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Nümmer S Freitag. 11. Januar 1Y18. 72. Jahrgang. ig ver-Schkij sie au« Wei. n Wilhelms- tengen Wej- dsware zum .' Schuldig, denen man / Vie Stadt mehl haben ,«macht oder nni Schleiche Bankgutha- icchmt. Mit chr wohl ha- en Familie, n. gener. Der gen en aus i 1917 trifft ein. Unter ch Kreuzers nden. schneesturm ld ein-Kind schreitungen von Neu- Ser Staats- Höchstpteis- Äerfcchren uthinterzie- Frankreich. min Antoi- riegsgericht irden war, da» Leben italienische Gesellschaft uchungsbe» er LOO 000 Gleichzei gegen das . Es sol- sgabe hat- onuel von ffe wirken itfchameri- r Amerika rerikanecn nevd, daß Üsten uttd lnklagezu- r Deutsch- erdamfche , wurden ßtzandels» ngen Ge- vlonäsen. chen. Um ern, stell- Klchlräu- bemerkt, ihrschein- te" ist es e Tabak- »erschlim-- Amtsblatt der Königlichen Amtshauptmannschaft, der Königlichen Schulinspektion und des Königlichen L)auptzollamtes zu Bautzen, sowie -es Königlichen Amtsgerichts und des . Stadtrates zu Bischofswerda und der Gemeindeämter des Bezirks. A«reisetl«tt für Bischofswerda, Stolpen und Umgegend, sowie für die angrenzenden Bezirke. Ältestes Blatt im Bezirk. Erscheint seit 1846. Telegr. »Adresse: Amtsblatt. Fernsprecher Nr. 22. DerSSMHeLrMer Bischofswerdaer Tageblatt Wöchentliche Beilagen: Der Sächsische Landwirt und Sonntags-Unterhaltungsblatt. Geschäftsstelle: Bischofswerda, Altmarkt IS. Erscheint jeden Werktag abends für den folgenden Tag. Der Be- »ugspreis ist einschließlich der wöchentlichen Beilagen bei Abholung ln der Geschäftsstelle monatlich 70 Pfg., bei Zustellung ins Haus monatlich 80 Pfg.; durch die Post bezogen vierteljährlich Mk. L2S ' ohne Zuftellungsgebühr. Postscheck-Konto: Amt Leipzig Re. 21S43. - Gemeinde- verbandsgirokasfe Bischofswerda Konto Nr. «4. Im Falle.höherer Gewalt — Krieg oder sonstiger irgend welcher Störung des Betriebes der Zeitung odxr der Beförderungseinrich tungen — hat der Bezieher keinen Anspruch auf Lieferung oder Nachlieferung der Zeitung oder auf Rückzahlung des Bezugspreises. Anzeigenpreis: Die Sgespaltene Grundzeile (Ilm. Mosse 28 oder deren Raum 25 Pfg., örtliche Anzeigen 18 Pfg. Im Text teil (Zlm. Mosse 17) 60 Pfg. die Sgespaltene Zeile. Bei Wieder holungen Rabatt nach feststehenden Sätzen. — Amtliche Anzeigen die Sgespaltene Zeile 40 Pfg. — Für bestimmte Tage oder Plätze wird keine Gewähr geleistet. — Erfüllungsort Bischofswerda. Schutz der nationalen Arbeit und die Entwicklungsmöglich- keit des deutschen Wirtschaftslebens sichergestellt werden müßten und daß, soweit die politischen Verhältnisse einen engeren Zusammenschluß des Deutschen Reiches mit Öfter- reich-Ungarn notwendig machen, dadurch unter keinen Um ständen eine wirtschaftliche Benachteiligung einzelner Lan desteile herbeigeführt werden darf. Wilssns Frie-ensprogrumm. Haag, 9. Januar. (Privattel.) Nach einen: Reuter- Telegramm sprach Wilson gostern im Kongreß über die Frie densverhandlungen in Brest-Litowsk und im Zusammenhang damit über die Bedingungen unter denen nach seiner Mei nung die Entente sich an den Verhandlungen beteiligen könne. Rußland habe, so führte er aus, an die Entente und an die Vereinigten Staaten die Aufforderung gerichtet, die Kriegsziele bekanntzugeben. Mögen nun die russischen Füh rer von Heute es glauben oder nicht, wir wünschen jedenfalls sehnlich, daß ein Weg gefunden werden möge, der es uns ermöglicht, das russische Volk auch in Zukunft zu unterstü tzen, damit seine Hoffnung aus Frieden und Freiheit verwirk licht werden kann. Wir wünschen und wir fordern ferner, daß die künftigen Friedensoerhandlungen öffentlich geführt werden sollen. Die Zeit der Geheimabkommen, der Erobe rungen und Vergrößerungen ist vorbei und das ist gut. Die Diplomaten sollen ui Zukunft freimütig und öffentlich mit einander verkehre;,. Wir fordern- ferner absolute Freiheit der Schiffahrt auf dem Meere, außerhalb der Territorialge wässer, ausgenommen wenn infolge eines internationalen Vertragsbruches ein Meer oder ein Teil davon abgesperrt wird. Eine weitere Bedingung ist die möglichst vollständige Beseitigung aller wirtschaftlichen Schranken und die Schaf fung gleicher Bedingungen und Verhältnisse auf dem Han delsgebiet iür alle Völker. Und schließlich verlangen wir Bürgschaften für die Herabminderung der nationalen Rü stungen bis zu der Grenze, die mit der Sicherheit im Innern eines jeden Landes vereinbar ist. Ferner verlangt Wilson die Räumung und Wiederher stellung aller besetzten Gebiete in Rußland, Frankreich, Bel gien, Rumänien, Serbien und Montenegro. Serbien müsse einen freien Zugang zur See erhalten. Elsaß-Lothringen müsse an Frankreich zurückgegeben werden. Den Völkern von Österreich-Ungarn müßte die erste Gelegenheit einer autonomen Entwicklung gegeben werden. Berlin, 10. Januar. (W. T. B.) Unter der Überschrift „Wilsons Programm des Weltfriedens" schreibt die „Nordd. Allg. Ztg.": Die 14 Punkte bilden im Gegensatz zur Über schrift, die Wilson ihnen gibt, nicht ein Programm des Welt friedens, sondern eine bittere Sinfonie des Willens für Un frieden, einsetzend mit hoffnungsvoll klingenden Schalmeien über Freiheit der Schiffahrt und andere Dinge, über die man in der ganzen Welt einig ist, wenn auch nicht über die Me thoden ihrer Verwirklichung. Hier hätte es eines Eingrei fens Wilsons nicht bedurft. Wo Wilson Gelegenheit gehabt hätte, dem Frieden zu dienen, hat er nicht nur versagt, son dern die gegenteilige Absicht klar zum Ausdruck gebracht. Unter Berufung auf das Selbstbestimmungsrecht der Völker maßt er sich die Befugnis zu, in die innerstaatlichen Verhält nisse Österreich-Ungarns einzugreifen und proklamiert die Vergewaltigung der Nationen, die Außerachtlassung ge schichtlicher und völkischer Tatsachen. Mit gleicher Unbe kümmertheit findet er für die Teilung der Türkei eine Be gründung, wie sie nur ein Mann ausfprechen kann, dessen Politik darauf hinausgeht, Völker und Dolksteile, die zusam- mengehören, und sich ihrer Zusammengehörigkeit durchaus bewußt sind, gegen einander auszufpielen. Uber die Drahtzieher der Entente schreibt Mühling im „Lokalanz.": Es ist eine maßlose Frechheit, wie die leitenden Staatsmänner des Bielbundes sich selbst betrügen. Die „Freisinnige Ztg." schreibt: Die Russen werden di« Versicherungen Wilsons, daß er ihnen beistehen wolle, rich tig einschätzen, genau wie die Engländer die Bedingungen Wilsons von der Freiheit der Meere und der Schiffahrt. Die Unterhandlungen mit der Ukraine. Berlin, 10. Januar. (Privattel.) llnlerstaatssekretär v. d. Bursche HE gestern abend die Führer der Reichstags parteien zu einer Besprechung zu sich gebeten. In dieser Zu sammenkunft machte Heer v. d. Bnssche Mitteilungen über die Verhandlungen in Brest-Litowsk, und 'zwar über unser Verhältnis zur Ukraine und die Unterhandlungen mit deren Delegierten. Estnische Truppen sSukern ihr Lnnd »on den Rusten. Stockholm, 9. Januar. (W. T. B.) Das Stockholmer Estnische Büro teilt dem Vertreter des W. T. B. mit: Nach dem die systematische Verheerung Estlands durch Truppen verbände der regulären russischen Armee trotz zahlreicher Vorstellungen_bei den russischen Behör-ev_vicht, aufhörte und alle zivilen Maßnahmen der estnischen Behörden und der Be völkerung, sowie ein offizieller Appell des estnischen Land tages an die verbündeten Regierungen von England, Frank reich, Amerika und Belgien erfolglos geblieben waren, sah sich die estnische Armeelettuny zur Entsendung einer Straf expedition veranlaßt. Daraufhin haben estnische Truppen teile, die von Reval in Richtung gegen Narwa vorgingen, plündernde russische Truppen getroffen, gestellt und geschla gen. Die estnischen Verluste an Toten und Verwundeten sin- gering. Die Säuberung Estlands von den russischen Trup pen schreitet fort. Stimmungen und Mißstimmung. Aus parlamentarischen Kreisen wird uns geschrieben: Trotz aller Erklärungen, die die Gerüchte von einer Kühl mannkrise in das Reich der Fabel verweisen wollen, schwebt -och über allen Beratungen — sei es im Hauptausschuß, sei es in der Ungezwungenheit -er Fraktions-Sitzung — das Gefühl, daß man wieder in eine — vorläufig noch latente — Regierungs-Krise hineingeglitten ist. Man weiß, daß der Druck der Spannung auch dann noch nicht gewichen sein wird, wenn dasjenige Regierungsmitglied freiwillig oder unfreiwillig scheidet, das heute mehr und mehr zum Ziel ver steckter und offner Angriffe geworden ist und Vorwurf und Zorn aus die Regierung lädt. Staatssekretär v. Kühlmann, dem vor seinem Brest-Litowsker Debüt das Mißtrauen der Konservativen schon entgegentrat, und dem das Vertrauen der Mehrheitpparteien umschmeichelte, dürfte heute im Reichstag kaum noch einen Teil der Anhängerschar hinter sich haben, die zu Beginn seiner Staatssekretär-Tätigkeit auf ihn schwor. Wenn auch der bürgerliche Teil der Mehrheits parteien noch nicht den Gedanken aufkommen lassen will, daß auch ihm die Politik des Herrn von Kühlmann nicht genehm ist, so marschiert doch heute schon der linke und rechte Flügel im Reichstag gegen ihn auf. Aber wenn auch diese Mißstimmung gegen Herrn v. Kllhlmann sich immer mehr verdichtet, so dürfte (wie man aus den Äußerungen in poli tisch maßgebenden Kreisen Wietzen muß) die Regierung und die Krone dem Verlangen nach einer Entlassung des Staats sekretärs von seinem Posten kaum mehr Rechnung tragen als der Frieden mit Rußland — vorausgesetzt, daß die Ver handlungen von Brest zu einem solchen führen — unter Dach und Fach gebracht worden ist. Di« Nachfolge des Herrn v. Kühtmann wird natürlich schon eifrig besprochen. Wer wird es sein? In konservativen Kreisen wünscht man natürlich einen Diplomaten, der bei den früher oder später doch' einmal einsetzenden Friedensverhandlungen mit der Entente in der Lage sein wird, energischer als der jetzige deutsche Friedensunterhändler den Weg zu schreiten, den das deutsche Schwert vorgezeichnet hat. Die Mittelparteien wer den natürlich von einem neuen Staatssekretär, das Glaubens bekenntnis des 19. Juli 1917 fordern. Wie sich die Sozial demokratie verhalten würde, ist noch unklar. Mer schon isiehren sich von Scheidemann bis Haas« die Stimmen, die Ein Mann wird also gesucht, der (was früher nicht war) sich vor den Parteien verbeugt, gleichzeitig aber doch fähig ist, da zu handeln, wo Tatkraft verlangt wird. Biele Blicke rich ten sich wieder nach der Hauptstadt eines nordischen (neutra len) Staates, bei dem als deutscher Gesandter ein Mann be glaubigt ist, der erstens schon Taten gezeigt hat, zweitens aber, den man befähigt hält, das so stark gerüstete Reichs schiff in einen sicheren Hafen zu steuern: es ist der Admiral vonHintze. Schon bei der großen Umgestaltung unserer Regierung im Sommer 1917 wurde sein Namen wiederholt genannt, heute findet er in allen Parteien schon zahlreiche Freunde und Anhänger. Eines steht heute jedenfalls fest: einem zweiten „Zwischenfall" von Brest-Litowsk ist die staatsmännische Konstitution des Herrn v. Kühlmann nicht mehr gewachsen. Die N«tionalliher«len und Kühlmann. Aus politischen Kreisen erfährt unser Ber liner Vertreter: Die Haltung der nationalliberalen Reichstagsfraktion in der Kühlmann-Frage ist noch nicht ganz geklärt, doch steht so viel fest, daß die Mehrheit der Fraktion nut den Konser vativen darin übereinstimmt, daß Kühlmann nicht länger auf seinem Posten bleiben dürfte: Freilich zeigt die Fraktion das offiizelle Gesicht, in der Mehrheit bleiben zu wollen, indessen ist kein Geheimnis, daß sie sich bei einer günstigen Gelegen heit von der Mehrheit zu lösen beabsichtigt. Die Kühlmann - Frage wird vielfach als solche Gelegenheit angesehen. Doch ist die Kühlmann-Krise, die trotz mancherlei Ableugnung be steht, noch in der Entwickelung. Die Krone «soll gegenüber den Rechtsparteien die Anschauung haben, daß es keine Kühlmann-Krise gibt, dagegen gibt man in Regierungskrei sen zu, daß der jetzige Staatssekretär des Auswärtigen als ein Balast der Regierung angesehen werden müsse. Der Nati»n«lliber«le deutsche Reichsverein zn Dresden hat folgendes Telegramm an den Reichskanzler Dr. Grasen v. Hertling gerichtet: . Euer Exzellenz bittet der Nationalliberale deutsche Reichsverein zu Dresden in tiefster Sorge um die Zukunft des Vaterlandes auf das dringendste, mit allen Miteln da hin zu wirken, daß bei den Friedensverhandlungen die Auffassung der obersten Heeresleitung, insbesondere über die Sicherung der deutschen Grenzen im Osten und Westen, maßgebend werde und bleibe. Die letzte Rede von Lloyd George, die, wie wir zuversichtlich erwarten, unverzüglich vön der Reichsregierung die ihr gebürende Antwort erhal ten wird, sollte doch auch dem überzeugtesten Anhänger der Friedens-Entschließung vom 19. IM zeigen, daß ein die Lebensnotwendigkeiten Deutschlands sichernder Friede mit den Westmächten zurzeit nicht möglich ist. E» ist daher dringend zu warnen, daß irgendwelche Annäherungsver suche an England erfolgen oder gar auf einen uns England gegenüber lahmlegenden Waffenstillstand hingearbeitck wird. Nur ein solcher Abschluß des Krieges wird nach unserer unerschütterlichen Überzeugung die einmütige Bil ligung des deutschen Volkes finden, der ip voller Übereinstimmung mit der obersten Hee resleitung erzielt wird, zumal deren gewaltigen Er folge zusammen mit dem glänzenden Ergebnissen unserer unermüdlichen Unterseeboote uns einem deutschen Frieden täglich näher bringen. D«s Zentrum zur Wirtschaftspolitik. Berlin, 10. Januar. (Privattel.) Die Zentrumsfrak tion des Reichstages hat sich in den letzten Tagen mit der Frage der Neuregelung der Handelsbeziehungen des Deut schen Reiches befaßt. Nach der „Germania" wurde der mehr fordern, als die Entschließung vom 19. Juli verlangt. Standpunkt vertreten, daß bei allen Friedensvorschlägen der