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-f..' *) Das Rotkraut, -ei dem man jetzt nicht wie früher -en Wohlgeschmack durch Speck oder Fett erhöhen kann, ver bessert man dafür durch Zufügen von verschiedenem Wurzel werk und Gewürz. Nachdem man das geschnitten« Kraut Mit kochendem Salzwasser, dem man einige Lössel Essig zu gefügt hat, überdrüht und nach ein paar Minuten^ abgegossen hat, setzt man es mit frischem kochendem Wasser, ein wenig Essig, 1 Eßlöffel Salz, einem Stückchen Lorbeerblatt, einer Pri> Pfeffer, 2 Gewürzkörnern, 1 reichlichem Teelöffel Zucker, 1 mittelgroßen feingewiegten Zwiebel, einem Stück kleingeschnittenen Sellerie und einer ebensolchen Petersilien- wurzel auf den Ofen und läßt das Kraut, fest zugedeckt, zwei Stunden lang bei wenig Feuer weichdämpfen. Kurz vor L -em Anrichten macht man es mit 2 Eßlöffeln in Fett ge- schwitzten, Mehl sämig, oder man reibt auch nur eine große L röhr Kartoffel daran. Auf diese Weise gekocht, schmeckt das L Kraut sehr gut. Die Zutaten sind für einen mittelgroßen L Kopf Rotkraut berechnet. — Weißkraut kann genau so zube- s reitet werden. **) Karamel-Kartoffelflocken. (Sehr gut.) j. Diese süßen, braunen und knusprigen Kartoffelslocken s schmecken ausgezeichnet und werden von Erwachsenen und s Kindern gleich gern gegeßen. Am besten schmeckt dazu ein D «armer Nanillebeiguß, etwas dicklich zubereitet; hat man n ««der Milch noch Vanille zur Verfügung, so kann man auch k «inen dicklichen Fruchtbeiguß dazu geben. — Für 6 Perso nen nimmt man Vs Pfund Kartoffelstöcken, liest di« Schalen- Bürgerttcher Küchenzettel. Montag: Spinat mit Rührei und Kartoffeln. Dienstag: Gemüsesuppe, dicke Nudeln mit Zucker u. Zimt. Mittwoch: Rotkraut*) mit Fischklöhchen (aus Stockfisch) und Kartoffeln. Domwratag: Gemüse von grünen Bohnen und Möhren mit Kartoffeln. Areitag: Kartoffelmus mit Wurst, Salat von roten Rüben. Sonnabend: Graupen mit Kohlrabi. Sonntag: Tomatensuppe, Kalbsbraten mit Kartoffeln und Bohnensalat, Karamel-Kartoffelflocken**) mit Frucht oder Danillebeiguß. - UN- das britisch« Parlament ging nochweiter, indem esRagh- ltff, -er -en Tabak dort emgeführt hatte, zum Tode verur teilte. Auch die Kirche setzte i^e Macht ein, um das Tabak rauchen zü bekämpfen. Papst Urbann VIH. verbot im Jahre ISS dem Erzbffihof von Sevilla unter Androhung -er Ex- kommuuion das Rauchen, Innocenz II. erließ ein solches verbot für Rom und drohte allen Geistlichen, die dem Tabak hrckdigten, mit Entfernung vom Amt und 26 Dukaten Stra fe. Aber alles das war umsonst. Im Jahre 1725 wurden — die früheren "Bestimmungen über den Tabak auch von der Kirche aufgehoben. x* Allerlei Weisheit. In Holländisch-Guiona ist fast im ganzen Jahre die Temperatur vollständig gleich. Sie beträgt durchschnittlich im Sommer 25L Grad, im Winter 25 Grad. — Am gering sten silid die Eisenbahn-Unglückssälle in Deutschland. Hier «utfpllen auf st 1 Million Reisende 0,47 Verletzte, in Frank- «ich 0,08, in England 2,07, in den Bereinigten Staaten 12H7. — In Tibet, -er ungeheueren asiattschen Hochebene, gibt «^Binnenseen, die fast 6000 Meter über der Oberfläche -es Meeres Kegen. — Ein anscheinend trefflicher Ersatz für Petroleum für motorische Zwecke ist Natälit, ein Destillat au» Melasse. — In Newada gibt es einen „Hexenbaum" ge nannten Bäum, der des Nachts «in bis auf 1 Kilometer er kennbares Licht ausstrahlt. Selbst in stockfinsterer Nacht ist er in feiner Nähe so hell, -aß man jede Schrift gut lesen kann. — Der Bieläfche Komet wurde zuletzt 1852 beobachtet, lm Jahre 1870 tauchte er nur noch als Meteorschwarm auf. fortwährendem. Umruhren (denn sie brennen seicht an) hess- braun; dann streut man 5 Eßlöffel klaren Zucker darüber, und rührt und wendet die Flocken beständig weiter, bis der Zucker zerläuft und braun wird, ohne, aber anzubronen. Dann füllt man die Kartoffelflocken bergartig in einen tiefen Deller und richtet sie warm an. Den Veiguß reicht man be sonders dazu. Hmts»1rtschastttches. Saure Bohnen einzulegen. Zutaten: 4 Pfund möglichst frisch gepflückte Bohnen, 4 Liter Wasser und 4 gestrichene Eßlöffel Sah zum Abkochen, ZH Liter Weinessig, Liter Waffer, 1 Zwiebel, Pfefferkörner, Dill, Bohnenkraut, 2 Lor- beerblätter. Die Bohnen wäscht man, zieht die Fäden ab, tut sie unzerschnitten in das kochende Salzwasser und läßt sie mindestens ZL Stunde kochen; sie sollen nicht zu weich werden. Dan gießt man das Waffer ab und läßt die Boh nen abtropsen. Der zur Hälfte mit Wasser verdünnte Wein- effig»wird gekocht und kalt gestellt. Dann legt man die Boh nen schichtenweise mit den Gewürzen und kleingeschnittenen Kräutern in einen Steintopf, obenauf Kräuter und drückt einige Holzspänchen kreuzweise darauf, damit Vie Bohnen nicht in die Höhe kommen. Zuletzt gießt man den erkalteten Essig darüber und bindet den Topf mit feuchtgemachtem Pergamentpapier zu. — Sollen sich die Bohnen sehr lang« Zett halten, so kocht man den Essig besser nach 14 Tagen noch einmal auf und gießt ihn wieder erkaltet darüber. Verwertung der Brombeeren. Die Brombeeren reifen im September. Die geruchlosen, säuerlich schmeckenden Bee ren geben roh eine ausgezeichnete Nachspeise, doch kann man aus ihnen auch ein sehr schmackhaftes Mus kochen. Die Schweizer brennen aus den Beevn einen vorzüglichen Branntwein, welchen Kenner sogar dem berühmten Kirsch- wvsser vorziehen. In manchen Gegenden wird aus den Früchten der beliebte Brombeerwein gewonnen, auch wird mancherorts daraus em aromatischer Sirup hergestellt. Grietzschnitten. Eine sehr nahrhafte Beigabe zu Ge müse sind Grießschnitten. Sie sind sättigend und rasch her- zusteüen. Für 4 Personen nimmt man ein halbes Pfund Grieß, den man in einem halb«» Liter Waffer und einem halben Liter Magermilch mit Salz und einigen Tropfen Zitroneneffenz kochen läßt. Ist der Grieß gar, so streicht man ihn auf ein Blech oder eine Porzellanschüssel und laßt ihn darauf erkalten. Ist das geschehen, wird die Mass«, in Nein« längliche Stücke geschnitten. Diese kommen in eine Pfanne mit etwas Fett, indem man sie auf beiden Setten anbratet. Man kann diese Grießschnitten auch mit Zucker und Zimt bestreuen und sie mit einer Tunke von ausgekoch tem Obst oder mit Fruchtsaft als Mittagsmahl reichen. Kartoffeln in Buttermilchtunke. Zutaten; In der Schale gekochte Kartoffeln, einen halben Liter Buttermilch, ein achtel Pfund Mehl, Salz, Zwiebel und Pfeffer. Das Mehl wird trocken in der Pfanne gebräunt; dann gibt man Milch, unter stetem tüchtigen Rühren, damit die Tun ke glatt wird, hinzu, ebenso Salz, Zwiebeln und Pfeffer nach Geschmack. Kleirie Gurkenstückchen verfeinern die Tunke. In diefe Tunke tut man nun die geschälten und in Scheiben geschnittenen Kartoffeln. Hürden zum Trocknen selbst zu machen. Um Gemüse, Obst, Pilze, Abfälle usw. zu trocknen, braucht man keine teuren Hürden zu kaufen. Jeder alte Bilder- und Zeichen-^ rahmen eignet sich hierzu, auch ein btyßes Gestell aus Lat ten zusammen geschlagen tut dieselben Dienste. Kann man noch Drahtgitter bekommen, nagelt man dieses auf den Rah men, sonst tut es auch doppelte Gaze oder leichter Stoff, ' den man mit Reißnägeln darauf befestigt oder um den Rahmen näht. Damit die Hürden hoch stehen, schlägt man in jede Ecke einen großen Nagel und kann nun diese Hürde auf den warmen Herd, in den Bratofen oder in die Sonne leilchen aus, schüttet di« Flocken in einen großen flachen I stellen. Die zu trocknenden Sachen werden genau so gut, Tiegel und röstet sie auf mäßigem Feuer, ohne Fett, bei wie aus d«n fertig gekauften Hürden.