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oeii le. MMN. «nd Am andern vornrittag begab sich Ronald nach der Kart-Täuchnitz-Straße, um Ltmbäch» zu besuchen. Vie KoNstcktn empfing ihß Äletn, ihr Mann mar nicht zu Häuft. Sie war noch spitzer, noch iM, " ver geworden und begrüß Ronald mit ste -iß gemacht, weil di« besonderen verhälttrlsse tn^ Hachsen, namentlich di« Organisation de» Heimatdank, die» erforder lich erscheinen liehen.- Während M Rchchoangelegftcheiten der Lwcherverband selbstver /Han-in Hirn-geht, ist s» eine D », die sich d« besonder» stichst- scheu Lechältnkffen vollständig anpäht. Diese Anpassung». mögsichVE fehlt den -Men anderen jüngeren Organifatio- »Ich habe gehört, daß Du den Dienst quittieren willst» Ist das wahr?" „Es ist bereits geschehen. Ich bin nicht mehr Offizier. „Und was hat Dich zu diesem Schritt veranlaßt?" > Er sah mit großen ernsten Augen in ihr verkniffenes Gesicht, in dem sich trotz aller Förmlichkeit ein forschender Ausdruck bemerkbar machte. > Sie betrachtete ihn unwillig und erstaunt durch das Lorgnon. „Wie soll ich das verstehen? Ich denke Du gehst nach Rahnsdorf, um das Gut meiner Schwägerin selbst zu ver walten." „Es ist allerdings Frau von Rahnsdorfs Wunsch, daß ich dies eines Tage» tue. Ob sich dieser Wunsch jedoch er füllt; hängt von Lisa ab»" „Mein Mann sagte mir doch, daß Ihr Euch ausgespro- chen und versöhnt habt." Ronald seufzte. „Ja, — ausgesprochen haben wir uns; und Lisa zürnt mir auch nicht. Aber vorläufig weigert sie sich, in Gemein- schäft mit mir zu leben." „Unerhört — un—er—hört! Ich dächte doch, Du hät test viel mehr Ursache, ihr zu zürnen. Weigert sich, in Ge meinschaft mit Dir zu leben? Lächerliche überschwengliche Sentimentalität. Und daß läßt Du Dir bieten, machst die sem Skandal nicht ein Ende, indem Du ste energisch an Deine Rechte mahnst? Ich verstehe Dich nicht, Ronald. Werden nicht Tausende von .Ehen ohne die sogenannte Lieb' geschlossen, die -och nur in romantischen Köpfen spukt. Lisa ist «ine überspannte Närrin, und mein« Schwägerin wir st« natürlich in ihrem Überschwang noch bestärken, schon um mich zu kränken, weil ich dies« Verbindung gutgeheißen habe."' . . , „Ich muß Lisa unbedingt in Schutz nehmen, Tante Her mine. Ihr Verhalten billige ich vollständig." Sie richtete sich erstaunt empor. Auf ihren Wangen brannten rote Flecke und verrieten ihre Aufregung. > „Du billigst ihr vechaü«? Da» erscheint mir seltsam genug. Dann wird Wahl diese» Romankapttel durch «ine Schechung einen würdigen Schürß bekommen, nicht wahr?" » freiwilligen KüHörgevereinigungen bei - - —^ne liberal« 125157, .Freisinnige 398. Hier würden bei der vativen sS, auf die Reformer und Mittelstandsvereinigung 3, auf bst Nationalliberalen 18, auf Freistnnige 6 und aus di« SoM-emokraten 49. , Diese Mahl hätte aber schon eine starke sozialdemokrati sche Kammermehrhett ergeben. Denn die Nationalliberalen bei dem neuvvrgeschlagenen Wahlrecht einem solche» Ergeb- nis durch di« Zuteilung von ein oder zwei Alterszufatzstim- inen vorbeugen zu können meinen, so muß dieser Annahme ganz entsihksden widerfjnochen werden, denn die Zahl der W a h Iber echtigten in höh,erem Lebensalter ist in der sozialdemokratischen Partei verhältnismäßig eben so hoch, wie. in den änderen Parteien. Auch hierfür einen Beweis aus der amtlichen statistischen Bearbeitung der Wahlziffern von 1999: Unter den 638 876 Wählern, die in der Hauptwahl ihre Stimm« abgaben, befanden sich IM Itzt, die über SÜ Jahre alt waren. Von dttzs« warm» 59 881 Selbständige in Landwirtschaft, Gewerbe ütth Han-gl, MSI Lngästellw, 7S520 Arbeiter, 25485 Helmte und Lehrer, 1748 Angehörige freier Perus« und 23 »98 ohne He- ruf Bänden über 59jährigen Wählern wären also weit über «in Drittel Arbeiter, die doch zum weitaus größten Telle sozialdemokratische Wähler Wft währen- ebenso auch in -en angeführten übrigen Bemch» ständen noch teilweife statte sozialdemokratische Minderhei ten gesucht werden müssen. Fast ebenso liegen die Verhält nisse in den Altersklassen von 49 bi» 45 und von 45 di» W Jahren. Es ist also «in offenbarer Trugschluß, wenn man glaubt, mit Hilfe von zwei Wterszusatzstimmen un- de» Verhältniswahl einer sozialdemokratischen Kammermehrheit Vorbeugen zu können. Da auch die Fortschrittler für die Ekr führung de» Reichslagswahlrechte» für den Landtag sich fest gelegt haben, muß fäbst für den günstigsten Fall, daß die Sozialdemokraten nicht Mein di« absolute Mehrheit im Landtage gewinnen könnten, sicher mit einer Mehrheit für die Einführung de« Reichstagswahl rechtes gerechnet werden. Diese würbe dann logischer weise das Wahlrecht schleunigst nochmals „reformieren". Di« das Reichstagswahlrecht auf di« Zusammensetzung -es sächsischen Land tages wirken mühte, das lehrt wiederum ein Bück aus di« Wahlergebnisse von 1999. Wenn damals nach dem allgemeinen, gleichen, direkten Wahlrecht gewählt worden wÄe, dann wären schon in der Hauptwahl 52 Sozialdemokraten gewählt worden, und zwar in den Wahlkreisen Dresden 5, 6 und 7, Leipzig 3, 4, 5 und 7, Lhemmtz 1, 2, 3 und 4, im 7., 9., 19., 11., 12., 13., 14., 15., 16., 17., 18., 29. und 21. städtischen und im 1., 2., 6., 7., 19-, 12;, 14., 15., 16., 18., 23., 29., 39., 31., 33., 34., 35., 36., 37., 38., 39., 49., 41., 42., 43., 46., 47. und 48. ländlichen Wahl kreise. In-erStichwaht wären noch 15 Sozial- -emokraten hinzugekommen, und zwar im Wahlkreise Dresden l und in, Leipzig ll, Zwickau, im 3 , 4 , 5., L, 22. und 23 städtischen und im 3., 4., 22., 32. und 45. ländlichen Wahlkreise. Dann hätte das angeblich gleiche Wahlrecht dazu geführt, daß 341396 sozialdemo kratische Wähler 67 Abgeordnete und 29281 6 bürgerlich« Wähler nur 24 Abgeord nete in den Landtag hätten entsenden können. Di« „Sächsische Rationalkiberale Korrespondenz" stellte in ihrer letzten Nummer selbst fest, daß „das jetzige Wahl recht günstig gewirkt hat. Nach der vorangeführten, auf gründ der amtlichen Wahlftatistiken ausgerechneten Beispie len wird von einem Wahlrecht im Sinne des Dr. Seyftrt- schen Antrages nur das direkte Gegenteil gesagt werden kön nen. Was drängt denn eigentlich in der sächsischen Wahlrechts frage zu solcher Eile? Kann denn die II. Kammer, die erst einmal nach dem jetzt geltenden Wahlrechte gewählt wurde und deren Wahlzeit eigentlich schon längst abgelaufen wäre, nicht obwarten, bis sich hervusgeftellt hat, was bei der ps°ew ßischen Wahlreform herauskommt? Muß denn Sachsen «uff dem Wege zur Einführung de» Reichstagswahlrechts unbe dingt an erster Stelle marschieren? Auf diesen Weg aber führt der nattonalliberale Wahlrechtsantrag in seiner jetzi gen Form ganz ohne Frage. 0. ?. ten vor Erregung und seine Stimm« bebte. Da nahm ihn Lotte beim Kopf und küßt« ihn lachend „Schade, daß Lisa das nicht mit anhören konnte; sie wäre sicher durch Deine Worte so überzeugt worden wie ich. Run glaube ich Dir wirtlich, daß Du sie liebst. So versteht nur ein Berliner die Reize seiner Angebeteten zu schildern. Übrigen», wenn es Dich interessiert, ich habe einen Leben herzlichen Glückwunschbrief von Wsa erhalten und von Frau von Rahnsdorf einen Korb voll -er herrlichsten Rosen. Soll ich Dir den Brief zeigen?" „Ja, bitte," bat er dringend. Sie holte den Brief aus einem Kästchen un- legte, ihn vor den Bruder hin. „von Dir ist'aber gar nicht die Red« darin," sagte sie neckend. Er sah enttäuscht aus. „Nein?" , „Wirklich nicht. Mit keinem Wort «wähnt sie Dich." Er las den Brief und gab ihn stumm zurück. „Nun, — hat er nicht Deinen Beifall, Ronald?" „Doch, aber sie schreibt wirklich kein Wort üb« mich" ^Und da» kränkt den stolzen Herrn -er Schöpfung, nicht wahr?, «ch Ronald, ich wünsche von Herzen, daß Lisa Dich «och ein ganze» Jahr hangen un- bangen läßt in schweren- -er Pein." „Du bist recht liebevoll, Lotte. Dein Glück hat Dich herzlos gemacht für das Lei- Deines Bruder." Lott« schüttelte den Kopf und strich ihm liebevoll das Haar aus der Stirn. „Nein, Ronald; ab« die Liebe zu Lisa muß erst tief in Deinem -erzen wurzeln, damit sie recht gedeihen kann. Sonst «ntwurzelt ste der «st« kleine Sturmwind wird«." „Ach Du kluge Lott«, woher holst Du Dir denn all di« Wekh-it?" „Aus Schulbüchern nicht, Du dumm« Ronald." Run lachten ste beide hertzsichi. —— Am andern vormittag begab sich Ronald nach der Kart-Täuchnitz-Straße, um Ltmbäch» zu besuchen. " " ' "s, und unnahda- 1, KrxisÄttretbr uiü» 1. Schriftführer. veg« Pi».«eühstags- krcht i» S*M«. Au» Dresden Mir- uns geschrieben: Pie »nttonNrithieoar« Antrag Dr. S^yferi auf MnfÜhruntz de» ättgemetnen, gleichen und tztr41te»W«hlr«cht» mtt Verhältniswahl un- 2 Al- und wußte genau, daß esVkde «ar, was ich alle Zett.für ihn gMhtt. Du möchtest jetzt «in Unrecht an Lisa Ottma- chen, Hre Herzen-not hat Dich gerührt, ein guter Mansch «st Du immer gewefen, 7- ist «» denn da so sicher, -aß Du Dir diese Liebe nicht nur «inredest?" ^Lotte, Du -efttst dab«t Noch an die aste Lisa W«nn Du ste jetzt sehen würdest, es wäre Dir gor nicht sq wunder lich, -aß ich ste liebe." Ste strchte ihr stehe», warm« Lgchen. „Dummer RoM>, wün-wsich«' ist es »ntr gewesen, daß Du Mft nicht M« lange siebtest. So «in golden« Herz. Aber ftMch thr GMnn« woW zuerst «ttoag fL« Auge Haimr. Lilli Sander» kann Lisa da» Wasser nicht reichen, mm inrmen W«t andSamgd Wchr ihr hübsche» Gesicht hgs Dip-m «mts mrdtzchd Ich pla heilfroh dies« Mise -Wer Dir hast. Lft «tsa hab sich M verüntzeet?" Orb mich frei ! Roman von Cmrcha Mahd,. 42 Fattsegmg. Ll» di« Geschwister «tmnal ein Stündchen allein waren, vertraute «r chr alle» an. und sagte ihr offen, -aß « gar nicht so voll Zuversicht sei. Lisa sei Loch ein sehr eigenartiger Eha- «ckt« und hcwe sehr entschieden abgelehnt, an seine Webe zu glauben. " '' ' Lott« sah ihn ernst, an. „Das darf Dich nicht wmchernehmen, mein Ückwr Ro- aald. Ich verstche Lisa so gut — so guf — ab» ob ste in mein« eigenen Haut steckte. Ich könnte Dir auch nicht so ohn* weit««» glauben, Schließlich ist doch abzuwartew, ob - „ GefütL was für Lisa in Deinem Herzen erwachte, auch wirklH Äche ist." ' Mb« Lotte, wenn ich Vir versichere." „Ach geh; in Gefühlssachen betrügt man sich selbst gern nach vedarf. Hab sch mir nicht selbst die ganzen Jahre ein- geredet, ich empfände nur freundschaftlich, schwesterlich für Kurt. Und kaum trat «r hi« in die» Zimmer und fach« mir: ^e- ob Fe den Hetmkehrenben zu Gefallen sein wird. 5>e» wei- INS terdn lehnen die Konferoativen den Antrag Dr. Seyfert des- Hak-M», weil « nicht die Gewähr für ein Wahlrecht bietet, Vas die Vorherrschaft einer Klasse oder «ine» Stande» auf -alle Fäll« aus schließt. Die berechtigt gerade auch dies« letzte Einwand gegen «in Wahlrecht im Sinn« de» nationalliberalen Antrages ist, da» kann zahlenmäßig bewiesen werden, w«nn Man berech net, wie di« letzten Landtagswahken sm Jahre 19Ü9 ausgefallen wären, wenn sie nach dem jetzt geplanten Wahlrecht stattge funden hätten. Damals entfielen auf die Konservati ven (einschließlich Lund der Landwirte und Freikonservative) 287 499 Stimmen, äuf di« Reformpartei und Mittetstands- Vereinigung 55562, auf die Nationalliberalen 336 541, auf s -i« Freisinnigen 199894 und aus die Sozialdemokraten kmntnts In den Kreisen -« Kriegsvftletztrn sich bereit» Ein- 492 Ä2 Sttmmen. An Abgeordnete» wurden gewählt 28 gmig verschafft hat, Veaste» der Umstand, daß di« versamm- Konservativ«; 2 Reformer, 28 Nattonalliberäle, 8 Freisinni- tung d« Ortsgruppe des Verbandes am stärksten besucht g« und 25 Sitzialdemokraten. Wäre damals nach der ver- maren twch uitt« anderen als vertret« des hältniswahl gewähtt worden, so hätten entsprechet» -er auf Grafen Dr. Vitzthum von Eck- die Kandidaten der einzelnen Parteien entfallenden Ge- .. Dr. Körpert, «ll» verttet« d« samtstimmenzahl>an Abgeordneten kommen müssen . ngGeinmtdank Freche« von -«Goltz, für den ton- 21 auf di«.Konservativen, 4 auf die Reformer un- Mittel- seroaSoen Lan-esverein GeneralfekretSr Fritzsche und an-<standsv««inigung, 24 auf di« Nationalliberalen, 7 auf Vie -ew Mschienen. i Freisinnigen und 35 auf di« Goziasilemokraten. Pi« von nwhr al» 469 Kriegsbeschädigten besuchte ver-« Rechnet man nicht die Stimmenzahl, sondern die Z ah l fammlung, in-« -« Landesvsrbandsvorfitzende Ikamerad der Wähler zusammen, di« für die Kandidaten der «in- St»i»gr ^bar üb«. Ziel« und Aufgaben -es Verband« zelnen Parteien stnnmten, so «rhält man folgendes Ergeb- ttnen fessür»«, mit starkem Beifall .aufgeuommenen-^ nkn Kons«ü>ative 195553, Reforrnpartei und Mittelstands- itrog hiett, gestaltete sich denn auch zu ein« beredten Kund- Vereinigung 29249, Nattonallibevale 125157, .Freisinnige /S-bung flir den; W «n- die beiden Haupt- 41857, Goglaldemokvaten 341"3W. Hier würden bei der Leitsätze de» , -^Arbeit mst -Lett amt- verhäktnidwbhk an Mandaten entfallen sein aus die Konser- -sichen WelleH .. P-Ei. bei» beiden, zu «e- Zeilen-einige AbftlLrung ^st -ie-WM M attgehört. Im Frühjabr Ist» WWch« WMste -iss« Vereinigungen in PlaWi ' U«» chr isk -qnn d« Reich»o«band mit -em sstze d» Esse» -«ausgewachsen, die grüßte Gesamtbrgamsa- chtzstimmen -ad wie «in« ooxttnfige ^iwstim- NeuordMmgskmnmfffion W y. Mmwr erken- -sicht auf AnnWm W LaPfoWM G«g ner che» M.nur ->j« M«fMvht,i- ' Auch diese verschließen sich nicht d« Nvtwen- D<chirechttM»exuy-, di« den durch den Krieg E »inesraM««» T«i- Dlän^hat jedoch «. -titze. Ände- e r Z« lt, da di« gt«n> -te heut« noch käinpf«nd an den Fröylen steht, teiO Ge- leachOZt zu Hiner Dtllea»Lußerung Üb« diese doch auch ihre - "rage hat. Man chpe vollende Tat- d sst. mehrenden von -er zum nün