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Er lud auch die Entente ein — die Streitaxt zu begra ben, — bald könnte, ginge sie drauf ein, — die Welt den Frieden haben; — Statt dessen wird gesümpft, geschrien, — un-GM Md Halle noch gespien, — denn die Entente^Leute — Md lüstern nur auf Beute. Sie wollen, wie brutal und roh, — den Frieden nicht auf Erben, — dem» Äeorge, Sonnino, Ctemenceau — woll'n nicht vernünftig wechen. — Jedoch erkennen wirb die Welt, — auf wen die BkutsHukd künftig fällt, — es wird die Welt geschichte — dereinst zum Weftgerichte! -- — Der brit'sche Leu, der gall'sche Hahn — sind ganz in Wut verbissen, — sie leiden noch am Größenwahn — und taub ist ihr Gewissen. — So mcuhe denn — du neues Jahr — auch ihnen noch den SttmdpunkG klar! — Glückauf, hier helfe weiter — das detstsche Schwert! Ernst He-iter. VS Kunst und Wissenschaft. GR Eine Astrr^hauer Kmsskschäke. Nachdem die deutschen Behörden die Universität und die Technssche Hochschule in Warschau wieder eröffnet häben, soll nun auch «stie Kunst schule errichtet werden, und zwar sst diese gedacht Äs eine Berbindlmg von Kmkstatademfe und. Kunstgewerbeschule. Aber die Höhe der Ozeanwelleu herrschen vielfach ganz ungeheuerliche Vorstellungen. Das Hydrographische Bureau der Marine in Washington hat die vielurnstritten« Frag? vor einiger Zeit von neuem geprüft und dabei die verschie densten wissenschaftlichen Methoden zur Anwendung ge bracht. Nach diesen Methoden wurde übereinstimmend die durchschnittliche Wellenhöhe bei einem Orkan im nördlichen Teile des Atlantischen Ozeans überraschender Weife auf nur 20 englische Fuß festgesetzt, das sind 6,9 Meter. Gewöhnlich schätzte man di« Höhe auf mindestens das Doppelte. Überraschende Fortschrille in der kalkkherapie. In der modernen Heilkunde spielt der Kalk eine große Rolle. Er wird, ganz ebenso wie das Essen bei Blutarmut, viel verord net, bei allen Schwächezuständen, die auf „Kalkarmut" zu rückzuführen sind. Hierzu gehören z. B. das Heufieber, das bronchial« Asthma, der Nefselyusschlag ufw. Es sind dies Krankheiten, bei denen es zu „Ausschwitzungen" kommt. Der Kalk nun steigert die Gerinnungsfähigkeit des Mutes, er dickt es so zu sagen ein und hemmt dadurch die Bildung der Ausschwitzungen. Dr. Karl Ros« empfiehlt aber nicht allein den Genuß von Kalk als Medikament in Pastillenform, son dern er nimmt Einspritzungen von Kalziumchlorid in die Blutbahn vor, und zwar in die Venen. Hierbei hat er ganz ausgezeichnet« und sofortige Erfolge erziÄlt. In 30 Fällen von Heufieber z. B. wurde das Leiden durch nur zwei In jektionen unterdrückt, bei Nesselausschlag verschwand der lä stige Juckreiz schon nach einer einzigen Einspritzung. Eben so waren bei Asthma-Anfällen die Erfolge sehr gute ohne irgend welche schädliche Folgen. Es wäre dringend er wünscht, daß unsere Ärzte das Verfahren einer Nachprüfung bei geeigneten Patienten unterziehen, zumal es gänzlich un gefährlich sst. Es könnten dadurch unendlich viel Leidende geheilt werden. Ein großartiges Mittel gegen den Rotlauf befürwortet der Zwickauer Sanitätsrat Dr. Gaugele auf Grund glän zender Resultate, die er selbst mit seinen Versuchen erzielte. , Schon früher hatten Ärzte darauf hingewiesen, daß man das gefährliche Wandern des Rotlaufes beseitigen kann durch - Abgrenzen der kranken Stellen mit Hilfe eines Höllenstein- Stiftes. Dr. Gaugele hat dieses Mittel nachgeprüft, aber da? durch ergänzt, daß er die befallenen Stellen mit einer 20pxo- zentigen Höllenstein-Lösung bepinselt. Durch diese Kombi natton wird das Leiden nach seinem Feststellen in spätestens einem Tage geheilt. Die Methode ist so einfach, daß sie je der selbst anwenden kann. Etikettierte Mädchen. Ein« sonderbare Sitte herrscht in Siam. Wie überall hegt man auch hier die Ansicht, daß die Mädchen da sind, um geheiratet zu werden. Ader wie über all hat das auch hier ost sein« Schwierigkeiten und di« Mäd chen bleiben sitzen. Solch« Mägdlein werden nun einfach in «ine unter dem besonderen Protektorat de» König» stehend« „Klaffe" «tngereiht mck» sorgfältig numerierk und etikettiert. Nun sind sie Schützlinge des Königs, dem die Aufgabe zu fällt, für einen Freiersmann zu sorgen. Er tut di« in der Wesse, daß er jedem Gefangenen, mit alleiniger Ausnahme von Mördern, die Freiheit schenkt, sobald er^ines der kchutz- mädchen des Königs HÄratrt. Ist ein Gefangener schon ver heiratet, so macht da» keine Schwierigkeiten, well ein Eia- nrese mehrere Frauen heiraten darf. Wie man beichtet, wird der Anspruch aus Begnadigung unter besagter Bedingung sehr ost geltend gemacht, Md der Maat soll sich dabei sehr gut stehen. -. Die Larderobe^etuer Kaiserin. Daß «in« so hochstehend« Dame wie ein« Kaiserin «inen großen Toiletten-Lyxus ent saften muß, erscheint selbstverständlich. Immerhin gab und gibt es sehr vernünstlge Kaiserinnen, die auch in dbeser Be ziehung zu rechnen und hauszuhalten verstehen. Anderer seit» kennt die Geschichte «ine ganze Menge von Beispielen, in denen hochstehende Damen «ine geradezu knuckhäft« Putz- sucht besahen. Den umfangreichsten Tardeobenfchatz dürft« wohl die Kaiserin Elisabeth von Rußland, 17V2 'Hrstvrben, hinterhssfen haben, die ja allerdings auch noch jedef anderen Hinsicht hin unerschöpflich ttr ihrer Genußsucht war und durch ihre zuchllose Wirtschaft viel Unheil anfttftete. In ihrem Nachlaß fand Man nicht weniger als 15360 zum Teil noch niemals getragen« Kleider, zwei große Kisten mit kost baren seidenen Strümpfen, zwei andere mit seidenen Bän dern aller Farben, einige Tausend Paar Schuhe, Pantoffeln und Stiefeln, gegen 7000 der damals modischen Mantillen u fw. "Mle diese Gegenstände waren sorgfältig katalogisiert und beschäftigten die Kasserin tagtäglich mehrere Stunden. rZGGGTGÄ Allerlei. OGSOVVH) weihaachtvspieszeug tu aller Zeit. . Die Vorläufer des Weihnachtsspielzeugs waren bereits die im alten Rom für die Kinder bestimmten Geschenke, die zu dem „Sigilliaria" genannten Abschluß des alten römi schen Festes der Saturnalien gehörten. Als dann die christ liche Kirch« des ersten Jahrhunderts dieses heidnische Son nenfest als den Sieg einer neuen Sonne über di« Macht des Unglaubens deutete, wurde auch di« Sitt«.d«r Krnderfreuten übernommen, und so sind schon in frühesten Zeiten Weih nachtsstimmung und Kinderspielzeug untrennbar miteinan der verbunden gewesen. Früher war allerdings der eigentlich« Gefcheuktag für die Kinder der Tag des heiligen Nikolaus, während di« Ge schenke zum Christfest sich gewöhnlich auf nützliche Dinge be schränkten. Mmählich aber traten Püpptn, Wickelkinder, Reiter ufw. immer mehr in den Vordergrund, zuerst in der allgemeinen Spielzeugstadt Nürnberg. Diese Puppen waren weihe Tonfiguren, und einige von ihnen, di4 im Jahre 1859 unter dem Pflaster einer Nürnberger Straße ausgegraben wurden, kann man heut« noch im Germanischen Museum betrachten. Die katholische Sitte des Beschenkens am Niko laustage wurde durch di« Reformation endgültig abgeschafft, denn die protestantischen Prediger 'wandten sich dagegen, daß man „die Kinder an den heiligen Nikolaus wiese, mäh. rend doch alles Gute vom heiligen Christkind käme " D e Weihnachtsgeschenke wurden nunmehr meist in ein Bündel zusanrmengebunden, und dieser Brauch hat sich bis zum heu tigen Tage vielfach unter dem Namen „Christbürde", nn Mecklenburgischen auch „Julklapp" genannt, erhalten. Von dem durchschnittlichen Inhalt eines solchen Chrsst- bündleins erzählt eine alt« Predigt des Pfarrers Binita: „Die Kinderlein finden in ihren Bündlein gemeinhin fünfer lei Sachen. Erstlich güldige, als Gew, viel oder wenig, nach dem der Hauschrist vermag Md reich sst; doch lassen sich auch die armen Kinderlein an einem Pfennige Mer Heller, in