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„.«»Video., töyjgl. Herren Kammersängern:Gebrüdem Saka- eoli, Buiottni, Tibakdi und Bemncasa gesungen, mit voller Instrumentalbegleitung aufgefichrt, welchem das Kirchen lied: „Wern Gott in der Höh' sei Ehr' rc/ (Nummer 41 des Dresdner Gesangbuchs) und dann, nach vorgängiger Vor lesung des ILO. Psauns, die vom Herrn Mw. Hohlseldt in Dresden gedichtet« und vom Herrn Kammermusicus Fried rich Wilhelm Agthe in Musik gesetzte, unter Nummer 3 im Textbuch« befindliche EinweihungsÄantate, hierauf aber der Glaube sich anschloh. Nach von dem Superintendent N. Kunze gehaltener . , ... Predigt, zwischen welcher das Canzellied: „Gott, heiliger ten. Nie werden wir und die Geist rc." (Nunnner 272 des Dresdner Gesangbuchs) gexm- I hören, auch in unserem neuen Heikigthume zu Gott für die gen ward, folgte nach Anleitung des Textbuchs sub Num- s Erhaltung unseres geliebten Königs und feines hohen königl. mer 6 das Vaterunser, componirt von Dorghi und unüber trefflich schön gesungen vom Herrn Kammersänger Sassa- roli, ingleichen der vom Herrn Capellmeister Ritter Mor- lacchi componirt«, im Textbuche unter Nummer 5 unzutref fende Epodos nebst dem Psalm: „Dauäato Dominum oeüitum Okori beaii etc." worauf unter dem Gesang« des Liedes: „Nun lobe meine Seele rc." (Nummer 34 des Dresdner Gesangbuchs), das heilig« Abendmahl gefeiert, sodann ein Brautpaar eingeseg net und da zu einer Taufhandlung' keine Gelegenheit vor banden war, diese Gottesverehrung einer Versammlung von oeinahe 4000 Menschen mit Ertheilung der heiligen Bene- diction und dem dazu gewählten Gesang«: „Vom heiligen Seftchl rc." feierlich beschlossen ward. Am Abend dieses festlichen Tages gaben, unter aber maliger gütigster Direktion des Herrn Capeilmeisters Rit ters Morlacchi, die anwesenden königl. Herren Kammer sänger und Mitglieder der königl. Capelle, in Verbindung mit den obengenannten Dilettantinnen und Dilettanten, im Engelhardt'schen Saale vor den noch gegenwärtigen hohen Fremden und zahlreichen Versammlung, zum Besten unse rer unbemittelten Kirche ein Concert, wobei die Damen Gaudm und Friedrich, die Herren Kammersänger Bucolini und Benincasa, nebst den Herren Klee und Götz durch Ge sang, die Herren Kammermusici Gebrüder Kummer aber durch obligate Production, der ältere auf dem Violoncell, der süngere auf der Oboe, sich hören liehen, und nach dessen Beendigung sprach eine, vom Herrn Ado. Hohlfeldt zu die sem Zweck gedichtete und vom Herrn Capellmeister Ritter Morlacchi componirt«, vor der auf hiesigem Marktplatze aus gestellten und mit Guirlanden umwundenen Büste Sr. Majestät des Königs, von den Sängern der Kreuzschule in Dresden und des Gymnasiums zu Budissm, bei Fackelschein, in Doppelchören gesungene Hymne, die Empfindungen un seres Dankes und unserer Ehrfurcht gegen Gott und unseren theuersten Monarchen aus und endigte aus ein« höchst rüh rende Weise die Feier dieses Tages. Die unterzeichnete Behörde befindet sich auher Stande, alle diejenigen Edeln einzeln zu nennen und nach Gebühr! zu preisen, di« sich sonst noch um unsere Stadt und Kirche höchst verdient gemacht haben, allein unmöglich darf sie es ! verschweigen, wie ersprießlich sich an diesem Tage die I fromm« Mildthätigkeit der Theilhaber, deren Gaben über I 300 Thlr. betrugen, ausgesprochen hat, und eben so wenig I kann sie sich die Freude versagen, Sr. Hochwürden dem I Herrn Rittmeister und Johanniter-Ritter von Kleist auf I Rammenau, der auch bei dieser Gelegenheit unserer Stadt I neue und schätzbare Beweis« seines hohen Wohlwollens er- I theilte, dem Herrn Capellmeister Ritter Morlacchi und dem ! Herrn Concertmeister Polledro, die sich der Direktion der I trefflichen Kirchenmusik geneigtest unterzogen, so wie sämmt- I lichen kömgl. sächsischen Herren Kammersängern und Kam- I mermusicis, ingleichen den obgenannten Damen und I Herren, welche als Dilettantinnen und Dilettanten daran! Antheil zu nehmen die Güte hatten, nebst den Herren Can- I toren der Kreuzfchule zu Dresden und des Gymnasiums zu I Budifsin und ihren braven Zöglingen, insbesondere aber I auch dem Inspektor der königl. sächsischen Galerie der Meng- I fischen Gypsabgüsse, Herrn Matthäi in Dresden, welcher un- I s«re Kirche mit einem schönen, die Taufe Christi im Jordan I darstellenden für das Taufbecken bestimmten Basrelief be- I schenkte, dem königl. sächsischen Herrn Kammermusicus I Höckner, welcher die Fertigung einer Medaille zum An- I denken unserer Tempelweihe gütigst übernommen hat, und I dem biedern Abkömmling unserer Stadt, dem königl. stichst- I schen Herrn Kammermufieus Böhmer zu Dresden und fei« nem würdigen Sohn«, dem jetzigen königl. preußischen Kam- mermusicus Herrn Carl Böhmer in Berlin, die Heide schon Küher und letzterer im Jahre 1813 als ein Knabe mm IS Jahren durch mehrere von ihnen gegebene Concerts, aketch nach dem Brande unserer Stadt und bei der Einweihung unserer Stadtschule im Jahre 181S uns so manche bedeu tende Unterstützung, deren Bischofswerda höchst dringend bedurfte, verschafften und deren Überlieferung st« in jenen Kriegsunruhen mit Gefahr ihres eigenen Lebens iLerncch- men, hiermit öffentlich den tiefgefühltesten Dank abzustat- ten. Ni« werden wir und die Bewohner unserer Staitt auf- - l Erhaltung'unseres geliebten Königs und feines hohen königl. - Hauses zu beten und für die erhabenen Gönner und edlen - Freunde, die sich unserer so grotzmüthig und uneigennützig - annahmen, den segensreichen Schutz der alles vergeltenden I Vorsicht zu erflehen. Bischofswerda, am 2. Novbr. 1818. ' Die Kircheninspection daselbst." Die in obigem Bericht erwähnte Erinnerungs- Im c d a i l l e an die Einweihung der Stadtkirche ist aus I Ziini geprägt und trägt in lateinischer Schrift die Umschrift: I „Bischofswerda gegründet 1070, verheert den 12. Mai 1813." I Em Engel mir ausgebrerteten Flügeln hält vor sich den ver zierten Schild auf dem Stadtwappen, nämlich Mei ins ! Kreuz gelegte Bischofsstäbe, in dessen dadurch gebildeten 4 I Winkeln je ein sechszackiger Stern, unter dem Schild steht I ein K. Die Rückseite enthält die Doppelumschrift: „Kommet her zu mir All«, die ihr mühselig und beladen seyd", die An sicht der neuen Kirche und des Turm«e. Die erste Trauung in der neuen Kirche fand am Tage der Einweihung statt. Es wurden getraut der Flei- l schermeifter und Destillateur Gottlob August Engel-. I h a rdt mit Amalie geb. Heyn«. Die erste Taufe war am I 1. November an Friedrich Gottlieb Grohmann, ehel. I Kind des Leinewebers Johann Gottlob Grohmann. Um den Bau der Kirche hat sich der mehrerwähnte Hofbaumeister Thormeyer aus Dresden in uneigen nütziger Weist verdient gemacht. Er hat nicht nur unent- acMich die Bcuqlläne gefertigt, sondern auch in gleicher Weise den Bau geleitet. In dankbarer Anerkennung ver- I lieh ihm die Stadt das Ehrenbürgerrccht. I Die K o st e n für den Wiederaufbau der Kirche, die ur sprünglich vom Amtsmaurermeister Johann Gottlob Mi- s chael auf 39,570 Thlr veranschlagt waren, stellten Fch nach I Beendigung der Arbeit für den Kirchenbau mit Mnschluß I der Glocken und der Orgel auf 22,204 Thlr. unv für den I Kirchturm auf 1160 Thlr. Die Einzelrechnung die einen interessanten Ein- l blick in die damaligen Lohnverhältnffse und Materialkosten l bietet, stellt sich wie folgt: 48 Thlr. für das Einreißen der allen Mauern, 2780 I Thlr. Maurerarbeit an den Maurermeister Carl Gottlieb «Schätze! in Stolpen, 1190 Thlr.' Zimmerarbeit an den I Zimmermeister Johann Gottfried Dächert in Kamenz, 105 Thlr. für Verübung der Kirche an Holzsch in Neukirch, 1470 Thr. für Herstellung der Emporkirchen, Betstuben und Stände an Tischlermeister Ferdinand Hon« in Bischofs werda, !80 Thlr. für 6 Haupttüren und 65 Thlr. Anstrich für die EmporkirckM an denselben Meister, 526 Thlr. Gla serarbeit an den Glasermeister Heinrich Benjamin Ahner in Bischofswerda, 124 Thlr. für Blitzableiter an Johann Da niel Gigas, 169 Thlr. für Schlösser an Conrad Ohlendorf in Radeberg; 513 Thlr. Schmiedearbeit, darunter 226 Thlr. für 28'/, Ztr. Anker, an Meister Ulbricht, 211 Thlr. Tage- arbeiterlöhne. Summa aller Hondwerkslöhne 7779 Thlr. An Baumaterialien und Fuhrlöhnen wurden gebraucht: 182 Thlr. Steinbrecherlohn, 239 Thlr. Fuhrlohn für Herbei schaffung der Steine, 441 Thlr. Bjndesteine, 1860 Thlr. für Kalk, 60 Thlr. für Gips, 1702 Thlr. für Steinmetzarbeit, größtenteils geliefert von Carl Gottlieb Schölzel, 444 Thlr. für 37 000 Stück Mauerziegel nebst Fuhrlohn, 686 Thlr. für 18B50 Stück Dachziegel nebst Fuhrlohn zum Doppeldach der Kirche, 42 Thlr. für WaLn- und Forstziegel nebst Fuhrlohn, 3052 Thlr. Bauholz, 416 Thlr. Fuhrlohn zum Herbeischaf fen des Bauholzes, 163 Thlr. Sand, 302 Thlr. Nägel, 62 Thlr. Farbwaren. Summa aller Baumaterialien: 9987 Thlr. Ferner sind folgende Ausgaben zu verzeichnen: 132 Thlr. für Glockenstühle, 3 Thlr. 19 Gr. für «in Kruzifix an —_ Enge in Dresden, 25 Thlr. für den aus Cottaer Stein ge-