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zu verwenden. Immer wieder wird darüber gDtlaH. daß Ke am Studer Uen, ist diese» Verlangen plötzlich verstummt.. die amtlichen BeröffentÜchungen über die englischen Schiff»- Ja, mit ihrer Einwilligung wird der Reichstag elf Toga verluste durch den U-Bootkrteg irreführend wirken. Lin lang ausgeschattet. Die demokratische Strömung beginnt be- iteratur ika- !N !N tz« Oer Oi»»ri»«lltz Vischofmverda, 12. Oktober, — 8- Der Aweiaverein de» Emma. Bunde» hat für sei nen Vortragsabend Freitag, den. 18. Oktober, abends 8 Uh« im „König Albert" den ehemaligen König!. Württemb. Hof. schauspieler Wttl-Miltenstein mit seinem Dortrag des deutschen S<t Dr. David Koch überall die besten E schrieb z. B. die „Neckarzettung" in solchen Vortragsabend: „Zu uns kam aller vötterftagen durch die beteiligt»», anstatt durch an dere, ihnen an Stärke überlegenen Völker, von wechselseiti ger Achtung vor dem Recht im Völkerverkehr und von Schaffung einer Friedensorganisation di« Red« ist: am 27. September die Rede über die fünf Vorbedingungen für di« Errichtung des Völkerbundes, in denen abermals die Not wendigkeit einer gegen alle Völker gleichmäßigen Gerech tigkeit betont wird, die Unzulässigkeit der Verfolgung be sonderer oder abgetrennter Interessen., Der Bildung von Sonderbündnissen oder besonderer wirtschaftlicher Kombi- Nationen, und in denen schließlich erneut die FordenMßDhft ! . gestellt wird, daß alle internationalen Abmachungen und Verträge jeder Art der ganzen übrigen^ Welt bekanntge geben werden müssen. Schifssreeder au» Liverpool, -er sich im Unterhaus» stets durch sein» scharfe Kritik hervorgetan hat, hat mm -io Ad miralität ausaesordert, jedes während der letzten Monate verrenkte Schiff, seinen Schiffsraum und -ein Berftnkungs- ag bekannt zu geben, um damit die behaupteten geringen Verluste zu beweisen. Der Mann wartet noch heute aus die Erfüllung seiner Forderung. Die Absicht der Gewerkschaft der britischen Seeleute, den deutschen Handel durch eng lisches Schiffs-Personal und -Material nach dem Kriege zu boykottieren, begegnet in weiten maßgebenden Kreisen hef tigem Widerstand. Eine im Serhandel führende Persön lichkeit, Norman Hill, erklärte; ein Boykott der deutschen Häfen würde lediglich dem englischen Handel schaden. Denn der deutsche Sasnerkehr würde dadurch nicht etwa v< dert, sondern nur in die Hände, der neutralen und Die Zukunft der Ostftaaten. In seiner letzten Note Kat Wilson von den Dingen im Osten nicht gesprochen, sondern zur Voraussetzung seiner . Waffenstillstandsverhandlungen lediglich die Räumung der tm Westen von uns besetzten feindlichen Gebiete verlangt. Dagegen ist in seinen 14 Punkten auch die Forderung er hoben, daß in den östlichen Randstaaten Rußlands eine Neuordnung geschaffen werden müsse. Das bedeutet, nach dem die deutsche Regierung sich einmal grundätzlich auf das Programm Wilsons festgelegt hat, daß wir uns auch auf eine Neuorientierung oder einen Abbau im Osten ein richten müssen. Selbstverständlich sind die Polen die ersten., die uns den Stuhl vor die Tür setzen. Der Regentschaftsrat hat vor einigen Tagen schon einem recht radikalen Aufruf erlassen, der halb und halb mit Zustimmung der deutschen Behörden veröffentlicht wurde, well er angeblich Schlimmeres ver hüten sollte. Jetzt ist aber die Bewegung bereits auch über den Regentschaftsrat hinweggegangen. M» polnischen Par teien brennen darauf, die Macht selbst in die Hand zu be- kommen. Sie verlangen offen, daß die deutschen Okkupa tionstruppen zurückgezogen werden sollen. Wir sehen eigent lich nicht ein, weshalb die Mittelmächte diesem Wunsche nicht entsprechen, denn es würde wahrscheinlich nur wenige Tage dauern, bis in Warschau und Umgebung wieder Mord und Totschlag herrschten. Die Polen würden damit den Be weis erbracht habem daß sie auch heute noch nicht fähig sind, ihr Schicksal selbst zu bestimmen. Inzwischen haben in Berlin in den letzten Tagen Be ratungen stattgefunden, die den Zweck verfolgten, unsere Politik, die wir künftighin in den baltischen Provinzen!, in Litauen und Polen verfolgen wollen, festzulegen. Im Zei chen der demokratischen Regierung aber scheint die Geheim niskrämerei noch viel ärger zu sein als unter dem einst so verketzerten alten Regime. Jedenfalls hört man vorder hand nur alle möglichen geheimnisvollen Andeutungen und nicht allzuviel vertrauenerweckende. Eine überraschende Wirkung hat aber Loch die Durchführung des Brester Zu satzvertrages gehabt: Wir haben im Einverständnis mit der Sowjet-Regierung einen Teil Les bisher von uns besetzten russischen Gebietes geräumt. Die Bolschewisten sind nachye- rückt und haben nun dort mit Progromen und Hin richtungen ganz toll gehaust. Jedenfalls ist ein erheb licher Teil der Einwohner geflüchtet und hat sich innerhalb des deutschen Militärbezirks in Sicherheit gebracht, so daß jetzt Litauer, Esten und Letten bange sind vok der Möglichkeit, daß auch sie eines Tages wieder in Abhän gigkeitsbeziehungen zu den Bolschewisten kommen könnten. Kein Wunder, wenn jetzt dort die Neigung stärker ist als je, in irgendeiner Form bei Deütschla nd.zu bleiben. Wer hat den Frieden am nötigsten? Unsere Feinde haben, wie ja zu erwarten war, sofort wieder begonnen, das Friedensersuchrn der Mittelmächte als ein Zeichen äußerster Schwäche zu deuten. Sie rechnen damit, daß wir mit den Zuständen in den Ländern der Feinde nicht hinreichend unterrichtet seien, um zu wissen, daß auch sie den Frieden ersehnen und dringend nötig ha ben. In bezug auf Frankreich liegt das ja auf der Hand. Nur eine unnatürliche Anspannung der Kräfte hält dort dm Zusammenbruch noch kurze Zeit fern. Aber auch in Eng land sieht es keineswegs rosig aus. Ein Schweizer Matt kann die folgende Rundschau veröffentlichen, die sich mit den Zuständen in England beschäftigt: Ganz England, beson- ders London, ist von einem wahren Streikfieber erfaßt. Ein glücklich durchgeführter Streik führt zu immer neuen Ar beitseinstellungen. Zunächst ertrotzten sich die Polizisten Pmsionsvergünstigungen und eine nicht unbedeutende Ge haltserhöhung. Dann kamen die Gefängniswärter, die Feuerwehrleute, Borstadtarbeiter, die Hilssbeämten, die Eisenbahnangestellten, die technischen Theaterkräfte, die Baumwollarbeiter von Lancashire und die Bergleute in den Kohlengrubm von Wales. Der Sieg aller dieser Aus standsbewegungen ist so gut wie sicher. In Derby fan kürzlich eine Arbeitertagung statt, die folgende Forderungen aufstellte: Autonomie für Irland, allgemeiner Weltfreihan- del, Erhöhung der staatlichen Mterspensionen, Einführung der Liegenschastssteuer, Abschaffung des Oberhauses, Sozia lisierung der Eisenbahnen, Kanäle, Bergwerke und Boden schätze, die nationale Überwachung des gesamten Ackers, der Milchproduktion, staatliche Erhaltung aller nach Kriegs schluß entlassenen Soldaten bis zu ihrer Wiederbeschästi- wlng, eine 44 Stundenwoche usw. Ein Helles Licht auf die Stimmung in Irland wirft der Umstand, daß sich innerhalb von sechs Monaten erst 8790 Rekruten freiwillig gemeldet haben, trotz des Versprechens, Laß Zwangsmaßnahmen nicht angewendet würden, falls sich 50000 Mann meiden. Bet Werbeversammlungen in Dublin kam es zu regelrecht deutschfreundlichen Kundgebungen. Bilder von der Be schießung von Metz wurden mit Geheul begleitet; und als der Redner leugnen wollte, daß die Berbandstruppen deutsche Lazarette beschossen hätten, wurde er verhöhnt. Der Schiffsbau in England geht zurück, anstatt daß er stei gen sollte. Die Zahl von 197 000 Tonnen, die im Mai im Schiffsneubau erzielt wurde, ist nie wieder erreicht worden. Wie daher die von der Admiralität versprochene Jahreszah von 3 Millionen Tonnen erreicht werden soll, ist nicht ein zusehen. Als Grund für diesen Mißerfolg muß die Grippe herhalten. In Wirklichkeit kann England keinen Mann an der Westfront ewllxhren und daher dein Schiffsbau nicht die nötigen Arbeiter zuweisen. Man hat sich auch schon eitt- schlossen, die Erbauung von Kriegsschiffen wesentlich eiiuu- schranken, um di« Arbeiter zum Bau von Handelsschiffs ren-Crzeuger wie -Verbraucher vom Weuhandel nicht aus- fchlteßen. Auch wäre die Ausschaltung -er deutschen Pro duktionskraft ein großer Schaden für die ganze Welt, da ein nicht ausführendes Deutschland nicht imstande wäre, die den Berbandsmächten zuaesugten Materialschäden zu erschein Alles in allem sind sonach die Zustände auch in England nichts weniger als ermutigend für die Regierung der Lloyd George und sonstigen Londoner Kriegsverlängerer. Da ¬ gewonnen, welcher aspiels „Luther" von , . rlge erzielt hat. So- schrieb z. B. die „Neckarzettung" in Heilbronn über einen solchen Vortragsabend: „Zu uns kam das Festspiel als Dor- trag, vom Kgl. Hofichouspieler Will-Miltenstein (früher im Stuttgart) im Stadttheater gehalten. Das fft keine leicht» Aufgabe gwesen, der Künstler hat sie aber, überrächend ge löst und die Bilder, die das Schauspiel entrollte, in klarer^ tönender Rede, in schöner Begeisterung vor dem großem Zuhörerkreis lebendig verstehen lassen. Der Eindruck, Lei er damit erzielte, war nachhaltig." Und ein anderes Urteil unter so vielen lautet: „Will-Mlltenstein wußte durch seinem kraftvollen, die einzelnen Personen sein charakterisierenden Vortrag den Geist und den Gehalt der Dichtung den Zu hörern wirksam nahe zu bringen und lebendig zu machen." —* Ausstellung für Säugling»- und Klelnkinderpstege.. Das Lingnersche Vermächtnis, ermöglichte r», alle die im den verschiedenen Abteilungen der Internationalen Hygi ene-Ausstellung zu Drksden im Jahre 1811 verteilten Aus stellungsgegenstände in dem neugegründeten National- Hygiene-Museum zu vereinigen und durch Neuschöpfungen und Erwerbungen wesentlich zu erweitern. Eine besonders- wichtige Abteilung de» Ganzen bildet die Gruppe für Säug- lings- und «leinkinderpflege. Durch die Bemühungen der Herren Stadttat He den streit, Bürgermeister Dr. Kühn und da» Entgegenkommen der Museumskeitung, namentlich- de« Regierungsrat«» Dr. Woithe, ist, es gelungen, alles-hier- her Gehörige, das seit, IM der Lfl-ptlichkeftnicht mehr zu gänglich «ar, in einer Sonderausstelluyg m unserer Stadt' oorzuführen. Di« die von Frk. Rose Scheu mann effb- wvrfenen Werbeblätter an künden, findet die Ausstellung, reit» eine recht — autokratische Färbung anzunehmen. Reg«, Leben la den deutschen Loloaiea Rußland». Nach einer Meldung der Russischen TetegrapHeuagentur hat in der letzten Zeit in den deutschen Kolonien ein rege» Bar- teileben betzonnn. In Sayatow ist man « ' eine» kommunistischen Partei gegangen. In wir- in allernächster Zett iptt der Herausgal dr weitem Maßstab» begonnen werden. Jr sich anläßlich der letzten Konferenz eine kon ganisation und begann ihre Tätigkeit mit ... _ , eines Sekretariats. Anstelle des von der Bildfläche ver schwundenen „Kolonist" gibt der Gebietssowjet die Zeitung „Kommunist" heraus. - , , Mitteilungen aus der Bezirks- und Landaemeindeverwaltung der Aattshanptmaunschaft Bautzen. Endgültige Stroh- und Heuumlage au» der Ernte 1919^ Das Königliche Minffterium des Innern — Landesfutter mittelstelle — hat nunmehr die endMtige Stroh- und Heu umlag« für den Kommunalverband Bautzen-Land im Ein vernehmen mit dem Landeskulturrat festgesetzt. Diese be trägt für Stroh 5600 Tonnen, für Heu 1960 Tonnen. Der aegen das Borjahr wesentlich günstigere Getreideernteaus fall läßt die pünktliche und vollständige Erfüllung de»- Strohlieferungssolls bestimmt erwarten, ohne. daß der Eigenverbrauch und die Abgabe an andere Bedarfsstellen enwfindlich eingeschränkt, werden muß. Im Hinblick aber auf die spärliche Heuernte im Fvühsommer, die immerhin durch reichlicher« Grumtmengtn teilweise ausgeglichen wurde, sah sich die Landesfuttermittelstelle veranlaßt, beim Staatssekretär des Kriegsernährungsamtes eine wesentlich» Herabsetzung der ursprünHichen Umlage für das Königreich- Sachsen zu erbitten, die auch-in Ansehung der besonder»- ungünstigen sächsischen Verhältnisse erreicht wurde. Dieser- Umstand führte für den hiesigen Bezirk zu dem befriedigen den Ergebnis, daß statt des anfangs vorgesehenen Liefe rungssolls von über 4000 Tonnen Heu nunmehr nur 1968« Tonnen auferlegt worden sind. ' Mit einer weiteren Herab setzung darf aber mit Rücksicht auf da» dringende Bedürfnis- des Heeres und der Kriegswirtschaft keinesfalls gerechnet w«rden. Die Umlage dieser 1960 Tonnen Heu auf die Ge meinden einschließlich der Gutsbezirke des Bezirks wurde- nicht einfach nach den Anbauflächen schlechthin vorgenym- men, sondern nach den Ernteerträgnisien dieser Flächen^ wobei die für den Bezirk festgestellten Durchschnittsertrags zahlen der einzelnen Gattungen: bewässerte Mesen, son stige Wiesen, Klee und Luzerne zugrunde gelegt und di»- bereits abgeweideten Flächen berücksichtigt wurden. Die- Umlage schließlich auf die Erzeuger und Besitzer selbst will- durch die Gemeindebehörden im Einvernehmen mit de» landwirtschaftlichen Vertrauensmännern oorgenommen. Da bei sollen die wirtschaftlichen Verhältnisse jedes Einzeln«« möglichste Berücksichtigung finden. Jeder Stroh- und Heu besitzer erhalt von der zuständigen Gemeindebehörde eine gedruckte. Anweisung, welche Menge er für das Heer begw. für die Kriegswirtschaft aufzubringen hat. Diese hat er für- den Abruf durch die amtshauvtmannschastlichen Aufkäufer Karl Schuppan-Bautzen und Paul Wobst-Oberneukirch be reit g» hatten und für pflegliche Behausung, pünktliche und- vollständige Ablieferung besorgt zu sein. Die bereits in* Laufe dieses Sommers jedem Landwirt auferlegte Liefe- rungsmenqe ist in der nunmehr endgültigen Umlage ent halten. Es wird also das bereits für das Heer und die- Kriegswirtschaft abgegebene Stroh und Heu angerechnet. Dagegen findet das gegen Bezugsschein abgegebene RaUh- futter keine Anrechnung. Zur vollen Erfüllung des dem- Bezirke auferlegten Licferungssolls ist es Pflicht-für jeden- Landwirt, für den eigenen Bedarf alle ihm zu Gebote stehenden anderen Futtermittel heranzuziehen, insbesondere Futterrüben, Zuckerrübenabfälle und die bei der Brenners» gewonnene wertvolle SckLempe. Bon der vollständigen Ab lieferung der geforderten Rauhfuttermenge hängt wesent lich di« Schlagkraft unteres Heeres und di« Leistungsfähig keit unserer Kriegswirtschaft ab. George und sonstigen Londoner Kriegsverlängerer. Da englische Volk hat den baldigen Frieden dringend nötig, wenn «s nicht in eine trübe Zukunft schweren wirtschaft lichen Niedergangs blicken will. , * Wilsons Kriegsgründe. Zu den Enthüllungen von Prof. v. Schulze-Gaeuer- nitz in der „Bosstschen Zeitung", zu denen wir vorgestern bereits Stellung nahmen, gibt die „Kreuzt" folgende be achtlich« Anmerkung: . „Ob nun die fraglos falsche Politik Bethmanns schließ lich an dem Eintritt Amerikas in den Krieg die Schul- trägt, ist eine andere Fratze. Sie mag dazu beigetrogen haben, aber wir glauben auch heute noch, daß Wilson in dem Augenblick sich gegen Deutschland entschied, als er die Wahr scheinlichkeit der englischen Niederlage erkannte. Vielleicht hat er auch gefürchtet, daß der uneingeschränkte Untersee bootkrieg hierin die Entschädung bringen könnte. Damit hat er fraglos Recht gehabt, dennMä r e Amerika nicht auf die Seite -es Versandes getreten» so hätte der Unterseebootkrieg ganz an ders wirken können, als er es bisher getan hat. Wir glauben auch den Staatsmann Wilson richtig einzu schätzen, wenn das wettere Motiv seines Eingreifens in den europäischen Krieg die Überlegung war, sich jetzt zum Schiedsrichter entwickeln zu können, wie.dasja auch tatsäch lich geschehen ist. Daß ihm nebenbei so die Möglichkeit einer Militarisierung Amerikas für den Fall späterer Verwicklun gen mit Japan gegeben war, ist hier schon des öfteren be tont worden. Jedenfalls steht aber fest, daß die Unsi cherheit und Unehrlichkeit der Bethmann- schenPolitik hier mit doM beigetragen hat, den Grund stein zu einem für uns ungünstigen Kriegsende zu legen." 21000 Tonnen versenkt. Berlin, 12. Oktober. (W. T. B. Amtlich.) 3m Sperr gebiet um England versenkten unsere U-Boote 21009 Brutto-Register-Tonnen. Der Chef de» Admlralstab» der Marine. Panik in Nordfrankreich Der Kriegsberichterstatter Katsch meldet unterm 11. Ok tober: Die Zurückverl«gung unserer Frort bringt viels Städte, die seit vier Jahren von den Gefahren des Krieges verschont blieben, in dvr Feuerzone. Infolgedessen Kat sich der Bevölkerung eine Panik bemächtigt, der unsere.Heeres leitung vergeblich zu steuern versucht. Die rücksichtslose Be schießung St. Quentins, Cambrais, Douais und dah. Schick sal von Lens Hot die Bewohner von Lille, Tourcotng, Rou-> bair und vieler kleiner Städte mit solchem Schrecken er füllt, daß sie sich zu Hunderttausenden auf den Weg landein wärts machen, obgleich es ihnen frekgestellt war, zu bkeiben oder nach der anderen Sette zu den Engländern abzuwan dern. Es fft ganz ausgeschlossen, daß für diesen Andrang die verfügbaren Unterkünfte, Transportmittel usw. ausrei chen, und nun bricht der Herbst mit seinen kalten Nächten, Nebeln und Regengüssen herein. Laon z. D. erhält täglich an 600 Granaten in die Ober- und Unterstadt. Alle wichti- gieren öffentlichen Gebäude, Kirchen. Schulen, der Bahnhof, die Präfektur.- fallen in Trümmer, Brände brechen aus, die unser« Mannschaft zu löschen versuchen muß. Und aus die- ser Hölle ziehen in langen Zügen die verängstigten Leute, nur dos Allerunentbehrlichste mitschleppend, mit Karren und Kinderwagen, allem Zureden entgegen, ins Hinterland. Voriges Jahr gelang es uns, bei Noöon, die Leut« gesam melt dem Feind« zuzuführen, diesmal scheint es unmöglich zu werden. » - Kleine Mitteilungen. Ausharren — eine Kundgebung der deutschen Heim arbeiterinnen. In der Stunde, die über des Vaterlandes Geschick entscheidet, erklären die deutschen Heimarbeiterinnen — so h«ih auch sie den Frieden ersehnen —-, daß sie bereit sind, wenn es sein muß, weiter die Nöte des Krieges zu tragen. Nicht um der Frauen und Kinder willen soll Deutschland einen Frieden schließen, der seine Ehre versehrt. Weist der Feind die ausgestreckte Friedenshand zurück, so wollen wir — treu wie vor hundert Jahren unsere Väter, treu wie die Verteidiger unserer Heimat — in stiller Pflicht erfüllung und ungebrochenem Mute ausharren, bis Deutsch- layds, bis unserer Kinder Zukunft gesichert ist. Der stillgetegte Reichstag. Die bereits gestern gemeldet, findet di« nächst« Sitzung des Deutschen Reichstag» erst am Mittwoch, den 16. Oktober, statt. Die „Leipz. Neu«st. Nach richten" bemerken hierzu: Solange die, neuen Exzellenzen ohne Portefeuille noch ausschließlich schlichte Volksvertreter waren, drängten sie die Regierung aller Augenblicke, den Reichstag oder, wenigstens den Hauptausschutz zusammen- zurufen, damit das Volk feine Rechte wahren könne. Nun