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stentümle »ch all«,, was fleucht und kreucht, kann ja Zar nicht ohne Dich «Ml««. Du M der Jungbrunnen für gan) Schwarzenfels! Sie küßte ihn lachend. ^llfo ocke Giäk wlll. Und nun halt Dich mt länger aus. Behüt Bott und auf Wiedersehen. Ich fahr' zur Beisetzung mit hinaus nach Kaltenhausen. Da seh« wir uns wieder." Zu derselben Zeit, als Prinz Joachim seiner Tante von Pöuztß Lolo erzählt, zog am Prinzessinnmschlößch« ein grmchaarqer, hagerer Herr mit kurzem Spitzbart und einer goldmen BeWle Har den Aug« die Glocke. Daß da ein un- orwarteter Besuch Bnlah begehrte, merkte man daran, daß Nicht «ie«e ii?«»isormimdweiß« Handschuh« die Tür öffnete^ smidern das Hausmädchen Meta. Sie blickWb« allen Herrn, der sie mit scharf« Augen musterte, verwundert an, als er sagte, daß er ihre Durch laucht Prinzeß Lokmttüa Wengerstttn zu sprech« wünsche. Sie ließ chm jedoch m den Flur ebttret« und bat ihn, zu «art« M « chr sei« Kmte einhärwiG«. Das DienftNMchm hatte stucht» Hände und ßtßte die Kar« ooesichtiU an. Dmm begab fie fich in d« Salon der PrWz^Wr SViM. DM beßmd dieser auch Prim zeß Solo und Fränlei» von Birkhuhn. Ihre Durchlaucht hatte- deida^M stchbesohl«, um ihnen allerlei Auftrage zu irAßstn WM HStchiGt^glMnchnh^^ -er Wii^essin Bemcke die Korte ein, bemerkte jedoch daß der Herr Prwzeh Lolo zu sprech« wünsche. Ma drei Damen sah« erstaunt auf, am «fftchmtesten MnKß SWÄe. Sie o»«r es gewshnt,dah alle Besuche ihr gatt«. Unschlüssig btz<kte sie auf hie start« herab: »Justiz rat Vr. Hofer". Dmm sah sie in Prinzeß Lolos erstauntes »Das beruht jed«salls auf emem Irrtum. Der Besuch gilt wahrscheinlich mir. Führ« Sie dm Her« herein, »eta^ Gleich dchäuf stand der JMzsat aus der Schwelle. Er verneigte^fich artig, ein wenig Ms und zWmoniell. Dann ging er Whch>, und sich« einige Schritte auf Prinzeß Solo zu -Ich hab« die Ehre — Ihre Durchlaucht, Prinzeß Lokandia Wengerstein eine wichtige Eröfsimng zu machen und bitte um eine UntervcknmG »Meine Schwester hat natürlich keine Gcheinmisse vor mir — und Fräulein von Birkhuhn ist ihre Erzieherin," fügte Prinzeß Benote hastig. Sie brmmte vor Reugier, ver- stvckte da, jchdch unter einer hochmtzttz« Mene. Der SHtizxat verneigte Wh mit einem unbeschreiblichen Pvck auf vie Mze Dame und sich ruhiger wipder an Prinzeß Lolo ustndend, WM «r: -Wenn Eure Durchlaucht befehl«, kann ich mein« Auftrag auch vor Zeug« «»Nichten." Prinzeß Lolo atmete beklommen, sagk aber freundlich: »Ditte nehm« Sie Platz, Herr Justizrat, und ich bitte, mir in Gegenwart meiner Schwester und meiner Erzieherin zu sag«, was Sie zu mir führt." Er heftete «inen soesthen-en »kick auf ihr liebes, junges Gesicht und lächeüe. Dmm rückte er um Erlaubnis bitt«d, cknen Sessel nahe m, den Tisch heran und legt« seine Akten mappe vor pch hin. Die drei Dom« saß« ihm mit gespann ter Erwartung gegenüber. Er öffnete die Mappe und nahm ein Schriftstück heraus. Nachdem er fich diskret geräuspert hatte begann er: -.Eme Durchlaucht gestatt« gütigst, daß ich gleichzeitig Or Schriftstück vorige. E» ist d« Leftament des am 2d. AL nachts zwei Uhr verstorben« Graf« Heinrich vgp Ual- knchMen<. . ' PrdWckMlo fuhr erblafftnd guf. ^MSHoHkNhaükn ist jot?" ßyrgte sie erschrockm und grüß^rriinmMch«^ M.d« «UM,. »Dd ist es, Gare Durchlaucht." „Ach — wie traurig -7- u»ie sehr traurig. Er war mir einst ein Keder vßchrlichex Armmd." Prinzeß R«ate räusperte sich und sah die Schwester strafend an ob diese» Gefühlsausbruches vor Fremd« Sie sühÜe fich ohnedies in ihrer Rolle als Nebenperson durchaus nW am Platze, und wenn sie nicht so neugierig gewesen wäre, hätte sie liinMt das Zimmer verlass«. H » Der Justizrat hatte diese stumme Szene wohl beobachtet. Da er im Auftrage des Graf« Falkenhausen zuweil« Er kundigungen über die beiden Schwestern eingezogen hotte, wußte er. wenigstens oberflächlich, wie die Berhilltnffse hier lag«. - „Graf Falkenhausm ist bis zum Tode Eurer Durchlaucht treuer, väterkcher Freund geblieben, wenn ihn auch das große Leid seines Lebens zum EiMehkr machte. Wie sehr er Eurer Durchlaucht in herzlicher Liebe zugetan war, be weist sein Testament," sagte er wärmer, als es sein Geschäft verlangte. Prinzeß Renate maß ihn mit hochmütig« Blick«. „Bitte — wollen Sie nicht Mr Sache komm«, Herr Justizrat?" , 4 Dabei brannten ihre Augen vor Ungeduld, Der Justizrat warf ein« schnellen Blick über die Brille in das verkniffene, hoHnüttge Frauengesicht. Stumm, .mit einem leicht« ironischen Lächeln verneigt« er DH. Dan« warf er noch ein« Blick in Birkhühnchtns unruHge, angst volle Augen und zpletzt blieben sedre Augen auf/Prinzeß Lolos Gefichtchsn ruhen, das noch immer oon.unterdrüÄem Wein« zuckte. „Eure Durchlaucht gestatt« also, daß ich das Testament jetzt vettese?" » „Bitte sehr, Herr Justizrat," sagte Prinzeßch« leis« und besang«. Sie wußte gar nicht, was das alles bedeuten sollte und empfand Mr schmerzlich, daß sie einen Freund weiüger auf der Welt hatte. Der Jhstizrat rückte an seiner Brille und sagte: „Graf Falkenhausen hat mich vor sein«, Tode beauf tragt, Eurer Durchlaucht sÄbst das Testament vorzulesm und in s-eiyem Nam« zu versichern, daß er bei Abfassung -es Testamentes nach bestem Wifi« und Gewissen Mes bedacht und mit liebevoller Anhänglichkeit alles zum Wohl Eurer Durchlaucht, des Tochter seiner geliebt« und verehrt« Ju- gendfreundin, durch mich einen letzt« Gruß übermitteln. Und nun will ich beginn«." Laut und deutlich, langsam jede Silbe betonend, los er das Testament vor. ... ' / (Fortsetzung folgt.) Aettse«Ltze Betrachtungen. «ück-uf ISIS: Das alte Jahr hat Schluß gemacht, — die Abschieds glock« klang«. — Nm, kmn, umhüllt von Winterpracht — ein neue» Jahr gegangen. — Wir schritten ernst« Sinn s hinein, — Glück aus, mSg es uns gnädig sein — und uns hinüberkeiten — in künst'ge besfre Zeit«. Noch ist die Welt vom-Sturm umtost, — noch fehlt des Friedens Segen — und dennoch fahr« wir getrost — dem Kommend« entgegen! — Denn durch der Zeiten Sturm Und Drang — tönt leise schon ein Friedensklang, — die Mensch heit, leidbetroffm — erfüllt ein leises Hoff«. Zum Wohl der Welt vollzieht sich jetzt — im Vst« «ine Wandlung. — In Brest-Litowsk wird fottgrsetzt — die Frie- -«s-UnWchan-hmg. — Man reicht versöhnlich fich die Hand, — denn seine Freunde hat «Farmt — der freiheitliche Russe — er drängt zum Friedensschlüsse.