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spielten sich mm milde Szenenttn Kampfe um ein paar rohe Rüben ab, die mit wildem Heißhunger dann verzehrt wur den. Die Folge dieser Nahrung waren zahlreiche Todes fälle. Die Leichen wurden aus den Bahnhofen aus den Wag- gon« geworfen. Oft muhten aber die Leichen 2-7-3 Tage zwischen den eingepferchten Internierten liegen bleiben. Ein 16jährige» Mädchen, dessen Vater im Zuge verstorben, wurde in Gegenwart der Leiche vom Transportführer geschändet. Im Lager Ungureni starben bis zum Frühjahr dieses Jahres von den 1700 Internierten etwa 900 an Seuchen." , Diese Schandtaten der Rumänen werden, davon sind wir überzeugt, nicht unbestraft bleiben! Neues aus aller Welt. — Für vier Millionen Holztriften in Gefahr. Infolge des anhaltenden Tauwetters ist im polnischen Weichsellauf starkes Hochwasser «ingetreten. Bei Chroalowlce ist die Weichsel von 2,45 Meter aus 5,60 Meter, bei Warschau von 2,1p Meter auf 4,10 Meter, gestiegen. An größter Gefahr schweben die im November bei Wloclawek eingefrorenen SO Holztriften, die 75 000 Festmeter Rohholz im Werte von 4 Millionen enthalten und infolge des Eisganges die Holz häfen Thorn und Bvahnau nicht mehr «reichten. Gib mich frei! Roman von Lourths-Mahler. 12. Fortsetzung. „Du bist wohl unklug geworden, Hermine? Wie soll Anna dazu.kommen?" „Das weiß ich auch nicht. Jedenfalls fällt mir jetzt wie der ein, daß Lisa kurz vor der kirchlichen Trauung einen Brief aus Rahnsdorf bekommen hat, den sie sich weigerte, mir zu zeigen. Ah, — nun verstehe ich das. Deine Schwe ster hat Lisa zu dieser Flucht beredet, um mich zu kränken, mich zu ärgern. Sehr schön! Da siehst Du, welch' eine vortreffliche Schwester Du hast." > „Laß mir die Anna ungeschoren; die tut nichts, was unrecht ist. Dafür kenne ich sie. Mir ist unverständlich, wie Du so eine Verdächtigung aussprechen kannst." „So, — sie tut nichts was, unrecht ist? Hat sie nicht schon heimtückisch gegen mich intrigiert, als ich noch Deine Braut war?" Karl sah mit eigentümlichem Blick in das erregte Ge sicht seiner Frau. „Intrigiert? Nein, — Anna fischt nie im Trüben. Offen heraus: in Deiner Gegenwart hat Sie mir gesagt, ich solle von Dir lassen, weil Du gefühlskalt und herz los wärst." , Die Konsulin lacht« nervös. „Das klingt beinahe, als wenn Du ihr das glaubtest, — als wenn ich Dich unglücklich gemacht hätte, wie sie es pro phezeite. Ist unsere Ehe nicht stets eine harmonische und friedfertige gewesen?" Ein leises, fast humoristisches Lächeln erschien auf sei nem Gesicht. Es bekam jedoch ein^r bitteren Ausdruck, als er sagte: „Ja, ja — wenn ich Dir in allen Dingen den Willen tat, dann war immer Frieden zwischen uns. Ich habe Dich um des lieben Friedens willen immer gewähren lassen, auch in bezug auf Lisa. Trotzdem habe ich immer gefühlt, daß Du sie so gut tyrannisierst, wie mich. Nein, — fahre nur nicht gleich wieder entrüstet in die Höhe, laß mich mal ausspre chen, was ich empfinde; es kommt ja selten genug vor. Ich hab' Dir nicht weiter drein geredet, daß Du das Kind so ver schüchtert hast. Deshalb ist es meine Schuld so gut als die Deine, daß Lisa kein Vertrauen zu uns hatte. Was sie be wogen hat, zu entfliehen, werden wir ja nun erfahren. Je denfalls hat sie keinen anderen Ausweg mehr gehabt. Daß sie auf der zurückgelassenen Karte Ronald seine Freiheit wie- dergibt,. deutet an, daß irgend etwas in ihrem Verhältnis zu ihm nicht stimmt. Irgend etwas muß geschehen sein, wys sie bewog, vor einer Gemeinschaft mit ihm zu entfliehen. Mei ner Schwester einen Vorwurf zu machen, ist ungerecht. Eine Schuld trifft vorläufig nur uns, weil wir das Kind nicht ge nügend behütet haben." „Ich fühle mich vollständig unschuldig", sagte Hermine pikiert. „Na, dann erhalte Dir Deinen Unfehlbarkeitsglauben. — vraad ei«, V-Avge». ISut einem Telegramm cm» München vom 25. Januar/ist der O-Zug 26 Berlin- München, der fahrplanmäßig um v Uhr 48 Minuten in München eintreffen soll, bei Schleihheim vor München durch die Explosion einer Benzinflasche, die ein Reisender verbots- widrig in den fünften Wagen der dritten Klasse mitgenom men und dort an die Heizung gestellt hatte, in Braiid gera ten. Der Wagen war mit 60 bis 70 Personen besetzt. Der Zug wurde durch Notsignal rasch zum Stehen gebracht. Die Anzahl der Toten und Verwundeten, deren etwa SO sein müs sen, ist noch nicht genau bekannt, ebensowenig die Namen. Auch der nächst« Wagen wurde von dem Brande ergriffen, der jedoch keine weitere Ausdehnung mehr gewann. Die ersten 19 Schwerverwundeten sind im Schlafwagen gebettet worden und mit dem unversehrt gebliebenen Zugteil um fX>12 Uhr in München eingetroffen. Zwei Hilfszüg« mit dem nö tigen Personal sind inzwischen nach Schleihheim abgegangen. Im Zug« befindliche Arzte und eine Rote Kreuz-Schwester bemühten sich mit dem Zugpersonal, die erste Hilfe zu leisten. Auch die Flieger-Abteilung von Schleißheim war rasch zur Stelle. Die Zahl der Verletzten war am Freitag mittag noch nicht genau festgestellt, doch waren bis dahin 20 Schwer- und Leichtverletzte, zur Hälfte Soldaten, in München einge- Jetzt wollen wir das beiseite lassen und vor allen Dingen sorgen, daß Skandal vermieden wird. Ronald muh sofoit verständigt werden, wo Lisa ist. Er wird nicht weniger be- unruhigt sein als wir. Und dann kann er gleich nach Rahns dorf abreisen, damit er hier nicht etwa gesehen wird. Was weiter geschehen muß, wird sich dann finden. Vorläufig braucht kein Mensch zu wissen, daß die beiden nicht auf der Hochzeitsreise sind." „Du vergißt, daß Herr von Mallwitz eingeweiht ist." „Ronald wird schon wissen, daß er sich' auf die Ver schwiegenheit seines besten Freundes verlassen kann; sonst hätte er ihn nicht eingeweiht." In diesem Augenblick wurde Mallwitz gemeldet. Limbach ging ihm entgegen und begrüßte ihn herzlich. Die Konsulin neigte mit süßsaurer Miene das Haupt und reicht« ihm die Fingerspitzen zum Kuß. Nichts verriet, daß Ärger und Zorn in ihr tobten. Nur ihre eingekniffenen Lip pen lagen noch fester als sonst aufeinander, und ihre Haut farbe schimmerte ins Grünliche. ' „Es ist gut, daß Sie kommen, Herr von Mallwitz", sagte Limbach erregt. „Ist Nachricht eing«troffen?" fragte dieser schnell. Limbach reichte ihm das Telegramm. Mallwitz las und atmete auf. „Gott sei Dank. Ronald wird ein Stein vom Herzen fallen, daß er seine Frau geborgen weiß. Er ist in einer fürchterlichen Verfassung." „Das glaub' ich wohl. Uns ging es nicht anders. Wol len Sie gleich meinen Wagen benutzen, um ihm Nachricht zu bringen? Ich fahre jetzt nach dem Konsulat und begleite Sie bis zum Hotel. Gern hätte ich selbst mit Ronald gesprochen; aber ich tün hier ein« bekannte Persönlichkeit und will mich im Hotel nicht erst sehen lassen." „Ich nehme Ihr Anerbieten an, Herr Konsul. Wir kön nen auf der gemeinsamen Fahrt noch einiges besprechen." „Gut. Entschuldigen Sie mich einige Minuten. Ich bin gleich fertig; inzwischen wird der Wagen angespannt." Mallwitz blieb mik der Konsulin allein. „Gnädige Frau, ich will gleich die Gelegenheit benützen, um mich von Amen zu verabschieden." „Wollen Sie schon abreisen, Herr von Mallwitz?"- „Heut Abend, gnädige Frau. Für den Nachmittag habe ich jedoch eine Einladung zu Ronalds Angehörigen und wer- de wohl nicht noch einmal vorsprechen können." „Es bleibt doch dabei, daß Ronalds Mutter und Schwe ster vorläufig nichts erfahren?" ,Za, so habe ich es mit meinem Freund besprochen." „Und in Ihrer Garnison erfährt man nichts. Nicht wahr, Herr von Mallwitz? Ihrer Diskretion können wir versichert sein?" „Unbedingt, gnädige Frau, ich hoff« sehr, daß zwischen dem jungen Paar alles wieder in Ordnung kommt." — Als der Konsul fertig war, verabschiedeten sich die Her ren sofort von der Konsulin. Karl Limbach machte keinen Versuch, seine Gattin wie sonst zu versöhnen, obwohl Mall- troff«n. Lin, wettere Meldung spricht von 40 Schwerver letzten, di« zum Teil geradezu gräßliche Brandwmchim «lit ten Haden. - Kpwlptcm der Kgl. Hosthoaßer zu Dresden. Opernhaus. Sonntag: „Türmen". Irma Tervani a. G. (7.) — Montag: „Siegfried" (6). — Dienstag: „Die Schnei- der von Schönau" (7). — Mittwoch: „Das Thrtstelflein" (^8). — Donnerstag: S. Polksoorstellung: „Tiefland" <»/,8). — Freitag: „Götterdämmerung" (Z4S). — Sonnabend: „Der „Troubadour" (7). — Sonntag: „Der Freischütz". Kasper: Josef Krizaj a. G. (7.) — Montag: „Hoffmanns Erzähl»»- gen" (7). Schauspielhaus. Sonntag, nachm. Uhr: „Der ge- stiefelte Kater". (Zu ermaß. Pr.) „Könige" (7.) — Montag: „Hedda Gabl«r" (7). — Dienstag: „Don Carlos" (V28). — Mittwoch: „Der gestiefelte Kater" (7). — Donnerstag: 7. Volksvorstellung: „Hedda Gabler" (148). — Freitag: „Mo- loch". „Die oerhängnisvolle Gabel" (7). — Sonnabend: „Kabul« und Liebe", (1/2,7). — Sonntag, nachm. »/,3 Uhr: „Der gestiefelte Kater". (Zu ermaß. Pr.). „Meine Frau, die Hosschauspielerin" (7). — Montag: „Don Carlos" (446). > ' > '»"W witz das Zimmer vor ihm verlieh, um die Gattin beim Ab schied nicht zu stören. Sie sah ihm starr nach, als er mit kur zem kühlen Gruß hinausging. Zu sehr war sie gewöhnt, al» Siegerin aus allen Zwistigkeiten Hervorzugehen. Als unten der Wagen davonrollte, schritt sie zum Fen- ster und sah ihm nach. Ein würgender Grimm saß ihr in der Kehle. H-rem despotischen Gemüt erschien sein Verhal ten wie eine unerhörte Demütigung. Daß sie dies alles ihrer Schwägerin zu danken hatte, davon ging sie nicht ab; und ihr Groll gegen Anna von Rahnxdors verschärfte sich noch mehr. Zugleich wandt« er sich auf Lisa, die ihr keine grö ßer« Kränkung hätte zufügen können, al5 daß sie nach Rahnsdorf floh. * Anna von Rahnsdorf war in schwerer Sorge um Lisa. Das Fieber hatte sich im Laufe des Nachmittags gesteigert, und gegen^Abend klagte die junge Frau über Schmerzen in der Brust. Nun mußte Heinrich schnell anspannen und den Doktor aus Porstendorf holen. Inzwischen versuchte Mamsell Birk- ner ihre bewährten Hausmittelchen an der Kranken. Meist lag Lisa still und apathisch da, ohne sich zu rühren. Nur zuweilen warf sie sich von einer Seite zur anderen und sah wirr und ängstlich um sich. Erblickte sie dann da» gütig«, liebevolle Gesicht Tante Annas oder Mamsell Dirkner» mun tere, schwarze Augen, dann lächelte sie matt und schloß beru higt die ihren. Zuerst glaubte Frau von Rahnsdorf, es mit einer leich ten Erkältung zu tun.zu haben, die durch di« seelische Depres sion besondere Macht über den Körper der jungen Frau er halten hatte. Als Heinrich fort war, stieg sie leise die Trep pe hinauf und trat in Lisas Zimmer. ' . Mamsell Birkner erhob sich. „Nun bleiben Sie man hier, gnädig« Frau; ich muß jetzt die Abendmcchlzeit für die Leute richten", flüsterte sie. Ihre Herrin nickte ihr zu. „Geh nur, Dirknern, und sorg', daß di« Leute sich ruhig verhalten, hörst Du? Und sobald Doktor Streubel kommt, bring ihn herauf." ' . . „Ja doch! — Und nicht unnötig sorgen, gnädige Frau. So junges Blut beißt sich schon durch. Wenn die Leute ihr Essen haben, komm« ich wieder 'rauf, damit Sie in Ruhe essen können." „Ja, ja, aste gut« Seele. Das Kind muß mir; wieder gesund werden und klare Augen kriegen." „I freilich; wir päppeln sie schon wieder hoch Na, und was sonst das arme Herzchen bedrückt, da wird ja auch ein Heilkraut dafür wachsen." Anna von Rahnsdorf klopft« der Alten die Schulter und schob si« zur Tür hinaus. Leise ging sie dann hinüber an das Bett und legte ein« frische killst« Kompresse aus Lisas fieberhafte Stirn. Die junge Frau blickt« auf. „Du bist es, Tante Anna?" (Fortsetzung folgt.- Vergrößerungen, Photographien, Prima Postkarten liefert ' Julius Grünewald, Oberneukirch. Lrretfcher Jemge Lame sucht besseres in freier Lage mit GaS od. elektr. idApothek. lconttlronBKl- «all Svßaetkv»pkal>r. La- «all Varkaus von Vfaptsinpiakan. Wolfsgrau) entlaufen: Gegen Be- lohnung abzugeben in Kkiawk-Mhal Rr. LS. llautzvereiu SttjenaerelLretulN :: In Llredoksworila snaapkactr« r». LwckaladBl« r VoiÄnsuag von 8on- oinlason. dsi tktzlicrdsr Vsrkllxuoz, oäsr mit LsioäixnvMÄst Gegen frische »v alte Meta Geschwüre, Brandwunde«, Flecht« und HautauSschlägen hat sich die giä bewährt. M. 2.S0 «. Deatttz. Oopol-Vonvaßrk vg unil VonaaNuatz. Vonnlotdvo 8takl- oodraakModop. mit Nebengebäude, 4 Wohnungen, schön. Keller und 3 Scheffel Feld, ist zu verkaufen. 4 Nähere- beim GemeiwdsvostOcmß in Naundorf bei Saußig. Suche einGut mit 70 bis 160 Scheffel bei hoher Anzahlung zu laufen. 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