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Sonnabend, 21, September 1^18 Bischofswerdaer Hageökatt Wöchentliche Beilage«: Der SLchfifche Landwirt nnd Sonntags-Unterhaltuugsblatt t. j« A«» Sieg« sahen, wotteffern nach cher nicht sten, Infanteristen und Mas en. inonrm« Erscheint seit 1846. Fernsprecher Nr. 22. > Frich. an «im m Tuch ch» dtt iten im Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden BeMe. Ältestes Blatt im Bezirk. Tel«gr.-Adreffe: Amtsblatt. t" hatte. >e. Am mg de, legenheit KMonsn! -er Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen Kchulinspektion und des Königlichen Hauptzollamtes zu Bautzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und des Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. »e« reif bevor di stehlt M chr lei<« b, um -I er Bö« nblumel im Steil trocken!! -Samel Amtsblatt Königlichen Amtshauptmannschast, der Königlichen n soll ls einig stärke i> MM trii 1er Ein aus de« ie Händ lauwarr rwürchh tj werd« geschmal rsparuni n einen md deck Sie Reis als sons di« Erni ? noch 1 u kriegt igtg vo> hl reich Mgt, « chnet cu( «i den A nan ail lkmermt domher» dtragm, ». Auch stadtuer. man im Teme» stetparti, ismimttil »G Na. B-M,st Karolqi um Ba uch Del- sich we> chvekt an chtrektor rm Chef! MlioinenI Geschäftsstelle: Bischokwerda, Altmarkt IS. der diese Mrfcheint jeden Werktag abend» für dm folgenden Tag. Der Be- zspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung der Geschäftsstelle monatlich 80 Pfg.» bet Zustellung u.. mailich SO Pfg.; durch die Poft bezogen vierteljährlich Mk. 2.55 ohne Zuftellungsgebühr. im. Mosse 28» . .. 7sg- Im Text- , . mltene Zeile. Bei Wieder ¬ feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeige» Pfg- — Für bestimmte Tage oder Plätze — Erfüllungsort Bischofswerda. angriff. Im Zentrum gelang e» den LnMndern, die deut- fche Linie zurückzudrückea. Rach erbitterten hin- und her- wogende» Kämpfen bvebea Epehy und Ronssoy in der Hand derEngländer. Um 6 Uhr 30 nachmittags stürmten die Engländer nach abermaliger Artillerievorbereitung von neuem. Alle versuche, über Ronssoy hinaus vorzudringen, scheiterte« lm Rlaschincngewehrseuer, das de» Sturmwellen aus den Dorftrümmern des zäh verteidigten Lempire ent- gegenichlug. Südlich davon zersplitterte der Ansturm im deutschen Gegenstoß. Um S Uhr brach ein neuer feind- licher Angriff auf Villers Guislains blutig zusammen. Im Abschnitt St. Quentin blieben alle Anstrengungen der Fran zosen. Bode« z« gewinnen, erfolglos. Ihre versuche, den An—«yzulaum südlich der Somme zu verbreitern, unter band das zufammengefatzte deutsche Feuer. Die gesamten Kämpfe spielten sich im Gelände vor der deutschen Siegfriedstellung ab, trotz größter Anstrengung und rücksichtslosen Men schen- und Materialeinsatzes des Gegners. In der Abwehr der Tank». in denen die Verbandsmächte bereits das sichere Mittel zum wie vor die deutschen Artilleri- . . , Maschinengewehrschützen. So schoß in den Kämpfen vom 16. September zwischen Ailette und Aisn« der Bizewachtmeister Goldschmidt der 6. Batterie des Feldartillerieregiments 18 nicht weniger als 8 feindliche Tanks zusammen. Eine andere' Heldentat wird von dein Unteroffizier Mess berichtet, der südlich Revillon auf einer Patrouille mit acht Mann in die feindliche Stellung eindrang und ohne eigene Verluste einen Offizier und 33 Mann gefangen zurückbrachte. wider besseres Wissen und Gewissen sein Bott und die übri- gen Berbandsvötter, nicht zu vergessen die schwarzen, brau nen und gelben, aufruft zur Befreiung der letzten Völker von der Wut unreiner Kräfte und zum fleckenlosen Sieg. Die während des ganzen Krieges stets mit Worten trefflich zu streiten pflegten, wollen nun auch mit Worten trefflich siegen, als gäbe es keime Siegfriedstellung, als gäbe es kern tüchtiges deutsches Heer, keine bewährten deutschen Feld herren. Du aber, deutsches Volk, laß deine Fahne nicht sinken im letzten Abschnitt des Krieges! HM aus, halt durch! Wenn die Heimat die Zukunft Deutfchands auf arbeitenden Händen, auf betenden Herzen trägt, wenn unsere Frauen, wie einst, tröstend, ermunternd, begeisternd hinter den Kämpfern stehen, dann können die schlachtenerprobten deut schen Krieger desto eher neue größere Wunder der Tapfer keit tun, Kein Wort vom Frieden mehr! Das Schwert muß entscheiden. Was der blutdürstige Tiger, der selbst- gefällig« Äffe wollen, soll geschehen: Kampf aufs ganze, Kampf ums ganze! Aber wo ist der deutsche Staatsmann, der jenem Vernichtungswillen gegenüber den furor teu- tonicus entfesselt? Der Kaiser, der Feldmarschall haben gesprochen, nun hat nach Payer der Reichskanzler Vas Wort. österreichische Gegenmaßnahmen. Vertin, 20. September. Aus politisch gutunterrichteten Kreisen erfahre ich: Die österreichisch-ungarische Regierung pläitt, falls ihre Friedensanregung von den Alliierten ab gelehnt werden sollte, einen scharfen Protest gegen die frve- densfeindliche Haltung der Enterbe. Sie gedenkt, sich in einem Aufruf an alle neutralen Länder zu wenden und auf die wahren Absichten der Kriegsverlängerer hinzuweisen. Dabei will sie gegen die Unterstellungen protestieren, die hreM ehrlichen Friedenswillen gemacht werden. Jeden falls gedenkt sie nicht, die Friedensfrage nach der eingegan genen ablehnenden Äntwort der Gegner ruhen zu lassen. Friedenskundgebungen in Frankreich. G» Zürich, IS. September. (Priv.-Tel.) Die „Züri cher Morgenzeitung" meldet von der französischen Grenze, daß sich in -er letzten Zeit die Kundgebungen für den Frie den in Frankreich wiederholt Haden. In Paris kam es zwi schen Anhängern des Friedens, die eine größere Demonstra tion veranstalteten und Freunden des Krieges zu heftigen Zusammenstößen. Entente-Schwierigkeiten in Sibirien. G» Zürich, 19. September. (Priv.-Tel.) Wie die „Neue Züricher Zeitung" nach dem „Corriere della Sera" meldet, liegt aus Wladiwostok di« Meldung vor, daß die politisch« Lage in Sibirien immer verwickelter werde. Die Bemü hungen der Alliierten, eine einheitliche Leitung und Ord nung zu schaffen, sind bei der Bevölkerung verdächtig. Es war ein Fehler, daß Man das System Horwat anerkannte und gleichzeitig die sibirische Regierung. Auch die Lage der Truppen ist schwierig. Die Bolschewisten stellen ihre ganze Streitmacht den Tschccho-Slowcrken und alliierten Truppen gegenüber. Ein Sieg der Bolschewisten. S» Kopenhagen, 19. September. <Priv.-Tel.) Bei Nikolajew tobt eine große Schlacht zwischen den Bolsche wisten und den Armeen d«r Tscheche»-Slowaken und alliier ten Truppen. Di« Bolschewisten waren den Gegnern über legen, erbeuteten 10 Maschinengewehre und 359 Munitions- wagen. Der Feind ließ 1000 Tote und über 3000 Verwun dete zurück, als er sich zurückziehen mußte. Danilowsta ist von den Bolschewisten besetzt word«n. Die Einnahme von Baku. Wien, 19. Septeniber. (Meldung des Wiener K. u. K. Telegr.-Korr.-Büro.) Unser Berichterstatter im Kaukasus drahtet: Die Einnahme von Baku weckt in allen islamiti schen Teilen des Kaukasus große Freude und lebhaftes Denkgefühl gegen den Sitz de» Kalifats und die Truppen, di« an der Einnahme der genannten Stadt tellmchmen. Das 56. Regiment unter dem Befehl von Fehni Ley hat sich in mehrstündigem gegen di« Engländer gÄkesertem Kampfe. „Halb Tiger, halb Affe." Emer der besten Kenner der Franzosen, Voltaire, hat das Gesicht, den Charakter Frankreichs mit den Worten „halb Tiger, halb -Äffe" so anschaulich gekennzeichnet, daß sich in diesem Bilde jeder echte Franzose aufs beste „getrof fen" fühlen muß. Äuch Elemenceau, der Ministerpräsident und verantwortliche Sprecher der Franzosen, hat vollen Anspruch auf Voltaires lebensvolle Charakterschilderung. Den Tiger nannten Herrn Clemenoeau schon immer die eigenen Landsleute, um seinen unverfälschten Haß und seine spannkrästige Vielgeschäftigkeit politischen Gegnern gegenüber ins rechte Licht zu setzen. Ms er noch der Füh rer der Opposition war, pflegte er knurrend darauf hinzu weisen daß die Deutschen noch immer in Noyon säßen, eine ständige Bedrohung der Hauptstadt. Jetzt, da er der Lei ter, um nicht zu sagen der Diktator, der öffentlichen Mei nung Frankreichs ist, bleibt er erst recht die Seele jener Kriegführung bis aufs Messer, und das um so mehr, als das Glück die Waffen der Westmächte und Nordamerikas so sonnig zu segnen scheint. Wie er und die Maßgebenden in Frankreich denken und fühlen, konnte er nicht ohne Theatevei halb Tiger, halb Affe der ganzen Welt kundtun, als es galt, auf das neue österreichisch-ungarische Friedens' und Verhandlungsangebot zu antworten. Wen soll man bei diesem seinem Gebaren an ihm mehr bewundern, den Tiger oder den Affen? Den Tiger, der uns die gepanzerte Faust, das trockene Pulver, das geschliffene Schwert uns rer Friedensrüstung vorwirft, während Frankreich selbst seit 1871 stets an Revanche gedacht hat und um Bundesae- nossen buhlte, den Tiger, der unseren unvergleichlichen Sie geslauf in die Verwüstung der Felder, in die Vernichtung der Städte und Dörfer umdeutet und in Plünderungen, Mißhandlungen, Gewalttätigkeiten verzerrt, obwohl doch die Bomben und Granaten der Entente blindlings all das verheerten, was die Schlachtenwetter bisher verschont ha ben? Oder den Affen, der ruhmrederisch unser Zurückwei chen bis westlich unserer alten Siegfriedstellung voreilig der Befreiung Frankreichs gleichsetzt und «ine unentschiedene, an den meisten Punkten nicht einmal ausgekämpste Feld- Macht in einen glänzenden, entscheidenden Sieg der West mächte und Nordamerikas verwandelt? Den Dorrang im Widerstreite der zwei Seelen, die dem Franzosen in der Brust wvdnen, will auch heute, wie stets im Lauf« der aan- zen franMsclxm Geschichte, der Affe behaupten. Äffüche Eitelkeit, Prahlsucht und Verstellung M «s doch, wckm Cle- menceau Verhandlung«! ablehnt zwrchsn dem Bervrewen Deutschlands und dem Rechte des Dielrerbandes, wenn er V-tülchl So ilufer Verbündeter hat nur einen Vo prechuu-eu eliyutretea. Der Kampf , unterbrochen werden. Für da» Heer M es also weiter zu .ämpseu. Da» deutsche Heer, das nach vier siegreichen Kriegsjahren kraftvoll die Heimat schirmt, muß unsere Un besiegbarkeit im Felde beweisen. Nur hierdurch tra gen wir da«» bei. daß der feindliche Vernichtungswille ge brochen wird. Kämpfend hoben wir abzuwartea, ob der Feind es ehrlich meint und er diesmal M Fricdensverhand- lunaen bereit ist, oder ob er wieder den Frieden mit ua» zurückweist und wir ibn mit Bedingungen erkaufen sollen, sie unsere» Volke» Daß unsere Heeresleitung entschlossen ist, sich durch das > Friedensangebot des österreichisch-ungarischen Minister» des Auswärtigen in ihren Aufgaben nicht beirren zu las sen, mußte als. selbstverständlich vorausgesetzt werden. Immerhin ist es erfreulich, daß unser militärischer Führer, Generalfeldmarschall von Hindenburg, den Anlaß benutzt hat, unbeschadet seiner unbedingten Friedensbereitschaft, den entschiedenen Willen des Heeres zu betonen, solange seine aanze Kraft für die Verteidigung des Vaterlandes einzu setzen, bis der Feind die Überzeugung gewonnen hat, daß «r uns nicht niederwerfen kann. Wie stets bisher, hat der Feind' unseren Willen zur Dersöhnug und Verständigung mit Spott und Hohn beantwortet. Selten aber hat er sol che, die Ehre des deutschen Volkes und seines Heeres krän kende Ausdrücke der Zurückweisung gefunden, wie dieses- mal. Unsere Tapferen draußen werden ihm die Antwort nicht schuldig bleiben; der deutsche Soldat liebt den Frieden, wie er die Heimat liebt, um beider Willen wird er von neuem den Fedehandschuh wieder aufnehmen, den ihm der übermütige Gegner, vom Siegestaumel geblendet, hinge worfen hat Die blutig gescheiterten Durchbruchs versuche aus St. Quentin. Berlin, 19. September. (W. T. B.) An der Front von Cambrai—St. Quentin wurde am 18. September den gan zen Tag über stellenweise vom frühen Morgen bi« tief in die Nacht hinein erbittert g«rungen. Nachdem Engländer und Franzosen seit dem 8. d. M. vergeblich versucht hattest, in starken Teilvorstößen sich eine geeignet« Basis zu dem von Foch erstrebten Durchbruch durch die Sieg- frtedstellung zu schaffen, ging Foch am 18. September vom Haorincourt-Walde bis an dl« Somme zum geschlosse- ^Um^Uhr'ib sehtt cms der ganzen Front stärkste» Feuer «in. da» bi» tiH in« hiatergelände reichte. Etwa nach einer Staude gingen die Engländer auf der ganz« Front zum Angriff v«. Zahlreiche Tank» raffelten der eaMchen und französischen Infanterie voran, während starte Geupvader v« Schiachtfkeäern tief herabfiießen, um durch Maschiueu- «we^ftutt und Bombenwürfe die deuffche V-rttÜstaung zu erschüttern. Der gylanir Durchbruchmthglückte. An den Flügeln der «ugriff*fnmthiet^ Won. S-aen erster«» stürmten die «hrglaad^ dreimal «i». Trerv-utt hie« sich ^gen viermal wiederholten Feind- Feldmarschall v. Hindenburg ' an das Feldheer. Berti«, 19. Smtember. (Priv.-Tel.) Generalfekdmar- chall v. Hindenburg hat an das Feldheer nachstehen den Erlaß gerichtet: Die österreichisch-ungarische Regierung hat alle« Krieg- iihrenden Voranschlägen, zur Herbeiführung des Frieden» u uaoerbindkchen Besprechungen in einem neutralen ande Vertreter zu entsenden. Die Krieg-Handlung soll da- arch nicht unterbrochen werden. Die Bereitschaft zum rieben widerspricht nicht dem Geiste, in dem wir den amvf für nvsere Heimat führen. Schon im Dezember ISIS tt ber Kaiser, nnfer oberster Kriegsherr, mit feinen ver- iudeten den Feinden den Frieden angeboten. Mehrfach tt seitdem die deutsche Regierung ihre Frieden»- rreltschast bekundet. Die Antwort au» dem feindlichen Luger war Spott und Hohn. Die feindlichen Regie- ruugeu peitschten ihre Völker und Heere weiter auf zum "lernlchtuugskampf gegen Deutschland. lngskampf weiter. da^rch aber nicht Postscheck-Konto: Amt Leipzig Str. 21843. — Gemeinde* Anzeigenpreis: Die 5gespaltene Grundzeile (Zlw Der Be- lverbandogirokast« Bischofswerda Konto Str. 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