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?2. Jahrgang. MWtWtzM ! der Röaigüchen AmtshcMptmmmfchast, der RSniglichen I Schnlinfpektion und den Rdnigkchen ^auptzollamtes zu Bautzen, sowie der RSniglichen Amtsgericht und dqs Stadtrater zu Mchöfswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Avzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Celegr.-Adress«: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. 11V Sonntag DkÄ 1bl6 72. Jahrgang. erSMscheLlzUek WtzkMM«-ageöstL^^ ' MSchentttche BeUuge«: Der SLchfische Landwirt »nd Sonntags-Unterhattnugrblatt. P»stsch«N-N»»t«: Amt Leipzig St». 2184». — Gemeinde« veedandsgieoknsse Bischofswerda Konto Mr. S4. 3m Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebe» »er Zeitung oder der Beförderungreinrich. tzngen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachtiesttung der Zeitung oder auf Stückzahlung dm Byugsprestr». Anzeigonpueioe Die Sgespallene Grundzeile (Zlm. Moste 2d odn drreu RaUW 28 Pst., ürtttche Anzeigen 18 Pst. Im Text- tEgsbtt. Mosstl?) «O Psg. dte-Sgrspa«enr Zeil«. Bei Wiede» H»N«WM RalMtt nach feststehende« Sätzen. — Amtliche Anzeige, dte ^rspalten« Zeile^S Pst. - 8-r brülmmte Tagr oder Plätze wlid keine GewLhr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Graf Hartli«- -der den Zweiburrd. 1LDM Todaea versenkt. Graf Hertttng Über den JweWrmb Budapest. 17. Mai. (W. T. B.) Ält einer Unterredung, die der Berliner Vertreter des „Az Eft" mit dem.Reichskanzler hatte, erklärte Graf Hert- tistg u. o>: . Mit besonderer Freude erfüllt es mich, daß kch so in eiNeni Augenblick Mr öffentlichen Meinung Ungarns spre chet kann, wo durch den Abschluß des Frieden» mit Ru mänien die in» Fevitzuge in Siebenbürgen und Rumänien so erprobte deutfch-ungarffche Waffenbrüderschaft das für 0 UnMii gewiß befriedi gend« ErgedM» erzielt hat, daß feine GrengeN fortan besser gegen einen rumänischen Angriff ge- tzhW PW, und Ungarn auch sonst weitgehende Bürgschaften gegen bte Wiederholung eines ähMchen Angriff» und gegen feindliche Bestrebungen sein«» rumänischen Nachbarn mchal- ten hat.- Ich-hoffe stark, daß ganz besimders diese bewährte WaffealKüdetfchaftfür all« Zeiten dazu beitragen wird, daß Deutschland und Ungarn ihre gemeinsamen Interessen nie vergessen und in bleibender Freundschaft Meinander stehen werden. ' Zn den Verhandttmgen im Großen Hauptquartier über die Vertiefung und den Ausbau des Zweibundes sagte der Reichskanzler: Es find natürlich nur die grundlegen den Gedanken, die während der Verhandlungen im Hauptquartier besprochen wurden. Die Feststellung der Einzelheiten bleibt späteren Verhandlungen überlassen. Die Vertiefturg und Weiterentwicklung des von den großen Staatsmännern Bismarck und Andrassy geschaffenen Wer- k« für Deutschland und Ungarn wird sicher von segensrei- An Fdlgen sein. Ich muß nicht besonders betonen, daß ich allen Bestrebungen, die sonstwie dahingehen, das deutsch- ungarische Verhältnis zu bessern, um die beiden Völker ein ander näher zu bringen, die wärmsten Sympathien entge genbringe. Aus dem Ergevnis der Verhandlungen wird Herr Tlemenceau, der sich dein Wohn hingegeben hat, unser festes Bündnis sprengen zu können, ersehen können, welche Früchte seine Intrige gebracht hat. Her neue Zweibund- Bertrag wird besonders zwei wichtige Teile haben, die wirt schaftlichen und die militärischen Vereinbarungen. Der wirt schaftliche Zusammenschluß Deutstlsiands und Österreich- Ungarns hat keine Spitze gegen irgendeinen Staat. Darauf bin ich gefaßt, daß unsere Gegner uns aggressive Tenden zen unterschieben werden und die Parole ausgeben: Jetzt kann der Wirtschaftskrieg nach dem Kriege seitens der Entente gegen die Zentralmächte losgchen. Diese Be hauptung ist aber vollständig falsch. Mr wollen nichts an deres als unseren Platz an der Sonne haben. Es ist unser gutes Recht, daß wir unsere gemeinsamen Interessen über einstimmend lösen und gemeinsam vorgehen. Mr wollen die Möglichkeiten, die uns durch einen Zusammenschluß ge geben werden, ausnützen und nichts anderes. Was Vie Militärische Seite der Besprechungen anbetrifst, so muß ich betonen, daß unsere Vereinbarungen für die Zukunft keinen aggressiven Charakter haben. Wir wollen nur die Konscllidi«üng der gegenwärtigen Verhält nisse und wollen auch nach dem Kriege ebenso eng verbun den blechen, wie uns der Krieg einander nähegebracht hat. Ich sprach im Hauptquartier den General Arz, dann Gene- ralfeldmarschÄl Hindenburg und Ludendorff. Alle drei Herren haben sich sehr befriedigend geäußert. Wenn die Welt sich einmal zu einem Friedenstrust zu- sammenschlietzen sollte — so bemerkte Graf Hertling mit et- was skeptischem Lächeln aus eine Frage nach einem Frie- densbunde der Nationen —, wenn Vie Nationen eine Frie- densliga «wen würden, so würde Deutschland nicht zögern und mit Freuden bettreten. Leider geben die jetzigen Der- HSktnisfe nur wenig Hoffnung darauf. Unser Wunsch ist, den Frieden zu erkämpfen und den Frieden zu erhallen. Unser Voll war immer ebenso ein Volk des Friedens, wie unser Bündnis mit der Monarchie ein Friedensbündnis, sozu- sagen ein Bündnis zur Erhaltung des Frieden» war. Mr kämpfen jetzt um unser Dasein» um unsere Existenz und für den Frieden. Ich bin noch immer genug Optimist, um zu glauben, daß , wir noch in diesem Jahre den Frieden haben werden. Ich sage Optimist, da di« Reden, die man von den Staatsmännern der Entente hört, noch immer von einer Zertrümmerung der Zentralmächte sprechen. Man konnte glauben, daß die Angriffe auf Lloyd George, die im merhin auf die Stärkung des Friedensgedankens Hinweisen, den Friedensmöglichkeiten einen besseren Boden schaffen werden. Das war aber nicht der Fall. Ich kann augen blicklich nicht mehr Mm, al» doch ich die lebhäfie Zuver sicht Me, dich «e weiteten LrügÄffe im MM» uns dem baldigen Ende de» Kriege» näherbriugen werden und daß dadurch das im Kriege erprobte und ausgebwute Bündnis zwischen Deutschland und Österreich-Ungarn zy erneuter Blüte und reichem Segen gelangen wird. Englische Heuchelei. London, 17. Mai. (Reuter ) In einer Red« bei einem von der Vereinigung der ausländischen Presst gegebenen Festesten sagte Lord Curzon, in diesem Augenblick sei die Stimme, die alle anderen überdröhnt, die der Geschütze. Was den Frieden und die Friedensbedingungen anlangt, so fürchte er, daß es nutzlos sein würde, sie jetzt zu erörtern. Wir hätten jederzeit gern den Frieden, der diese Bedin gungen erfüllt, einen gerechten Freden, der gleichermaßen gerecht ist gegen große wie kleine Nationen, «inen ehrenvol len Frieden, der keinen der Alliierten demütigt, die so große Opfer gebracht haben, und einen dauerhaften Frieden, -er die Sicherheit der Welt für die kommenden Generationen gewährleistet. Ein ungerechter Frieden würde ein Sieg des Verbrechens jetzt und die Stärkung eines neuen zukünftigen Verbrechens bedeuten (Beifall). Er würde die ungezügelte Gewalt als neues Schiedsgericht und Richtpfeiler in inter nationalen Angelegenheiten aufstellen. Wer von den Alli ierten, erklärte Curzon weiter, ein Sonderabkommen mit beim Feinde treffen würde, würde gerade durch diese Tat sache den Grundsatz verleugnen, an dem festzuhalten die Allianz erklärt hat, daß die verschiedenen Staaten kein Ab- kommen treffen über ein Gebietsstück, das sie ihrem Berei che angliedern könnten. Die Sache der Franzosen in Elsaß- Lothringen ist identisch mit der Sache der Italiener im Trentino und in Triest. 13000 Tonnen versenkt. Berlin, 17. Mai. (W. T. B. Amtlich.) Unsere Unter seeboote haben im Ärmelkanal und an der Ofiküste Eng land» wiederum 13 000 Vncktoregifiertonnea feindlichen handelsschifstraumes versenkt. Zwei Dampfer wurden ans ftarkgeficherken Geleit,ügen herausgeschossen. Der Chef de» Admiralstabs der Marine. Ein am 21. März gefangengenommener englischer Stu dent der Medizin vom Royal Army-Medical-Corps hat nach seiner Gefangennahme ausgesagt, er habe im Juni ISIS während seines Aufenthalts in Rouen beobachtet, wie das Hofpitalschiff „West-Austrialia" ausgeladen wurde. Er Habs seinen Freund darauf aufmerksam gemacht, daß Mu nition und Kisten ausgeladen würden und habe diese Ver letzung des Völkerrechts kritisiert, die deutsche Gegenmaß- nahmen Mr Folge haben müßten. Ei«-«- der finnische« Truppe« i« Helfingfsr». Das „Bert. Tagebl." meWet aus Stockholm: Gene- rat Mannerheim ist gestern an der Spitze der finnischen Truppen in Heksingjfors eingezogen. Mannerheim begab sich in den Senat und sprach in einer Begrüßungsrede den Wunsch der finnischen Armee aus, Finnland möge in eine Monarchie umgewandelt werden. Zum Pfingstfeste. Bon Pastor Wagner-Eibenstock. Me die Menschen heute hinauspilgern in die Maien pracht der Frühlingswelt! Da feiern sie ihr Pfingsten als Naturfest und suchen draußen Vergessen und Tröstung für ihre Lasten und Leiden. Aber der Ausblick der grünen, sonnigen Gotteswelt kann nicht von Trauer, Tränen! .Sor gen und Sehnen befreien. Arm und ohne Erquickung kehrt heim, wer Pfingsten nur so begeht, an seiner äußeren Schale häfteN bleibt. Seine tiefen Segensquellen erschließt er erst d«n, der in der neubelebten Schöpfung draußen ein Gleiches sieht für das viel größere Gotteswunder am Innern des Manschen: daß der heilige, ewige Gott am, erstenPfingsten seinen Geist heveingegeben hat in diese Wett und mit ihm noch heute die Herzen und Häuser, Volk und Kirche erfüllen will M neuem Leben. Da tut uns Pfingsten seinen Schatz auf, wenn wir uns mitten in ernstester Zeit der Zusage unse res Gottes freuen und trösten: „Jchwillmeinen Gei st ausgießen auf alles Fleisch!" Dann ist uns Pfingsten das Fest des Glaubens, der auf Got tes Verheißung baut und dem Unsichtbaren traut. Das ist Gnadenwirkung des Geistes, daß in unserem Geschlecht, wo Mammonsdienst und Diesstitigkeit weithin Gottesfurcht und Gottvertrauen ersticken, doch nicht wenige herausgerissen sind aus selbstverschuldetem Elend und ihr Leben auf neuen Grund gestellt haben. Wer heute eingeht auf Gottes Heils willen in Christus seine Erlösung ergreift und feinen Geist sich auftut, der erlebt auch an sich diese innere Umwand lung, daß er frei wird von böser Knechtschaft zum willigen, gchorsamen Dienste Gottes, zum freudigen Wirken und Zeugen für das neu« Leben aus Gott. Da kann man mutig streiten und geduldig leiden in dieser Welt, weil man sich im Glauben weiß als „Bürger und Hausgenosse Gottes." v Darum auch Pfingsten das Fest der Hoff nung; denn der Gottesgeist, der einzelnen Menschen sol chen Sieg und Segen verleiht, ist auch mächtig, die ganze Wett M durchdringen und das Getrennte wieder zu vereinen. Wie ist die Christenheit auf Erden jetzt durch Haß und Krieg zerrissen! Kann das denn je anders werden? Getrost, Pfing sten verbürgt eine höhere Einheit der Völker. So sehr das Christentum die allerpersönlichste Sache ist, so ist es doch auch Menschheitsroligion, unabhängig von politischen und nationalen Schranken. In aller Welt werden sich Menschen in der völligen Hingabe an den göttlichen Erlöser wieder finden Mm gemeinsamen Bau feines Reiches, getrieben von seinem Geist, der aus Irrtum in Wahrheit leitet und alle Gotteskindern neu verbindet. Diese gewisse Hoffnung auf die allmächtige Heiligungskrast des Geistes läßt uns auch unter den Wirren und Schmerzen der Gegenwart froh und dankbar Pfingsten feiern, — er ist bei uns wohl aus dem Plan mit seinem Geist und Gaben! Endlich Pfingsten das Fest der Liebe. Hat Gott uns im Geschenk des Geistes den Beweis seiner verge benden Liebe gegeben, so soll Jesu Kirche auch wahre Liebe ausstrahlen in eine liebestere Wett und damit ihren Lebens beweis erbringen. Daran will der Herr die Seinen erken nen, daß sie des Vaters Art an sich tragen, und sein Geist befähigt sie, das ihnen anoertraut« Werk der Weltüberwin- dung M vollbringen. Durch solchen reinen Liebesgeift wer den auch Fernerstehende gewonnen und in den Heilsbereich dieses himmlischen Lichtes gezogen. Welche wunderbare Gabe kann und will so Pfingsten uns vermitteln, aber auch welche ernste, große Aufgabe stellt es der Gemeinde der Gläubigen, die mit Glaube, Hoffnung und Liebe darum beten und arbeiten soll, daß Jesu Reich auch zu uns komm«! Nur eines Trösters und Beistandes bedürfen wir dazu, des Geistes der Pfingsten. Darum: Komm, heiliger Geist, erfüll die Herzen dein« Gläubigen Und entzünd' in ihnen das Feuer deiner göttlichen Liebel