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Süchfischeu ErMers. «WM Mr . SS Ihre beste Freimdt«. Erzählung von L Haidhe^m. Die R««ne füllten sich — immer neue Gäste kamen un geladen, aus freier Entschließung, zu Fuß und zu Vagen, um der allgemein beliebten Familie die freudige Teilnahme zu. zeigen. Fröhliche FsststuNmun-herrschte bald in allen Raumem Zwischen die Tanze hinein kamen allerlei Aufführungen, und die lebenden BVder sollten geyMemtzchm hm Ml Wntt -es Aken-- bilden. Es fMMmiy in «A her hsiftr-n IlWuhe schwer a Herz, daß Fürsten, dessen Gesundheitszustand « Letzter^ mit eine^ gewissen Sorge von feinen Bekamen bmbwl wurde, heute erschreckend bleich und überhaupt ander» a^ stch als sonst. Sie-gchnjährige Mädchen ,sind keine scharfen Schach. teriry,en, aber der Hebchchen T-Bnahme «MM» kpwOe die ses veränderte Aussehen und Wesen -och nicht mchchen. wenn ihr auch völlig unüarblstb, warm « hchtzmd. Mnmal sagte »ins -er jungen Mädchen: „Deakeuch^ es füll gewiß s«n, daß der Assessor Fürsten «achchm» EWU muß! SchwWsucht, «sßt Hr!" Emmy Härte diese Bemerkung nichh ober etwa» später flüsterte Alma Reich ihr zu: „Dein Verehrer geht also bat- fort, Emmy!" Diese wurde vor Schrecken -sich. „Fort? Verehrer? Ich Habe keinenBerehrer!" Daß sie log, war unverkennbar. „Nein, — bewahre! Zuerst dachten wir alle, er machte der Han-rätin so rasend den HH — oder die Lacht ja «ch^ WWkkt mit -en Augen nach -st hin!" stulltete die «chere. „Ach, Unsinn!" wchrte sich Emmy und war froh, -aß Wan sie «rgde zu dem lebenden Bilde rief, in welchem sie stehen We. Sie mit Fürsten! Beide im Rokokokostüm am Schuh brett. Vas -rsst Bild heißt: Sardez la reine! Da» zweite Schach! matt! Fürsten sah sehr elegant aus in seinem reich mit-Goch bordierten -kauen Sanünetrock und der buntgeblümten, weihseidenen Domastweste. Die Tracht stand ihm wunderbar gut und noch mehrder siegesgewisse, lachende Ausdruck seines Gesichter, womit er seiner Gegnerin das. Gardes la reine!' zuzmufen schien. Emmy wurde einfach entzückend gefunden; die gepu derte Frisur bei ihrem rosigen, zarten Teint, der chre grWe Schönheit ausmachte. Neidete sie vorzüglich, aber da» Holde- ste war der Ausdruck des Schreck«» über die Warnung, ne ben der mädchenhaften Befangenheit. War aber das erste Bild schön, so wurde das zweite ge radezu bejubelt. Die Situation hatte sich nur wenig verändert, -er eben noch so sieghafte Gegner lag „schach matt" als überwunde ner zu den Füßen seiner Partnerin; jetzt war da» sieghafte Lachen an ihr — aber es gelang ihr nicht, seltst auf de» Linien vor ihr -lieb er der „Sieger". Das war keine studierte Post — das war Natur! Und darin lag dMunbeschreibkche Reiz der Szene, die so enthusiastisch befubeltewurde. Emmy Rüst ahnst gar nicht, welchen Zauber sie auf alle Herren ausübte, weil sie „nicht spielst". Mehrerem«! mußte das letzte Bill» gezeigt werden — dann endlich war es vorbei, und die beiden Darsteller durf ten sich wieder frei bewegen, aufatmen. Es war festgesetzt worben, daß alle in den Aufführun- gen beschäftigten Hachmen in den Kostümen ihrer Sftlle »ine Duadrille tMew Wen. UaHrlich war es wieher Fran Dolch gewesen, die den Gedanken gehabt. Da» gab ein liMges Durcheinander — eine gange Reihe Mch 4*mer grötzerwtrd^asLM. Und wnner W-ößor wirb das Keid, Und stMner ernster und schwerer die Zeit. Kein Haus^beinahe im deutschen, Land, Wo nicht wie dunkler Flügel Weh'n >Wo nicht wie dunkler Flügel Wehn Auf Schritt und Tritt-st Gorgen geh'n. So Bielen nahm ein grausam Geschick Den einzigen Sohn, das einzige Glück. So Mel« beugen das Haupt jm Gram, Deistn der Krieg ihr Mles nahm. Und in der Heimat zur ewigen Ruh Schließen so Biest bst Augen zu, Zermürbt vom Leben, so müde der Hast, Erdrückt von Kummer und Sorgenlast. So Biest gehen mit stumpfem Sinn Gleichgültig und still durch's Leben hin. Anderen bäumt sich in wildem Schmerz, In bittern Klagen das wunde Herz. O Herr, du aller Gnaden Born, Willst ewiglich du hasten Zorn? Ach Och mit uns nicht ins Gericht, Vergilt uns unsre Sünde nicht. Der Fenllst Bosheit, List und Trug Halt auf und sprich: es sei genug! Her Trübsal Feuer lösche aus, Gib Frieden uns in Herz und Haus. Doch sprichst du: noch ist es nicht Zeit, Laß uns ergeben fein im Leid, Daß unser Herz in Demut fleh: Nicht mein, dein Wille nur geschch! Laß uns empfinden sanft und lind Dein Joch und fühlen: „Selig sind, Die da tragen Leid auf Erden, Denn sie sollen getröstet werden!" Margarete Küchle r.