtsblatt. Person diesen Zustand (Große anhalteiwe Bew für dos Kabinett, sond au« dieser! „ Lioberufung der Rafioi wenn der . re« Termin Ms de» IS. Februar s formelle Schwierigkeiten gebe es hil Die Regier««- erhiklt bas ausschließliche Exekutivrecht. 'Priv.-Tel.) Bei den Berattm- der vottseauftragten «ch dem Peftfcheck-Koutv: Amt Leipzig Re. 21 »43. — Gemeinde« veebaud^irokafs, «ischofewerd» Konto R». «4. Im Falle hübrrer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de- Betriebes chr Zeitung oder der Beförderungseinrich- tungen - hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung de-TBezugspreiser. Mi» der Entsendung berichtet im »ung Cohn (Nordhausen): Ebert ch M einer Versammlung zu be tragen konnte. Er wird sich aber , r und ebenso mit Wels in Verbin- nötig sei, werde geschehen. Cohn schien haben, als seien die Mitteilungen Heines meint, die Befürchtungen Heines werden "7 .? 7 77 „r- Leit wird sich in allernächster Zeit zeigen, schenzeit^wird ein Wahlreglement für die rale der Arbeiter- und Soldatenräte ange- Berlln, S. Dezember. (Priv.-Tel.) Zu den sozialistischen Massenkundgebungen von gestern schreibt die „Voss. Ztg.": Der Wahlkampf beginnt! Die beiden sozialdemokratischen Parteien und die Spartakusgruppe haben mit dem größten Aufgebot agitatorischer Kraft und mit großen Masseninsze nierungen jede von ihrem Standpunkt den politischen Kamps um die Hauptstadt begonnen. Bemerkenswert ist, daß zUm ersten Male seit der Revolution die Mehrheitssozialisten in großem Maßstabe auf den Plan getreten sind. Bemerkens wert ist ferner die strikte Absage, die das radikalste Regie rungsmitglied, der unabhängige Sozialist Barch, in einer improvisierten Rode Herrn Liebknecht erteilt hat. Barch sagte, als die Demonstranten unter Aührung Liebknechts abends vor dem Reichskanzlerhaufe erschienen waren: Ich wünsche nur einmal mit Liebknecht in einem der größten Säle in Berlin zusammenzutreffen und ihm zu sagen, was ich ihm zu sagen habe, und ich bürge dafür, daß ' ' ' " I. ' h in der ,1 sitze und daß ich zugegeben habe, daß die MM Ser Vollzugsausschuß paritätisch zusammengDW Die Lage in Berlin. Berlin, 8. Dezember. (Priv.-Tel.) Berlin fiebert! Scheinbar geht alles seinen gewohnten Gang: Die Geschäfte (find geöffnet, der Verkehr ist regelmäßig, ober das Straßen- ' fi, daß etwas vorgeht, etwas besonderes er- Eine Erregung geht durch die Straßen, die N deutet. Diese Tage müssen entscheiden, ob die - - , stbleibtz ob die Truppen hinter ihr stechen oder vb die oufgehetzten Leibknecht-ÄichSnger mtt Maschinenge wehren und großen Reden, durch Gewaltstreiche die Ober- Hgnd gewimren Zweiundzrbanzig ' Versammlungen fanden ckm heutigen S - - in vierzehn gi Wr Treptower , fern, kurzen Prozeß zu machen. Lai Auzei-euprels: Die Sgespaltene Grundzeile (Zlm. Masse 25» oder deren Raum 30 Pfg., örtliche Anzeigen 20 Pfg. Im Tert teil (Zlm. Masse 17) SO Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bei Wieder» Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die Sgespaltene Zeile SO Pfg. — Für bestimmte Tage oder Platz« wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Geschäftsstelle: Btschol «scheint jedm Werktag abenL» ßngwrei« ist einschließlich der Mit In der Deschäftsstellr monallich l monatlich 1 Mk.; durch die Pof ". Aufklärung tue dringend müsse überwacht und scMeu- nigst obgeschafft werden. (Rüf: An die Wand stellen, Lan desverräter.) Zum Schluß fordert er auf, hier nicht Kleinig keiten zu verhandeln, sondern zu bandeln. Zunächst bestand die Absicht, die Verhandlungen abzubrechen, damit die Sol datenrate U ihren Truppenteilen eilen und sie ausklären könnten. Nachdem jedoch mehrere Redner zur Ruhe ge mahnt und Aufklärung über die Vorgänge bei den Garde truppen gegeben hatten, wurde nur «ine Abordnung an die Regierung gesandt, über das Eca weiteren Verkauf der^k sei im Begriff gewesen, geben, wo er nicht mehr mit dem Kriegsministei düng setzen, den Eindruck übertrieben. einerseits halb zu schwarzseherisch angesehen, ändernteils ge teilt. Die Richtigkeit wird sich in allernächster Zeit zeigen. In der Wahlen zur nommen und nach längerer Aussprache der Antrag mit 173 gegen 86 Stimmen abgelehnt, der die Parität bei der Entsendung von Delegierten zum Arbeiterrak - zwischen Arbeiter- und Soldatenräten forderte. Es werden! Heller «LsemerSe^blerbt.^ Daß^.ch also, da immer Mehr Truppenteile aufgelöst werden, die A rbeiterräte in Zukunft über w iegen. Der Schluß der Aussprache befaßt sich an der Hand des Bericht des Siebener-Ausschlusses mit allerlei Perfonalfragen. Es geht dabei manchmal recht stürmisch und wenig diszipliniert zu. Im Gegensatz zu der letzten Sitzung werden einige wichtige Anfragen über die Einladung der Sowjet-Regierung zu der Tagungdes Zentralrates, die Verausgabung von 800 Mil lionen Mark in zehn Tagen und die allgemeine Finanzlage an den Siebener-Ausschuß überwiesen, der darüber in der nächsten Sitzung, die am nächsten Mittwoch stattfinden soll, Bericht erstatten wird. Ein Ulttmat«« Scheidemanns Verstn, 9 Dezember. (Priv.-Tel.) In einer sozialde mokratischen Versammlung hat auch der Bolksbeauftragte Scheidemann gesprochen. Er nannte die Verhaftung des Dollzugsrates eine Hanswurstivde, dfte von einem Feld webel, einem jungen Doktor von unbegreiflichem Tiefstand der Intelligenz, durchgeführt worden sei. Scheidemann fuhr dann fort: Wenn es die an die Nase fassen, aufkommen. Bon dem unwiderstehlichen auf die Straßen ist nichts zu spüren. Die etchstag, wo heut« die Berliner Arbeiter- - a«n, H wie ausgestorben, nur auf der Rampe am Bismarckdenkmal hören einige hundert Men schen dem preußischen Minister Ströbel zu, d«r, ost von den Zurufen Iker geschickt in der Menge verteilten Spartäkus- jeute unterbrochen, gegen zu weitgehenden Radikalismus der SpartatuÄeute redet. Im ökeichstag selbst ist es ä! Mhtigt war, den heutigen Verl, Utter Soldatenrates mtt Spannung entgegenzusehen. allem find die Tribünen fast völlig leer, ein Zeichen, d Interesse an diesen Verhandlungen in der Bevül geflaut hat. Zunächst berichtet Cohen-Reuß über die Vorgänge am letzten Freitag t aus, sie seien durch eine Kette tragischer 'Miß rvorgerufen, ten gewollt fr< - . ...... wie die Freiheit und der Spartakusbund es täten, der aber Nicht der Popanz sei, mtt dem man Deutschland inS' fetzen könne. Immerhin, ging es zu wett, wie die A rung an" ' ' ' ht «m ierung g u nd . . - . „ . . nd, das ist geschehen, weil im Zirkus Busch am 10. November nicht Scheidemann, sondern Karl Liebknecht auf mich eindrang und sagte: Es muh geschehen, wenn die Revolution nicht ge fährdet werden soll. (Darauf wüste Schimpfereien.) Der „Vorwärts" schreibt: In der ruhmreichen Geschichte der deutschen Sozialdemokratie ist der gestrige Tag einer der stolzesten. In 14 überfüllten Versammlungen hat das Ber liner Arbettervolk in wunderbarer Ordnung und Würde seinen Willen kundgetan. Diese Kundgebung hat das arbei tende Berlin mit neuem Mut und neuer Zuversicht in seine gerechte Sache und seinen endgültigen Sieg erfüllt. Sie hat Inland und Ausland gezeigt, wo das 'Herz der Hauptstadt schlägt. Sie hat ein neues Band zwischen Berlin und dem Reiche geschlimgen. Der Haftbefehl gegen den Vollzugsrat. Berlin, 7. Dezember. (W. T. B.) Der Rat der Volks- beauftragten richtet*folgende Kundgebung an die Bevölke rung Berlins: Der Rat der Bolksbeauftragten hat bis jetzt feststeilen können, daß der Auftrag zur Festnahme des Bollzugsrates dem Vizefeldwebel Fischer von emem gewissen Marten und zwei Beamten im Auswärtigen Amt Graf Matuschka und v. Rheinbaben, erteilt worden ist. Marten ist ebenso wie Fischer verhaftet worden. Di« beiden anderen sind flüchtig. Ihr« Verhaftung ist angeordnet. Die Truppen, di« in d«r Chausseestraße gegen den Demonstrationszug das Maschinengewehrfeuer gerichtet haben, waren von einem Mitglied des Soldatenrates beim Generalkommando na mens Krebs aufgeboten worden. Auch gegen Krebs ist eingeschritten worden. Der Rat ider Bolksbeauftragten, der sofort alles getan hat, um die Mitglieder des Vollzugsrates zu befreien, iüe Antastung ihrer Freiheit, sowie das entsetz liche Blutvergießen in der Chausfeestraße zu sühnen, ist ent schlossen, gegen jede Androhung und Verübung von Gewalt taten vorzugehen, von welcher Seite sie auch kommen. Berkin, 7. Dezember 1918. Die Bolksbeauftragten: (geg.) Ebert, Haase, Dittmann, Scheidemann, Landsberg. Der Bolksbeauftragte Bartha war verhindert, an der Sitzung teilzunehmen; deshalb fehlt seine Unterschrift. Ruhe in Berlin. Berlin, 8. Dezember. (W. T. B.) Die für heute ange- saal-n Kundgebungen find «ach de» bis 2 Ahr nachmittag» vorliegenden Nachrichten ruhig verlauf«». Es regn«. l O Die Lage am Sonnaftend. über die Ereignisse am Sonnabend liegen aus Berlin folgende MÄnmgen vor: . Am Sonnabend nachmrttag zog ein sehr großer Am HEwttfiranten mtt einem Automobil mtt Mischmengewch- Zweirmdgrbanzig' Versammlungen stag statt. Di« Mehrhettssogialiften Erfolge, die Spartakus-Gruppe < rk der Masse von Anhängern und „ ' ' " mge Reihen von Pro- ^.„en am Nachmittag die Straßen und die Sttzdatenwehr stand bereit an den entscheidenden Stellen. «Rier fühlt aber: di« Explosion steht bevor, der Zusammen» Dth ist uNvermeMich. Leiser Regen geht am Nachmittag nieder. Er hall May ab. Alles schart sich in der inneren Stadt zusom dort, wd dieUmzüg« kommen, wo di« Sicherungstru stehen, wo sich «rwHsen wird, wer in Berlin die Herrs Hat, wer das Reich r-giert. Di« Bürgerlichen Parteien . lnsdem Streit ganz verschwunden: Er geht zwischen Mehr heitsfoziakften und Spartakus, zwischen Regierung, Boll- MgSrat, Mldaten Und Liebkm-chtmSnner. Vollversammlung des Großberliner Söldatenrate» VerNn, 8. Dezember. Der trübe, regnerische und nebe- tzig« Dezenübertag keß in den Mttagsstunden keine revolu- UpnSr« Stimnmi «ränge Kr Mas Setzend um den Vollzugsausschuß des Arbeiter- und Soldatenrates wurde der ganze Komplex der zwischen der Regierung und dem Vollzugsrat schwebenden Fragen besprochen und als Schlußergebnis einmütiges Zusammenwirken im Dienste der Revolution sowie Übereinstimmung Wer das ausschließ liche Exekutivrecht der Regierung und die entschiedenste Ab sage auf jede gewaltsame Veränderung der provisorischen Verfassung erzielt. Der Beschluß wird offiziell mitgeteilt MMMLrM-r Mschofswerdaer Tageblatt. le Regi Weltgeschichte einer Regierung gestellt worden seien. 90 v. H. des Volk« ständen hinter ihr, und trotzdem fitze diese Regierung Tag für Tag auf einem Pulverfaß. Da» sei auf die Dauer ein durchaus unmöglicher Zustand. Die Tal gen de» gewissenlosen Vorgehen, der «einen Spartakus gruppe wird s«n, daß wir in ein paar Wochen nicht» mehr zu essen, und die Franzosen und Engländer iu Berlin hätten. Die „sofortige Sozialisierung" nach der Spartakus-Manier würde die deutsche Industrie und den dwtfchea Handel so ruinieren, daß noch Kinder und Kiadeskinder darunter zu leiden hätten. Da» Treiben der Internationalisten in Mün chen, dem leider skrupellose Soldaten gefolgt find, ist das Treibe» einer gewissenlosen Räuberbande. (Stürmische Zu- stimmuny.) Die Borwürfe, daß wir in Berlin dem Treiben bewaffneter Banden mtt verschränkten Armen Metten, sind Wider nicht ganz unberechtigt. Ich erkläre, daß ich für meine Person diesen Zustand keine acht Tage mehr mltmache. (Große anhalteiche Bewegung.) Das saue ich natürlich nicht f, sondern für mich Als einzige Rettung Wirrnis bezeichnet Scheidtzmann die schleunigste " ' »nalversammlung. Er werde jubeln, jealralarhetter- und Soldatenrat einen viel frühe- ' "sehe. Technische und Lr nicht. und fi stände freunden Ebert und^Scheibemann M di« Schuhe zu schieben, Nicht d«r Popanz sei, mtt dem man Deutschland in SUechn ibke Mitglieder bsweise, di« Waffen zu behalten und n die Regierung zu verwenden. Weiter richtet er an gerlichen Elemente di« Mahnung, nichts gegen di« ng zu unternehmen, damit würden nur Arbeiter, n und Bürger zum Schaden unser«» armen und ge- Landes verhHt, das wir alle lieben und dessen Wie dergeburt wir alle wtm" Dann kam die Se «(PottdanH macht« der -einer in Bttduna ( „ . imachte. He v-eyst« Heeresleitung in Berlin, so Mrte er aü», habe Hn Geueeatkommondo Legal» errichtet, das dieSttldatenräte nicht anerkennt. Di« neue Richtung sei unter den Augen der Reichsregierung O»d he» Vallzugsrates im Geheimen entstanden. Dem Ge- KergjkmnmaNdg Le<pris unterständen di« Gar de ^Kavallerie- und die 1. Gardedtoision. Zu ruppen zwischen Potsdam und kurchmtt über die durchziehenden ftl- Me fie sagen, Bertiner