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M . ' „Hier hast du «in Getränk-, sagte er. „Wenn dein M Mann heimkommt, so nimm etwas davon in den Mund U: Schluck« es aber nicht hinunter, sondern bWcktr es im M Munde; dann wird der Herr dich nicht mehr Wogen, nicht A einmal mW dose wird er mit dir sedc." Die Frau bedankte sichund ging heim. Kaum hattösie M .die Mosch« vorsichtig hinter den Ofen gestellt, da trat auch ff schm, ihr Mann ins Zimmer. Rasch nahm sie «inen Schluck ' vbn dem Wasser; und getreu den Rat des Allen befolgend, behielt sie das Wasser im Munde. Der Mann stieß seiner Gewohnheit gemäß einen Much aus, harte Worte fielen; di« P Frau, di« sonst gleich ebenso hart und zänkisch geantwortet U hatte, schwieg — sie mußte ja schweigen! Roch eine Welle M fuhr der Mann fort, zu poltern und zu sckpnähen. Dann L schwieg auch «r. i dem Zimm« wurde es still, so still wie es seit lan- L-. Hw Zeit nicht mehr gewesen war. Erstaunt blickten die h Gachbarn über dea Zaun, sie konnten sich die Ruhe in dem sonst mit Lärm «füllten Hause nicht «klären Ihr Staw . »en wurde imtner grüß«, als auch am nächsten Tage kein ( lautes Wort zu hören war Eine ganz« Woche ging dahin; in dem Hause herrschte Miede Di« Frau war Mckkich üb« das gewandelte We- stn Wes Mannes. Wenn er heimkehrte, fluchte « nicht mehr, kein böse» Wort kam Lb« sein« Lippen. Richt ein- - . m<ck di« Hand «hob er gegen sie. Ruhig setzte er sich nie« ?. der. Um zu essen. Schweigend stellte die Frau di« Speisen auf -en Tesch Da das Wasser, dos sie im Munde hatte, sie daran hindert«, zu sprechen, so konnte sie sich auch nicht ver- «choorten, wenn « zuerst noch di« Suppe rügte oder «einte; daß das Brot zu scharf gebacken sei. AlbnWich härt« auch dieser Tadel auf, denn schweigend bemühte sich, die: Frau, alle» so gut wie möglich zu machen. Der Mann trank nicht mehr. Nüchtern ging « zu Bett. Seine Haus- . vchkeit Won ihm wird« lieb geworden zu sein: im Stall und auf -em Hofe erklang in den Feierstunden seine Axt. Er sich daß -er Zaun -«krochen war, uNd besserte ihn aus. Immer mW leerte sich das Wasser in der Flasche. Und eines Tages als die Frau wird« einen Schluck nch- men wollte, war nichts mW darin. In diesem Augenblick trat der Mann ins Zimm«. Er machte eine Bemerkung Die Frau gab «ine scharfe Antwort. Und wird« war der Streit da. Zu den heftigen. Worten kamen heftige Schläge. Die Mau weint« und schrie. Der Mann ging fluchend fort. Als « heimkam, war « angetrunken« denn je. Boller Schrecken lief di« Frau am nächsten Morgen hinunter zum Muß. „Sekts SM mir wieder von Eurem Zauberwafser!" rief M sihow weitem dem Allen zu. Der betrachtete sie eine Weil« sinend. In dem harten, wie aus Hotz geschrittenen Gesicht keine Bewegung, so kla gend und schmerzvoll auch die Worte der Frau waren. „GM! Gebt, mir wieder von Eurem Zauberwafser!" wirdertzokr sie flehend. „Ich getraue mich sonst nicht mehr, heimzugehen. Der Mann Wägt mich tot." Wieder Holle der Alle eine gefüllt« Flasche aus der Hütt«. „Tut nut dem Getränk wie zuvor," sagte er nur und wandte sich seinem Boot« zu. — Beruhigt gingdie Mau heim. Und wieder war Fried« und Ordnung in ihrem Hause. Aks ab« di« Flasch von neuem geleert war, begann auch von neuem der Streit. Und zum dritten Male lief die Unglücklich in ihrer Rot hinunter zum Fluß. „Ab« Frau", sagt« der Fährmann, „merkst du denn noch immer nichts?" „Ich bitt' Mich, gebt mir noch einmal von Eurem Zau berweiss«!" . Der Wte^schüttelte den Kopf: „Was ich Euch gab, ist gewöhiflich» Lass«." „Umnägkch!" „Ich sage Euch Wasser hi« au» dem Muß, Wasser, wie es aus dem Boden kommt, wie es um di« ganze Erde läuft." „So hobt Ihr es verzaubert." „Ich bin kein Zauberer. Wäre ich so miichig, ich äße nicht fremdes Brot, mÄeidig gereichte Suppen." „Aber das Wasser hat mir Soch geholfen." . „Nicht Vas Wasser hat Euch gehoffen, Ihr habt Euch selbst geWfen. Wenn Ihr das- Wasser in den Mund nahmt, konntet Ihr nicht zanken, sondern mußtet schweigen. Und Euer Mann, mag « auch noch so.böse sein, wird mit dem Schelten aufhören, wenn Ihr «ich nicht zänkisch verant wortet." Unschlüssig blieb die Mau stehen. „Seht mit Sott nach Hause! Schweigt, wenn der Mann » zankt. Laßt Euch nie durch den Zorn zu unbedacht« Rede hinreißen. Schweigen ist Klugheit. Wenn aber der Zorn vorüber ist, so «Märt Eurem Mann alles int guten; un alles wird gut sein." Di« Mau ging. Langsam, Schritt um Schritt ging sie nach Hause. Die Wort« des Allen bewegten ihr Herz. Zu weilen blieb sie im Nachdenken stehen. So war es bereits spät, als sie in ihr Zimm« trat. Der Mann , wartete schon. Ärgerlich über das Warten,.Hub er an zu schellen. Di« Mau, eingedenk der Mahnung des Alten, schwieg. Richig stellte sie das Essen auf den Tisch. Der Mann verstummte mm auch. Die Mau setzt« sich ihm gegenüb«. Ab und zu fiel noch ein böses Wort üb« ihr langes Ausbleiben. Sie verantwortet« sich nicht. Aks di« Mahlzeit beendet war, ging der Mann zur Tür. In der Sorg«, daß er wohl wie der das Wirtshaus aufsuchen werde, legte die Mau ihre Hand auf seinen Arm. „Möchtest du nicht die Bohnen an binden?" sagt« sie freundlich. „Der Sturm hat sie vom, Zaun gerissen. Du verstehst es besser als ich." Der Mann ging mit ihr in den Garten. Die Mau half. Und wahrend der gemeinsamen Arbeit erklärte sie ihm ihr langes Ausbleiben. Sie sprach von dem Alten unten am Muß. Sie sprach in Güt«. Auf dem Apfelbaum schlug der Fink. Die Nelken duf teten. Im Garten und in dem Hause lag der Miede. Und der Friede blieb, denn, di« Mau hatte gelernt zu schweigen. Aeitgemiitze Betrachtungen. „Einheitliches". Des deutschen Glückes Unterpfand — bleibt stets die deutsche Einheit. — Sie herrscht auch heut in Stadt und Land-— zum Wohl der Allgemeinheit.— Sie ist der Stunde Machtgebot — und tut zur Kriegszeit doppelt not — sowohl in der Verwaltung — wie in der Lebenshaltung. Di« Einheit li«h das deutsche Reich — im Sturm der Zeit erstarken, — die Einheit macht uns alle gleich, — sie schicht uns nur nach Marken. —Und nur auf Marken oder Schein — kaust man die Einheitsware ein — und zahlt be kannter Weise — die Höchst- und Einheitspreise! Mit Mark«» sind wir reich bedacht, — sie mehren un ' s«r Wissen, — die Marke kommt ost in Betracht, -—wenn wir was kaufen müssen! — Die Einheit hat sie eingeführt, — di« Einheit hat uns rationiert, — ihr danken wirs alleine, — wenn Jedem wird das Seine! Einheitlich muß die Haltung sein, — ein Zeugnis ist's der Reife, — drum greift man schon beim Morgenschein — zu seiner Einheitsseif«! — Gewöhnlich mit dem Einheitsbrot — stillt man des Magens erste Not — und schlürft in aller Frühe — die Ein heits kaffee- . Brühe! Bescheidenheit ist eine Zier, — drum leben wir beschei den — an Sinheitswurst und Einheitsbier —