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SECHZEHNTES GEWANDHAUS-KONZERT DONNERSTAG, 22.FEBRUAR 1940, 7V2UHR Dirigent: Hermann Abendroth * Ein deutsches Requiem Nach Worten der Heiligen Schrift für Soli, Chor und Orchester (op. 45) von Johannes Brahms (1833—1897) Soli: Amalie Merz-Tunner [Duisburg], Fred Drissen [Berlin] Chor: Die Chorvereinigung des Gewandhauses, verstärkt durch Mitglieder des Leipziger Lehrergesangvereins I Selig sind, die da Leid tragen, Denn sie sollen getröstet werden. Die mit Tränen säen, Werden mit Freuden ernten. Denn alles Fleisch es ist wie Gras Und alle Herrlichkeit des Menschen Wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret Und die Blume abgefallen. So seid nun geduldig, lieben Brüder, Bis auf die Zukunft des Herrn. Siehe, ein Ackermann wartet Auf die köstliche Frucht der Erde Und ist geduldig darüber, Bis er empfahe Den Morgenregen Und Abendregen. Sie gehen hin und weinen Und tragen edlen Samen Und kommen mit Freuden Und bringen ihre Garben. II Denn alles Fleisch es ist wie Gras Und alle Herrlichkeit des Menschen Wie des Grases Blumen. Das Gras ist verdorret Und die Blume abgefallen. Aber des Herrn Wort Bleibet in Ewigkeit. Die Erlöseten des Herrn Werden wiederkommen Und gen Zion kommen mit Jauchzen; Ewige Freude wird über ihrem Haupte sein. Freude und Wonne werden sie ergreifen, Und Schmerz und Seufzen wird wegmüssen.