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titlet auch mmchertet a^gttubifche ßklWwuittz«» mit un ter, die, im Lichte der Wissenschaft betrachtet, doch nicht ganz unbegründet find. In vielen Gegenden zidchen z. B. die Landleute -ei drohendem Gewitter ein Feuer im Ofen an, letzen auch feuchtes Laub und dergl. auf, da sie glauben, baß stark Rauchentwicklung den Blitz ablenke. Auch Großstädter keimen diese Vorsichtsmaßregel. Manche Leute belieben ba rscher zu scherzen, aber ganz zu Unrecht. Die Statistik der Blitzschäden hat nämlich die auffallende Tatsache festgestellt, -aß auf 1000 rauchende Fobrikfchornsteine, die noch immer frWchen und Höch in die Lust ragen, nur 0,3 Blitzschäden zu verzeihen waren, während diese Schäden bei Kirchtürmen Mkd »stderen hohen Gebäuden, die nicht machten, 63 aufs Laustnd betrugen. Der Volksglaube hat also hier unbewußt Beobachtungen gemacht, deren Richtigkeit nickst mehr anzu- KVeffeln ist. Das Feuer, die aufsteigende Wärme, vermim -est die elektrische Spannung, welche nötig ist, um den Blitz auf bestimmte Gegenstände herabzuziehen. Man manche also ruhig ein recht kräftig qualmendes Feuer im Ofen, wenn ein Beitritt« naht, und laste sich 0b seiner Sorgsamkeit von nie mand auslachen i würbe» i» Mttelatter die Verwundeten verpflegt? Die antiseptische Wundbehandlung, heute etwas ganz Selbstverständliches, war noch nicht einmal bekannt, als Deutschland im Jahr» 1876 in den Kampf zog. Damals wüteistrten alle deutschen Frauen darin, „Charpie" zu zupfen, wozu man „alle" Leinwand verwendete. Man wird an das Faustsche Goethewort erinnert, „ich habe selbst den Gift an Tausende gegeben", wenn man bedenkt, wel ches Unheil solche alte Leinwand ohne antiseptische Behand lung aus frische Wunden a»gerichtet haben mag. Soweit die Berwundeten im Kriege auch in früheren Zeiten über haupt eine Art Pflege erhielten, war die Charpie, welche das Blut und den Liter austaugen sollte sehr bÄiebt. Ge wöhnlich wurden, wenn es überhaupt geschah, die Wunden der Krieger im Mittelalter mit Wein und öl ausgewaschen! Luch die Behandlung mit warmen Tüchern und Dämpfen war vielfach üblich. Gelangte ein verwundeter Ritter bis nach seiner Burg, so wär er in guten Händen, denn alle Ritterfräulein waren in der Kunst der Krankenpflege ge übt und hatten allerlei Seheinunittol an der Hand, ganz abgesehen von abergläubischen Zauberkuren, die ja heute noch nicht ganz verschwunden sind. Das gemeine Krieger volk hatte bei Verwundungen geringe Aussichten, geheilt zu werden. Heute ist trotz der Schwere, welche die neuzeit- lichen Kriegswunden aufweisen, die Sterblichkeit außeror dentlich zukückgegangen. » Schl-gf-rsige Päpste. Papst Clemens XIV. war ein großer Freund -es Schnupftabaks. Seiner Gewohnheit gemäß bot er eines Tages seine Schnupftabakdose einem feiner Kardinale an, dösten Geschmack aber nicht der des Papstes war. Dieser Würdenträger war wogen seines alles andere als einwand freien Lebenswandels bekannt. Die angebotene Prise lehnte er mit dem Hinweis ab, daß das Laster des Schnupfens ihm fremd sei. Clemens führte darauf das Pulver mit Behagen zur Nase und bemerkte: „Wenn das Schnupfen ein Laster wäre, so würden Sie, mein lieber Kardinal, sich doch gar sehr beeilen, es sich zuzulegen!" Line Schnupftabakdose spielt auch eine Roll« in der kleinen Geschichte, die man sich aus jener Zett im Leben Leos XIII. erzählt, als er Nuntius am Brüsseler Hof war. Ein dortiger Marquis besaß eine Ta baksdose mit einer sehr schönen Deckelminiatur, die «ine ^Frau in ziemlich indezenter Stellung zeigte. Eines Tages nun hielt der Marquis dem Nuntius die Dose mit zweideu tigem Lächeln hin und meinte fragend: „Nun, was halten Sie von dieser Miniatur, Eminenz?" Aufmerksam betrach tete sich der Nuntius das Bildchen, woraus er die Dose mit den Worten zurückgab: „Wunderbar schön. Die Frau Mar- q*tse, wenn man fragen darf?" Der Jordan hat die meisten Windungen von aüett Flüssen der Erde. — Eine einzige weMiche Fliege kann sich in einem Sommer auf 1555000 Fliegen vermehren. — Nach Herodot trugen schon die persischen Truppen, die 482 v. Ehr. nach Griechenland kamen, Kleid« au» Bmnnwolle. — In Südamerika gibt es einige Vulkane, die «ine Lava auswerfen, die gediegenes SMer enthält. — Der größte Unterschied zwischen Ebbe und Flut, 22 Meter, herrscht in der Fundybucht zwischen Neufchottland und Neubranden burg. — Bei der Zubereitung der Torfkohle zu Heizungs zwecken wird nebenbei noch Naphtha, schwMsaures Am moniak, LMgsäure, Teer und Pa «Hin gewonnen. — Die erste mit Asphalt belegte Straße wurde 1854 in Paris her gestellt. — Die alten Röm« haben auf ihren vielen Kriegs zügen nach allen Gegenden hin etwa 300000 Kittmieter Landstraßen gebaut. * Bürgerlicher Küchenzettel. Montag: Suppenmehlsuppe, Gemüse von Mairüben, Möh- ren und Kohlrabi mit Kartoffelmus aus Flocken. Dienstag: Kartoffelsuppe, Nudeln mit Pilzen. Mittwoch: Gelbe Erbsen mit Gemüse*), Staudensalat. Donnerstag: Möhrensuppe. Freitag: Graupen mit BkumenkohlgeMüfs. Sonnabend: Sauerkraut mit Kartoffelflocken und Wurst. Sonntag: Tomatensuppe, Rindsrouladen und Schotenge- müse mit Grießklöhchen**), Kirschkompott. *) Gelbe Erbsen mit Gemüse geben ein ausgezeichnetes Gericht, wenn man es aus folgende Weiss zubereitet: 1 Pfund gewaschene gelbe Erbsen weicht man in kaltes Was ser am Tage vor dem Gebrauche ein. Am nächsten Tage reichlich zwei Stunden vor der Essenszeit setzt man sie mit demselben Wasser aus das Feuer, läßt sie oufkochen, gießt das erste Wasser ab, gießt frisches kochendes Wasstr zu, tut eine kleine gewiegte Zwiebel daran und läßt die Erbsen da mit, vorläufig ohne Salz ungefähr eine Stunde kochen. Unterdessen putzt man reichlich Wurzelwerk und verschie dene Gemüse zu und schneidet es kleinwürfiig; manmmmt etwa 4 junge Möhren, 2 Kohlrabi, etwas Sellerie, Petersi- lienwurzel und Porree, wenn man es haben kann. Wer für starke Esser zu sorgen hat, der kann das Gericht noch viel ergiebiger machen durch die billigen Mairüben, die jetzt zart und gut sind und ganz weißes Fleisch haben. Sie haben aber auch, wie alle Rüben, einen etwas scharfen Geruch; deshalb kocht man sie erst allein in Salzwasser ein paar Minuten und gießt dann das Wasser ab, sonst schmecken sie leicht aus dem jungen Gemüse hervor. 1 Stunde vor dem Gebrauch fügt man das ganze geschnittene Wurzelwerk und Gemüse, auch die abgekochten Mairüben, zu den Erbsen und läßt beides zusammen weichkochen. Dann erst fügt man das nötige Salz, etwa 2 gestrichene Eßlöffel Mehl zu un macht das Gemüse mit 2 Eßlöffel Mehl in Fett hell braun geröstet, sämig und auch noch wohlschmeckender. Dieses Erbsengericht schmeckt ausgezeichnet und ist Nähr- hast und sättigend. **) Griehklößchen unter das Schotengtzmüse. Dazu läßt man knapp Liter Mass« mit 1 Teelöffel Salz zum Ko chen kommen, gießt unter beständigem Rühren Pfund Grieß hinein, läßt ihn dick ausquellen und dann auskühlen. Darnach vermischt man die dicke Grießmasse mit einem ver- qllirlten Ei (sH Ei genügt auch) und einem Eßlöffel Kar toffelmehl (oder gerieben« Semmel oder Weizenmehl), un formt mit nassen Händen kleine runde Klößchen daraus. Dies wirft man in stark kochendes Salzwasser, läßt sie schnell wieder zum Kochen kommen und dann nur noch 5 Minuten lang wenig fortkochen. Beim Anrichten legt man sie aus das fertige Schotengemüse und streut feingewiegte Peter silie über das Ganze.