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Z w ei tes Krieg s inint et tn If 9 - ßonjert ueranjlaltet nom öberbürgermcifter bcr IReidjömefleftalit Keipsig am Sonntag, dem 22. März 1942, 16 Uhr, im Großen Saal des Gewandhauses * Leitung: Generalmusikdirektor Paul Schmitz Solist: Kammersänger August Seider Stadt- und Gewandhausorchester ERSTER TEIL Carl Maria von Weber (1786—1826) Ouvertüre zu »Oberon« Hugo Wolf ( 1860—1903) Zwei Gesänge mit Orchester: 1. »Der Freund« Wer auf den Wogen schliefe, Ein sanft gewiegtes Kind, Kennt nicht des Lebens Tiefe, Vor süßem Träumen blind. Doch wen die Stürme fassen Zu wildem Tanz und Fest, Wen hoch auf dunklen Straßen Die falsche Welt verläßt: Der lernt sich wacker rühren, Durch Nacht und Klippen hin Lernt er das Steuer führen Mit sicherm, ernsten Sinn. Der ist von echtem Kerne, Erprobt zu Lust und Pein, Der glaubt an Gott und Sterne, Der soll mein Schiffsmann sein. (Joseph von Eichendorff) 2. »Heimweh« Wer in die Fremde will wandern, Der muß mit der Liebsten gehn. Es jubeln und lassen die andern Den Fremden alleine stehn. Was wisset ihr, dunkle Wipfel, Von der alten, schönen Zeit? Ach, die Heimat hinter den Gipfeln, Wie liegt sie von hier so weit! Am liebsten betracht’ ich die Sterne, Die schienen, wie ich ging zu ihr; Die Nachtigall hör’ ich so gerne. Sie sang vor der Liebsten Tür. Der Morgen, das ist meine Freude 1 Da steig ich in stiller Stund’ Auf den höchsten Berg in die Weite, Grüß dich, Deutschland, aus Herzens Grund! (Joseph von Eichendorff)