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Postsch«»-K»«t»r Amt Leipzig Sir. 21 543. — Geweinde- »eek«,k»,tr»öu»sie «isch,f»«e»»a «p»tp Sie. »4. 3« F<Ee HAberer G«»«st — Krieg oder sonstiger irgend welcher ötSrnag der Betriebe« der Aeitung »dy der Beförderungseinrich« — h«t der ««Ketzer keine« Anspruch «uf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung »der aus Rikkzatzlrmg de« Bezugspreise«. Anzeigenprei«: Die Sgespaltene Grundzeile (Alm. Mosse 28 oder deren Raum 25 Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pf,. Im Text teil (Alm. Mosse 17) M Pfg. die 3gespaltene Zeile. Bei Wiede» Holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtlich« Anzeig« die Sgespaltene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tag« »der Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Sonntag. 10. Februar 1V1K Jahrgang - f Wöchentliche Beilage«: Der S-kchftsche Landwirt und Sonntags-Unterhaltnngsblatt. Anzeigeblatt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr.. Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. GeschW,st««e: Bischofswerda, Altmarkt 15. rschrint isiden Werktag abends für den folgende« Tag. «er Ba> g»preis ist einschließlich der wöchentlichen del Abholung der aHhiiftcheSe »ouatlD Ä Pfg., bei tu. Hau» onrülich-so Pfg.; durch die Post bezogen Mk. 2LS »h« AusttLung^ebühr. Abschlnh des Sonderfriedens mit der Ukraine. Die ukrainische Republik. Zu dem vorläufigen Abschluß der Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Reue Derschleppungsmanöver Trotzkis. Brefi-Litowsk. 8. Februar. (W. T. B.) Staatssekretär o. Kühlmann und Graf Czernin sind Mittwoch abend hier wieher eingetroffen. Donnerstag vor mittag hielt die deuffch-österreichisch-ungarffch-russische Kom mission zur Regelung der politischen und territorialen Fra gen eine erneute Sitzung ab. Staatssekretär von Kühlmann kam zunächst auf die Frage nach dem Ursprung gewisser an geblich gefälschter Telegramme der Petersburger Telegra- phen-Agentur zurück. Bor Eintritt in die eigentliche Tagesordnung, auf der die Fortsetzung der Besprechungen über die Frage der Beteiligung polnischer Vertreter an den Friedensverhandlungen stand, erhob Herr Trotzki Widerspruch gegen die, wie er meinte, in der deutschen, öster reichischen und ungarischen Presse sehr gut organisierte Kam pagne, die den Zweck verfolge, der russischen Delegation die Verschleppung der Friedensverhandlungen vorzuwerfen. Eine Verantwortung für die Verschleppung falle nicht auf die russische Delegation. Gerade der Vorsitzende der deutschen Delegation habe eine theoretische Erörterung der vorliegen den Fragen gewünscht. Staatssekretär v. kühlmann erklärte hierauf, die deut- che Presse habe sich aus den öffentlichen Verhandlungsberich, «n ihr eigenes Urteil bilden können, und wenn dieses der russischen Delegation nicht gefalle, so stehe es der russischen zeichnet worden Die erste Friedenstaube. Die Nachricht von der Unterzeichnung des Friedens mit der Ukrainischen Volksrepublik wird überall bei uns mit herzlicher Freude ausgenommen werden, ist sie doch in dem dreieirchalbjährigen ftrrchtbaren Ringen der erste wirk- liche Schritt zur Beendigung dieser schweren Prüfungszeit. Zweifellos ist der nun unterzeichnete Sondersriede mit der Ukraine der hauptsächlichste Gegenstand der Beratungen in Berlin am Montag und Dienstag dieser Woche gewesen, wo man über diese wichtige Frage nach allen Richtungen hin Klarheit geschaffen haben wird, das beweist der große Kreis der zur Besprechung zugezogenen Stellen, über die grundle genden Bedingungen wurde schon vorher bekannt, daß di« an der Front einander gegenüber stehenden Truppen sofort mit Friedensfchluh zurückgezogen werden sollen, ferner soll der Friedensoerirag die sofortige Aichrahme eines geregelten wirtschaftlichen und rechtlichen Verkehrs zum Gegenstand hlwen. Der ukrainische Sondersriede gibt uns also bedeuten de Truppenmafsen frei, feine Hauptbedeutung liegt jedoch in wirtschaftlicher Beziehung, denn die Ukraine ist der reichste und fruchtbarste Teil des bisherigen Rußland, seine Korn kammer und auch reich an Metallen und Kohlen. Der doppÄzüngige Bolschewikianführer Braunstein- Trotzki, der mit allen Winkelzügen und dem ganzen Aufgebot feiner listigem Verschlagenheit den Frieden mit der Ukraine zu vechindern suchte, kommt nun in eine schwierige Lage. Er sieht seine Pläne stürzen, und den Vertretern der Mittel mächte kann ezr nun doch nicht mehr schwer fallen, diesem verbissenen Umstürzler, der die Welt nach seinen zwiespA- tigen Sinnen umformen und sie erst durch den blutigen Sumpf des Bürgerkriegs dem allgemeinen Umsturz ent- geyenführen wollte, mit Nachdruck entgegenzutreten. Das weittragende Ereignis, das sich heute morgen mit der Unter zeichnung des ersten Friedensvertrags vollzogen hat, muß entweder einen neuen nachgiebigen Trotzki schaffen oder den Abbruch der Verhandlungen mit Len Bolschewikis bringen. Graf Czernin hat ja seinerzeit hervorgehoben, daß hauptsäch lich der Friede mit der Ukraine uns wertvoll ist und daß wir keinen Wert darauf zu legen brauchten, Trotzki zu be kehren, denn wirtschaftlich sei von Nordrußland nichts zu er warten. Und militärisch ist es ganz gleichgültig, welchen Aus gang die Verhandlungen mit Trotzki nehmen, denn einerseits ist das russische Heer völlig kampfunfähig und anderseits be kommen wir auch bei einem Frieden mit Petersburg nicht nennenswerte Truppen frei, da an eine Räumung -er die Front im Norden bildenden besetzten Gebiete natürlich vor erst nicht zp denken ist. Dagegen muß aufRumänien der Friede mit der Ukraine einen großen Druck ausüben. Seine Front ist unhaltbar geworden und es kann nicht an der«, al- den Frieden von uns zu erbitten. So ist der 9. Februar zu einem Tage von weltgeschicht licher Bedeutung geworden. Im Osten ist der Kampf so gut wie beendet, nun gllt es noch, den Hauptfeinden im Westen, >i« den Frieden noch immer nicht wollen, nach den Worten »es Kaiser» die Tore einzuschlagen. Das deutsche Volk ver- rauh daß Hindenburg» Schwert ihm in Bälde auch im Festen den Frieden erzwingen wird. Brest-Litorosk, 9 Februar (W T B) Heute um 2 Uhr morgens ist der Friede zwischen dem Dierbund und der ukrainische« Volksrepublik unter Ansichten zu verfechten. Er müsse jedenfalls jede Unterstel lung, als wären die Vorsitzenden der verbündeten Delega ttonen für ein« Verschleppung der Verhandlungen verant wortlich, aus das Nachdrücklichste zurückweisen. Allerdings sei es unbedingt notwendig gewesen, die zur Erörterung ge stellten Fragen auch von der theoretischen Seite zu beleuch ten. Wäre eine Einigung über di« theoretischen Punkte er zielt worden, so wäre man einer befriedigenden Lösung der gemeinsamen Aufgatvn sehr nahe gekommen. Wir glauben, fuhr er fort, daß es den Wünschen des Herrn Trotzki entspre chen würde, wenn in einer der nächsten Sitzungen die Ergeb- Nisse der bisherigen Verhandlungen zusammengefaßt wür den. Graf Czernin erklärte, daß auch die österreichische und ungarische Presse ihre Anschaungen über die Haltung der Bolschewik ohne Beeinflussung seitens der Regierung äußerte. Es folgte eine Auseinandersetzung über die Borzensur. Staatssekretär v. Kühlmann wies daraus hin, daß es auch in Deutschland keine Borzensur gebe und daß in Deutschland Angriffe auf die auswärtige Politik und ihre Träger nicht zu Verboten deutscher Zeitungen zu führen pflegten. Hierauf wurde auf Antrag des Herrn Trotzki das Wort dem Mitglied der russischen Delegatton Bobinski als Sach verständigen für polnische Angelegenheiten erteilt. Bebonskt verlas eine Aufzeichnung in russischer Sprache, di- von sei- nem Genossen Radek in deutscher Sprache wiederholt wurde. Die beiden Herren bezeichneten sich als die einzigen berufe- „ , „ .... ,nen Vertreter des polnischen Volkes, fordertest U« sofortige Presse vollkommen frei, di« von ihr für richtig gehaltenen Entfernung der jetzigen Regierungsorgan« in Polen und