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tuender Migeladjutant Gönn»! Die Bewirtschaftung des Kernobstes. (M. I.) Bei dem Fehlen fetthaltiger Brotaufstrichmit- ! tel macht sich auch für dieses Jahr die Bewirtschaftung des Kernobstes zur Sicherstellung der für das Aeer und die > Zivilbevölkerung erforderlichen Menge Marmelade not- < wendig. Im vergangenen Jahre ist es gelungen, durch Bereitstellung von über 5 Millionen Zenter Obst die Be- lieferung der Bevölkerung von November 1917 bis Juli I 1918 mit einem durchweg guten OGstmus durchzuführen. Ohne Bewirtschaftung wäre dies nach den Erfahrungen der ! Borjahre, die uns das unerfreuliche Kriegsmus gebracht haben, nicht möglich gewesen. An der Bewirtschaftung muß deshalb auch in diesem Jahre festgehalten werden. Sie ist durch die Verordnung des Ministeriums, des Innern vom 17. Juli 1918 (siehe amtlicher Teil) im wesentlichen wie im Vorjahre vorgesehen. Es werden allenthalben Sam- molstellen zum Ankauf des Obstes errichtet werden. Arm Ankauf wird der Obsthapdel in weitestem Mähe, herange- zogen werden. Alle Erzener sind verpflichtet^ ihr Obst an diese i Sammelstellen gegen Zahlung des Höchstpreises zu verkaufen, mit Ausnahme der ihnen für ihren eigenen Wirt schaftsbedarf verordnungsgemäß überlassenen Selbstversor- gungsmenge. Die Abgabe von Kernobst an Personen, die nicht mit einem Ausweis der Landesstelle versehen sind, ist verboten und zwar auch di« unentgeltliche Abgabe. - Die Versendung von Kernobst ist nur mit Genehmigung der Landesstelle für Gemüse und Obst — Gcschästsabteilung —, Dresden-N., Hospitalstr. 10 b, Erdgeschoß, zulässig. Nur in solchen Fällen, wo der Erzeuger das ihm für seinßn haushalt zu belassende Obst an einem anderen Orte als dem Erzeugungsorte zu verbrauchen wünscht, muh' er den An trag an den Kommunalverband richten, in dem sich das Obst befindet. Städtische Bekanntmachungen. Die letzten Stcukholznuhungen im Höllenrevier Abt. 2, zum Selbstrodea, sollen Sonntag, den 26. Zull. vor. mittag, i/^11 Uhr. parzellenweise freihändig verkauft wer. den. Zusammenkunft am Demitzer Weg daselbst. Bezahlung hat sofort zu «rfÄgen. Die Pferderäude unter dem Pferdebestande de« Herrn Ziegeleibesitzers Lorenz in Bischofswerda ist erloschen. Bischofswerda, am 19. Juli 1918. Der Rat der Stadt ISS, 110, 114 bi» 119. Kgl. Forstvtrwaltuag Neastadr. Kgl. Forftreatamt Schandau Im Buchengrund. Original-Roman von H. Courths-Mahler. littr. t>v (Zrvio^i <L Oümp., 8«r1in IV. 30. 37. Fortsetzung . (Nachdruck verboten.) So lange Günters Mutter lebte, hatte der Freiherr es nicht gewagt, den Silberschatz zu verkaufen. Nun sie gestor ben war, fehlte dem energielosen Manne jeder Holt. Es war Tagesgespräch in der Stadt, Laß Brinkmeyers den Hohenegger Silberschatz gekauft hatten. Karl Brink- meyer wollte sich seinen Bekannten gegenüber brüsten; seine Gattin mußte auf seinen Wunsch ein großes-Fest geben, bei dem er auf der Tafel prangte. ' Einige Tage nach diesem Feste begegnete Laura Günter von Hohenegg. Er war auf dem Wege zum Gymnasium. Als er Laura sah, flammte es jäh in seinem Gesicht auf, seins Augen blickten fast verächtlich in die ihren und fein Gruß war voll hochmütigen Stolzes. Es tat ihr namenlos weh, aber sie verstand ihn. Er litt unter den drückenden Verhältnissen, verbarg aber seine Sor gen unter Stolz und Hochmut. Dann .starb ihr Mann und LaUra erfuhr, daß er eine ziemlich hohe Hypothek auf Hohenegg stehen hatte. Im darauffolgenden Jahre kam es zum Zusammen bruch. Herr von Hohenegg wurde von allen Seiten be drängt. Die Gläubiger drangen auf Subhastation und schließlich kam es zur Versteigerung. Nur Las alte Herren haus und ein Stück Garten wurden davon ausgeschlossen, das wollte man Herrn von Hohenegg als Notasyl lassen. Günters Vater hatte aber inzwischen die Augen nach Rettung umherschweifen lassen, und diese Augen fielen auf die Witwe Brinkmeyers, die Millionenerbin. Er näherte sich ihr in nicht mißzuverstehender Absicht. Zwei Tage nach der Versteigerung von Hohenegg^das dabei in Lauras Hän de übergegangen war, verlobte siesich mit ihm. Sie tat es nur, um in Günter «inen Sohn zu finden, ihm sein Erbe zu erhalten, ihn aus aller Not und Sorge zu befreien, denn sein Vater war ihr gleichgültig, wie alle Män ner, feit sie einst Heinz Görger geliebt hatte. 2. Unternehmer landwirtschaftlicher Vetriebe, die sich in der Zeit vsm 16. Ättgust 1-18 bi» 18. September 191S aus ihren selbsterbauten Vorräten an Brotgötraid« (Nog- gen und Weizen) selbst versorgen wollen, wird daher noch- «als Gelegenheit Mpbea, die» der zuständigen Semetnde- -ehilrde gegetrllber zu «rtl-mu * Diese Erklärung hat spülest«» bi« ,u« 2». I»It 1918 unter Angabe der Zahl der am 16. August zu beköstigenden Personen zu erfolgen. Die GemeindebehSrdeu haben die nachttäglichen Aß- melLungrft in die bei ihnen befindlichen Doppelstück« der Verzeichnisse der Selbstversorger mit Brotgetreide einzutra- gen und Liese Verzeichnisse bi, zum 27. Zull unaufgefordert hier einzureichen. Die Doppelstücke werden dann sofort zu- rückgegebon werden. Die angegebenen Fristen sind unbedingt einzuhalten. Spätere Anmeldungen können keine Berücksichtigung fin den. Ebenso wird dir Amtshauptmannschaft davon aus gehen, daß in Gemeinden» aus denen solche Verzeichnisse ... nicht eingehen, Nachmeldungen nicht stattgefunden haben. 3. Es wird nochmals darauf hingewiesen, daß als Brot- getteideselbstversorger nur sülche' Unternehmer landwirt schaftlicher Betriebe anerkannt werden, die mit ihren Vorrä ten für sich und die von ihnen zu bekösttgenden Personen bestimmt bis zum 18. September 1919 ausreichen. Bautzen, am 19. Juli 1918. Kommunalverband Bautzen Stadt und Land. Königliche Amtshauptmanuschaft. Der Stadtrat „Du darfst meiner Mütter nicht eine solche Nachfolgerin -eben, ich leide es nicht", hatte er zu ihm gesagt. Sie erfuhr es später und es tat ihr bitter weh. Fühlte sie doch instinktiv, daß Günters ganze Art sich gegen sie em pörte. Herr von Hohenegg hörte jedoch nicht auf seinen Sohn. Zwar war Laura auch ihm unsympathisch, aber sie brachte ihm Hohenegg zurück. Und da er seinen Sohn trotz der Ver schiedenheit der Charaktere liebte, hoffte er, ihm durch die Heirat sein verlorenes Erbe zurückzugewinnen. Es sollte seine Sorge sein, Laura zu veranlassen, daß Günter ihr Erbe würde. Das sagte er Günter auch offen. Aber der wollte nicht« davon hören.' Sein Stolz empörte sich dagegen, daß sein Vater sich an diese verkaufte. Aber sein Dator hatte trotzdem um Laura angehalten. Gerade, als sie in Hohenegg ihren Einzug halten wollte, war Günter mit seinem Abiturium fertig geworden. Er hatte glänzend abgeschnitten. Und noch ehe die neue Herrin von Hohenegg an seines Vaters Sette ihren Einzug hielt, war Günter ohne Abschied davongegangen. Nur einen Brief hatte er an seinen Vater hinterlassen, mW dieser Brief war Laura eines "Tages in die Hände gefallen — sie bewahrte ihn noch auf. Mit düsteren Augen starrte Laura vor sich hin, als sie, im Geiste die ersten Stunden hier in Hohenegg wieder durch- lebt«. Boll sehnsüchtiger Liebe hatte sie der ersten Begeg nung mit Günter entgegengesehen. Sie hatte sich gute, war me Worte zurechtgelegt, die sie ihm sagen wollt«. Bon ihrer Verehrung für feine Mütter wollte st« sprechen und ihm sa-, , . _ gen, daß sie nur fein« Stiefmutter geworden, um ihm mal« Verständnis gefunden hatte für da» fülle Streben nach Hohenegg zu erhalten. Aber Günter ließ sich nicht sehen. SchlieMch erfuhr sie, daß er abgereist sei und einen Brief an feinen Vater hinterlasien habe. Da waren all' ihre stolzen Hoffnungen zusammenge- brachen. ' Der Antragsteller hat dabei die Adresse des.Absenders, des Empfänger» mW die Menge und Art der zu versenden den Früchte anzugeben und eine Bescheinigung des Ge meindevorstandes des Erzeuguntzsortes darüber einzurei chen, daß der Antragsteller tn diesem Mte Eigenttimer einer Obstnutzung ist, seinen Haushalt avW nicht in diesem Ort« führt. , , Erhebliche Milderungen der Verordnung gegenüber dem Vorjahre ließ leider der ungünstige Stand der Ernte nicht zu, hoch ist auch in diesem Jahre der Verkauf seitens der Erzeuger unmittelbar an der Erzeugungsstelle und am Tage der Ernte an Ortseingesessene in Mengen opn nicht mehr als ein Pfund für die Person zuM Erzeugerhöchst- preis gestattet, und, zwar ohne die im Vorjahre geltende Beschränkung auf die Zett von 6—8 Uhr yormittags. Aüßekdem wird das Edelobst von der Erfassung durch die Sammelsteyen und von der Festsetzung von Höchstpreisen ausgenommen. Auf die Verordnung des Ministeriums des Innern über die Kernobstemte 1918 vorn 17. Juli dss- I. wird aufmerksam gemacht. Gleichzeitg wird auf die Höchst- Preisverordnung vom selben Tage hingewiesen. Am zu vermeiden, daß Heuer ähnlich wie im Vorjahre mindergu tes Obst als-Edelobst verkauft wird, soll der Abjfiatz -es Edel obstes durch besondere Verordnung des Ministeriums des Innern geregelt werden, das Edelobst soll nur in bestimm ten Verkaufsstellen abgesetzt werden^ die anderes Obst nicht sichren. Eine gleiche Bestimmung ist für außersächsisches und ausländisches Obst getroffen worden. Las sich ersah- rungsgemäß nicht immer zum gleichen Preise wie das säch sische Obst beschaffen läßt. Es soll auf diese Weise vermie den werden, daß auch sächsisches Obst zu den höheren Prei sen des ausländischen Obstes In den Handel gebracht wird. Zur Sicherung von Dauerobst für den Winter werden demnächst besondere Bestimmungen getroffen werden. gutsbesttzerq Han» v. Metzsch au» Dänschendorf im Grchüb., Ihre beiden Schwestern hatten vergeblich versucht, sie zu retten. ' ' .. . Hellendorf bei Gottleuba, 20. Juli. Eft» lvaGische» Ge schick hat die hiesige Familie Meißner betroffen. Die Spa nische Grippe hat vier erwachsene Kinder, die 22, 21 und 18 Iahte alten Töchter sowie den 16 Jahre alten Sohn der Famile dahin gerafft. Die Wenfall» erkrankte Mutter be- findet ^ich auf dem Wege -er Deffbrung. , letschen, 20. Juli. Gestohlener Speck. Hier erwies sich ein Waggon Speck, der für die Staittgemeinde.be- stimmt war, als er auf dem Bahnhof anlangte, als erbro chen und beraubt» Es waren unterwegs nicht weniger tl» 13 Meterzentner Speck gestohlen worden. ' Niedereinfiedel (Böhmen), 20. Juli. Zur Stadt erho- den. Die hiesige Dorfgemeinde ist auf Ansuchen durch Kai ser Karl zur Stadt erhoben worden, so daß jetzt 4 böhmische Grenzstädte sich in der hiesigen Umgebung befinden: Hix. dorf, Groß-Schönau, Hainspach und eben Riedereinsielttl. Reiz«» au» aller Wett. — Eholeraausbruch ft» Stockholm. In Stockholm, wo auf einem Schiff im Hafen die Cholera ausgebrochen war, hat sich jetzt die Krankheit auch auf die Stadt ausgedehnt. Bisher sind 13 Fälle sestgesttM worden. Es wurden Vor- stchtsmaßregeln getroffen, um die Verbreitung der Tholera zu verhindern. -7 Vorbevgung^nahruchmen in Finnland. Aus Hel- stngfors wird gemeldet, daß die finnische Regierung Peter»- bürg ffür verseucht erklärt hat und die Grenze rmch Ruß- land schließen sieh. Ts sind Quarantänen eingerichtet wok- Len zur Beobachtung derjenigen^ die noch aus Petersburg 'eintreffen. . , . i i'itz» Günter lieh nichts von sich hören, nur kurze Berichte über sein Ergehen sandte er an seinen Vater. Dieser begann bald nach seiner -weiten Verheiratung M kränkeln. Im rastlosen Jagen von Genuß zu Genuß hatte er seinem Körper stet» zu viel zugemutet. Nur wenige Jahr« lebte er an der Sette Lauras, die ihn gewissenhaft pflegte. Dann starb er. ' Zum Begräbnis war Günter gekommen, hatte danach einige Stunden drüben im alten Herrenhaus, seinem einzi gen-Erbe, vrrbracht, wo er ein« Unterredung mit dem alten Johann gehabt. Auch seine alte Amme, die im Dorfe lebte, hatte er. besucht. Dann war er wieder abgereist und bisher nicht zurückgekommen. Ohne Laß Günter es ahnte, hatte Laura allerlei Repa raturen an dem alten Herrenhaus vornehmen lassen. Die leeren Räume ließ sie abschliehen, einige Zimmer richtete sie mit den alten Möbeln vom Speicher «in. Einmal -7 so dachte sie — könnte Günter von Hohenegg ,Loch kommen und sich nach dem. väterlichen Erbe uMsehen. Dann sollte er nicht vor verfallenen, unwohnlichen Räumen stehen..,- Ihr Testament hatte sie gemacht und bei Gericht depo niert. In diesem Testament war Günter Hohenegg zu ihrem Haupterben.eingesetzt worden. Nur verschiedene Legate und kleinere SWven hatte sie anderweit bestimmt. Diesem Testament M ein Brief an. Günter von Hohenegg bei, in welchem sie alles niedergöschrieben hatte, was in ihrem Her zen für ihn gelebt, wie sie fein« Mutter verehrt und warum sie seine Estichnutter geworden wqr. Seltsam und wunderlich war dieses einsame Frauen- Herz, da» «in ganze» Leben lang mr Lieb« gedarbt und nie- den Höhen de» Leben». Wahrlich, wer diese Frau gewöhn- lich schalt, -er wußte nichts von ihrem innersten Kern. . Und am Ab«nd diese» Tage» faß Laura Hohenegg den noch an ihrem Schreibtisch und schrieb «inen Brief an Jutta Falkner. (Fortsetzung folgt.) I Vrepde«, 20. Juli. Mn ^^MfKs bei siegreich«» ittk- cv, - o « , O griff an der Spitze de» 2. Gren.-Regts. Rr. 101/dchm NepfMer Staatsforstrevier. ÄVlsil 1k Atküktzt. tuender MügeladsutaM des König». Der König sandte an V«"«* " 7» den Later, Generalleutnant z. D. v. Schmalz in Gönn». DorMer»taS,de«28.I«N1918,V0r».10Uhr, darf bei Bühlau ein herzliche» Beileidstelegramm. stanaen und ^790^'w ^Rttsltan«^ *Ab^'iü' 20^3-^^m ertrank beim Baden in der Osff« FräckleiftMchg sta^ und 7« w. Rttssi^ 19, M, S4, A A'rina Luks- Gertrud v. Metzsch/Atche Tochter de» RttZr- ?6 .A bis 68, 76, 79, 81. 82, Sv, 98 bi» autsbekfter» Aan» v. Mttckck au» Wünitbendorf im Gmaeb.. Aber sie wurde um ihren Preis betrogen. Günter hatte Da kam eine tiefe Entmutigung über sie. Sie warf, allen seinen energielosen Vater mit allen Kräften davon zurückhal-! Glanz und Prunk voN sich und zog sich von der Gesellschaft ten wollen, Lief« Verbindung einzügehen.' zurück.