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Mr HAWsch' H^Wer dem vom Bautzen, am 11. Oktober 1918. Kommunalverband Dantzen-Land: Köaialicke Amtshanptmannschaft 1. Vettlatt z« Nummer 840 Freihandelsware. Vom 12.—14. Oktober wird auf Ab- tt 6 der Beikarte zur Lebensmittelkarte für Nichtselbst versorger 1/2 Pfund Marmelade (Pfundpreis 60 L) abge geben. Bedient werden die Nummern 6001—6600 bei Hil- benz, 6601—7200 bei E. L. Huste L Sohn, 7201—7800 bei Ihle. Bischofswerda, am 12. Oktober 1918. Der Rat der Stadt. Sonntag de» IS. Oktober ISIS. Freihandelsware. Vom 12.—14. Oktober werden auf Abschnitt L der Beikarte zur Lebensmittelkarte für Nicht selbstversorger 2 Päckchen rote Grütze (1 Päckchen 41 L) ab gegeben. Bedient werden die Nummern 801—1150 bei Kasper L Sohn, 1151—1500 bei Kleinem, 1501—1800 beb Klunker. Außerdem werden bedient Nummern 1801—1880 bei Heinrich mit Pfund Bückling (Psundpreis 240 L). Im Köiligliiüell Seminar Mmfrwttia werden bis Ende November Anmeldungen für Ostern 1919 täglich 11—12 Uhr entgegengenommen. Auskunft über die Düfnahmebedingungen auf Wunsch schriftlich. Bischofswerda, Oktober 1918. Die Seminardirektion. Fletschabgave (Kommunalverband Dautzen-Land.) In der Woche vom 14. bis 20. Oktober 1918 dürfen von den Fleischern an sichergestelltem Fleisch abgegeben werden: 1. Auf die Abschnitte k 1—7 der weißen Reichsfleisch, karte für Erwachsene insgesamt 125 gr Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilag«, bez. 199 er Hackfleisch oder Wurst. 2. Aus die Abschnitte k 1—Z der rSklichen Reichsfleisch karte für Kinder oder Teilselbstversorger insgesamt 99 er Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage, bez. 59 er Hack fleisch oder Wurst. 3. Auf die Abschnitte k 4—7 der weißen R«lchsfielfch karte mit dem Aufdruck »Volksküche- insgesamt 75 er Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage, bez. 69 er Hackfleisch oder Wurst. 4. Aus die Abschnitte k 2 und 3 der rötlichen Reichs fleischkarte mit dem Aufdruck »Volksküche- insgesamt 49 er Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage, bez. 39 er Hack fleisch oder Wurst. 5. Auf die Abschnitte 1—7 der TNilitärurlauberwochen- karten insgesamt 125 er Fleisch mit Knochen oder Knochen- beilage, bez. 199 er Hackfleisch oder Wurst. 6. Auf die Mlilärurtauberkageskarken insgesamt 25 er 7. Auf die weißen Fleischbedarfsscheine für Volksküchen se 599 er Fleisch mit Knochen oder Knochenbeilage bez. 499 Gramm Hackfleisch oder Wurst, auf die rötlichen Fleischbe- darfsscheine für Gastwirtschaften und Kantinen 259 er Fleisch mit Knoche« oder Knochenbeilage bez. 299 er Hackfleisch oder Wurst. ..r. Es wird wiederholt darauf hingewiesen, daß nur die ! LSI, geschrieben: „Dreihunderteinundfünfzig, aus der , 'Merckflchen Fabrik in Darmstadt, 495 bis 472 einschließlich, geschrieben: „Vierhundert- fünfundsechzig bi- Merhundertzweiundsiebzig einschüeß- 1 »ich , au» dem Sermnlaborätorium Ruete-Enoch in Ham- 258 und 259, geschrieben^ „Zweihundertachtundfüns- zig und zwffhundettn«unundsünHg", aus der Fabrik vo ng in Berlin, einschliMich, geschrieben: „Siebenund zwanzig bis A stuMdreißig einschließklch", aus den Beh- ringrverken in ' , 160 bis 174 einschließlich, geschrieben: „Einhundert- neunundsechzig bis Einhunoertvterundsiebzig einschließ lich", aus dem Sächsischen Serumwerk in Dresden, sind, soweit sie nicht bereits früher wegen Abschwächung ufw. eingezogen sind, vom 1. Oktober d. 3. ob wegen Ab laufs der staatlichen Gewährsdauer zur Einziehung be stimmt worden II. Tetanus-Sera mit den Kontrollnummern: 532 bis 616. einschließlich, geschrieben: „Fünshun- dertzweiundüreißig bis Sechshundertfechzehn einschließ lich^, aus den Höchster Farbwerken, ferner mit den Kon- '' trollnummern 231 bis 272 einschließlich, geschrieben: .^Jweihunderteinundreißig bis Zweihundertzweiundsiebzig ' einfchließKch" sowie 274 bis 317 einschließlich, geschrieben: „Zweihundertvierundsiebzig bis Dreihundertsiebzehn ein- sHießlich", aus den Behringwerken ist" Marburg, mit den Kontrollnummern 6 bis 9 einschließlich, geschrieben: ' „Sechs bis Neun einschließlich", sowie 11 bis 32 einschließlich, geschrieben: „Elf bis Zwei- undreißig einschließlich" aus dem Sächsischen Serumwerk ik Dresden und mit den Kontrollnummern , j 1 und 2, geschrieben: < „Eins Und Zwei" aus Serumlaboratorium Ruete-Enoch in Hamburg Pich wegen Ablaufs der staatlichen Gewährsdauer 4. Oktober 1918 «ch ^r Einziehung bestimmt worden. Dresden, am 9. Oktober 1918. Ministerium de» Innern. Grall-enodkl Gersten-Grütze. (Kommunalverbavd Bautzen-Land) Vom 17. bi» einschließlich 24. Oktober 1918 werden ab- mit den vorstehend angegebenen Buchstaben und Hummern xur fZ^loÄere?L^ick^«^^^^^ verseh-nenLl-ilchmarken bei der Abrechnung als gültig an- W-L v! Mund Man, zetosvoe^o^er elnschließlich der Kriegsgefangenen (rosa und erkannt werden können. - Aktine Karte) . . SO Gtamm Graupen oder Gersten-Grütze. Der Preis beträgt für Amtliche Bekanntmachun-e«. I. DW-kh-rie-Lera mit den Kontrollnummern: 60 Gramm Gaupen oder Gerstengrütze 6 (500 Gr. 44 4). 1844 bi» 1852 einschließlich, geschrieben: „Eintausend-! . Gin Anspruch auf «ine bestimmte Sorte kann nicht ge- bthundertvierundvterzta bis Eintausendacksihundertzwsi- - währt werden.- WAg eittschlUW, aus denHychstn Farbwerken, j Die am 24. Oktober nach Geschästsschluß in den Haupt- und Unterverkaufsstellen noch vorhG-enen wa«a der obengenannten Art sind der Warenverteilungsstelle des Kommunalverbandes, Kaufmann Arthur Schimann in Bautzen, Soschwitzstraße 21, von den Hauptverkavfsstellen bis zum 28. Oktober 1918 nach Art und Menge anzuzeigen. Sie müssen bei der nächsten Lerteilung angerechnet werden. Bautzen, am 9: Oktober 1918. . Kommunalverband Bautzen-Land. Königliche Amtohauptmannschast. Iw «Sniatichen Seminar wird die Anmeldung von Kindern, die Ostern 1919 in bi» Seminarschule eintreten sollen, baldigst erbeten. Drrech- stunde des Direktors täglich 11—12 Uhr. Bischofswerda, Oktober 1918. Die Seminardirektion. Gemüfeversorgung betr Die Kartoffelernte in unserem Bezirk ist sehr schlecht ausgefallen. Es ist deshalb äußerste Sparsamkeit mit den Kartoffeln geboten und unbedingt nötig, daß sich seder Haushalt mit anderem Gemüse eindeckt. Der Rat hat deshalb größere Abschlüsse in Weißkraut und Möhren und anderem Gemüse gemacht, die in der nächsten Zeit ein gehen werden. Eine Masseneinlegung dieser Gemüsemen gen durch die Stadt ist unmöglich. Jeder Haushalt muß vielmehr seinen Bedarf selbst hereinnehmen und aufbewah ren. Wir empfehlen deshalb der Bevölkerung dringend, ich möglichst reichlich einzudecken. Weißkraut kann in je- >em Haushalt in größeren Mengen eingeschnitten und ge- rocknet werden Zum Linkellevn der Möhren wird kosten- 0» Sand aus der städtischen Sandgrube zur Verfügung ge hellt. Gemüsemengen, die von der Bevölkerung nicht abge nommen werden, müssen anderweit abgegeben werden und gehen so unserer Bevölkerung verloren. Wir richten des- halb die ernsteste Mahnung an unsere Einwohnerschaft, für den kommenden Winter schon jetzt ausreichende Vor räte anzusammeln. zum Streitroß, der. blatt - ZettgeMötze Betraitztunge». »Sei stark". , Deutscher Mann sei stärk und fest, — zeig« würdig dich Der Stunde, — wenn dein Mut dich nicht verläßt, — hast Den besten du im Bunde. — Opfre willig Gut und Blut — für die" Heimat, die dir teuer, — schüre der Begeiferung Glut» — fach sie an zu Hellem Feuer! ' Draußen in aewalt'ger Schlacht, — in der Hölle Kampf- gedröhne, — wehren sich der Übermacht — Deutschlands tapfre Heldensöhne. — Bilden , eine feste Burg, — gegen tausend Sturmeswellen, — und noch kam kein Feind hin- Dürch, alle Wellen dran zerschellen. Stark mit schwertgewalt'ger Hand, — werden wir uns Draußen hallen, — stehen noch in Feindesland — trotz der feindlichen Gewalten. — Wogt der Kampf auch heiß und schwer, — einmal n^uß der Feind sich schwächen, — drau ßen wird an deutscher Wehr — sich sein letzter Angriff Drechen. Aber durch ein schleichend Gift — will er drinnen uns ' Zersetzen, — trügerisch durch Wort und Schrift — sucht er vielfach zu oerhAen, — Feil« Schwätzer sonder. Scheu, — suchen dir den Mut zu nehmen, — deutscher Mann, bleib ... W und treu — und der Zweifler mag sich schämen. ' * Deutscher Mann sei stark und groß — in des Welt kriegs schwersten Stunden, — und du ziehst da» bess're Los, — niemals wirst du überwunden. — Zeig dich groß und zag« nicht, — heil'g« Opfer darzubrinaen, — gleiches Recht und gleiche Pflicht, — sollen unser Vosk durchdringen. . Da» so Großes schon gekonnt, — wird sich auf sich lsübst bestimnen, — schaffend eine Einheitsfront, — stark Dach äußert, stark nach innen. — Möge jeder deutsche Mann — an dem neuen Glücke schmieden, — daß er bald erwar ten kann — einen ehrenvollen Frieden. — — Aller Hader schweige still, -7- deutsches Dokk hall tr^u zusammen, — wenn man uns vernichten will, — soll uns heil'ger Zorn entflammen. — Schlägt der Feind den Frie- »dey aus, — dann erdröhn der Schlachtruf weiter, — auf i-um Kamps, für Herd und Haus! «— Einigkeit macht stark Ernst Heiter. Im U-Boot nach Helgoland. ' . . 1. Torpedoprüfen. , Welcher Deutsche, ob k- v., g. v. oder a. v., hätte nicht den Wunsch gehabt, «iymal wenigsten» einen kurzen Ein. gewinnen in has Leben und Wfrkpr unserer U- Zwar hat man in verschiedener Weise der Allgemein heit eine Vorstellung von den Leistungen und Gefahren, die mit der U-Bootfahrt verbunden sind, zi) geben versucht; aber die' Wirklichkeit übertrifft doch bei weitem den Ein druck, den die flüchtig« Vorstellung weniger- Augenblicke zu wecken vermag. Eine Kostprobe dieser Wirklichkeit sollte mir früher als erhofft zuteil werden. „U. . ." hatte in der Schleuse festgemacht, um von Wilhelmshafen aus seine vierzehnte Fernfahrt anzutreten. Wilhelmshaven aus feine vierzehnte Fernfahrt anzutreten, lag es da, das brave Boot, das so manchen Briten das Grauen gelehrt, und geduldig nahm es mich als letzte Last mit meinem bescheidenen Köfferchen auf. Kurze freundliche Begrüßung, ein schrilles Pfeisensignal, einige knappe Kom mandos, und der Walfisch wachte aus seinen Träumen zu neuer Tatenlust auf. Bald schlugen die Schrauben einen kräftigen Wirbel, so daß schäumende Gischt unsere Bahn auf der Jade bezeich nete; jetzt ganz Wille und Vorwärtsdrang, furchte das Boot di« Wellen — die Fahrt begann. Wie oft hatte ich Luftschiffe und Flugzeuge in Flan dern über mir zornig brummen gehört und ihnen nerdvoll nachgeblickt, w«nn sie nach Westen fuhren, manch' bravem Torpedo- und U-Dootmann die Hand gedrückt, wenn er den Kiel nach England richtete,, mich an sein« Stelle ge wünscht und im Geist die Lust gekostet, welche die Seele der Männer füllt, di« mit allem abgeschlossen haben, di« Ge fahr kennen, aber verachten, den Feind suchen und zu tref fen wissen, w«nn erst der Befehl erteilt, die letzten-Vorbe reitungen getroffen, der Weg frei wird für die Ttm Ein Freudenschauer überrieselt den im Zunstdienst ergrauten Schreibersmann bei solchen. Träumen: Der Pegasus wird zum Streitroß, der, Federhalter zur Lanze, das Schreib blatt zur Tragfläche, der Tintentropfen zur Bombe — mit den Wolken und den Wogen schwebt sein Geist mit den Tapfersten der Tapferen. „Mar zum Tauchen, Luken dicht!" Die Stimme des Kommandanten rief's scharf und barsch vom Turme. Im Nu war von Deck alles, was nicht seefest gezurrt, verschwunden: Leinen, Flagg« mit Flaggenstock — und wie wegWaubert die Besatzung. Auch ich macht« „mich klar" zur Reise in die Unterwelt; zuletzt der Kommandant, dessen Auge noch prüfend über das Boot glitt. Das Turm luk fällt uns zu Häupten dicht und wird geschlossen. Es braust und rauscht an der Bordwand, und das Auge sieht brodelnd bräunliches Wasser und hüofende Luftblasen an dickem Glas'des kleinen Bullauges eilig aufwärts streben. Wir sinken bis auf Sehrohrtiefe, die Prüfungsfahrt nimmt ihren Anfang; denn vor dem Verlassen der heimi schen Gewässer heißt es noch einmal alles gründlich „über holen", wie der Seemann sagt. Mann und Maschine müs- stn „neu geölt" werden. Urlaub und Derftliegezeit haben gewisse Entfremdung zwischen Boot und Besatzung und eine verringerte Gelenkigkeit, veranlaßt durch die Unter brechung gewohnter Zusammenarbeit. Da haben die Werftarbeiter gehämmert und ge schweißt, Mechaniker und Elektriker Hand angelegt; Pro viant, Munition und Brennstoff sind übernommen, die Ge wichtsverhältnisse des Bootes haben sich verändert, zur alten Besatzung sind Neulinge hinzugetreten, — kurz der Führer muh/seine Mannen zusammenfassen zur steten Schlagbereit schaft, auch das Material, seine Waffen und Wehr erproben, damit in entscheidendem Augenblick alles „klappt". Zunächst werden die Torpedos auf ihre Zuverlässigkeit geprüft. Der Torpedo ist ein gar kunstvoll zusammenge setzt«» Werk: ein kleines Schiff mit eigener Antriebskraft und eine Mine zugleich, deren Sprengkraft in Atmosphären gemessen, viele Tausende beträgt. Auf kleinsten Raum ist hier zusammengedrängt, was menschlicher Erfindergeist in jahrzehntelangem Grübeln an technischen Wundergebilden ersonnen; unter der glatten Stahlhülle verbirgt sich in sinn verwirrender Gehäuftheit eine Fülle von Einzelteilen, die jeder für sich Arbeit zu leisten und in organischer Harmonie mit der Gesamtheit zu wirken bestimmt sind. Hierin liegt seine Größe, aber auch seine Schwäche, denn je künstlicher das Gebilde aus Menschenhand, desto zarter und anfälliger und Zufälligkeiten unterworfen wird es. Der Torpedo ist und bleibt die Hauptwaffe des U-Boo- tes; es ist daher nicht verwunderlich, daß jeder U-Boots- kommandant und sein Torpedooffizier die größt« Sorgfalt auf Wartung, Weg« und richtiges Wirken des Torpedos auswenden wird. Mit geradezu wunderbaren Erfahrungen hat die im Seekrieg besonders häufige Verwendung der Torpedowaffe das menschliche Wissen vermehrt; so wird wiederholt von richtigen Kreisläufern berichtet, die wie ein Bumerang zu ihrem Ausgangspunkt zurückkehrten; noch in aller Gedächt nis ist die Meldung eines unserer U-Boote im Mittelmeer, das vor der Vernichtung dadurch errettet wurde, Laß der feindliche Torpedo wie von unsichtbarer Hand kurz vor dem Treffpunkt aus dem Wasser emporgeschleudert, gleich einem aufschnellenden Tunfisch im hohen Bogen das Boot über sprang, um feine Dahn nach dem Bogensatze untm Wass«r weiter fortzusetzen. Ganz ohne Zwischenfall verlief auch miser Torpedo- prüfungsschießen nicht. Um den abgeschvsstnen Torpedo nach Beendigung seiner Laufstrecke leichter verfolgen und auffischen zu können, wird bei Schießübungen eine soge nannte Leuchtpatrone am Torpedokopf angebracht. Der Inhalt dieser Blechbüchse flackert, sobald er mit Wasser in Berührung kommt, in Hellen Flammen auf und zeigt da- dutch die Liegestelle des Torpedos nach dem Schuß im Was ser an. Benn Einführen eine» Torpedo« in das Lanzierrohr .... . wurde nun «ine Patrone.vorzeitig angeritzt und beim Mu- zwar Echolüffg und Ausspannung gebracht, aber auch eine ten des Rohr« di« Leu'chtmasse zur Entzündung gebracht.