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istcktn:d«r^rgltzn-er «pd Franzosen, sa vielleicht mich der belgischen Arttllerst in Schtttthmrfen verwandelt wot-mi find. Bald 3s^. Jahre -ölt da» Marinekorp» die Pserfront , YNd wich sie weiter hasten. Hier kommen sie nicht durch! Die Fahrt ist zu Ende Mm heißt es aH Schuster- Rappel durch Len aufgeweichten Boden waten. Trichterfel der küadttr die Statte, wo einst eine unserer Batterien stand. FeindstcheFlstget hatte« sie oufgespürt und da» Feuer fvan- zösischer Artillerie hierher geleitet. Mt Dcst^l Kein Wert- chen Erde in einem Umkreis von Hunderten von Mostrn, das nW von Srimaten dyrchwühtt worden wäre. Da muß ten di« Geschütze etwa» verlegt werden Ebenfalls mit Er folg. Denn lange noch hämmerten die Feinde mit schwer stem Kaliber auf -er vnlaffenen Stellung herum. Der Lehm- dichett konnte es «rtre^en. Der schmale Fahrweg ist an der Seite mit einer hohen Verkleidung gegen Feinde^icht gedeckt, wie da» ganze Kanwfstkd mit Faschinen übe^ogen ist, ost Kilometer lang. Hohe Gerüste, an denen Binsen, Rohr, Ge webe vsw. dem Gegner die Einsicht verwehren. Eine Riesen arbeit steckt in diesem Maskenfeld, und der ungehemmt von See hereinstreicherche Wind sorgt dafür, -aß es de» Ar-eits- tnqv» nicht an der genügenden BeschSstigung fchtt. Rüstig schreiten wir aus. In einem großen, halb mit Wasser gefüllten Trichter Legt ein totes Pferd. Auch ein Opfer des Krieges. WahrschestKich in pechschwarzer Nacht - vom We^ abgegktten und in dem Riesenloch oerfmrken, des sen Durchmesser ich auf 10 Meter schütze. Em schwerer 38- i Zentimeter ist hier hineingegangen. Auf einem niederen Baum, über dessen Unversehrheit i n dieser Düfte man sich wundern muß, «in Vogelnest. So sorgt hie Natur dafür, daß di« Gedanken aus dem Bann des Grauen» für einen Augenblick in ein« freundlichere Richtung treten. Endlich stehen wir an -er Pser. Ruhig -linken ihre klaren Wasser, die so oft Zeuge erbittertster Kämpfe gewesen. Am diessei tigen Ufer eine endlose Kette vpn Unterstünden. Zur Linken Feldgraue.. Süddeutsche Landwehr. Rechts ein Matrosen regiment. Wir stchen also hier am südlichsten Flügel des Marinekorps. Da es bald Mittagszeit ist, treibt mich die . Neugierde dazu, Len Landwchrleuten in den Topf zu gucken: Mohrrüben, Kartoffeln und Schweinefleisch- Ein Schützen - ' grabenhund Mustek mich etwas erstaunt. Ich denke mit Recht. Selten mag Berliner Besuch hierherkommen. Doch wir muffen weiter. Wenige Schritte -ringen uns von der Armee zur feldgrauen Marine. Eine Drücke führt über die Ufer: schon will ich -en Uferwechsel vornehmen, da fällt mir ein Schild indie Augen. Nicht bei Tage zu passieren! Gut! Mm dem Feinde Granaten zu sparen, an denen er infolge des U-Boot-Krieges ohnehin schon ziemlich knapp sein mutz! °Ln einer anderen Stelle jedoch erlaubt eine verdeckt liegende Brücke -en Übergang. Bald sind wir im DrückenkoH am jenseitigen User, vor uns dehnt sich, unübersehbar weit, das Pokderland, das IWerschwemnnrngsgebiet. Einst fetter, fruchtbarer Marschboden und heute, als Berzweiflungsmittel der Engländer gegen den deutschen Vormarsch 1914 ein end los großer See, aus dem, gleich einsamen Inseln, einige Fermen (Gutshöfe), herausragen, die zum größten Teil be setzt find. Teils von uns, teils von den Feinden. Vorposten, inmitten der Wafferenrsamkeit. Einige Mariner, die gerade von mehrtägiger FerMwache abgelöst find, erzählen mir von den Strapazen dieser Stellung. Überfälle sind nichts seltenes, aber die dem Matrosen im Äute liegende Abenteuerlust fin det sich mit allen Gefahren und Unbequemlichkeiten ab. Mit dem tagelangen Berzicht^nuf warmes Essen und dem Ver kriechen während des Tages unter Wellbleche, weil die Fein de sofort ihr Feuer auf eine Ferm richten, wenn sie unsere Vorposten dort festgestellt haben. Wir gehen wieder aus das rechte Ufer zurück und wan dern nun die Schützengrabenstrahe entlang. Der bekannte Humor unserer Matrosen kommt auch hier wieder in den In schriften über den niedrigen Erdhöhlen und Eingängen zum Ausdruck „Junggefellenheim", „Die lustigen Hamburger", „Nur für Herren" usw. ustv. Das Geleise einer kleinen Feld bahn zieht sich entlang Knorrige Weiden umsäumen die Ufer -er Mer./Mistn m -M Unttrsthrckat'ttne -WkapM . Di« Mutter Gotte» mit Englern „Piste schone," iftmttt um beholfenen Buchstaben angeschrieben. Do» Kapellchen ist mach unversehrt. Es steht noch genau so» wst ttr den -orbsttytzm 1914, als di« belgischen Bauern di« Muht ergriff««. Warme Sonn« sucht mit sdem rauhen Wwde amgnsihr neu. In ihren -ostenen Strahlen putzt sich «in Schützengra- benkätzchen, das über dem Echgange «iiwor ^nngMfckstll- , heb«»" fitzt. Vies Idyll verstärkt den EdKeuck -e» F^ den». Und -och ist di^e» FLißchen einer der BttMWmlltz diese» Kriege» gewesen^ hat wütende» Han-geMeNge -wst scheu unserer Feldmarine und den besten. Truppen Mgtmchä gesehen, das wohl wüßte, -aß mit dem »«Äst von Laiatt sein Schicksal besiegest se^ Darum di« «w »Scher Angst geborene Überschwemmung des fruchtbaren -an-«». Pser und Polderland^ Schutzmtttel^war des Festchez ober auch fist unsere Frmtt. nicht bedeutm^rlo». Dort hinten sie- gen die den Ei^ididern so verhrchten U^vowtaester, wo die »äff« für -en tödlichen Stoß -egen England geschmiedet und geschliffen wird. Und hin: wacht da» Marme-mp»! ArttUckMUAr DrtKkHtMWrW» »Abrninek'. Da streiten sich die Leut herum» — wie man da» recht» suche — und blättern Seit auf Seite um — im Wsten Wor- terbuche. — Man blättert hin, man blüttrrt her — und kommt mcht recht ins Reine, — wie heißt da» Land am schwarzen Meer — U—krüne oder —kraine? —,— Wie heißt die jüngste Nepublck, — mit der wir Frieden schloffen, — die nicht geneigt -er Polittk von Trvtzk und Genossen? — Das Land, das frei fist immerdar — mnbant die Staatsmaschine, nenrst sich Ukraine oder gar — dreisilbig U—-ckraT—ine? —— - Hebt man das „i" so scharf heraus? — dd» wär M wis sen wichst-, wie spricht man nur den Namen aus» — man spricht doch gern« richtig! — Wer spricht, wie ihm der Schna- bel wuchs, — der Hilst sich schnell allein«, —-st große Frage löst er stugs — und sagt mit „6" Ukraine! Kennst du das Land, -ess' Scheuern voll — noch find an Erntesegen? — Wer-ssinen Namen sprechen soll — ist manch mal recht verlegen. — Manch einer, der den Kopf sich schon — zerbrach, hat jetzt Migräne, — nun spricht im bessern Bll- dungston — zur Vorsicht er Ükräne. Wo Hilst Linfingen's tapfre Schar — -st Flur vom Feinde säubern? — Zu retten, was zu retstn war, — zu schützen es vor Räubern? — Im neuen Staat am Schwarzen Meer, — gab kund mit Kennermiene — em weiser Mann: an Wissen schwer, — und sagte U—kra—ine! Da streiten sich -st Leut herum» — was richtig wM er schien«, — sie hören hier und iwrt sich um, — ob „ei" ob „ä" ob „ine". — Indes, was mir h«r richtig scheint, — ich grüble drob nicht weiter, — die Hauptfach ist, daß sich «in Feind — zum Freund bekehrt! Ernst Heiler. Frauen-Rundschau, sm» «ne Witwen-Statistik. Rach der letzten Volkszählung vor dem Kriege gab es in Deutschland 2,42 Millionen Wit wen. Darunter waren 170 600 ohne Beruf und ohne Ein kommen, so daß die öffentliche und private Wohltätigkett für sie sorgen muhst. 385 000 wurden durch Angehörige Wster- stützt, da 900 000 — meist dem Militär- und namenWch'dem Beamtenstan- angehörig — lebten von Pensionen uN-Nrn- ten, 41 Prozent aller Wiwen hatten sich auf irgend eine Weise selbst eine Ehe gegründet oder eine berussichh^Pättg- keit ergriffen. Eine Witwenstatistik nach dem Kriege dürste wesentlich andere Verhältnisse ergeben. Altersheime für ländliche Dienstboten werden in Bayern nach dem Kriege mehrfach errichtet werden. Rach und nach soll in jedem ländlichen Kreise ein solche» Httm entstchen. Diese Absicht findet außerordentlich viel Anklang und hat