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Kischostwada« Fageölatt. Fernsprecher Nr. 22 Telegr.-Adreffe: Amtsblatt WSchentliche DeUage»: Der SSchfische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt. end- die Heiden Die finnische Rote Garde vernichtend geschlagen 2VVV0 Gefangene Ganz Finnland befreit. Mne finnische Monarchie Die Umwälzung in der Ukraine Bor einer großen Aktion s, Mn Zei Der kritische Punkt Nur cher Vormarsch aspische» Meer. ihr: Peichh igotteddlenft Bersin, 8. Mai. (W. T. B.) Im Rttchotag machte heute in Beantwortung einer Anfrage des Abg. .Heckscher wegen vergeltungsmahnahmen gegen die Engländer für di« Uhr Pastor oigtwendi- S» Lugano, 3. Mat. (Privattel.) Italienische Zkritiker befassen sich mit der Lage an der Westfront und stellen fest, daß sich nichts bestimmtes sagen lasse, da die deutschen Re serven immer größer würden. Jedenfalls habe es den An schein, daß man vor einer großen Aktion stehe. - Rotterdam, S. Mai. ((Prw.-Tel.) Die „Morningpost" meldet aus Petersburg: Die Bokschewi ki- Regierung hat die Verstaatlichung des gesamten Außenhandels angeordnet. Sie glaubt damit alle wirtschaftlichen und politischen Inter essen vereinigen zu können. Rusfisch-franzöfifche Unstimmigkeiten. Larkin, 3. Mai, abends (Amtlich.) Zu Südwestfinn- Nmd HUW» wir den Aeiud in fünftägiger Schlacht bei Lahtt uud lavaesthu» vernichtend geschlagen. 20000 Gesaugea-l Von dh» anderen Sriegsschauplähen nicht» Neve». Derstaatttchnng des russischen Autzeuhändels id«nntis, und A-bend- ^r Predigt; Ihr: Beicht« igHesdienst. Amtsblatt vir Aöoiglichen Amtrhauptmanuschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen Hauptzollayltes zu Bsmtzen, sowie des Königlichen Amtsgerichts und -es Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. Englische Dumdnmgeschol mit Krankheitskeimen. Lopeuhageu, 3. Mai. (W. T. B.) .Serliagske Ti drud«- W»et au» Stockholm: Aus HÜfiugfor» wird ge drahtet daß nun ganz Aiuulaud iu der Gewalt der Regle- rmmsäuppea ist. Die von der Roten Garde allein an den Elftübahuen angerichM« VeruGstvngea stellen einen Scha- Konstantinopel, 3. Mai. (W. T. B.) Die .Agentur Milli" meldet: Wie unser Berichterstatter in Batum mel det, wurde ein« aus 10000 Bolschewik bestehende Streit- Macht auf ihrem Marsch nach Elisabethpol durch den Wi derstand zweier aus Daghestan vorgerückten Regimenter in der Gegend von Elisabethpol aufgehalten. Letztere er, hielten Verstärkungen und schlugen di« Bolschewikis, denen sie 8000 Gefangene Mrahmen. Sie machten den in Baku stehenden Bolschewikis den Vorschlag, sich zu ergeben. Diese Erklärung hat bei der Sowjetregierung erheb lichen Unwillen ausgelöst. Wir entnehmen dem Protest des Volkskommissars für auswärtige Angelegenheiten Tschitsche rin Folgendes: Ich zweifle nicht, das die französische Regie rung sich die verderblichen Folgen klarmachen wird, die un fehlbar für die Beziehungen zwischen Rußland und Frank reich sein werden. Wie schwierig auch Rußlands Lag« sein mag, so kann doch weder das russische Volk noch die Regie rung der Sowjets in irgendeiner Form zulassen, daß die offiziellen Vertreter der Alliierten sich mit solchem Zynis mus, wenn auch unter dem Deckmantel diplomatischer Re densarten, in die inneren Angelegenheiten Rußlands mi schen unter der Androhung, sich Landesteile mit Gewalt zu nehmen. Was mich vor allem an der Erklärung NoUlens in Erstaunen setzt, ist seine vAlige Unkenntnis der Tat sachen, von denen er spricht. Amerikanische Offiziere, die aus Sibirien kamen, haben sich an Ort und Stelle davon überzeugt, daß die in Sibirien internierten deutschen Ge fangenen in keiner Weise die Interessen der Verbündeten bedrohen. NoUlens behauptet mit der Geste der Selbst- verstäntllichkeit, daß in Wladiwostok Anarchie herrsche. Nicht Anarchie herrscht in Wladiwostok, sondern die Regie rung der Sowjets, die Diktatur der arbeitenden Klassen, di« selbstverständlich mich nicht nach dem Geschmack der frem den Ausbeuter ist. Die japanische Landung ist ein Akt der Seeräuberei. Wir sind nicht geneigt, der ja- panischen Regierung irgendwelche Genugtuung zu gewäh ren. Rußland ist noch nicht so machtlos, daß es jeder frem den Macht gestatten müßte, sich einen Teil feines Landes zu sichern. Es wird mit allen Mitteln hiergegen ankämp fen und kann unterdessen nur aus das energischste gegen die unter dem Deckmantel geschickter diplomatischer Formen ausgeführten widerrechtlichen Pläne von Noulens Ver wahrung einlegen. Ein Vertreter der französischen Regie rung, der zur Verschlechterung der Beziehungen zwischen Frankreich und Rußland beiträgt, kann im Gebiet der rus sischen Republik nicht geduldet werden. Die Regierung der russischen föderativen sozialistischen Sowjotsrepublik drückt die Überzeugung aus, daß Herr Noulens unverzüglich von der französischen Regierung abberusen wird. r -esi näch- öchkafs neu ». der sein« itiihlt hatte. » hatte sich ab« gemacht i Sieg oder Mstw, 2. Mai. (W. T. B.) In Kiew sanden am 2d. April Versammlungen von mehreren tausend Bauern aus der ganzen Ukraine statt, in denen in mehr oder weniger scharfer Form die Unzufriedenheit nstt der gesamten positik der bisherigen Regierung -um Ausdruck kam. In der wich tigsten dieser Versammlungen wurden der Sturz der Re gierung, die Schließung der Nationalrada, die Absage der auf den 12. d. M. einberufenen konstituierenden Versamm lung und die Abkehr von der Londessozialregierung be schlossen und Generäl Skorpadski, Abkömmling der alten Hetman» der Kosakenrepublik, zum Hetman proklamiert. Dieser durchfuhr sofort, vom Botte mit begeisterten Zurufen begrüßt, die Straßen Kiews und begab sich auf den Platz vor der berühmten Sophienkathedrale, woselbst er durch die Priesterschaft in großem Srnat unter freiem Himmel die Weihe empfing. Di« Roda, deren Zugänge von Truppen der Regierung anfangs schwach verteidigt wurden, tagte wetter, fügte sich aber, al» diese Truppen aus Zureden -weck» Vermeidung von Blutvergießen abgezogen waren, in ihr Schicksal. Die UmwAzung vollzog sich, abgesehen von kleineren, hier auch sonst üblichen Schießereien, die wenig« Opfer for dert«. Sicherlich vollkommen ruhig. Die Straß« zeigt« da» gewohnt« Bild, Der Verkehr wat lebhaft wie immer, ohne daß Zusammenrottung« stattfand«. Auch der 1. Mai ist in Kiew und im ganz« Lande ruhig verttmfm, wenn auch in Kreisen der Roda die Erregung aichält über die am 28. April erfolgte Verhaftung mehrerer Mitglieder der frü- her« Regierung weg« Verdachte» der Mitschuld an der Entführung eine» vcmkdttektor». Natürlich, stand da» mit dem inneren Umschwung in der Ukraine in keinem urfäch- EchtE Zusammenhang. Auch bei den Linksstehend« Par- seien tst jetzt «ine ruhiger« Auffassung der Lage bereit» ein- getrwen, die dadurch -um Ausdruck kommt, daß dtefe Par- Berkin, 4. Mai. (D. T. B.) Wie jetzt -ekannt-ewor- den« russische Funksprüche zeigen, hat di« Landung japani scher Trupp« in Wladiwostok zu einer ernst« Verstim mung zwischen der russischen und der französisch« Regie rung geführt. Der französische Botschafter Noulens gab aus diesem Anlaß «in in der Moskauer Zeitung vom 23. April veröffentlichtes Tommuniqu« aus, das im wesend sichen folgenden Inhalt hatte: Di« Landung japanischer Trupp« in Wladiwostok ist ein« Folg« de» besorgniserre genden Zustande» der Unruhen in dieser Stadt. Die Ver bündeten können sich zu dem vorgeh« der Österreicher und Deutschen nicht gleichgültig verhaften. Di« deutsch« Staa- tm streb« danach, sich Rußland in wirtschaftlicher Bezie- hung zu unterwerf«, insbesondere mittels ihrer Gefange nen in Sibirien Kolonisation-Mittelpunkte zu schaffen. Die Verbündet« können sich gezwungen seh«, sich einzumisch«, um aus diese Drohung zu antwort«. Türki zum § G» Basel, 3. Mai. (Privattel.) Der „Baseler Anzei- ger" schreibt, daß sich zwischen Ipern und Ami«» der kri- tisch« Punkt befinde. Di« Deutschen beherrscht« die Straße Ipern—Calais. Las mache es erklärlich, daß die Gegner alles daran setzt«, um das Vorgehen der Deutsch« zu ver hindern. vürde keine ang sich he- Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden B^iäe. «nzttgenprtt»: Di« Sgespalten« Grundzetle (Alm. Masse 2» oder der« Raum 2S Pfg., örtliche Anzeigen 18 Psg. Im Text tell (Alm. Masse 17) 60 Pfg. di« 3grspaliene Aelle. Bet Wieder holungen Rabatt nach feststehend« Sätzen. — Amtlich« Anzeigen di« Zgespallene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischostwerda. Postscheck-Konto: «»1 Leipzig Str. 21543. — Gemeinde« v«rba«d»gir»kasie Bischofswerda Konto Rr. 64. Im Falle höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung de» Betriebe« der Aeitung oder der Beförderungreinrtch- tung en — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung dr» Bezugspreise». «il. Abend predigt HÄt ür die Hei Beichte und Die Amerikaner ohne Kamme«. H ! G» Basel, 3. Mai. (Prio.-Tel.) Wie aus Paris ver- autet, hab« die amerikanisch« Trupp« an der französi schen Front nur einige alte Kanon« erhalten, die au» Ame rika stamm«, im übrig« mußt« ihn« französische Ge schütze zur Verfügung gestellt werd«. Di« amerikanisch« Front tst vollständig ohne Wegerstcherung. he von der rschast, ftnd en, dk die -getan,Fri- Sopenhagea, 3. Mai. (W. T. B.) „Politiken" meldet au« Stockhcllm: Nach einem Telegramm aus Finnland wächst die Stimmung für die Errichtung einer finnischen Monarchie täglich Alle Zeitung« von Helstngfors haben sich nun dem Gedanken der Monarchie angeschlossen. Stockholm, 3. Mai. (W. T. ».) „Sozialdemokraten" schreibt zur Frage des Eingreifens Deutschlands in Finn land: Die einfachste Gerechtigkeit verlange, daß man niemals das Vorgehen Deutschlands berühre, ohne hervorzuheben, daß der Bürgerkrieg kn Finnland mit HÄfe der Rusten be- gann und daß große Mengen von Ruff« di« ganze Zett hin durch auf seit« der Rot« gekämpft hätten. Die finnländi- schm Bürger hätten cckso früher als di« weihen Truppen Siner fremden Macht bedurft. Man müsse deshalb den Krieg einen Angriffskrieg russischer Trupp« nennen, der mit dem so unglückseligen Unternehmen der fimlländischen RevokuMtz ln Zusammenhang gebracht wurde. tmmerpolier «ich Nagel, Karl Wil- L. S. - last« Voigt Deutschs und -idmmlffion. .» weuÄisch« G«s<M«strlle: Bischostwerda, Allmarkt 15. Erscheint stdea Werktag abend» für den folgenden Tag. Der Be- «MMi» tst etnschließlich der wöchentlich«« Beilagen bet Abholung kr der Gefchäst»ftrll« monatlich SO Psg., btt Zustellung In» Hau» «omttllch 00 Pst.; durch di« Poft bezogen Merteljährlich »k. 2« , ohne Znstelluugtzgtbühr. iiiser, Haus- t Tage, Mit igMesdienst. s: Keine »tag, den M, Jugend tat,.- abends iibl." Äugend ihrtsfest. Meldung im Frei- HHzen em- nstllkwSr. dem er sich teien mit der neu sich bildend« Regierung Fühlung suchen. Allmählich scheint sich überhaupt die Erkenntnis Bcchn zu brechen, daß die bisherig« Art der Regierungsführung, wo bei die Rada andauernd in die Exekutive eingriff und die Minister in völliger Abhängigkeit von sich hielt, niemals die Ordnung im Lande Herstellen würde. Hervorragende Par teiführer der Link« sind der Auffassung, daß die Rada keine Daseinsberechtigung mehr habe. Der Umschwung ist ferner offensichüich der Ausdruck einer seit langer Zeit auf dem flach« Lande entstandenen Unzufriedenheit mit der Fortdauer der chaotischen Zustände, Unklarheit und Unsicherheit der Besitzverhältniste. Daher ist zu erwarten, daß diG Erregung sich bald legt und auch die zunächst noch der neu« Regierung mit Mißtrauen begeg- nvü>« Lroffa-die Hcmd^zur Mitarbeit biet« werd«, so- bald endgültig bekannt wird, daß die spontane Entwicllung auf nationaler ukrainischer Grundlage sich vollzogen Hat. Wim, 3. Mai. (Priv.-Tel.) Die Blätter erfahren von unterrichteter ukrainischer Seite, daß es sich, bei den Bor-! gängen in Kiew nicht um «ine Bewegung gegen die Mittel mächte handle, sondern vielmehr gegen die bestehende Re gierung, mit der alle Parteien unzufried« war«. Diese Bewegung entsprang dem Streite wegen der Agrarreform. Nach Privatnachrichten hgbe General Skorpadsky eine Re gierung aus all« Parteilagern gegründet. Die Rada wer de nicht mehr eröffnet werd«, sondern man plane nach Wiederherstellung der Ruhe und Ordnung Vorbereitungen zur Schaffung eines Parlaments, das di« Verfassung be- schließen soll.