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Vas Jubiläum -er kräulerbonfte. Zweifellos ist die Maibowle noch viel älter als 35V Jahre, aber in -er Literatur wird sie vor jetzt 350 Jahren das erst« Mal erwähnt, und so ist man wohl berechtigt, von' einem Jubiläum zu sprechen. Remberertus Dodonäus, so berschtet uns die älteste Chronika, Botaniker und Leibarzt weiland des Kaisers Maximilan ll. rühmte diesem, wie fein ein leichter Wein schmecke, dem man mit duftiger» Waldmeister eine liebliche Blunle gegeben habe, rind der Kaiser trug denn auch kein Bedenken, diesem fürtrefflichen Ruhme gebührende Beachtung zu schenken. In einem pfÄzischen Kräuterbuche aus 1664 fieret man das Kraut lein abgebildet mit der Erklärung „Im Mayen, wenn, das- Kräutkein noch frisch ist un!d blühet, pflegen es die Leute in den Wein zu legen und darüber zu trinken, auch soll es das Herz stärken und erfreuen." Dennoch hats lange gedauert, ' bis der Ruhm des Moitranks bis nach Berlin vorgedrun ! gen wär. Hier soll er erst 1829 von einem Regierungsasses- i sor Rohr eingeführt worden sein. Die Zahl -er Helferinnen in -en Dienststellen -er besetzten ist zur Zeit nahezu 2000. Bewerberinnen unter dein 20 Lebensjahr werden nicht eingestellt. Für Gegenden, die kein Helferinneheim haben — es gibt deren etwa 120 — ist die niedrigste Altersgrenze sogar erst das 25. Lebensjahr. Die Altersgrenze ist mit gutem Grund ziemlich hoch angesetzt. Denn Frauenarbeit in der Etappe in all ihren Zweigen, bei der Scheuerfrau begonnen und enden- bei der Krankenpfle gerin, Heimleiterin und Transportführerin, die Arbeit in mitten der fremden Bevölkerung sollte die deutsche Frau auch nur in ihrer echten Wesensart zeigen: sittsam, voll Hingebung an Pflicht und Arbeit. Das Spielerische dilet- tantiliber Frauenarbeit muß hier mehr noch als in den Arbeitsgebieten der Heimat ausgeschaltet sein. Auch wer als Frau draußen auf exponiertem Posten steht, muß sich dessen bewußt fein, daß er ein Stück Deutschtum verkörpert und seinem Volke und Vaterland« zur Ehre zu gereichen hat Allerlei Weisheit. Nach den Befreiungskriegen vor ruird 100 Jahren be trugen die Schulden aller Staaten der Erde rund 31 Mil liarden Mark, wovon die Hälfte auf England entfiel. Bor dem deutsch-frcm,Mischen Kriege waren die Schulden aller Staaten auf 78 Milliarden angewachsen, und Anfang 1914 wurden sie aus 210 Milliarden berechnet. Der große Welt krieg wir- dieser Summe mindestens 400 weitere Milliar den hinzusügen. — Vom höchsten Beobachtungsstand eines Kriegsschiffes kann man das Meer nur im Umkreis von 16 Kilometer überblicken, von einem in 1500 Meter Höhe be findlichen Luftschiff aus aber im Umkreis von 160 Kilo meter. — Die Kosten der beiden Schlesischen Kriege Fried richs des Großen betrugen zusammen 15 bis 16 Millionen Taler, der Siebenjährige Krieg, jährlich 25 Millionen Ta ler. — Bon den deutschen Rekruten waren im Jahre 1913 221411 auf dem Lande geboren, 161 384 in einer größeren - Stadt. Die Mikitärtauglichkeit ist also aus dem Lande viel größer als in der Stadt. Bürgerlicher Küchenzettel. Maatag: Spinat mit Bratkartoffeln. Grüne Suppe, Kartoffelsalat rnit Rührei. Mktwoch: Stockfisch in Senfbrühc*) mit Salzkartoffeln. Donnerstag: Graupen mit Schwarzwurzelgemüse. Freitag: Sauerkraut mit Kartoffeln und Wurst. Sonmcheud: Kartoffelmus mit Pilz-Beiguß. Sonntag: Einlauffuppe, Rinderbraten mit Kartoffelmehl- Klößen, Rhabarberslammeri.**) *) Stockfisch in Senfbrühe. Gewässerten Stockfisch legt man in eine Kasserolle mit soviel kaltem Wasser, daß es übersteht, mit Zwiebel, Pfefferkörnern und Lorbeerblatt, I ohne Salz, denn das mach den Stockfisch leicht hart, unö läßt nun das Wasser bei ganz wenig Feuer recht langsam zum Kochen kommen. Sobald es aufkocht, schiebt man den Topf vom Feuer weg und läßt den Fisch nur noch 10 Mi nuten im Wasser ziehen, längeres Kochen macht ihn hart. Danach entfernt man Haut und Gräten vom Fisch, zer- - pflückt ihn in kleine Stückchen und legt diese in eine unter des bereitete würzig«, braune Senftunke, in der man den Fisch vor dem Anrichten an heißer Stelle noch durchziehen läßt. — ZurSenftunke läßt, man 2 Eßlöffel Fett heiß werden, läßt darin unter Rühren 2 Eßlöffel Mehl bräunen, fügt dann erst eine kleine halbe, feingewiegte Zwiebel dazu, läßt di« mit gelblich werden und gießt dann unter beständi gem Rühren soviel von der Fischbrühe zu, daß man eine glatte, dicke Tunke bekommt, diese würzt man nach Ge schmack mit Salz, einer Prise Pfeffer, einer Prise Zucker und ein paar Tropfen gutem Weinessig. — Diese Menge reicht für 2 Pfund Fisch. **) Rhabarberflammeri. Zutaten: 1 Pfund Rhabar ber, 1 Liter Wasser, Pfund Zucker (zum Teil durch Süß stoff zu ersetzen), ' Pfund Grieß, nach Geschmack etwas Zi tronen- oder Mandel-Essenz. — Den Rlmbarber schneidet inan, nachdem man ihn gründlich gewaschen hat, in kurze Stückchen, tut diese in 24 Liter Wasser, läßt sie ungefähr 3 Mnmten kochen und rührt dann das Ganze durch ein Sieb. Die durchgeschlagene flüssige Masse läßt inan wieder zum Kochen kommen, tut den Zucker dazu und läßt den in Liter kaltem Wasser angerührten Grieß unter Quirlen in den kochenden Rhabarber laufen. (Der feine Grieß, den wir sttzt bekommen, wird leicht klumpig, wenn man ihn trocken einrührt.) Nun läßt man alles unter beständigen, Rühren einige Minuten kochen, füllt es dann in eine mit kaltem Wasser ausgespülte Porzellanschüssel, stellt es kalt und kam, es nach einigen Stunden stürzen. --- Anstatt Grieß kann man auch Sago nehmen. Hauswirtschaft. Pfannengebäck mit Fruchtmuh-Veiguh. Ein Ei ver rührt man nut 3 Eßlöffeln Zucker, tut 6 Eßlöffel Master und 6 Eßlöffel Mehl, etwas Zimt, Zitronenextrakt, eine Prise Salz und einen Teelöffel Backpulver dazu Und rührt alles zu einem glatten Teig. Eine Cierkuchenpsanne reibt man gut mit Fett aus, schüttet den Teig hinein u,ck> bäckt ihn bei ganz wenig Feuer auf jeder Seite einig« Minuten lang. Dann läßt man ihn aus einen erwärmten Teller gleiten, richtet ihn warm an und gibt eine aus Marmelade und heißem Wässer verrührte Tunke dazu. Warm gibt man dieses Gebäck zum Nachtisch; doch schmeckt es auch kalt ohne . Tunke, zum Kaffee oder Tee sehr gut, und es ist leicht und ' schnell herzustellen. Marmeladen-Schaumtorte. Aus Pfund Mehl, 20 Grmnm Butter, einem Eidotter, 100 Gramm Zucker und etwas Salz rührt man eiiren gatten Teig, dem man zuletzt (2 Paket Backpulver zufügt. Von diesem Teig rollt man einen runden Tortenboden aus und läßt ihn auf eingesette- tem Tortenblech langsam backen. Wenn er darnach erkal tet ist, streicht man als gleichmäßige, ziemlich hohe Schicht auf folge,üre Weise hergeftellten Marmeladenschaum darauf: Man schlägt zwei Eiweiß zu leichtem Schaum, tut 50 Gramm Zucker, eine Prise Salz und 4 Eßlöffel voll beliebige steife Marmelade dazu und rührt die Masse ununterbrochen 1,2 Stunde lang, ehe man sie aufftreicht. wie erhöht man die Süßkraft des Zuckers? Einfach durch Zusatz von Salz! Oho? Doch! Man schreibt darüber: „Ein wenig bekanntes und willkommenes Mittel zur Er höhung der Süßkraft des Zuckers ist Salz. Der Zusatz kann aber nur bei Zucker in klarer Form vorgenommen werden und darf 15> 2 Gramm auf je zwei Pfund Zucker nicht über schreiten. Durch dieses Verfahren steigt die Süßkraft uni durchschnittlich 18 v. H., also ein Fünftel, wie angestellte Versuche in Apothekerkreisen ergaben."