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Chanter, danser aux castagnettes, Et, dans les courses de taureaux, Juger les coups des toreros, Tont en fumant des cigarettes; Alza! Ola! Voilä La veritable manola. Singen, tanzen mit Kastagnetten, Und bei den heißen Stierkämpfen Den Mut des Torero richtend Und Zigaretten dabei rauchen. Alza! Ola! Das ist Die wirkliche Manola. VI. RICHARD STRAUSS Nicht ein Lüftchen regt sich leise, Sanft entschlummert ruht der [Hain; Durch der Blätter dunkle Hülle Stiehlt sich lichter Sonnenschein. Ruhe, meine Seele Ruhe, ruhe, meine Seele, Deine Stürme gingen wild, Hast getobt und hast gezittert, Wie die Brandung, wenn sie schwillt. Lied der Trauer Diese Zeiten sind gewaltig, Bringen Herz und Hirn in [Not: Ruhe, ruhe, meine Seele, Und vergiß, was dich bedroht! Henckell Dem Herzen ähnlich, Wenn es lang umsonst Nach einer Träne rang, Die seine Qual entbinde, Sprengt nun die Erde, Die erstarrt von Reif Und Frost gebunden ward, Die eis’ge Winterrinde. Durch Wald und Feld, Und Berg und See Sprießt wuchernd auf Ihr altes Weh Und grünt in Zweig und Ranken Und dunkelt in dem Himmelsblau Und zittert in den Tropfen Tau, Die an den Gräsern schwanken. Nun, Gram um ihn, Den ich verlor, Erstarrter, Brich auch du hervor, Um mit dem Strom zu fluten, Im Blitz der Wolke sollst du glüh’n Und mit den Nachtviolen blüh’n Und mit den Rosen bluten. Hat gesagt - bleibt’s nicht dabei Mein Vater hat gesagt, ich soll das Kindlein wiegen, Er will mir auf den Abend drei Gaggeleier sieden; Sied’t er mir drei, ißt er mir zwei, Und ich mag nicht wiegen um einziges Ei. Meine Mutter hat gesagt, ich soll die Mägdlein [verraten Sie wollt’ mir auf den Abend drei Vöglein braten; Brat sie mir drei, ißt sie mir zwei Um ein einzig Vöglein treib ich keine Verräterei. Mein Schätzlein hat gesagt, ich soll sein gedenken, Er wollt mir auf den Abend drei Küßlein schenken: Schenkt er mir drei, bleibt’s nic^t dabei, Was kümmert mich’s Vöglein, was schiert mich [das Ei. Aus »Des Knaben Wunderhorn« Allerseelen Stell’ auf den Tisch die duftenden Reseden, Die letzten roten Astern trag herbei, Und laß uns wieder von der Liebe reden, Wie einst im Mai. Gib mir die Hand, daß ich sie heimlich drücke, Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei, Gib mir nur einen deiner süßen Blicke, Wie einst im Mai. Es blüht und duftet heut’ auf jedem Grabe, Ein Tag im Jahr ist ja den Toten frei, Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe Wie einst im Mai. v . Gilm Wie sollten wir geheim sie halten Wie sollten wir geheim sie halten. Die Seligkeit, die uns erfüllt ? Nein, bis in seine tiefsten Falten Sei allen unser Herz enthüllt! Wenn zwei in Liebe sich gefunden, Geht Jubel hin durch die Natur, In langem wonnevollen Stunden Legt sich der Tag auf Wald und Flur. Selbst aus der Eiche morschem Stamme, Die ein Jahrtausend überlebt, Steigt neu des Wipfels grüne Flamme Und rauscht von Jugendlust durchbebt. Zu höherm Glanz der Düfte brechen Die Knospen auf beim Glück der Zwei, Und süßer rauscht es in den Bächen, Und reicher blüht und glänzt der Mai. Wie sollten wir geheim sie halten, Die Seligkeit, die uns erfüllt ? Nein, bis in seine tiefsten Falten Sei allen unser Herz enthüllt. v. Schack Druck von Breitkopf & Härtel in Leipzig